Hernekeitto ja Pannukakku – finnische grüne Erbsensuppe und Ofenpfannkuchen

Weiter geht es mit unserer kulinarischen Weltreise, die im Mai in Finnland Station macht. Beim Studium der dortigen Essensgewohnheiten stieß ich auf die etwas seltsam klingende Aussage: Donnerstags gibt es in Finnland grüne Erbsensuppe und Pfannkuchen. Tatsächlich wird diese Kombination oft in Kindergärten, Schulküchen, Mensen, aber auch beim Militär und in Restaurants serviert.

Gelesen habe ich, dass dieser Brauch angeblich auf ein Dekret des Königs zurückgeht: „Der Legende nach zielte König Gustav I. Wasa (1496–1560) darauf ab, per Gesetz die Liefermengen von Erbsen an seinen Hof zu verkleinern: Er wollte selbst nicht so viele Erbsen aufgetischt bekommen. Mit diesen Naturalien beglich das Volk einen Teil seiner Steuerlast.“
Eine etwas andere Erklärung findet sich hier: „Die Zubereitung von Erbsensuppe an Donnerstagen beruht auf den Fastengeboten der katholischen Kirche im Mittelalter. Schweres Essen am Donnerstag half Katholiken, den Fastentag am Freitag durchzustehen.“

Hernekeitto ja Pannukakku

Ein ungleiches Paar, gehört aber in Finnland zwangsläufig zusammen: grüne Erbsensuppe und Pfannkuchen

Erbsen einweichen

Die Schälerbsen werden am Abend vorher in Wasser eingeweicht.

Making of Erbsensuppe

Im Winter hat Helmut wieder Schweinshaxen gepökelt und geräuchert, die konnte ich hier prima einsetzen. Ich habe die Vorgehensweise fürs Suppe Kochen von hier übernommen, aber weniger Gewürze eingesetzt, da in Finnland eher sparsam gewürzt wird.

Grüne Erbsensuppe mit Räucherhaxe

Zum Servieren gibt man einen Löffel Senf in die Suppe – das ist eine prima Idee und wird für die Zukunft übernommen 🙂 Helmut, der sich schon längere Zeit mal wieder eine Erbsensuppe gewünscht hat, war übrigens restlos begeistert von der Suppe – die schmecke genauso, wie er es sich vorgestellt habe. Wenn das kein Lob für die finnische Küche  ist!

Pannukakku

Anschließend gehts dann zum zweiten Teil des Essens über, der sich während des Verspeisens der Erbsensuppe quasi von selbst im Backofen vollendet: der Teig für die Pannukakku wird einfach zusammengerührt und dann in eine Form mit zerlassener Butter gegossen, die vorher im Backofen erhitzt wurde.

Pannukakku

Zu den Ofenpfannkuchen serviert man Kompott oder Konfitüre. Hier gab es die ersten bayerischen Erdbeeren mit etwas roh gerührter Erdbeerkonfitüre und einen Klecks Sahne dazu. Ein köstlicher Abschluss!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Hernekeitto ja Pannukakku – finnische Erbsensuppe und Ofenpfannkuchen
Kategorien: Suppe, Hülsenfrüchte, Fleisch, Pfannkuchen, Finnland
Menge: 4 Teller

Zutaten

300 Gramm Grüne Schälerbsen
1 Prise Natron
1 Geräucherte Schweinshaxe (P: hier selbst
-geräuchert) 500-750 g
1 Ganze Zwiebel; geschält, mit 2 Nelken und
1 Lorbeerblatt besteckt
1 Zwiebel; gehackt
1 Möhre; klein gewürfelt
5 Pimentkörner
1 Teel. Getrockneter Majoran
Salz
Pfeffer
H ZUM SERVIEREN
Brot
Scharfer Senf; zum individuellen Portionieren
H PANNUKAKKU FÜR 2-3
2 Eier
1/4 Teel. Salz
300 ml Milch
65 Gramm Mehl
25 Gramm Vanillezucker; selbst gemacht
2 Essl. Butter
H ZUM SERVIEREN
Kompott, Konfitüre oder frische Früchte nach
-Wahl und Jahreszeit (Erdbeeren, Heidelbeeren,
-Preiselbeeren)
Geschlagene Sahne oder Vanilleeis

Quelle

nach diversen Rezepten im Netz
Erfasst *RK* 10.05.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Erbsen über Nacht mit einer Prise Natron in reichlich kaltem Wasser einweichen.

Am nächsten Tag abgießen, abspülen und mit frischem Wasser zum Kochen bringen. Erneut abgießen und bis zum Gebrauch beiseite stellen.

Die Räucherhaxe in einen 3 l Topf geben und mit Wasser bedeckt zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Haxe abgießen, mit kaltem Wasser abwaschen und erneut mit 1 1/2-2 l Wasser in den Topf geben. Die ganze Zwiebel mit Lorbeer und Nelken, sowie die Pimentkörner zugeben, alles zum Kochen bringen und 1 Stunde köcheln lassen. Nun die vorbereiteten Erbsen, die gehackte Zwiebel, Möhre und den Majoran zugeben, salzen und pfeffern und alles etwa 1 Stunde sanft weiterköcheln lassen, bis das Fleisch weich ist und sich leicht vom Knochen lösen lässt.

Die Haxe herausnehmen, leicht abkühlen lassen, dann die Haut entfernen und das Fleisch vom Knochen lösen, in kleine Stücke teilen.

Die Erbsensuppe mit einem Pürierstab pürieren, die Suppe darf ruhig noch etwas grober sein. Das Fleisch wieder zurück in den Topf geben und alles zusammen nochmal erhitzen. Abschmecken und mit etwas Brot und scharfem Senf servieren, den sich jeder nach Belieben in die Suppe rühren kann.

Für den Pannukakku alle Zutaten in einer Schüssel mit dem Schneebesen oder einem Handmixer glatt rühren, mindestens 30 Minuten quellen lassen.

Den Backofen auf 200°C erhitzen.

Die Butter in eine Auflaufform (P: 25×17 cm) geben und diese zum Aufheizen in den Backofen stellen. Sobald die Butter heiß ist, die Form schwenken, so dass die Butter gleichmäßig verteilt ist, dann den Pfannkuchenteig hineingießen, die Form wieder in den Backofen stellen und alles etwa 30 Minuten backen, bis der Teig schön aufgegangen und goldbraun ist.

Die Form herausnehmen, den Pfannkuchen mit Kompott, Konfitüre und Sahne servieren. Je nach Jahreszeit passen auch frische Früchte sehr gut dazu.

Anmerkung Petra: Hernekeitto und Pannukakku sind das typische finnische Donnerstagsessen. Pannukakku wird dabei nicht als variables Dessert angesehen, sondern gehört zum Menü dazu.

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats aktualisiert:

Regina von bistroglobal mit Rahkapulla
Britta von Brittas Kochbuch mit Poronkäristys (Rentiergeschnetzeltes aus Finnland)
Britta von Brittas Kochbuch mit Talvinen salaatti (Finnischer Wintersalat)
Britta von Brittas Kochbuch mit Lohikeitto (Finnische Lachssuppe)
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
Michael von SalzigSüssLecker mit Runebergintorttu (Finnische Runeberg-Törtchen)
Ulrike von Salon Matilda mit Britakakku, Finnland, Urlaubsvorfreude
Simone von zimtkringel mit Karelische Blini
Edyta von Mein dolcevita mit Finnlands Roggenbrot – Ruisreikäleipä
Edyta von Mein dolcevita mit Runeberg- Törtchen
Friederike von Fliederbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
Britta von Backmaedchen 1967 mit Pikkupullat-weiche süße Brötchen aus Finnland
Anja von GoOnTravel.de mit Traditioneller Genuss: Rahkapulla – Der klassische finnische Quarkkuchen
Tina von Küchenmomente mit Kylmäsavulohipiirakka – Finnische Lachs-Quiche
Volker von Volkermampft mit Makaronilaatikko – Finnischer Makkaroni-Auflauf

Mein Lieblings-Knuspermüsli

Vor 2 Jahren habe ich im Blog ein getreidefreies Tahini-Granola mit vielen Nüssen, Saaten und Kokosflocken vorgestellt. Damals habe ich erzählt, dass man mich mit Haferbrei oder Porridge als Kind jagen konnte. Im Broten und Keksen mochte ich sie dagegen schon immer gerne, auch habe ich festgestellt, dass sich Haferflockenkrokant hervorragend als Ersatz für Haselnusskrokant eignet.

Es ist also alles nur eine Frage der Konsistenz 🙂 Inzwischen hat sich unser Haferflockenverbrauch drastisch erhöht, und das ist diesem Knuspermüsli zu verdanken.

Lieblings-Granola

Nach einigem Herumprobieren mit zu klebrigen oder zu fettigen Rezepturen bin ich nämlich bei „meinem“ Granola-Rezept gelandet: Haferflocken, eine Nussmischung (Haselnüsse, Mandeln, Cashews und Walnusskernen) sowie  Saaten und Kerne (hier meist Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, schwarzem Sesam, Sesam und Leinsamen) vermische ich mit einer erwärmten Mischung von Kokosöl, Honig und Ahornsirup  – natürlich kann man auch nur Honig oder Ahornsirup verwenden. Gewürzt wird mit etwas Zimt und Salz. Das kommt alles gut ausgebreitet und möglichst dünnlagig auf ein mit einer Backfolie belegtes Blech und wird unter einmaligem Wenden im Backofen bei 180°C goldbraun geröstet.

Joghurt mit Granola

Beim Abkühlen bildet sich ein locker streubares Knuspermüsli, das seinem Namen alle Ehre macht.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Mein Lieblings-Knuspermüsli
Kategorien: Müsli, Getreide, Frühstück, Nuss
Menge: 2 Gläser

Zutaten

300 Gramm Kernige Haferflocken
100 Gramm Nussmischung grob gehackt
100 Gramm Kerne und Samen (Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne,
-schwarzer Sesam, Sesam, Leinsamen)
1 Teel. Zimt
1 Prise Salz
85 Gramm Kokosöl (alternativ Sonnenblumenöl)
65 Gramm Flüssiger Honig
60 Gramm Ahornsirup

Quelle

eigenes Rezept
Erfasst *RK* 03.01.2022 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Backofen auf 180°C vorheizen. Ein Backblech mit Backfolie belegen.

In einer großen Schüssel Haferflocken, Nuss- und Saatmischung, Zimt und Salz vermischen.

Kokosöl, Honig und Ahornsirup in einem Topf bei milder Hitze erwärmen. Den Topfinhalt zum Haferflocken-Mix geben und alles sehr gründlich vermengen.

Die Mischung auf das vorbereitete Backblech geben und gleichmäßig verteilen. Das Blech in den Backofen schieben, 9 Minuten rösten, dann mit einem Pfannenwender gründlich durchmischen und weitere 9 Minuten backen, bis alles gleichmäßig goldbraun ist. Granola dabei immer im Blick behalten, die Mischung wird schnell dunkel!

Fertiges Granola aus dem Ofen nehmen und auf dem Blech vollständig auskühlen lassen.

Anschließend am besten in dicht verschließbare Bügelgläser abfüllen.

Schmeckt ausgezeichnet zu Joghurt mit roh gerührter Erdbeerkonfitüre.

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Geeister Christstollen mit Cranberry-Kirschsauce

In der Vorweihnachtszeit habe ich euch meinen Butterstollen mit Cranberries, Aprikosen, Mandeln und Walnüssen vorgestellt.

Geeister Christstollen mit Cranberry-Kirschsauce

Schon beim Backen fiel mir ein Rezept ein, was ich 1999 bei einem VHS-Kochkurs in Deggendorf kennengelernt hatte: ein geeister Christstollen mit Brombeersauce. Ich habe also gedanklich schon einen Teil meines Stollens dafür reserviert und für den Besuch der Tochterfamilie über Silvester in die Tat umgesetzt. Die Brombeersauce des Originals bestand nur aus aufgetauten, mit etwas Zucker versetzten Brombeeren, was mir weniger zusagte. Da ich meinen Stollen mit Cranberries gebacken hatte, sollte auch eine Cranberrysauce dazu. Alleine fand ich die Sauce etwas herb, mit einem Anteil Sauerkirschen aus der Tiefkühltruhe gefiel sie mir aber ausgezeichnet.

Vielleicht habt Ihr ja auch noch ein Stück Stollen für dieses feine Dessert übrig?

Kaltschlagen

Sehr praktisch, wenn zur Zeit der Herstellung Schnee liegt: so kann man die im Wasserbad aufgeschlagene Masse schnell herunterkühlen 🙂

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Geeister Christstollen mit Cranberry-Kirschsauce
Kategorien: Dessert, Eis, Resteverwertung, Stollen, Weihnachten
Menge: 6 bis 8 Personen

Zutaten

H PARFAIT
250 Gramm Christstollen (P: Cranberry-Walnuss-Stollen)
10 ml Amaretto
30 ml Orangenlikör
10 ml Rum
150 Gramm Weiße Kuvertüre; gehackt
50 Gramm Zucker
1 Pack. Vanillezucker
5 Eigelb
1/2 Orange: Schale abgerieben
300 Gramm Schlagsahne; geschlagen
H CRANBERRY-KIRSCHSAUCE
60 Gramm Brauner Zucker
150 Gramm Orangensaft; evtl mit Clementinensaft gemischt;
-frisch gepresst
200 Gramm Cranberries; frisch oder TK
1 Zimtstange
1 Teel. Vanilleextrakt
150-200 Gramm TK-Sauerkirschen
Zucker; nach Bedarf
1 Spritzer Zitronensaft; zum Abschmecken

Quelle

Parfait nach
VHS-Kochkurs Helmut Moser Deggendorf
Weihnachtsmenü 1999
Sauce eigenes Rezept
Erfasst *RK* 07.01.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Christstollen fein zerbröseln bzw. hacken und mit Amaretto, 2 cl Orangenlikör und Rum beträufeln, gut durchmischen und mindestens 1 Stunde ziehen lassen.

Die weiße Kuvertüre im Wasserbad schmelzen.

Die Eigelbe mit dem Zucker auf dem Wasserbad dick-schaumig auf schlagen, dann auf Eiswasser kalt schlagen.

Die zerlassene Kuvertüre, die Hälfte der geschlagenen Sahne und den restlichen Orangenlikör unter die Eimasse heben. Dann den parfümierten Christstollen, die geriebene Orangeschale und die restliche Sahne unterziehen.

Eine mit Klarsichtfolie ausgelegte Form (P: Kastenform 1,5 l Inhalt) mit der Masse füllen, glattstreichen und über Nacht in den Tiefkühler stellen.

Zum Servieren eine Scheibe geeisten Christstollen am besten mit einem angewärmten Sägemesser abschneiden, auf einen nach Belieben mit Puderzucker bestreuten Teller legen und etwas Sauce angießen. Restliche Sauce separat reichen.

Für die Sauce den Zucker in einem Topf karamellisieren und mit dem frisch gepressten Saft ablöschen. So lange köcheln lassen, bis der Karamell gelöst ist. Die Cranberries und die Zimtstange zugeben und etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis die Cranberries geplatzt sind und die Sauce dicklich wird. Die Sauerkirschen und den Vanilleextrakt zugeben und 5 Minuten weiterköcheln. Mit Zucker und Zitronensaft abschmecken.

Anmerkung Petra: Feine Verwertung für Weihnachtsstollen! Wir haben im Kurs damals angetaute, gezuckerte Brombeeren dazu serviert, diese evt. mit etwas Cassis aromatisieren.

Die Sauce passt lauwarm gut zu winterlichem Eis (Christstollenparfait oder Vanillekipferl-Parfait), aber auch zu Panna Cotta oder Pudding.

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Stachelbeer-Becher mit gebackenen Stachelbeeren

Die Idee für dieses feine Dessert stammte von Nigel Slater, der das Rezept als unter dem Titel A fool of baked gooseberries and elderflower im Guardian veröffentlicht hat.

Stachelbeerbecher

Ich habe das Rezept allerdings etwas abgewandelt und rote anstelle von grünen Stachelbeeren verwendet, anstelle von Creme double Schlagsahne genommen und zwischen die Sahne zerbröselte Baisers geschichtet.

STachelbeeren backen

Ihren besonderen Reiz bekommt die Creme durch die Stachelbeeren, die zusammen mit Butter, Zucker und etwas Holunderblütensirup im Ofen weich geschmort werden.

Stachelbeerbecher

Je nach Reifegrad der Früchte muss man gegebenenfalls den Zuckergehalt anpassen. Wer es insgesamt süßer möchte, der pimpt die Sahne noch mit etwas Vanillezucker auf oder verwendet mehr Baisers.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Stachelbeerbecher mit gebackenen Stachelbeeren
Kategorien: Dessert, Creme, Früchte
Menge: 2 Personen

Zutaten

200 Gramm Rote Stachelbeeren; geputzt
10 Gramm Butter
2 Teel. Holunderblütensirup
2 Essl. Zucker; Menge anpassen
125 Gramm Schlagsahne
Einige Baisertupfen (10 g); grob zerbröselt

Quelle

modifiziert nach
Nigel Slater
The Guardian
Erfasst *RK* 26.08.2021 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Backofen auf 200°C vorheizen.

Die Stachelbeeren in eine flache Schale geben. Butter und Holunderblütensirup über die Beeren geben, alles mit dem Zucker vermischen.

Etwa 25 Minuten backen, dabei nach 5 Minuten einmal durchrühren. Die Beeren sollen dann weich sein, Zucker und Butter in der Schale karamellisieren.

Die Schale aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Alles leicht mit einer Gabel zerdrücken, dann für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Die Schlagsahne nicht zu fest aufschlagen, dann die Stachelbeeren mit einem Metalllöffel vorsichtig unterziehen, nochmal kalt stellen.

Die Hälfte der Sahne auf zwei Schälchen verteilen, etwas zerbröselte Baisers darauf geben, den Rest Sahne darauf verteilen und mit den restlichen Baisers bestreuen.

Die Stachelbeerbecher mit halbierten Stachelbeeren und etwas Zitronenmelisse garniert servieren.

Anmerkung Petra: Die Stachelbeersahne ist je nach Reifegrad der Früchte ziemlich säuerlich. Ich habe die Stachelbeersahne deshalb mit etwas zerbröselten Baisers in Gläser geschichtet, das gefiel mir auch von der Konsistenz her sehr gut.

Slater verwendet Creme double. Er nimmt auf 200 g übrigens nur 1 El Zucker, das ist mir deutlich zu wenig.

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Nachgebacken: Pastéis de Nata

10 Jahre ist es schon her, dass wir in Lissabon waren! Und immer wieder einmal dachte ich mit Sehnsucht (saudade!) an die köstlichen Pastéis de Nata, die wir dort in verschiedenen Cafés völlig uneigennützig getestet haben. Tochter Kathi hatte sich damals vor Ort klugerweise gleich die passenden Förmchen gekauft und 2017 auch ein Rezept dafür veröffentlicht, gebacken hat die schönen Teile allerdings der Schwiegersohn, dem mein herzlichster Dank gilt 🙂

Pasteis de Nata

Die typischen flachen Alu-Förmchen habe ich mir dieses Jahr endlich auch gegönnt (die von mir gekauften* sind momentan nicht lieferbar, diese* sehen aber genauso aus) und jetzt das Rezept ausprobiert. Warum habe ich so nur lange gewartet? Das Ganze ist wirklich kein Hexenwerk 🙂

Making of I

Ich habe Butterblätterteig von Edeka verwendet, der pro Packung in 4 Platten daherkommt. Zutaten: Weizenmehl, 30% Butter, Wasser, jodiertes Speisesalz (Speisesalz, Kaliumjodat). Sonst nix 🙂
Für den besonders blättrigen Boden habe ich jeweils 2 1/2 Platten hintereinandergelegt und fest aufgerollt. Idealerweise benetzt man die Platten vorher mit etwas Wasser. Die entstandenen Rollen habe ich in jeweils 6 Stücke à etwa 2 cm Breite geschnitten. Die Stücke legt man jetzt mit der Schnittfläche auf die Arbeitsfläche, drückt sie mit dem Handballen etwas flach und legt dann die Förmchen damit aus, dabei soll idealerweise der Boden etwas dünner sein als die Wände und sich oben am Rand ein kleiner Wulst befinden.

Making of II

Beim Auslegen geht man am besten so vor, dass man die Teigplatte in die gebutterte Form legt, schon mal grob den Teig vorformt und dann die Förmchen nochmal für 5-10 Minuten in den Kühlschrank stellt – nun lässt sich der Teig ganz entspannt bis zum oberen Rand drücken. Jetzt können die ausgelegten Förmchen nochmal kalt gestellt werden, bevor man die vorbereitete Füllung hineingießt. Nicht zuu voll machen, sonst blubbert schnell etwas von der Füllung über den Rand.

Ich habe den Backofen mit einem Backstein auf 275°C vorgeheizt und die Förmchen zum Backen auf ein Alu-Tortenblech* gestellt. so bekommen sie auch von unten gut Hitze und der Boden wird schön knusprig. Gebacken wird am besten auf Sicht: die Füllung soll gut karamellisieren und richtig dunkelbraune Flecken bekommen, dann ist es richtig.

Übrige Pastéis kann man übrigens am nächsten Tag gut im Airfryer aufbacken (2-3 Minuten bei 170°C), sie sollen durch und durch lauwarm und wieder richtig knusprig werden.

Pasteis de Nata Belem

Hier zum Vergleich nochmal die „echten“ Pastéis de Belém. Von dort stammen übrigens auch die Kaffeetassen ganz oben auf dem Foto, die wir als Mitbringsel gekauft haben.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Pastéis de Nata nach Kochfrosch
Kategorien: Gebäck, Creme, Portugal
Menge: 12 bis 14 Portionen

Zutaten

250 ml Vollmilch
150 Gramm Zucker
75 ml Wasser
30 Gramm Mehl Type 405
4 Eigelb
1-2 Zimtstangen
3-4 Stücke Zitronenschale (ohne das Weiße)
300 Gramm Blätterteig (wenn möglich selbstgemacht, sonst
-Butterblätterteig); P: 5 Platten
-Butterblätterteig von Edeka
H ZUM SERVIEREN
Puderzucker
Zimtpulver
H SOWIE
12 Flache Aluförmchen (Pastelformen) für Pastéis de
-Nata

Quelle

modifiziert nach Kochfrosch bzw. einem
Youtube-Video von La Dolce Rita*
Erfasst *RK* 10.07.2022 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Zuerst einen Zuckersirup zubereiten: Den Zucker und das Wasser in einem Topf verrühren und aufkochen, während des Aufkochens nicht mehr rühren, damit sich keine Kristalle am Löffel bilden. 3 Minuten kochen lassen, es soll sprudeln. Den Sirup vom Herd ziehen und abkühlen lassen.

Für die Creme: Das Mehl in etwas kalter Milch gut mit einem Schneebesen verrühren, es dürfen sich hier keine Klümpchen bilden. Die restliche Milch mit der Zitronenschale und der Zimtstange bis kurz unter den Siedepunkt erhitzen. Dann die Milch-Mehl-Mischung langsam nach und nach einrühren und weiter erhitzen, bis die Creme etwas eindickt. Nun wird der Zuckersirup in ganz dünnem Strahl eingerührt, immer schön mit dem Schneebesen rühren, damit es keine Klumpen gibt. Ca. 10 Minuten abkühlen lassen. Ein bisschen von dieser Creme mit den 4 Eigelben verrühren, so werden die Eigelbe schon etwas vorgewärmt und es gibt keinen Temperaturschock. Anschließend die Eigelbmischung zur restlichen Creme geben und gut unterrühren. Durch ein Sieb geben und so Zimtstange, Zitronenschale und – falls sie sich doch gebildet haben – ein paar Klümpchen entfernen.

Pastel-Förmchen buttern und kalt stellen.

Kathi: Den Blätterteig rechteckig ca. 20 x 35 cm auswellen, mit etwas Wasser benetzen und von der langen Seite her eng aufrollen.

Petra: ich habe 5 Butterblätterteigplatten (also 312,5 g) von Edeka verwendet und zum Aufrollen jeweils 2 1/2 Platten hintereinandergelegt.

Kathi: Diese Rolle in 12-14 Schnecken à 2 cm Länge schneiden.

Petra: Jeweils eine Rolle in 6 Stücke schneiden.

Die Stücke legt man jetzt mit der Schnittfläche auf die Arbeitsfläche, drückt sie mit dem Handballen etwas flach und legt dann die Förmchen damit aus, dabei soll idealerweise der Boden etwas dünner sein als die Wände und sich oben am Rand ein kleiner Wulst befinden.

Dabei geht man am besten so vor, dass man die Teigplatte in die gebutterte Form legt, schon mal grob den Teig mit den Daumen in die Form drückt und dann die Förmchen nochmal für 5-10 Minuten in den Kühlschrank stellt – nun lässt sich der Teig ganz entspannt bis zum oberen Rand drücken. Die Förmchen mit dem Blätterteig vor dem Füllen nochmal 10 Minuten kalt stellen.

Jetzt schonmal den Ofen vorheizen – so heiß wie es geht, mind. 250°C (Petra 275°C). Mindestens 30 Minuten vorheizen lassen!

Die Förmchen bis zu 3/4 Höhe mit der Creme befüllen und auf ein Backblech (P: dünnes Alu-Kuchenblech) stellen. Die Pasteis etwa 12 Minuten backen, im Idealfall ist der Blätterteig wunderbar knusprig und die Füllung cremig mit schwarzen karamellisierten Stellen auf der Oberfläche. Jeder Ofen (und oft auch die Förmchen) ist/sind unterschiedlich, am besten man guckt zu und holt die Törtchen nach Optik aus dem Kühlschrank. Etwas abkühlen lassen und mit Puderzucker und Zimtpulver bestreuen. Lauwarm genießen.

Kathi: Am besten werden die Törtchen mit selbstgemachtem Blätterteig, gekaufter Teig wird oft nicht so knusprig. Wir haben gekaufteten (und leider keinen Butter-Blätterteig) verwendet und waren mit dem Ergebnis trotzdem sehr zufrieden! Marc hat alles gemacht, Handhabung war gut, das Ergebnis waren knusprige Törtchen mit schöner Creme, nicht zu süß, Daumen hoch! Das Rezept ergab bei uns eigentlich 13 Pasteis + Creme für zwei weitere. Wir hatten keine Förmchen mehr, haben die restliche Creme in Silikon-Miniguglhupfformen gebacken und zu Erdbeeren gelöffelt.

Anmerkung Petra: ich habe das Rezept mit Edeka-Butterblätterteig in Platten gebacken, das Ergebnis war prima! Übrige Pastéis kann man übrigens am nächsten Tag gut im Airfryer aufbacken (2-3 Minuten bei 170°C), sie sollen durch und durch lauwarm und wieder richtig knusprig werden.

Auch bei mir war etwas Creme übrig, die habe ich in 2 Silikon- Muffinformen gegossen und nach den Pasteis gebacken, dabei aber die Temperatur auf 200°C reduziert.

*https://www.youtube.com/watch?v=LpELRsSJN6M

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Zum 10. Geburtstag von lieberlecker: Schokoladenpudding mit Orangensauce

Vor einiger Zeit lud mich der geschätzte Andy von lieberlecker zu seiner Geburtstags-Aktion ein. Die Idee: zum 10. Bloggeburtstag würden 10 befreundete Blogs Rezepte von Andy veröffentlichen. Gerne habe ich zugesagt! Bei Andy habe ich mir schließlich immer mal wieder feine Rezept-Anregungen geholt, zuletzt waren es die köstlichen Egli-Chnusperli.

Schokoladenpudding mit Orangensauce

Ausführlich habe ich dann in seinem üppigen Rezeptindex gestöbert. Hängen geblieben bin ich schließlich bei einem Dessert der Grande Dame der Schweizer Küche, Elfie Casty, deren Bücher wie Liebe, Lust und Thymian* schon lange einen Platz in meinem Kochbuchregal haben: dem Schokoladenpudding mit Orangensauce.

Castys Schokoladenpudding wird in einem Wasserbad gegart, ist also ein Pudding im herkömmlichen Sinne, ein „Dunstkoch“.

Schokoladenpudding Darioform

Ich habe den Teig in Dariolformen* gefüllt. Beim Garen im Wasserbad im Backofen ist er gerade bis zum Rand aufgegangen.

Orangenjulienne

Fürs Kandieren der Orangen-Julienne habe ich mir einen kleinen Topf (Butterpfännchen)* mit 500 ml Fassungsvermögen zugelegt, der hervorragend funktioniert hat und auch beim Kochen der Orangensauce gleich wieder zum Einsatz kam.

Schokoladenpudding

Die kleinen Küchlein sind zart und saftig, aber dennoch beim Stürzen recht stabil. Die intensive Orangensauce harmoniert ausgezeichnet dazu.

Herzlichen Glückwunsch, lieber Andy! Ich freue mich schon auf die nächsten 10 Blog-Jahre mit vielen kulinarischen Entdeckungen 🙂

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Schokoladenpudding mit Orangensauce
Kategorien: Dessert, Warm, Schokolade, Sauce, Zitrus
Menge: 4 Personen

Zutaten

H ORANGENJULIENNE (MEHR ALS BENÖTIGT)
4 Bio-Orangen
125 Gramm Zucker
250 ml Wasser
H ORANGENSAUCE
2 Orangen: Saft (P: 200 ml)
1 Limette: Saft
50 Gramm Zucker
1 Essl. Butter
1 Essl. Grand Marnier; zum Aromatisieren
H SCHOKOLADENPUDDING
50 Gramm Weiche Butter
1 Eigelb
50 Gramm Zartbitterschokolade (P: Lindt 50%)
25 Gramm Brioche- oder Toastbrotbrösel ohne Rinde (P:
-Biskuitbrösel)
25 Gramm Geschälte, fein gehackte Mandeln
1 Teel. Zucker
1 Teel. Butter
1 Essl. Grand Marnier
Orangenjulienne; gehackt (P: 1 Tl)
1 Eiweiß
1 Prise Salz
25 Gramm Zucker
10 Gramm Speisestärke

Quelle

nach lieberlecker bzw. Elfie Casty
Mit Liebe, Lust und Thymian
Erfasst *RK* 15.03.2022 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Orangen-Julienne:

Von den Orangen mit einem Sparschäler die Schale ohne das Weiße abziehen und diese mit einem scharfen Messer in streichholzdünne Streifchen schneiden (P: Zestenreißer verwendet).

Die Julienne kurz in kochendem Wasser überbrühen, dann auf einem kleinen Drahtsieb gut abtropfen lassen.

Zucker und Wasser in einem kleinen Töpfchen zusammen aufkochen, die Orangenschalen dazu geben und alles etwa 1 1/2-2 Stunden bei kleinster Hitze ganz sanft einköcheln lassen. Dabei soll die Flüssigkeit zwar zu einem Sirup reduziert werden, aber nicht so weit einkochen, dass der Zucker auskristallisiert.

Die Orangenstreifchen im Sirup auskühlen lassen und danach in ein gut verschließbares Glas füllen, im Kühlschrank aufbewahren.

Orangensauce:

Den Zucker in einem kleinen Topf goldbraun karamellisieren und mit dem Orangen- sowie Limettensaft ablöschen. 1 EL Butter hinzufügen und so lange köcheln lassen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat und die sauce eine sirupartige Konsistenz angenommen hat.

Die heiße Sauce zum Schluss mit dem Grand Marnier aromatisieren.

Schokoladenpudding:

Die Schokolade in kleine Stücke brechen und in einem Pfännchen in einem heissen Wasserbad schmelzen (die Schokolade soll dabei 50° C nicht überschreiten).

4 kleine Auflaufförmchen (100 ml Inhalt, P: Dariolformen) großzügig buttern und bis zum Gebrauch in den Kühlschrank stellen.

Die Briochebrösel zusammen mit den fein gehackten Mandeln, dem Zucker und der Butter in einer kleinen, möglichst beschichteten Bratpfanne golden rösten. Die kandierte Orangenjulienne fein hacken.

Den Backofen auf 190°C vorheizen. Die weiche Butter und das Eigelb mit einem Handrührgerät cremig aufschlagen, die geschmolzene, aber völlig ausgekühlte Schokolade mit einem Spachtel unterheben, die Brösel- Mandel-Mischung sowie den Grand Marnier und die gehackte Orangenjulienne – in dieser Reihenfolge – ebenfalls sorgfältig untermischen.

In einer absolut fettfreien Schüssel das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen, dabei den Zucker langsam einrieseln lassen.

Die Speisestärke unter den Schokoladenteig mischen, ein Drittel der Eiweißmasse behutsam mit dem Spachtel unterziehen und erst danach das restliche Eiweiß unterheben.

Die ausgebutterten Förmchen mit dem Schokoladenteig zwei Drittel hoch füllen, in ein kleines Backblech stellen, das Blech mit heißem Wasser füllen und auf ein Gitter in die Mitte des Ofens stellen. Die Oberhitze ausschalten, nach ca. 15 Minuten eine Alufolie über die Förmchen legen. Nach weiteren 10 Minuten mit einem Hölzchen den Garpunkt prüfen. Bleibt nichts daran hängen ist es durch und durch gebacken.

Die Förmchen außerhalb des Ofens ungefähr 3-4 Minuten stehen lassen, erst dann den Inhalt auf eine Palette stürzen und von dort die Teller gleiten lassen. Mit Puderzucker bestreuen und mit etwas Orangensauce sowie Orangenjuliennes servieren.

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