Kartoffel-Triangoli mit Speckfüllung und Rucolasauce

Unter den Schweizer Kochbüchern, die ich kürzlich in der Hand hatte, war auch Schlaraffenland Schweiz*, herausgegeben vom Agro-Marketing Suisse (AMS). Das Buch hat mir vor Jahren mal meine kochbuchaffine Schweizer Freundin Billi geschenkt. Drin sind nicht etwa typische Schweizer Rezepte, wie man meinen könnte, sondern kreative saisonale Rezepte mit Produkten wie Gemüse, Milch & Co., Kartoffeln, Fleisch, Wein, Pilze, Käse etc., die es in der Schweiz (aber meist genauso auch anderswo ;-)) gibt.

Triangoli 3

Diese gefüllten Triangoli stammen aus dem Kartoffel-Kapitel.

Kartoffelwiege

Zuerst einmal werden Pellkartoffeln gekocht (das geht auch mit guten deutschen Kartoffeln :-)), geschält und durchgedrückt (die neue Kartoffelwiege* leistet tatsächlich sehr gute Dienste!), dabei sollen sie gut ausdämpfen.

Triangoli 1

Mit Mehl, Ei und Gewürzen wird daraus ein Kartoffelteig geknetet, ausgerollt und in Quadrate geschnitten. Darauf kommt eine Füllung aus knusprig gebratenem Schinken oder Speck und Frühlingszwiebeln, dann werden die Quadrate zu Dreiecken gefaltet, gut angedrückt und in Butter langsam knusprig-braun gebraten.

Triangoli 2

Dazu serviert man würzige Rahm-Rucolasauce, die auch optisch einen schönen Kontrast bietet.

Das Rezept im Buch ist für 4 Personen vorgesehen, ich habe es halbiert. Das ergibt eigentlich 10 Dreiecke, ich habe 9 gemacht, weil das vom Ausrollen einfacher zu handhaben war. Schon bei der Herstellung des Teiges war eigentlich klar, dass davon mehr Leute satt werden sollten: zu meinen 500 g gekochten Kartoffeln gesellte sich nochmal 150 g Mehl. Ich habe von den Teigtaschen tatsächlich nur 2 geschafft, Helmut etwas mehr.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Kartoffel-Triangoli mit Speckfüllung und Rucolasauce
Kategorien: Kartoffel, Teigtasche, Gefüllt, Schwein
Menge: 9 Stück, 3-4 Personen*

Zutaten

H KARTOFFELTEIG
500 Gramm Mehlige Kartoffeln
1 klein. Ei
150 Gramm Mehl
3/4 Teel. Salz
Pfeffer
Muskatnuss
H FÜLLUNG
100 Gramm Schinken- oder Speckwürfel
3 Frühlingszwiebeln; fein gehackt
Reichlich Butter; zum Braten
H SAUCE
Butter; zum Andämpfen
1 Schalotte; fein gewürfelt
100 Gramm Rucola; gewaschen, trockengeschleudert und
-gehackt
1 Essl. Weißwein oder Noilly Prat
50 Gramm Schmand
50-100 Gramm Schlagsahne
1/4 Teel. Speisestärke
Salz
Pfeffer
Etwas Zitronensaft
Rucola; zum Garnieren

Quelle

Agro-Marketing Suisse
Schlaraffenland Schweiz
Erfasst *RK* 13.04.2021 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Kartoffeln in der Schale weich kochen, abgießen, schälen, auf der heißen Platte kurz ausdämpfen lassen und durch die Kartoffelwiege oder eine Presse drücken. Abkühlen lassen.

Für die Füllung den Speck in einer Pfanne knusprig ausbraten. Die Frühlingszwiebeln zugeben und kurz mitdämpfen, abkühlen lassen.

Für die Sauce die Schalotte in etwas Butter andünsten, dann die Rucola zugeben und mitdünsten, bis sie weich wird, dabei salzen. Die Mischung in ein hohes Gefäß geben und mit dem Weißwein pürieren. Schmand, Sahne und Speisestärke verrühren, zum Rucolamischung geben und alles möglichst fein mixen. Die Mischung wieder in den kleinen Topf geben.

Die Kartoffeln mit Mehl, Ei, Salz, Pfeffer und Muskatnuss zu einem glatten Teig verkneten. Diesen auf der gut bemehlten Arbeitsfläche auf etwa 27 x 27 cm ausrollen und in 9 Quadrate (9×9 cm) schneiden. Auf jedes Quadrat mittig etwas von der Speckfüllung setzen. Die Ränder mit Wasser anfeuchten, dann eine Spitze über die Füllung klappen und die Quadrate zu Dreiecken formen, die Ränder dabei gut andrücken.

Reichlich Butter in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen und die Hälfte der Triangoli bei sanfter Hitze von beiden Seiten goldbraun braten. Im Backofen warm stellen und die zweite Portion genauso braten.

Währenddessen die Rucolasauce aufkochen, dabei nach Bedarf noch etwas Sahne zugeben und mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft würzig abschmecken.

Anmerkung Petra: schön knusprige Teigtaschen mit kräftiger Füllung. Die Sauce passt optisch und geschmacklich prima dazu.

*Zur Menge: Das Rezept im Buch ist für 4 Personen vorgesehen, ich habe es hier halbiert. Das ergibt eigentlich 10 Dreiecke, ich habe 9 gemacht, weil das vom Ausrollen einfacher zu handhaben war. Ich habe allerdings von den „währschaften“ Teigtaschen tatsächlich nur 2 geschafft, Helmut etwas mehr.

=====

*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann. Für diese Unterstützung herzlichen Dank!

Rhabarber-Khoresh – persisches geschmortes Lamm mit Rhabarber

Vor gut einer Woche ist hier ein neuer Hausgenosse eingezogen, ein digitaler Mini-Reiskocher*, der auch persische Knusperkrusten (Tahdig) beherrschen soll. Das wollte natürlich überprüft werden.

Dazu hatte ich mir ein Schmorgericht vorgestellt und deshalb wieder einmal New Food of Life – Ancient Persian and Modern Iranian Cooking and Ceremonies* in die Hand genommen. Dort bin ich schnell bei einem Khoresh gelandet. Bei diesen Schmorgerichten wird Fleisch (Lamm, Kalb oder Rind), Geflügel oder auch Fisch mit Gemüsen, frischen oder getrockneten Früchten, aber auch Hülsenfrüchten oder Nüssen kombiniert und lange bei niedriger Temperatur geschmort. Aromatisiert wird mit Kräutern und Gewürzen. Optimal werden dabei natürlich die Gemüse verwendet, die gerade Saison haben.

Rhabarber-Khoresh

Ich habe mir deshalb ein Rhabarber-Khoresh vorgenommen. Helmut, der bekanntermaßen nicht der größte Freund von Rhabarber ist, wiegte zwar bedenklich den Kopf, ergab sich dann aber in sein Schicksal 😉

In Persische Küche* von Mohamad Nader Asfahani werden die Rhabarberstückchen für den Khoresh kurz in Butter angedünstet und nicht nur einfach roh auf das Schmorgericht gelegt, das habe ich übernommen. Nach dem ersten Probelöffel tat Helmut sehr erfreut seine Meinung kund: schmeckt ja richtig gut – der Rhabarber hat seine Agressivität verloren, bringt aber eine angenehme Säure mit. Das kann ich nur bestätigen!

Während das Khoresh schmurgelte, hat der Reiskocher übrigens still, leise und völlig stressfrei eine absolut perfekte Kruste produziert. Ich bin begeistert!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Rhabarber-Khoresh
Kategorien: Fleisch, Gemüse, Iran
Menge: 3 bis 4 Personen

Zutaten

2 Zwiebeln; in dünnen Streifen
450 Gramm Schmorfleisch; hier Lammkeule
80 ml Öl
Salz
Pfeffer
1/4 Teel. Kurkuma
600 ml Wasser; Menge anpassen
50 Gramm Gehackte glatte Petersiie
15 Gramm Gehackte Minze
1-2 Briefchen Safran; aufgelöst in
1 Essl. Wasser
1 Essl. Tomatenmark
2 Essl. Limettensaft; oder Zitronensaft
1 Essl. Butter
300 Gramm Frischer Rhabarber; geputzt, in 2,5 cm Stücken
Wenig Zucker; nach Geschmack

Quelle

modifiziert nach
Najmieh Batmanglij
New Food of Life
und
Mohamad Nader Asfahani
Persische Küche
Erfasst *RK* 30.04.2020 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

In einem schweren Bräter 3 El Öl erhitzen und das Fleisch rundum braun anbraten, herausnehmen und beiseite stellen. Die Zwiebeln zugeben und braten, bis sie goldbraun sind. Das Fleisch wieder in den Topf geben, mit Salz, Pfeffer und Kurkuma würzen. 600 ml Wasser angießen, zum Kochen bringen und zugedeckt bei sanfter Hitze etwa 1 Stunde schmoren lassen. Bei Bedarf noch Wasser zugeben.

In einer Pfanne das restliche Öl erhitzen und Petersilie und Minze etwa 10-15 Minuten braten.

Angebratene Kräuter, Safranwasser, Tomatenmark und Limettensaft zum Fleisch geben.

Den Backofen auf 150°C vorheizen. Den Bräter in den Backofen stellen und eine weitere Stunde schmoren, bis das Fleisch weich ist.

Den Rhabarber in einer Pfanne in etwas Butter kurz andünsten, mit einer Prise Salz und nach Belieben etwas Zucker abschmecken und auf dem Schmorgericht verteilen. Den Bräter nochmal für 10 Minuten zugedeckt in den Backofen schieben.

Das Gericht im Bräter mit Reis (Reis mit Tahdig-Kruste oder chelow, mit Safran gedünstetem Reis) servieren.

Anmerkung Petra: Hat uns sehr gut gefallen, sogar dem Rhabarber- Verächter! Der Rhabarber bringt eine angenehme säuerliche Note mit. Hier mit Thadig-Reis aus dem digitalen Mini-Reiskocher, passte prima. Das Rezept stammt im Prinzip aus New Life of Food, das Andünsten des Rhabarbers in Butter aus Persische Küche.

Das Gericht kann mit Lamm, Kalb oder Rind gemacht werden, aber auch mit Scheiben von der Kalbshaxe oder Hähnchenkeulen (900 g, kürzere Garzeit).

=====

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Persischer Tahdig-Reis aus dem Digitalen Mini-Reiskocher
Kategorien: Reis, Persien, Reiskocher
Menge: 2 bis 4 Portionen

Zutaten

200 Gramm Basmati-Reis (P: Sadri)
300 ml Wasser
1 Essl. Ghee oder Butterschmalz
1 Prise Safran (P: 1 Briefchen)
Salz
H TOPPINGS
Berberitzen
Minze

Quelle

nach
Reishunger
Erfasst *RK* 21.04.2020 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Das Ghee in den Digitalen Mini-Reiskocher geben und im Warmhaltemodus schmelzen lassen.

Währenddessen die Safranfäden mörsern und mit 300 ml Wasser aufgießen. Das Safran-Wasser-Gemisch zum Ghee in den Reiskocher geben.

Den Reis gut waschen und mit etwas Salz ebenfalls in den Reiskocher geben. Das Programm „Crispy“ auswählen und die gewünschte Zeit (bzw. Bräunungsgrad) einstellen. Optimal sind 90 Minuten. Die Kruste gelingt auch mit 60 Minuten, ist dann aber etwas weniger braun.

Nach Ablauf der Zeit den Topf mit einem Geschirrtuch vorsichtig herausnehmen, einen Teller auf den Topf legen und beides zusammen stürzen, so dass die fertige Tahdig mit der Kruste nach oben auf dem Teller liegt.

Nach Belieben mit Berberitzen und Minzblätter toppen und direkt servieren.

=====

*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann. Für diese Unterstützung herzlichen Dank!

Shrimp mit Parmesankruste auf Tomaten-Zoodles

Schon oft habe ich in letzter Zeit – vor allem im Rahmen des 5:2 Intervall-Fastens – wahre Lobeshymnen auf Gemüsenudeln, vor allem Zucchini-Gemüsenudeln, kurz "Zoodles" singen hören. Lange habe ich mich gesträubt, irgendwann hat dann meine Neugier gesiegt 😉

Shrimp mit Parmesankruste und Tomaten-Zoodles

Und nach dem Verspeisen unseres ersten Gerichts kann ich nur sagen: Volltreffer! Gefunden habe ich die Vorlage für die Shrimp mit Parmesankruste auf Tomaten-Zoodles bei Skinnytaste, die auch noch weitere mundwässernde Gemüsenudel-Rezepte im Angebot hat. Da werde ich sicher noch das eine oder andere nachkochen.

Ich habe die Zucchininudeln bei diesem Gericht nicht vorgekocht oder angebraten, sondern direkt in der vorbereiteten dicken Tomatensauce erhitzt. So bleiben sie angenehm knackig, wir waren wirklich begeistert!

Zoodles

Natürlich musste zuerst einmal überlegt werden, mit was für einem Gerät man die Gemüsenudeln herstellen will. Ich habe mich für den Lurch Spiralschneider* entschieden. Das Gerät ist zwar etwas größer, die Zucchini sind aber fix und ohne Kraftaufwand durchgedreht. Micha hat letzte Woche Möhrennudeln vorgestellt und dafür den GEFU Spiralschneider* verwendet. Zur Not kann man die Zucchini auch in breite Streifen schneiden und diese dann in dünne "Spaghetti" teilen – für größere Mengen ist das aber auf Dauer sicher keine Option.

Zoodles

Was von der Zucchino übrig blieb: wirklich nur ein langer schmaler Kern mit einem kleinen Endstück.

Making of Shrimp mit Parmesankruste

Die Garnelen werden paniert und im Backofen gebacken, was wunderbar geklappt hat. Man kommt so tatsächlich mit 5 g Olivenöl für etwa 300 g Shrimp aus! Die sind nach dem Backen innen saftig und außen schön knusprig.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Shrimp mit Parmesankruste auf Tomaten-Zoodles
Kategorien: Gemüsenudel, Krustentier, Lowcarb, Diät
Menge: 2 Portionen

Zutaten

H SHRIMP
310 Gramm   Shrimp (P: Atlantik Prawns roh mit Schale)
40 Gramm   Trockene Brotbrösel oder Panko (P: selbstgemacht
      -aus frischem Weißbrot, dann getrocknet)
10 Gramm   Frisch geriebener Parmesan
1     Ei
      Salz
      Pfeffer
5 Gramm   Olivenöl
H ZOODLES
5 Gramm   Olivenöl
2     Junge Knoblauchzehen; fein zerdrückt
400 Gramm   Gehackte Tomaten (Dose)
      Salz
      Pfeffer
1 Spritzer   Zitronensaft
      Basilikum; in Streifchen
600 Gramm   Zucchini (2 mittlere)
30 Gramm   Schafskäse oder Mozzarella*

Quelle

  modifiziert nach Skinnytaste
  Erfasst *RK* 15.06.2015 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Shrimp im Kühlschrank auftauen lassen, Schale entfernen, entdarmen, abspülen und trockentupfen.

Das Ei in einem Schüsselchen verschlagen. Brotbrösel in ein zweites Schälchen geben, mit dem Parmesan mischen, pfeffern. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, das Papier mit wenig Olivenöl bepinseln. Den Backofen auf 225°C vorheizen. Die Zucchini mit dem bevorzugten Gerät zu Gemüsenudeln (Zoodles) verarbeiten.

Das Olivenöl in einer großen Backofen-tauglichen Pfanne erhitzen, den Knoblauch darin anbraten. Die Tomaten zugeben, Dose mit etwas Wasser ausspülen, ebenfalls zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen und etwa 8-10 Minuten sanft köcheln lassen, bis eine dicke Sauce entstanden ist. Basilikum unterrühren.

Die Shrimp salzen und pfeffern und erst im Ei, dann in den Bröseln wenden, auf das Backpapier legen. Mit dem restlichen Olivenöl betupfen.

Das Blech in den Backofen schieben, nach 7 Minuten die Shrimp mit einer Zange wenden, weitere 3 Minuten backen.

Währenddessen die Zoodles in die Tomatensauce geben und unter Wenden etwa 2 Minuten darin erhitzen, nochmal abschmecken. Die gebackenen Shrimp auf den Zoodles verteilen, den Schafskäse darüberbröckeln. Die Pfanne nochmal für 2-3 Minuten in den Backofen schieben, dann servieren.

Anmerkung Petra: schmeckt super! Die Zoodles haben noch richtig schön Biss, die Shrimp sind sehr saftig. Man kommt tatsächlich mit 5 g Öl zum Backen aus!

*Im Original wird zum Überbacken geriebener Mozzarella auf den Shrimp verteilt – ich hatte noch einen Rest Schafskäse, der mir hier gut gefällt, da er noch etwas Würze mitbringt.

Etwa 400 kcal pro Person

=====


Print Friendly and PDF

*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann.

Faschingsgebäck: Schneeballen

Beim Wegräumen der weihnachtlichen Keksdosen ins Kellerregal ist mir wieder einmal ein Gerät in die Hände gefallen, was mir vor vielen, vielen Jahren eine in Rothenburg wohnende Freundin aus Studientagen besorgt hat: ein Schneeballeneisen. Diesmal habe ich es aber nicht wie sonst nach hinten geschoben, sondern es für die Faschingszeit in Sichtweite platziert.

Rothenburger Schneeballen

Fettgebackene Schneeballen haben eine lange Tradition und wurden gerne zu besonderen Anlässen wie etwa Hochzeiten, aber auch als Fastengebäck gebacken. Besonders verbreitet sind sie in Franken – vor allem im Raum Rothenburg kommt man ihnen kaum aus – aber auch im Hohenlohischen und in Österreich finden sich die puderzuckerbestäubten Kugeln aus verdrillten Teigstreifen.

Auffädeln des Teiges

Rezepte für den Mürbeteig gibt es wie Sand am Meer. Grundzutaten sind Mehl, oft nur Eigelb, aber auch ganze Eier, Butter, süße oder saure Sahne, Salz und Zwetschgenschnaps (ersatzweise auch Rum oder Arrak, auch Zitronenschale wird eingesetzt), Zucker findet sich nicht überall. Ich habe mich hier an das Rezept gehalten, was mit dem Eisen kam, musste aber etwas mehr Mehl verwenden, damit ich den Teig ausrollen konnte.

Nach einer Ruhezeit im Kühlschrank teilt man den Teig in Portionen à etwa 70 g, wallt sie zu gut Handtellergröße aus und radelt mit dem Teigrädchen parallele Schnitte in den Teig, der Rand soll aber noch zusammenhalten. Nun fädelt man einen Kochlöffelstiel durch die Teigbänder, hebt alles hoch und lässt den Teig locker in die untere Schale des Eisens gleiten (ich habe mit der Hand etwas nachgeholfen), schließt es…

Teig im Topf

…und taucht das Eisen ins heiße Fett.

Schneeballen fertig

Wenn man alles richtig gemacht hat, kullern nach etwa 4 Minuten goldbraune Kugeln aus der Form.  Nach kurzem Abtropfen bestäubt man sie kräftig mit Puderzucker – und schon hat man auch in einem weitgehend schneefreien Winter haltbare Schneebälle in der Hand 🙂

Bei der Bewertung scheiden sich in der Familie die Geister. Helmut liebt sie nicht gerade, er findet sie zu trocken. Ich mag es, nach und nach die knusprigen, leicht süßen Streifen abzubrechen und aufzuknabbern, aber ich bin ja auch ein Fan von Scherben, Hasenöhrl, Fastnachtschüechli und Verwandtem.

Screenshot Schneballen

Beim Backen kamen übrigens Erinnerungen hoch. Ich habe daraufhin mal in alten Kisten und Alben gekramt und bin tatsächlich auf zwei Fotos von 1975 gestoßen. Damals habe ich in Würzburg studiert, nach Rothenburg war's ja nicht weit – und natürlich standen da auch Schneeballen auf dem touristischen Programm. Ich habe die Bilder mal eingescannt, viel Spaß mit dem Screenshot!

Hier eine Zusammenfassung der weiteren im Blog vorgestellten faschingstauglichen Gebäcke:

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Rothenburger Schneeballen
Kategorien: Gebäck, Fasching, Frittieren, Franken
Menge: 8 Stück

Zutaten

2     Eier (P: L)
55 Gramm   Zucker
55 ml   Sahne
15 Gramm   Zwetschgenwasser
55 Gramm   Butter; zerlassen, aber nicht warm
1 Prise   Salz
275 Gramm   Mehl (P: Weizendunst, Original 222 g)
  Reichlich   Fett; zum Ausbacken (P: frittiertaugliches Öl)
      Puderzucker; zum Bestreuen

Quelle

  Menge heruntergerechnet nach einer
  Beilage zu einer Schneeballenform aus
  Rothenburg/Tauber
  Erfasst *RK* 12.02.2014 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Für den Teig die Eier mit Zucker schaumig schlagen. Sahne und Zwetschgenwasser hineinschlagen und die zerlaufene, aber nur lauwarme Butter langsam darunterarbeiten. Jetzt das Mehl und Salz zugeben und gut unterkneten. Der Teig soll glatt sein (P: meiner war mit der Originalmenge Mehl nicht ausrollbar, ich habe deshalb nach und nach noch 50 g untergeknetet – der Teig ist aber immer noch ziemlich weich). Den Teig mindestens 30 Minuten kalt stellen.

Stücke von etwa 70 g abteilen und zu Kugeln rollen.

Das Fett in einem nicht zu breiten Topf* auf 175°C bringen.

Die Kugeln auf leicht bemehlter Arbeitsfläche zu gleichmäßigen, etwa 1 mm dicken gut handtellergroßen Platte ausrollen.

Mit dem gezackten Teigrädchen im Abstand von etwa 1 cm parallele Schnitte in der Platte anbringen, der Rand der Platte (auch 1 cm breit) muss aber unverletzt bleiben.

Nun einen Kochlöffelstiel so durch die Streifen fädeln, so dass immer einer oben, der nächste unten zu liegen kommt; leicht zusammenschieben und den letzten Streifen über den ersten ziehen.

Diese Teigknödel in die untere Hälfte der durchlöcherten Backkugel schieben, die obere Hälfte darüberklappen und die Form in das heiße Fett tauchen. Unter gelegentlichem Drehen in etwa 4 Minuten goldbraun ausbacken.

Die Form aus dem Fett heben, abtropfen lassen und den Schneeballen zum weiteren Abtropfen auf ein mit Küchenpapier belegtes Gitter setzen. Noch warm rundum mit Puderzucker bestreuen.

Die fertigen Schneeballen sind in einer Gebäckdose gut haltbar.

Anmerkung Petra: schön knuspriges, nicht zu süßes Gebäck, was allerdings etwas trocken ist – nicht jeder mag das.

*zum Ausbacken einen schmalen hohen Topf verwenden (Spargeltopf), damit man nicht zu viel Fett braucht.

=====

Sahniger Joghurt

Steter Tropfen höhlt den Stein – zuletzt tropfte Joghurt so eindringlich, dass der nette, in einem Kommentar als R2D2-ähnlich bezeichnete Joghurt-Maker* jetzt auch hier im Hause werkelt.

Da vor Ort türkischer oder griechischer Joghurt mit höherem Fettgehalt in ungesüßter Variante nicht zu haben ist, ich aber oft (Joghurtsauce, bisher habe ich als Grundlage dafür meist Vollmilchjoghurt und etwas Schmand verrührt) und gerne damit gekocht habe, gingen die ersten Tests in diese Richtung.

sahniger Joghurt

Den ersten Versuch habe ich mit einem 3,5 %igen Bulgara-Joghurt als Starter unternommen. Das Ergebnis war erwartungsgemäß etwas säuerlicher als das mit einem griechischen 10%igen Joghurt, der letztere dafür etwas fester. Ich habe mich mit soviel Sahne-Zusatz begnügt, dass ein etwa 7 %iger Joghurt dabei herauskommt – der ist schön stichfest und schmeckt wunderbar cremig. Wer auf 10% kommen möchte, muss den Sahnezusatz noch etwas erhöhen.

Mit dem günstig erworbenen Gerät bin ich jedenfalls vollauf zufrieden, der Arbeitseinsatz ist fast Null und der Joghurt-Vorrat im heimischen Kühlschrank gesichert. Und Helmut hat sich zum morgendlichen Joghurt-Esser entwickelt 🙂

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Sahniger Joghurt
Kategorien: Joghurt
Menge: 1 Ansatz

Zutaten

125 Gramm Sahne 32% (P: heute 200 g Bio-Sahne 32%*)
100 Gramm Naturjoghurt als Starterkultur* (heute 150 g Bio-
-Naturjoghurt 3,8% bzw. 150 g griechischer Joghurt)
875 Gramm Vollmilch 3,5%; Menge anpassen, zum Auffüllen
-(heute 750 g Bio-Vollmilch 3,8%)

Quelle

eigenes Rezept
Erfasst *RK* 25.01.2010 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Joghurtbereiter bis etwa zur Hälfte mit Milch füllen, dann Sahne und Joghurt zugeben und mit dem Schneebesen unterrühren. Mit der Milch auffüllen, nochmal vorsichtig umrühren. Den Joghurtbereiter schließen, anstellen und etwa 10 Stunden laufen lassen (ich benütze eine Zeitschaltuhr).

Nach Ablauf der Zeit in den Kühlschrank stellen und etwa 12 Stunden durchkühlen lassen.

*Mit Bulgara-Joghurt bekommt man einen etwas säuerlicheren Joghurt, der mit griechischem 10%igen war einen Tick stichfester. Schön cremig waren beide.

Ich habe 125 g Sahne verwendet, das ergibt einen etwa 7%igen Joghurt.

Anmerkung Petra: alle Packungen frisch geöffnet. Andernfalls Milch und Sahne erhitzen und auf etwa 40°C abkühlen, dann Joghurt einrühren.

*in Klammern die Mengen, die ich heute verwende, damit bleiben keine Reste bei Joghurt und Sahne.

=====

Update: inzwischen mache ich meinen sahnigen Joghurt aus 150 g Bio-Joghurt 3,8% (= 1 Becher), 200 g Bio-Sahne 32% (= 1 Becher) und fülle mit etwa 750 g frisch geöffneter Bio-Milch 3,8% auf. 100 g haben etwa 109 kcal.

*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann. Für diese Unterstützung herzlichen Dank!

Nachgebacken: Paderborner Dombrot

Nach und nach sind mir doch noch einige interessante Blogeinträge untergekommen, die ich während der Weihnachtspause verpasst habe. Dazu gehörte auch Ketex Vorstellung eines Brotstempels, den er sich auf Anregung einer Sendung über's Brotbacken zugelegt hat – ich nehme an, es war Frisch und knusprig – Hausgebackenes Brot aus der Reihe Unter unserem Himmel des BR, bei der ich auch einen kleinen Part übernehmen durfte und das rustikale Kartoffelbrot gebacken habe. Als Dankeschön durfte ich mir etwas aussuchen – und auch ich habe mich damals für einen Brotstempel entschieden. Wie Frau Seidl mir erzählte, wurde er von einem alten Handwerker hergestellt (Bezugsquelle habe ich leider keine).

Brotstempel

Ketex Rezept für das Paderborner Dombrot war dann Anlass, den Stempel hervorzuholen. Da mein Roggenmehl Type 1370 fast aufgebraucht war, aber noch reichlich Roggenvollkornmehl der Adlermühle da war, was aufgebraucht werden sollte, habe ich den Teig damit angesetzt. Stipprolle habe ich keine, da musste eine zweizinkige Gabel zum Aufspießen von Maiskolben herhalten. 

Leider war nach dem Backen so gut wie nichts mehr vom Stempel mehr zu sehen, gerade mal die runden Löcher waren eingestanzt – deshalb gibt's auch kein Foto davon. Ich werde mein Glück aber nochmal versuchen.

Paderborner Dombrot mit Roggenvollkornmehl

Das Brot an sich ist aber prima: kompakt, wie es der Roggenanteil erwarten lässt, aber dennoch sehr saftig und aromatisch.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Paderborner Dombrot
Kategorien: Brot
Menge: 1 Brot

Zutaten

H SAUERTEIG TA 180
260 Gramm   Roggenmehl 1370 (Petra: Vollkornroggenmehl)
208 Gramm   Wasser
26 Gramm   ASG
H HAUPTEIG
      Sauerteig; gesamte obere Menge
240 Gramm   Roggenmehl 1370 (Petra: Vollkornroggenmehl)
170 Gramm   Weizenmehl 1050
245 Gramm   Wasser
14 Gramm   Salz
10 Gramm   Frischhefe; nach Belieben (Petra: ja)

Quelle

  nach Ketex
  Erfasst *RK* 10.01.2010 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Sauerteig: Alles gut verrühren und 16-18 Std. bei Raumtemperatur reifen lassen (Petra: in Mikrowelle mit angelehnter Türe).

Hauptteig: Alles in der Küchenmaschine 7 Minuten kneten und dann 30 Minuten Teigruhe.

Danach rund wirken und abgedeckt für etwa 75 Minuten geben in ein rundes Garkörbchen (Petra: in Mikrowelle mit angelehnter Türe). Jetzt auf eine Backschaufel vorsichtig stürzen und mit kaltem Wasser abstreichen. Mit dem gut geölten Brotstempel stempeln und mit der Stipprolle einmal um den Teigling fahren.

Rechtzeitig vorher den Backofen mit einem Backstein auf 250°C vorheizen.

Einschießen, Wasser einschütten oder einspritzen und mit 250°C 15 Minuten anbacken, dann kurz die Backofentüre öffnen, um den Restdampf abzulassen, bei 180°C noch weitere 40 Minuten fertig backen.

Auf einem Rost auskühlen lassen. Vor dem Anschneiden am besten 12-24 Stunden ruhen lassen. Bei Aufbewahrung in einer Plastiktüte hält das Brot sehr gut frisch.

Anmerkung Petra: ich habe Roggenvollkornmehl der Adlermühle eingesetzt, was verbraucht werden musste. Kompaktes, aber sehr saftiges Brot.

Paderborner Dombrot

=====