Mole-Ochsenschwanz mit Brokkoli

Heute ist wieder einmal Helmut mit einem #freitagskochtdermann-Rezept am Start. Er hatte sich gleich nach dem Eintreffen das neue Buch Mezcla*von Ixta Belfrage unter den Nagel gerissen. Ixta Belfrage ist keine Unbekannte, sie hat zusammen mit Yotam Ottolenghi Flavour* geschrieben. Alle daraus ausprobierten Rezepte hatten uns begeistert, einige finden sich auch hier im Blog. Dementsprechend gespannt waren wir jetzt auf ihr erstes eigenes Kochbuch. Um es schon mal vorweg zu nehmen: wir finden es absolut gelungen! Die to cook-Liste ist lang und bisher hat uns noch nichts enttäuscht 🙂

Mole-Ochsenschwanz

Für sein Essen, einen Schmortopf,  hat Helmut ausgerechnet die Hauptzutaten des Originals abgewandelt. Dafür ist indirekt aber Ixta Belfrage selbst verantwortlich: sie erklärt nämlich, dass für ihre Mole-Querrippen com agrião (mit Brunnenkresse) ein brasilianisches Ochsenschwanz-Gericht Pate stand. Schöner Ochsenschwanz lag noch im Tiefkühler, hatte ich doch bei meinem congolesischen Ochsenschwanz nur die dünneren Stücke verwendet. Und anstelle von Brunnenkresse (die ist hier nicht zu bekommen) hat er lockere Röschen von der 2. Brokkoli-Ernte zugegeben, die vorher blanchiert wurden.

Chilis

Die Hauptzutaten für den Mole-Rub: eine Ancho-, eine Cascabel- und eine Chipotle-Chili. Die werden mit Zimtstangen, Kakaopulver, Pfefferkörnern und Salz grob zerstoßen

Ochsenschwanz mit Rub

und dann ins Fleisch einmassiert, bevor es sehr kräftig angebraten wird.

Mole-Ochsenschwanz

Das Fleisch darf nun in der Sauce (bestehend aus Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Tomatenmark, Worcestershiresauce, Brühe, Granatapfelsaft und dem restlichen Rub) etwa 5 Stunden im Backofen schmurgeln, bis es ganz zart ist. Zum Schluss kommt nur noch der blanchierte Brokkoli dazu. Beim Abschmecken meinte Helmut erfreut: die Sauce passt genau so, da muss man gar nichts mehr machen 🙂

Mole-Ochsenschwanz mit Kartoffelbrei

Helmut hat den Ochsenschwanz mit einem cremigen Kartoffelpüree serviert. Ein Festessen!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Mole-Ochsenschwanz mit Brokkoli
Kategorien: Rind, Gemüse, Sauce
Menge: 3 Portionen

Zutaten

1,2 kg Ochsenschwanz (möglichst große Stücke)
2 Essl. Pflanzenöl
1 Zwiebel; halbiert und in dünne Scheiben
-geschnitten
3 Knoblauchzehen; zerdrückt
120 Gramm Tomaten; enthäutet und in Würfel geschnitten
1/2 Teel. Salz
1 Essl. Tomatenmark
1 Essl. Worcestershire-Soße
1 Ltr. Brühe
100 Gramm Granatapfelsaft (frisch gepresst aus 2
-Granatäpfeln)
250 Gramm Brokkoli*; in Röschen geteilt
H RUB
1 Getrocknete Ancho-Chili; entkernt
1 klein. Getrocknete Cascabel-Chili; entkernt
1 klein. Getrocknete Chipotle-Chili; entkernt
2 Zimtstangen
1/2 Essl. Kakaopulver
1 Teel. Schwarze Pfefferkörner
1/2 Essl. Salz

Quelle

modifiziert nach
Ixta Belfrage
Mezcla (Original-Titel: Mole-Querrippe com agriao)
Erfasst *RK* 10.09.2022 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Autorin bereitet das Gericht mit Querrippe vom Rind zu, weist aber darauf hin, dass ihrem Rezept eine Zubereitung von Ochsenschwanz zugrunde lag. Ich hatte keine Querrippe, wohl aber Ochsenschwanz im Haus. Also wurde das Rezept auf Ochsenschwanz umgebaut.

Zuerst wird der Rub hergestellt. Dazu müssen die Chili-Schoten und die Zimtstangen klein geschnitten werden; anschließend wird alles in einer Gewürzmühle pulverisiert.

Die Ochsenschwanz-Stücke können, müssen aber nicht von groben anhaftenden Fettpartien befreit werden. Anschließend wird kräftig der Rub einmassiert, bei mir blieb ein Rest.

Den Ofen auf 160°C bei Unter-/Oberhitze vorheizen.

In einem schweren, ofenfesten, Schmortopf das Öl erhitzen und die gerubten Fleischstücke scharf anbraten (dauert ca. 10 Minuten). Dabei immer wieder wenden, sonst wird der Kakao bitter. Das Fleisch herausnehmen und im Fett Zwiebel und Knoblauch 5 Minuten rührbraten. Tomaten und Salz dazugeben, weitere 2 Minuten braten. Tomatenmark und Worcestershire-Sauce einrühren, 1 Minute mitbraten. Brühe, Granatapfelsaft und den Rest des Rubs zufügen, aufkochen lassen.

Die Ochsenschwanzstücke zurück in den Topf geben. Es müssen alle Stücke mit Flüssigkeit bedeckt sein, also evtl. noch mit heißem Wasser ergänzen. Den Topf zugedeckt für 5 Stunden in den Ofen stellen, dabei das Fleisch gelegentlich wenden und überprüfen, ob noch ausreichend Flüssigkeit im Topf ist.

Gegen Ende der Garzeit die Brokkoli-Röschen 2-3 Minuten in gesalzenem Wasser blanchieren. Abgießen, kalt abschrecken und zur Seite stellen.

Der Ochsenschwanz ist fertig gegart, wenn man das Fleisch mit 2 Gabeln vom Knochen ablösen kann. Wenn dieser Zustand erreicht ist, die Fleisch-Stücke herausnehmen. Das Fleisch ablösen, dabei etwa anhaftendes Fett oder Knorpel entfernen. (H: Das Fleisch ist zwar wunderbar weich, aber recht faserig, weshalb die abgelösten Fleischstück der Länge nach mindestens einmal quer geschnitten werden sollten).

Die Sauce so gut es geht entfetten und nach Belieben noch etwas einreduzieren oder auch mit einer kleinen (!) Menge Mehlbutter oder Speisestärke binden. Nochmal abschmecken, die Fleischstücke zusammen mit dem Brokkoli wieder in die Sauce legen und kurz erhitzen.

H: Bei mir gab es dazu Kartoffel-Püree und eine Rotwein-Cuvee (Syrah, Merlot und Cabernet-Sauvignon) aus Südafrika.

Anmerkung Helmut vom 09.09.2022: Ein wunderbares Essen, das auch an höherer Stelle die volle Punktzahl erreichte. Jederzeit gerne wieder.

*Der Brokkoli kam aus dem Garten und hatte nicht so kompakte Röschen, was hier ganz gut harmonierte.

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Mikila Ya Ngombe – Kongolesischer Ochsenschwanztopf mit Palmkohl

Im Juli führt uns die kulinarische Weltreise unter Leitung von Volkermampft nach Zentralafrika. Unser Ziel sind gleich zwei Länder, die beide den Namen Kongo tragen: zum einen die Demokratische Republik Kongo (auch Kongo-Kinshasa), ehemals belgische Kolonie, eine Zeitlang auch unter dem Namen Zaire bekannt, zum anderen die Republik Kongo (auch Kongo-Brazzaville), ehemals französische Kolonie. Beide Länder gehören trotz reicher Bodenschätze zu den ärmsten Ländern der Erde, Ausbeutung und Krieg sind daran schuld.

Da ich mich bisher noch nie mit kongolesischer Küche beschäftigt habe und auch kein diesbezügliches Kochbuch besitze, musste das Internet herhalten. Bei der Recherche stieß ich auf den Youtube-Kanal Taam Vlog. Unter der Überschrift Une journée au Congo wird in einzelnen Episoden die tägliche Arbeit von Menschen in Kongo-Brazzaville vorgestellt und dokumentiert z.B. von Frauen, die bestimmte traditionelle Lebensmittel herstellen und als Streetfood verkaufen. Man begleitet sie beim Einkauf auf den Markt oder in kleine Läden der Nachbarschaft und sieht ihnen beim Kochen und der oft handwerklich aufwändigen Herstellung von Gerichten wie etwa Maboké oder Bibété zu. Aber auch die Herstellung von Aluminium-Kochtöpfen aus Auto-Schrott-Teilen unter einfachsten Umständen wird gezeigt. Das bringt einem die Lebensumstände im Kongo etwas näher, ich fand die Dokumentationen wirklich sehenswert.

Natürlich habe ich mir auch diverse Kochvideos angesehen. Was mir dabei auffiel  (und was mich erschreckt hat), ist die überaus verschwenderische Verwendung von Würzmitteln wie Jumbo Aroma All Purpose Seasoning sowie Brühwürfeln von Maggi und Knorr – gerne auch gleich alle in Kombination wie hier am Anfang des Videos für gegrillte Fleischspieße zu sehen. Selbst gebratene Kochbananen (Makemba) werden mit Maggiwürfeln gewürzt, wie hier gezeigt wird!

Mikila Ya Ngombe - Kongolesischer Ochsenschwanztopf mit Palmkohl

Als mein erstes kongolesisches Gericht stelle ich euch heute Mikila Ya Ngombe vor. Mikila bedeutet in Lingala Schwanz, ngombe Rindfleisch. Es gibt also einen Ochsenschwanztopf, hier mit Palmkohl. Das Video zu diesem Rezept habe ich ebenfalls bei Youtube gefunden.

Zutaten

Die Zutaten: genaue Mengen wurden da nicht angegeben, ich habe sie geschätzt, was gut geklappt hat. Auf die Verwendung von Jumbo Aroma habe ich dankend verzichtet und stattdessen Rinderbrühe und etwas von meinem selbst gemachten Gemüsebrühpulver genommen. Anstelle der im Video verwendeten geschälten Aubergine habe ich meine gerade reichlich vorhandenen Zucchini eingesetzt.

Palmkohl

Das Rezept hat mich ja schon alleine wegen des Palmkohls interessiert, den ich dieses Jahr zum ersten Mal im Garten anbaue. Die Pflanzen sind völlig problemlos aus Samen zu ziehen und sehen recht attraktiv aus. Geerntet werden die Blätter von unten nach oben, so dass die Pflanze immer weiter nachwachsen kann. Für das Rezept habe ich 300 g Blätter geerntet, aus diesen im unteren Teil die Blattrippen herausgeschnitten, die Blätter dann blanchiert (übrig blieben 200 g) und abgetropft gehackt.

Making of

Den Ochsenschwanz (ich habe ihn zuerst etwas angebraten) gibt man mit Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Brühe in einen nicht zu weiten Topf und lässt ihn etwa 2 Stunden kochen. Dabei habe ich immer wieder etwas Wasser nachgegossen, am Ende soll die Flüssigkeit aber fast völlig verdampft sein (siehe Bild oben links). Den Ochsenschwanz aus dem Topf nehmen und etwas Öl angießen. Nun kommen Zwiebeln, Frühlingszwiebeln und Zucchini bzw. Auberginen dazu und man lässt alles etwas anschmurgeln. Nach Zugabe der Tomaten lässt man alles wieder einköcheln bevor der Kohl und die Fleischstücke wieder in den Topf gegeben werden. Jetzt wird mit Wasser aufgegossen, mit Salz, Pfeffer und Chili abgeschmeckt und nochmal 30 Minuten gekocht. Am Schluss sollte das Fleisch weich sein.

Mikila Ya Ngombe - Kongolesischer Ochsenschwanztopf mit Palmkohl

Zum Essen gibt man 3-4 Ochsenschwanzstücke in eine tiefe Schale und schöpft die Suppe mit dem Gemüse darüber.

Reste vom Ochsenschwanz

Wie man sieht, hat es uns richtig gut geschmeckt!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Mikila Ya Ngombe – Kongolesischer Ochsenschwanztopf mit Palmkohl
Kategorien: Rind, Kongo
Menge: 2 Personen

Zutaten

H OCHSENSCHWANZ
450 Gramm Ochsenschwanz; Mikila (hier die dünneren Stücke)
1 Teel. Ingwer; fein gehackt
1 Teel. Knoblauch; fein gehackt
1 Rote Zwiebel; grob gehackt
Rinderbrühe* oder Wasser; nach Bedarf, zum
-Aufgießen
2 Teel. Gemüsebrühpulver* selbst gemacht
H SOWIE
Etwas Öl
2 Frühlingszwiebeln; gehackt
1 Rote Zwiebel; grob gehackt
200 Gramm Gelbe Zucchini; in Stücken (Original: Aubergine;
-geschält, grob gewürfelt)
Muskatnuss
200 Gramm Gehackte Tomaten (Dose)
300 Gramm Palmkohl brutto; grobe Rippen entfernt,
-blanchiert 200 g netto, gehackt
Wasser; nach Bedarf
Salz
Pfeffer
Chilischote (ganz oder gehackt) oder Chilipulver;
-nach Geschmack

Quelle

modifiziert nach
Variety cuisine
„Congolese Mikila Ya Ngombe (Oxtail Stew)“
youtube
Erfasst *RK* 04.07.2022 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Ochsenschwanz (ich habe ihn zuerst etwas angebraten) mit grob gehackter roter Zwiebel, Ingwer und Knoblauch in einen nicht zu weiten Topf geben, mit Brühe* aufgießen. Alles etwa 2 Stunden kochen, dabei falls nötig immer wieder etwas Wasser zugießen. Die Flüssigkeit soll aber am Ende fast verdampft sein und das Fleisch im Bratrückstand schmurgeln.

In der Zwischenzeit die Palmkohlblätter vorbereiten: die groben Rippen (P: ab etwa der Hälfte) herausschneiden, die Blätter in kochendem Salzwasser 1-2 Minuten blanchieren und abgießen. Gut abtropfen lassen bzw. etwas ausdrücken, dann hacken.

Die Ochsenschwanzstücke herausnehmen, etwas Öl zum Bratrückstand geben. Gehackte Frühlingszwiebeln, rote Zwiebeln und grob gestückelte Zucchini bzw. Aubergine dazugeben, mit Muskat würzen, alles einige Minuten anbraten. Jetzt die gehackten Tomaten hinzufügen, wieder 5 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce etwas reduziert ist. Nun den gehackten Kohl dazugeben, alles umrühren, den Ochsenschwanz wieder einlegen und so viel Wasser dazugeben, dass alles knapp bedeckt ist. Den Ochsenschwanztopf nochmal etwa 30 Minuten köcheln lassen, abschmecken und in tiefen Tellern oder Schüsseln servieren.

Anmerkung Petra: Schöner kräftiger Eintopf, schmeckt richtig gut. Der Palmkohl darin hat uns ausgezeichnet gefallen.

Die Mengen habe ich geschätzt, da sie im Video nicht angegeben waren.

*Im Kongo verwendet man gerne reichlich Brühwürfel und Würzmittel, gerne Jumbo All Purpose Aroma, und Wasser zum Aufgießen. Ich habe dafür Rinderbrühe und mein Gemüsebrühpulver eingesetzt.

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):

Britta von Brittas Kochbuch mit Spinat mit Erdnusscreme und frittierter Maniok
Regina von bistroglobal mit Kongolesisches Huhn mit Basilikum – Soso Ya Lumba-Lumba mit einem Tangawisi (Ingwerdrink)
Susanne von magentratzerl mit Liboké de Poisson – im Bananenblatt gegarter Fisch
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Hähnchen Moambé – Poulet à la Moambé
Friederike von Fliederbaum mit Huhn mit Moambe
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Mikate
Volker von Volkermampft mit Moambe Fish – leckeres Fischgericht aus dem Kongo mit Spinat

Wirsing-Reis-Hack-Auflauf

Ich gebe zu: so ein bisschen Vorbereitung braucht dieser Wirsing-Reis-Hack-Auflauf schon, den ich in der Bon Appetit gefunden habe.

Auflauf nach Art einer Kohlroulade

Dort wird er als Cabbage Roll Casserole bezeichnet, ist also einer nach osteuropäischer Art mit Hackfleisch, Reis und Dill gefüllten Kohlroulade nachempfunden. Bei diesem Rezept werden die Zutaten aber nicht in Kohlblätter gerollt, sondern wie eine Lasagne geschichtet, wobei der Wirsing die Stelle der Nudelblätter einnimmt.

Hack anbraten

Das mit Knoblauch und Dill gewürzte Hackfleisch wird ohne zu Rühren stückig angebraten, bis eine schöne Bräung erreicht ist.

Schichten des auflaufs

Die einzelnen Komponenten Hackfleisch-Tomatensauce, Reis und blanchierte Wirsingblätter können gut vorbereitet werden. Zusammensetzen sollte man den Auflauf aber erst vor dem Backen.

vor dem Backen

Auf die oberste Schicht Wirsingblätter kommt noch Crème fraîche und geraffelter Käse, dann geht es ab in den Ofen. Zeit, die Küche wieder auf Vordermann zu bringen 🙂

Belohnt wird man mit einem echten Wohlfühlessen.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Wirsing-Reis-Hack-Auflauf
Kategorien: Auflauf, Kohl, Hackfleisch, Reis, Käse
Menge: 3 bis 4 Portionen

Zutaten

1/2 Bund Dill; gehackt
2 Knoblauchzehen; gehackt
300 Gramm Gemischtes Hackfleisch
Salz
Pfeffer
Olivenöl
1 mittl. Zwiebel
1/4 Teel. Chiliflocken
1/8 Teel. Zimtpulver
400 Gramm Dosentomaten
60 ml Wasser
1 Wirsingkopf; davon schöne Blätter (P: 9 Stück)
125 Gramm Basmatireis; gewaschen
1 Zitrone: abgeriebene Schale
125 Gramm Crème fraîche
125 Gramm Grob geriebener Mozzarella (oder Gouda)

Quelle

modifiziert nach
Bon Appetit February 2021
Erfasst *RK* 11.04.2022 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

In einer Schüssel Hackfleisch, 1/3 vom Dill und 1/3 vom Knoblauch, Salz und Pfeffer mit den Händen durcharbeiten.

In einem schweren Bräter 1 El Öl erhitzen und das Hackfleisch in kleineren Klumpen hineingeben. Ohne umzurühren etwa 5 Minuten anbraten, bis die Unterseite gut gebräunt ist. Umrühren und eine weitere Minute braten, das Fleisch dann aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

Etwas Öl in den Topf geben und die Zwiebel und etwas Salz darin etwa 6-8 Minuten unter gelegentlichem Rühren anbraten. Nun Chiliflocken, Zimt und den restlichen Knoblauch zugeben und etwa 30 Sekunden rührbraten.

Das Hackfleisch wieder zurück in den Topf geben und die Tomaten einrühren, dabei Fleisch und Dosentomaten mit dem Löffel in kleinere Stücke zerteilen. 60 ml Wasser zugeben und zum Simmern bringen. Alles auf nicht zu starker Hitze unter gelegentlichem Rühren etwa 20-25 Minuten köcheln lassen, bis die meiste Flüssigkeit verdampft ist, die Konsistenz soll etwas weicher als Tomatenmark sein.

Währenddessen ein Backblech mit Küchentüchern auslegen. Einen Topf mit kräftig gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Vom Wirsing die äußersten unschönen Blätter entfernen, die nächsten großen Blätter für den Auflauf abtrennen. Das geht am besten, wenn man dafür den Kohlkopf rund um den Strunk etwa 2-3 cm tief einschneidet. Von jedem Kohlblatt V-förmig die dicksten Teile der Rippe ausschneiden. Jeweils 3-4 Blätter auf einmal im kochenden Wasser blanchieren, bis sie etwas weicher sind (Original 30 Sekunden, ich habe sie 2-3 Minuten drin gelassen). Die Blätter mit einer Zange herausnehmen und auf den vorbereiteten BHandtüchern abtropfen lassen.

Den Backofen auf 200°C vorheizen.

Das Wasser wieder zum Kochen bringen, den Reis hineingeben und 5 Minuten kochen. Den Reis in ein Sieb abgießen und mit kaltem Wasser überbrausen. Reis abtropfen lassen, dann in eine Schüssel geben und mit der Zitronenschale und dem restlichen Dill vermischen.

Eine Auflaufform (P: 22×33 cm) mit Öl ausstreichen. Den Boden mit einer Lage sich leicht überlappender Wirsingblätter auslegen. 60 ml der Hackfleischsauce abnehmen und beiseite stellen. Die Hälfte der restlichen Sauce über dem Wirsing verteilen, darauf die Hälfte der Reismischung geben. Erneut eine Lage Wirsingblätter darauflegen, die restliche Sauce und den restlichen Reis darauf verteilen, darauf die letzte Lage Wirsingblätter legen. Die Creme fraiche obenauf geben, die beiseite gestellte Sauce darauf klecksen und alles mit dem geriebenen Käse bestreuen.

Die Auflaufform mit Alufolie verschließen und für 20 Minuten bei 200°C auf der mittleren Schiene in den Backofen schieben. Dann die Folie entfernen, die Temperatur auf 220°C erhöhen und den Auflauf weitere 18-20 Minuten backen, bis er brodelt und der Käse goldgelb ist. Vor dem Servieren 10 Minuten ruhen lassen.

Hackfleischsauce, Reis und Wirsingblätter können separat bis zu 3 Tage im Voraus vorbereitet werden, den Auflauf aber erst kurz vor Backen zusammenbauen.

Anmerkung Petra: braucht zwar etwas Vorbereitung, ist aber echtes Wohlfühlessen.

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Zunge in Tomatensauce mit Oliven – Limba cu masline si sos de rosii

Bei unserem Aufenthalt am Bodensee haben wir uns im Schrofen Hofladen in Kreuzlingen/CH mit etwas Fleisch eingedeckt. Im Gepäck war unter anderem eine Rinderzunge, die wir sehr gerne essen und die hier nicht so häufig angeboten wird. Das traf sich gut, denn bei der Suche nach rumänischen Rezepten für die kulinarische Weltreise im März stieß ich ziemlich bald auf das klassische Rezept Limba cu masline si sos de rosii, Zunge in Tomatensauce mit Oliven. Wie man bei der Suche nach entsprechenden Bildern unschwer erkennen kann, ist das tatsächlich ein sehr weit verbreitetes Gericht!

Zunge in Tomatensauce mit Oliven

Nach dem Probieren können wir sagen, das ist verständlich 🙂 Die Kombination der butterzart gegarten Zunge mit der würzig-aromatischen Oliven-Sauce ist wirklich gelungen.

Rinderzunge

Die mitgebrachte Rinderzunge (gepökelt, geräuchert) wog knapp 1 kg – ich fand sie mit 12 Franken pro kg für Schweizer Verhältnisse spottbillig. Gekocht habe ich die Zunge im Instant Pot mit Pressure Cooking, das hat die Kochzeit gegenüber dem herkömmlichen Kochtopf deutlich verkürzt.

Zunge Tellerbild

Ich habe dazu etwas Reis serviert. Reste werden wohl gerne auch kalt gegessen, die gab es bei uns allerdings nicht 😉

Weitere Zungen-Rezepte im Blog:

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Zunge in Tomatensauce mit Oliven
Kategorien: Rind, Innereien, Sauce, InstantPot, Rumänien
Menge: 2 bis 3 Portionen

Zutaten

H ZUNGE
1 Rinder- oder Kalbszunge (P: knapp 1 kg
-Rinderzunge*, nicht alles später verwendet)
1 Möhre; grob zerteilt
1 Zwiebel; grob zerteilt
1 Stück Sellerie; grob zerteilt
1 Lauchstange; grob zerteilt
Pfefferkörner
Salz: nach Bedarf*
H TOMATENSAUCE MIT OLIVEN
1-2 Essl. Öl
1 groß. Zwiebel; gehackt
2 Knoblauchzehen; gehackt
2-3 Essl. Tomatenmark
150 ml Rotwein
1 Lorbeerblatt
100 Gramm Entsteinte schwarze Oliven (P: Kalamata)
500 ml Zungenkochbrühe oder heißes Wasser; mehr nach
-Bedarf
Salz
Pfeffer
Etwas Zitronensaft; nach Bedarf
1 Handvoll Gehackte Petersilie

Quelle

modifiziert nach
Savori urbane
Erfasst *RK* 17.03.2022 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Zunge mit dem grob zerteilten Gemüse in kaltem Wasser aufsetzen, zum Kochen bringen und so lange kochen, bis die Zunge weich ist, das kann je nach Größe 2-4 Stunden dauern. Ich habe die Zunge im Instant Pot unter Druck 1 Stunde gegart (Pressure Cook, High) – evtl. hätten auch 50 Minuten gereicht.

Den Druck natürlich abdampfen lassen. Den Deckel öffnen, die Zunge herausnehmen und kurz unter kaltem Wasser abschrecken, dann die Haut der Zunge abziehen. Die Zunge gegebenenfalls putzen, in Scheiben schneiden (ich habe knapp 400 g Zunge weiterverarbeitet, den Rest für eine andere Verwendung beiseite gelegt).

Für die Sauce die Zwiebel in einem weiten Topf anschmoren, zum Schluss den Knoblauch zugeben. Das Tomatenmark einrühren, dann das Lorbeerblatt zugeben, mit dem Rotwein ablöschen und fast komplett einkochen lassen. Nun den Ansatz mit Zungenbrühe aufgießen und alles etwa 20-30 Minuten köcheln lassen, dabei gegebenenfalls noch Brühe nachgießen. Die Sauce mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und die Oliven zugeben.

Jetzt die Zungescheiben einlegen und in der Sauce weitere 20 Minuten sanft köcheln lassen, damit sich der Geschmack verbindet. Gegebenenfalls muss man noch etwas Brühe nachgießen.

Vor dem Servieren die gehackte Petersilie zugeben.

Anmerkung Petra: ausgesprochen schmackhaftes Gericht mit butterzarter Zunge und einer kräftigen Sauce. Ich habe dazu Reis gemacht, Kartoffeln gehen auch. Oft wird das Gericht aber auch solo gegessen. Reste werden gerne kalt serviert.

*Meine Zunge war gepökelt und geräuchert, deshalb habe ich das Kochwasser nicht gesalzen.

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt)

Edyta von mein-dolcevita mit Rumänische Mucenici
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Rumänischer Nussstrudel
Anna fuer Wilma von Pane-Bistecca mit Anna’s Salata de Vinete
Friederike von Fliederbaum mit Karpfen auf rumänische Art
Dirk von low-n-slow mit Mucenici – Märtyrersuppe
Susanne von magentratzerl mit Ostropel de Oltenia
Michael von SalzigSüssLecker mit Siebenbürger Rahm-Hanklich
Carina von Coffee2Stay mit Papanaşi: Frittierte Quarkkringel aus Rumänien
Britta von Brittas Kochbuch mit Sarmale – rumänische Kohlrouladen
Britta von Brittas Kochbuch mit Mămăligă – Maisbrei
Britta von Brittas Kochbuch mit Zacuscă – Auberginen-Paprikadip
Simone von zimtkringel mit Tocana de cartofi
Carina von Coffee2Stay mit Papanaşi: Frittierte Quarkkringel aus Rumänien
Britta von Brittas Kochbuch mit Sarmale – rumänische Kohlrouladen
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Braşovence – panierte Pfannkuchenröllchen mit Pilzfüllung, Gurkensalat
Britta von Brittas Kochbuch mit Mămăligă – Maisbrei
Britta von Brittas Kochbuch mit Zacuscă – Auberginen-Paprikadip
Regina von bistroglobal mit Zacuscă
Regina von bistroglobal mit Ostertarte mit Zacuscā
Wilma von Pane-Bistecca mit Tocanita de Vita – Rumaenisches Rinder Gulasch
Britta von Backmaedchen 1967 mit Saravină-rumänischer Rumkuchen
Sylvia von Brotwein mit Ciorbă – Saure rumänische Suppe
Tina von Küchenmomente mit Nussfladen aus Rumänien
Tina von Küchenmomente mit Pandișpan – Kastenkuchen aus Rumänien
Sylvia von Brotwein mit Mici / Mititei – Rumänische Hackfleischröllchen
Carina von Coffee2Stay mit Ciorbă de perişoare: Rumänische Suppe mit Fleischbällchen
Volker von Volkermampft mit Musaca cu Cartofi – Rumänisches Kartoffel-Moussaka
Sus von CorumBlog 2.0 mit Prăjitură Mălai Dulce – Süßer Maiskuchen mit Orange
Poupou von Poupous geheimes Laboratorium mit Poale n’brau – Rumänische Quarktaschen
Manuela von Vive la réduction! mit Salata de Sfecla cu Hrean – Rote-Bete-Meerrettich-Salat und Bulz – Polentabällchen mit Joghurt und gebackenen Tomaten

Scharfer Rindfleischeintopf mit Bockshornklee und Kartoffeln – Abish Wot

Weiter geht es mit äthiopischer Küche für die kulinarische Weltreise im Februar. Die Herstellung von Niter Kibbeh, der äthiopischen Würzbutter, habe ich euch ja schon in diesem Blogbeitrag gezeigt.

Abish Wot

Bei Abish Wot, dem scharf-würzigen Rindfleischeintopf mit Bockshornklee und Kartoffeln konnte ich gleich etwas davon einsetzen. Ich habe Abish Wot wie von Yohanis Gebreyesus empfohlen mit etwas zerzupfter Injera vermischt serviert. Die traditionelle Herstellung des gesäuerten weichen Fladenbrot aus Teffmehl ist nicht ganz einfach, ein Selbstversuch steht noch bevor 😉 Einige Mitreisende haben sich schon daran versucht, siehe die Liste unten. Hier habe ich auf Injera aus einem äthiopischen Bistro zurückgegriffen.

Making of 1

Für das Rezept habe ich einen Mix aus zwei Vorlagen verwendet: die Zutaten stammen weitgehend aus Ethiopia* von Yohanis Gebreyesus, die Vorgehensweise bei der Zubereitung habe ich mir bei Hank Shaw abgeschaut, der kein Unbekannter auf diesem Blog ist. Hank hat dieses Gericht in einem äthiopischen Restaurant kennengelernt, in dem er eine Zeitlang gearbeitet hat. Er schmort die Zwiebeln zuerst trocken an, eine in Äthiopien übliche Vorgehensweise. Erst dann kommt etwas Fett – bei ihm in Form von Würzbutter – dazu, bevor auch die übrigen Zutaten wie Gewürze, Tomaten und Fleisch (bei mir vom Tafelspitz) hineinkommen und sanft schmurgeln dürfen. Bei den Gewürzen spielt neben Berbere, der in Äthiopien allgegenwärtigen scharfen Gewürzmischung, Bockshornklee die tragende Rolle. Von den Samen dieser Pflanze hat das Gericht auch seinen Namen: Abish heißt Bockshornklee, Wot oder Wat bezeichnet einen scharfen Schmortopf. Schmeckt der Saucenansatz zu Beginn noch etwas ruppig und unrund, verschmilzt das Ganze aber beim längeren Schmoren zu einem köstlichen scharf-würzigen Eintopf. Auch der an sich bittere Bockshornklee ist am Schluss sehr schön eingebunden.

Making of 2

Sobald das Fleisch weich ist, kommen Kartoffeln dazu und werden im nicht zu dickflüssigen Schmorsud gekocht. Erst kurz vor dem Servieren rundet etwas Mekelesha das Gericht ab, eine nicht-scharfe Gewürzmischung aus Zimt, Nelken, Langpfeffer und Korerima, dem äthiopischen Kardamom.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Scharfer Rindfleischeintopf mit Bockshornklee und Kartoffeln – Abish Wot
Kategorien: Eintopf, Rind, Kartoffel, Brot, Äthiopien
Menge: 3 Personen

Zutaten

1 groß. Rote Zwiebel; fein gewürfelt
1 1/2 Essl. Niter kibbeh; äthiopische Würzbutter
2 Knoblauchzehen; fein gehackt
1/4 Teel. Gemahlener Kreuzkümmel
1/4 Teel. Gemahlener Schwarzkümmel
1 Essl. Gemahlene Bockshornkleesamen; mehr nach Geschmack
2 Essl. Berbere; mehr nach Geschmack
Wasser; nach Bedarf
Salz
400 Gramm Tomatenpolpa (Dose); oder 4 reife Tomaten;
-gehäutet, gehackt
500 Gramm Mageres Rindfleisch (Oberschale, flaches
-Roastbeef, hier Tafelspitz); in größeren Würfeln
6 Festkochende Kartoffeln; geschält, grob zerteilt
1 Teel. Mekelesha; s. unten
2 Injera; äthiopische Faldenbrot, zerzupft
H MEKELESHA
2 Teel. Zimtpulver
1/2 Teel. Gemahlener Langpfeffer
1/2 Teel. Gemahlener Kardamom; Korerima
1/2 Teel. Gemahlene Gewürznelken

Quelle

modifiziert nach Yohanis Gebreyesus, Ethiopia und
Hank Shaw bzw. The Horn of Africa Restaurant in Madison,
Wisconsin
Erfasst *RK* 15.02.2022 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Zwiebeln in einem Topf bei nicht zu hoher Temperatur trocken andünsten, bis sie leicht Farbe bekommen, das dauert etwa 6-10 Minuten. Die Würzbutter und den Knoblauch zugeben und alles 4-6 Minuten schmoren.

Kreuzkümmel, Schwarzkümmel, Berbere und gemahlenen Bockshornkleesamen einrühren und kurz anschmoren, dann nach und nach etwas Wasser und die Tomaten unterrühren. Alles 3 Minuten schmurgeln lassen, dann das Fleisch zugeben. Gut vermischen und langsam so viel Wasser einrühren, dass eine nicht zu dickflüssige, aber doch sämige Schmorflüssigkeit entsteht. Zudecken und unter gelegentlichem Rühren bei niedriger bis mittlerer Temperatur etwa 60-80 Minuten köcheln lassen.

Die Kartoffeln untermischen, so dass sie gut bedeckt sind und weitere 30-40 Minuten garen, bis Fleisch und Kartoffeln weich sind. Nach Bedarf noch Wasser angießen.

Zum Schluss die Mekelesha-Gewürzmischung einrühren und nochmal 3-5 Minuten garen.

Zum Servieren etwas Schmortopf in eine Terrine schöpfen und ein in große Stücke zerzuptes Injera darauf verteilen. Den Rest Eintopf einfüllen und mit dem restlichen Injera bedecken.

Mit Löffeln und Injera servieren.

Anmerkung Petra: Die Zutaten und Gewürze stammen von Gebreyesus, die Methodik des Anschmorens von Hanks. Gebreyesus kocht das Fleisch erst in Wasser auf und gibt dann alle Zutaten dazu, ohne sie anzuschmoren. Nach Zugabe der Gewürze schmeckt die Sauce noch etwas ruppig und unrund, das Ganze verschmilzt aber beim längeren Schmoren zu einem köstlichen pikant-würzigen Eintopf. Auch der an sich bittere Bockshornklee ist am Schluss sehr schön eingebunden.

Ich habe das Gericht bis zur Zugabe der Kartoffeln schon am Vortag gekocht.

Für Mekelesha alle Zutaten vermischen und in einem gut schließenden Gefäß aufbewahren. Mekelesha wird immer erst am Ende des Kochvorgangs verwendet und soll das Gericht final abschmecken.

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):

Wilma von Pane-Bistecca mit Injera- Aethiopisches Fladenbrot
Britta von Brittas Kochbuch mit Sega Wat – Äthiopischer Lammeintopf
Wilma von Pane-Bistecca mit Zigni-Kai Wat – Aethiopisches Rinder Gulasch
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Niter Kibbeh – äthiopische Würzbutter
Susanne von magentratzerl mit Traditionelles Injera
Friederike von Fliederbaum mit Doro Wot – Hühnerschmortopf mit Eiern
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Äthiopischer Wirsingeintopf – Atakilt Wat
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Teff-Injera – äthiopisches Sauerteig-Fladenbrot aus der Pfanne
Susanne von magentratzerl mit Minchet Abish – Rinderhaschee in pikanter Bockshornkleesauce
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Gemischte vegetarische Platte zu Injera
Simone von zimtkringel mit Niter Kibbeh
Simone von zimtkringel mit Kitfo – Tatar auf äthiopisch
Dirk von low-n-slow mit Misir Wot
Tina von Küchenmomente mit Dabo – Honigbrot aus Äthiopien
Britta von Brittas Kochbuch mit Wat mit heimischen Gemüsen – afrikanisch-europäisches Crossover
Regina von Bistro Global mit Äthiopisches Schmausen
Volker von Volkermampft mit Berbere selbstgemacht – Rezept für die Äthiopische Gewürzmischung
Volker von Volkermampft mit Injera – Rezept für das Äthiopische Pfannenbrot aus Teffmehl
Manuela von Vive la réduction! mit Injera, Niter Kibbeh und vier „Auflagen“
Volker von Volkermampft mit Misir Wot – scharfer äthiopischer Linsen-Eintopf
Volker von Volkermampft mit Doro Wot – äthiopischer Hähnchen-Topf – langsam geschmort
Volker von Volkermampft mit Timatim – äthiopischer Tomatensalat mit leckerer Vinaigrette

Korokke コロッケ – japanische Kroketten aus Kartoffeln und gebratenem Hackfleisch

Die kulinarische Weltreise mit Reiseleiter Volkermampft führt uns im September nach Japan. Ich weiß nicht, wieso das so ist, aber japanische Küche spielt in meinem kulinarischen Denken keine große Rolle, selbst Sushi reizt mich nicht allzu sehr.  Ich würde wahrscheinlich nie sagen: ach, lass doch mal wieder japanisch kochen! Asiatische Küche an sich liebe ich ja, ich denke dann aber meist an chinesische, koreanische, vietnamesische, indonesische oder thailändische Gerichte. Aber man soll ja seinen Horizont erweitern und so freue ich mich, Neues ausprobieren zu dürfen.

Mein erstes Rezept stammt aus Japanese Soul Cooking* von Tadashi Ono und Harris Salat. Zum Kauf hat mich u.a. folgendes Statement von Matt Gross, einem früheren Bon Appetit-Herausgebers verlockt: „Sushi? Bah! Japanese food is so much more than raw fish, and this book is a joyful (and useful!) exploration of the earthy, fatty, meaty, rib-sticking, lip-smacking fare—the noodles and curries and deep-fried delights—that millions of Japanese depend on every day.“

Korokke

Nun dann – hier also das Ergebnis, das sich durchaus sehen lassen kann: knusprige Korokke – das Wort leitet sich von der japanischen Aussprache des Wortes „croquette“ ab –  mit fluffigem Spitzkohl und Tonkatsu-Sauce, die ich hier schon einmal vorgestellt habe. Im Hintergrund ist noch ein Tomatensalat mit einem Zwiebel-Ingwer-Dressing zu sehen.

Korokke Making of

Das Innere der frittierten „Kroketten“ besteht hauptsächlich aus gegarten Kartoffeln (hier wurden sie im Backofen gebacken, um den Feuchtigkeitsgehalt zu minimieren), etwas gebratenen Zwiebeln und gebratenem Hackfleisch. Essentiell ist es, die Masse vort dem Panieren mit Panko längere Zeit kalt zu stellen, sonst fallen die Patties beim Frittieren auseinander. Hier hat aber alles sehr gut geklappt: die gegarten Kartoffeln verbanden sich mit den anderen Zutaten zu einer klebrigen Masse, die sich sehr gut formen, panieren und ausbacken ließ.

Kohlsalat

Klassische Beilage ist ein Berg aus sehr dünn geschnittenem, durch ein Bad in Eiswasser richtig schön knackig gewordenem Spitzkohl. In Japan wird der gerne als Rohkostbeilage pur serviert, ich habe mich an einem Rezept aus Japanisch Grillen* von Jonas Gramby orientiert und ein Sesamdressing dazu serviert, das man erst im letzten Augenblick über den Salat träufelt. Uns hat das sehr gut gefallen!

Korokke Anschnitt

Der erste Bissen verblüfft dann schon etwas: unter der knusprigen Panko-Kruste kommt das durchs Braten weich gewordene Innere hervor, das schmeckt ein bisschen wie panierter Kartoffelbrei 😉

Weitere japanische Rezepte im Blog:

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Korokke – japanische Kroketten aus Kartoffeln und gebratenem Hackfleisch
Kategorien: Kartoffel, Hackfleisch, Japan
Menge: 8 Stück

Zutaten

450 Gramm Mehlige Kartoffeln
2 Essl. Butter
120 Gramm Gemüsezwiebel-Würfelchen
240 Gramm Hackfleisch; Schwein oder Rind (P: gemischt)
2 Essl. Sojasauce
3/4 Essl. Zucker (Original 2 El)
Schwarzer Pfeffer
Salz; nach Geschmack
60 ml Sahne
Mehl; zum Panieren
2 Eier, verschlagen; zum Panieren
Reichlich Panko; zum Panieren
Ol; zum Frittieren
H SOWIE
Tonkatsu-Sauce; zum Servieren (P: s. Rezept)
Kohlsalat

Quelle

modifiziert nach
Tadashi Ono, Harris Salat
Japanese Soul Cooking
Erfasst *RK* 04.09.2021 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Backofen auf 200°C vorheizen. Die Kartoffeln in eine Schale oder ein Blech legen und im Backofen backen, bis sie ganz weich sind und ein Messer sie mühelos durchsticht (Original 20 Minuten – das ist aber deutlich zu kurz. Bei mir waren es gut 45 Minuten, obwohl ich relativ kleine Kartoffeln hatte).

Die Kartoffeln herausnehmen und noch heiß pellen, dann mit einem Kartoffelstampfer grob zerdrücken – es sollen noch Stücke bleiben.

Die Butter in einem breiten Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Das Hackfleisch zugeben und unter dauerndem Rühren etwa 5 Minuten anbraten, bis es gar ist und alle Flüssigkeit verkocht ist, die Masse muss ganz trocken sein. Den Topf vom Herd nehmen und die Kartoffeln zugeben, alles kurz mit dem Kartoffelstampfer durcharbeiten. Sojasauce, Zucker und Pfeffer zugeben, dann die Sahne untermischen, bis sich alles gut verbunden hat – es sollen immer noch grobe Stücke der Kartoffeln erkennbar sein. Die Masse abschmecken (P: noch etwas Salz dazu gegeben).

Die klebrige Masse in 8 Stücke teilen und diese zu flachen Patties in Hamburgergröße formen. Die Patties auf ein Blech legen und unbedeckt für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Das ist wichtig, damit die Korokke nachher beim Braten nicht auseinanderfallen.

Eine Panierstraße mit 4 Tellern vorbereiten: auf einen Teller Mehl geben, in den nächsten (tiefen) Teller die verschlagenen Eier, in einen dritten Panko. Ein vierter Teller ist für die panierten Patties.

Den Backofen auf 80°C bringen. Eine große Pfanne mit reichlich Öl füllen, es soll mindestens 2,5 cm hoch stehen. Eine flache Schale mit Küchenpapier zum Abtropfen bereit stellen.

Unmittelbar vor dem Panieren das Öl auf 175°C bringen (am besten ein Frittierthermometer verwenden).

Erst jetzt die Patties aus dem Kühlschrank nehmen. Nacheinander erst in dem Mehl wenden, dann in Ei und zuletzt in Panko, diesen etwas andrücken und darauf achten, dass die Kroketten rundum von der Paniermasse umschlossen sind. Die Korokke portionsweise im heißen Öl goldbraun ausbraten, erst wenden, wenn eine Seite goldbraun ist. Die Temperatur des Öls soll während des Frittiervorgangs möglichst gleich bleiben. Die fertigen Kroketten auf dem Küchenpapier abtropfen lassen, dann im Backofen auf einer Platte warm stellen.

Zum Servieren jeweils einen fluffigen Berg knackigen Kohl auf einen Teller häufen und 2 Korokke daneben legen. Mit Tonkatsu-Sauce servieren.

Anmerkung Petra: Die Kroketten haben eine interessante Textur: außen sehr schön knusprig, das Innere ist relativ weich. Der Kohlsalat ergänzt das Gericht prima. Wir hatten noch einen japanischen Tomatensalat dazu.

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========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Kohlsalat – kyabetsu no sarada
Kategorien: Salat, Gemüse, Kohl, Japan, Dressing
Menge: 2 bis 4 Personen

Zutaten

1 klein. Spitzkohl
H GOMA TARE – SESAM-DRESSING
2 Essl. Kewpie-Mayonnaise; ersatzweise normale Mayo
1 Essl. Japanische Sesampaste; ersatzweise Tahini
1 Essl. Helles oder dunkles Miso; P: Shiro-Miso
1 Essl. Wasser
1-2 Teel. Reisessig
1 Teel. Mirin
2 Essl. Schwarze Sesamsaat, geröstet

Quelle

nach
Jonas Cramby
Japanisch grillen
Erfasst *RK* 04.09.2021 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Kohl von den unschönen Blättern befreien und vierteln. Den Stunk herausschneiden und den Kohl in so feine Streifen wie möglich schneiden. Die Streifen in Eiswasser legen, damit er sehr knackig wird. Dann in einer Salatschleuder trocken schleudern. Wenn man ihn nicht gleich verwendet, kann man ihn in einer Gefriertüte im 0°C- Fach bis zum Servieren frischhalten.

Für das Dressing alles Zutaten verrühren, abschmecken.

Zum Servieren häuft man einen fluffigen Berg aus knackigem Spitzkohl auf den Teller und träufelt das Dressing erst unmittelbar vor dem Essen darüber.

Anmerkung Petra: In Japan wird der Kohl oft ungewürzt als Beilage zu Tonkatsu oder Shogayaki auf den Teller gegeben. Mir schmeckt er mit etwas Dressing besser.

Cramby gibt noch etwas Möhre in feinen Streifen und Koriandergrün dazu – meint aber, das sei nicht ganz authentisch, also habe ich es weggelassen.

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========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Tonkatsu Sauce
Kategorien: Sauce, Japan
Menge: 300 Ml

Zutaten

100 ml Worcestershiresauce
2 Essl. Sojasauce
1 Essl. Mirin
1 Essl. Dunkelbrauner Zucker
3/4 Essl. Reisessig
1 klein. Zwiebel; fein gehackt
4 Datteln; gehackt
1/4 Granny Smith Apfel; geschält und gerieben (P:
-1/2 Idared)
1/2 Teel. Scharfer Senf
1 Prise Knoblauchpulver
1 Prise Pfeffer
100 ml Ketchup

Quelle

nach
Tim Anderson
JapanEasy
Erfasst *RK* 10.01.2019 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Worcestersauce, Sojasauce, Mirin, Zucker, Essig, Zwiebeln, Datteln und Apfel in einem kleinen Topf vermengen, zum Kochen bringen und etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis Zwiebel und Datteln sehr weich sind. Den Senf, Knoblauchpulver, Pfeffer und Ketchup unterrühren und die Mischung anschließend im Mixer pürieren, bis sie homogen ist.

Hält sich im Kühlschrank fast unbeschränkt. Passt neben japanischen Gerichten wie Okonomiyaki (etwas süßer halten, mehr Zucker verwenden), Takoyaki, Tonkatsu (etwas säuerlicher halten, mehr Essig, Worcestersauce) und Yakisoba (etwas dünner und würziger halten, mehr Sojasauce, Worcestersauce) auch zu Bratwurst oder einem Specksandwich.

Anmerkung Petra: aromatische süß-säuerliche Sauce, verwendet für Yaki Udon.

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*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann. Für diese Unterstützung herzlichen Dank!

Die Rezepte der Mitreisenden (wird im Laufe des Monats ergänzt):

Wilma von Pane-Bistecca mit Chicken Karaage – frittiertes Huehnerfleisch Japanisch
Wilma von Pane-Bistecca mit Miso Broccolini – Japanisches Gemuese
Sonja von fluffig&hart mit Hähnchen Yakitori
Sonja von fluffig&hart mit Japanischer Milchpudding
Cornelia von SilverTravellers mit Heilbutt Filet à la Miso Glazed Seabass
Ute von Wiesengenuss mit Japanische Küche – Saibling Karaage
Simone von zimtkringel mit Nasu Dengaku – mit Miso glasierte Auberginen
Wilma von Pane-Bistecca mit Nasu Dengaku japanische Miso Auberginen
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Japanische Pfannkuchen – Okonomiyaki
Cornelia von SilverTravellers mit Okonomiyaki – herzhafte japanische Pfannkuchen
Wilma von Pane-Bistecca mit Japanische Gyoza Dumplings
Wilma von Pane-Bistecca mit Spargel und Auberginen Tempura
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Enten-Gyoza-Hot Pot – Kamo Gyoza Nabe
Simone von zimtkringel mit Miso-Ramen mit Pilzen und Zuckerschoten
Wilma von Pane-Bistecca mit Tamagoyaki – japanische Eierrolle
Britta von Brittas Kochbuch mit Ein paar Gedanken zu Japan
Britta von Brittas Kochbuch mit Champignon-Tofu-Spieße mit Edamamepesto
Tina von Küchenmomente mit Kasutera – Castella Cake
Cornelia von SilverTravellers mit Teriyaki Lachs mit Sesam – einfaches schnelles Gericht aus Japan
Michael von SalzigSüssLecker mit Okonomoiyaki-Puffer mit Tomatensalat und Wasabi-Vinaigrette
Cornelia von SilverTravellers mit Kürbisgemüse auf Japanische Art – Kabocha no Nimono
Volker von Volkermampft mit Gebackene Aubergine mit Sojasauce – ein einfaches japanisches Rezept
Volker von Volkermampft mit Japanische Hackbällchen (Niku-dango) in Süß-Saurer Soße