Chili und Ciabatta feiert heute den 10. Geburtstag und ist damit meines Wissens das älteste deutschsprachige Foodblog mit Rezepten und Fotos.
Über 2100 Einträge und damit mindestens ebenso viele Rezepte füllen inzwischen das Blog. Ich bedanke mich bei Allen, die diese Seite immer wieder mal aufrufen, bei aktiven wie auch stillen Mitlesern und Mitbloggern. Viele nette, ab und zu auch mal kritische und hilfreiche Kommentare wurden geschrieben, jede Menge Kontakte geknüpft und liebe Menschen auch im richtigen Leben kennengelernt, die zu echten Freunden geworden sind. Ohne euch wäre es hier ziemlich einsam im Bayerwald 😉
Mit einem kurzen und schlichten Post habe ich am 27. April 2004 ganz spontan mit dem Bloggen begonnen, nachdem ich zufällig über den leider seit langem brach liegenden Il Forno gestolpert war und mich dort begeistert festgelesen hatte.
Schon 1996 hatte ich begonnen, im Usenet in der damals rege genutzten Newsgruppe de.rec.mampf Rezepte auszutauschen. Die Möglichkeit, Fotos mitzuschicken gab es damals allerdings nicht, da musste an Bandbreite gespart werden, außerdem waren Digitalkameras noch unerschwinglich. Doch wie es in solchen Foren oft ist: die Qualität sinkt, vom Informationsaustausch geht es schnell hin zu kleinen Streitereien und Besserwissereien.
Da boten die internationalen Blog, die ich nun erkundete, ganz anderen Lesestoff: hier wurde tatsächlich selbst gekocht und gebacken, die Rezepte mit Fotos belegt. Das gefiel mir ausnehmend gut! In meinem Brotkasten hatte ich ja schon 2002 begonnen, selbst gebackene Brote für mich und Interessierte als Gedächtnisstütze mit Foto und Rezept festzuhalten. Was dort fehlte, war allerdings der Austausch mit dem Leser über Kommentare, der bei Blogs gerade eben den großen Reiz ausmacht.
Im Mai 2004 ging’s dann richtig los mit Rezepten im neu angelegten „Chili und Ciabatta“. Die Fotos: naja, sagen wir mal so, hatten anfangs eher Informations- als ästhetischen Wert 😉 Schnell kamen auch auch vermehrt deutschprachige Blogs in die neu entstehende Foodblogger-Szene, die Blogroll wuchs, die ersten Blog-Events etablierten sich, man lernte sich kennen, 2007 gab es sogar ein Foodblogger-Treffen bei uns zu Hause.
10 Jahre später gibt es Foodblogs wie Sand am Meer – einen guten Einstieg bietet Köstlich & Konsorten. Schon lange ist es zu meinem Leidwesen nicht mehr möglich, einen Überblick über unglaublich schnell wachsende Zahl zu behalten und so wie am Anfang zumindest die interessantesten Posts herauszupicken. Selbst für die persönliche Blogroll („Lesefutter“) ist die Zeit oft zu kurz bemessen und viele Kommentare bleiben auf der Strecke, was ich sehr bedauere. Auch sonst hat sich einiges gewandelt: War anfangs ein Blog ein ganz persönliches Hobby, so spielt heute mehr und mehr der Kommerz mit: im Postfach landen unzählige Anfragen von Agenturen, die gerne gesponsorte Posts oder Hinweise auf ihre Produkte hätten. Blog-Events locken Leser mit teuren gestifteten Give-Aways. Ich persönlich habe mich vor Jahren entschieden, diesen Weg nicht mitzugehen und auf Werbung zu verzichten. Und wenn mir nicht irgendwann das Geld ausgeht, wird das auch in Zukunft so bleiben 😉
So wünsche ich mir zum Geburtstag auch etwas ganz Altmodisches von Euch: bitte schickt mir doch eine Postkarte, die euch aus irgendwelchen Gründen besonders gut gefällt. Unter allen Einsendungen ziehe ich 5 Stück, die mir dann ihre Adresse mitteilen sollten – die Absender werden von mir ein kleines Schlemmerpaket bekommen, drinnen wird hauptsächlich Selbstgemachtes sein. Ich verschicke auch ins Ausland, dann allerdings aus Kostengründen in einer etwas anderen Zusammenstellung. Familienangehörige sind von der Verlosung leider ausgeschlossen.
Einsendeschluss ist der 18. Mai, eure Postkarte sollte gehen an Petra Holzapfel, Bachstr. 1, 94244 Geiersthal. Ich würde mich besonders freuen, wenn auch Leser zum Stift greifen, die sonst nie kommentieren! Nun bin ich ausgesprochen gespannt, ob der Briefträger überhaupt etwas zu tun bekommt und mehr als fünf Stück eintrudeln. Die Kartenmotive werde ich dann natürlich in einer kleinen Galerie vorstellen.

Ganz hungrig müsst Ihr nun aber nicht von dannen ziehen 😉 Sonst stehen ja meist Kuchen und Torten auf dem Geburtstagtisch. Diesmal habe ich aber eine kleine Knabberei mitgebracht, die besonders gut zu einem Glas Wein schmeckt. Diese neapolitanischen Taralli sind ganz anders als die apulischen, die ich in einer Chili-Variante auch schon vorgestellt habe. Wer Grissini mag, wird auch diese mögen – Helmut findet sie etwas trocken. Als Alternative gibt’s noch ein paar Links auf anderes pikantes Knabbergebäck:
Jetzt wird aber gefeiert – hoch die Gläser, lasst uns anstoßen! Ich wäre glücklich, wenn Ihr im riesigen Foodblog-Dschungel auch weiterhin ab und zu den Weg zu Chili und Ciabatta findet.
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REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: |
Meine Taralli mit Schmalz und Pfeffer (Sugna e Pepe) |
Kategorien: |
Brot, Gebäck, Snack, Italien |
Menge: |
11 Taralli |
Zutaten
H |
VORTEIG |
50 |
Gramm |
|
Weizenmehl Type 405 |
15 |
Gramm |
|
Frischhefe |
30 |
Gramm |
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Lauwarmes Wasser |
H |
ENDGÜLTIGER TEIG |
200 |
Gramm |
|
Mehl |
75 |
Gramm |
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Schmalz; in Flöckchen |
75 |
Gramm |
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Wasser; Menge anpassen |
1 |
Teel. |
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Schwarzer Pfeffer (Petra: 25 Umdrehungen |
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-Pfeffermühle) |
1 |
Teel. |
|
Salz |
H |
DEKORATION |
36 |
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Ungeschälte Mandeln; ca. |
Quelle
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modifiziert nach |
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www.taralli.it |
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Erfasst *RK* 08.01.2008 von |
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Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Hefe mit 30 g warmem Wasser und 50 g Mehl zu einer Kugel verkneten. Ein Kreuz einschneiden und den Teig abgedeckt in eine Schüssel legen und stehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Restliches Mehl mit dem Schmalz, dem Salz und dem Pfeffer in eine Schüssel geben.
Den Vorteig zugeben und alles vermischen, auf der unbemehlten Arbeitsfläche in etwa 10 Minuten zu einem elastischen, nicht klebenden Teig verkneten.
Den Teig in die gesäuberte Schüssel geben und abgedeckt zu doppeltem Volumen aufgehen lassen (Man kann den Teig auch für einige Stunden in den Kühlschrank stellen und später weiter verarbeiten).
Den Teig in Stücke a 20 g teilen und diese jeweils in bleistiftdicke Rollen von etwa 15-20 cm Länge rollen.
Je 2 Rollen zusammendrehen und die Enden zu einem Ring zusammendrücken. Die Ringe auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit je 3 Mandeln dekorieren (die Mandeln fest in die Verdrillungen der Ringe stecken) und etwa 30 Minuten aufgehen lassen.
Den Backofen auf 180°C vorheizen. Die Taralli im Ofen in etwa 50-60 Minuten goldbraun backen.
Die Taralli halten sich in einer gut schließenden Dose mehrere Tage.
Anmerkung Petra: sehr leckeres, blättriges Knabbergebäck. Die neapolitanischen Taralli unterscheiden sich in Rezeptur, Herstellungsweise, Form, Konsistenz und Geschmack deutlich von den apulischen Taralli, die vor dem Backen gebrüht werden.
Näheres über Taralli unter
:http://www.taralli.it/storia.htm
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