Mit dem ersten Teil meiner Rinderzunge hatte ich wie bekannt ein mexikanisches Gericht fabriziert. Der zweite Teil wanderte gebraten in ein Kartoffel-Gröstel mit Spiegelei, mit dem dritten habe ich mich jetzt nach Indonesien begeben.
Anstoß war ein Rezept in So kocht Bali. Allerdings schien mir das Foto zur Zunge nicht so ganz zum Rezept zu passen: so tauchten die roten Chilis aus dem Foto nicht im Rezept auf, die im Rezept erwähnten gebratenen Schalotten nicht auf dem Foto. Also habe ich weiter gegoogelt.
So wie ich das Gericht jetzt gekocht habe, ist es (m)ein Mix aus dem Buch, diversen Rezepten von Semur lidah im Netz (der Google Übersetzer hilft ;-)) und aus Videos. In vielen Rezepten werden Tomaten zugegeben: bei mir konzentrierte gerade eine Sauce aus Tk-Sommertomaten im Backofen, also habe ich einfach davon etwas abgezweigt.
Vom Ergebnis waren wir mehr als begeistert: butterzarte Zungenscheiben in einer hocharomatischen, leicht süßlich-pikanten Sauce. Klasse!
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Rinderzunge indonesisch – Semur Lidah |
Kategorien: | Rind, Innereien, Resteverwertung, Indonesien |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
Öl | |||
1 1/2 | Zwiebeln; in Ringen | ||
2 | Knoblauchzehen; fein gehackt | ||
40 | Gramm | Grüne Chilis (Jalapeños); entkernt, gehackt | |
300 | ml | Zungenkochbrühe | |
300 | Gramm | Schmortomatenpüree*; oder gehackte Tomaten | |
2 | Essl. | Süße Sojasauce, Ketjap manis | |
1 | Essl. | Salzige Sojasauce, Ketjap asin | |
Pfeffer | |||
Salz | |||
2 | Nelken | ||
Gemahlener Ingwer | |||
2 | Kaffirlimettenblätter | ||
300 | Gramm | gekochte Rinderzunge; in 1 cm Scheiben | |
1/4 | Teel. | Muskatnuss | |
H | ZUM BESTREUEN | ||
Öl; zum Braten | |||
1/2 | Zwiebel; in Ringen |
Quelle
eigenes Rezept nach diversen Anregungen aus dem Netz |
Erfasst *RK* 18.11.2013 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Das Öl in einem breiten Topf erhitzen, 3/4 der Zwiebeln darin anschmoren. Den Knoblauch zugeben, kurz mitschmoren, dann die gehackten Chilis einrühren. Brühe, beide Sojasaucen, Schmortomatenpüree, Nelken und Kaffirzitronenblätter zugeben, mit Pfeffer und gemahlenem Ingwer würzen. Alles etwa 15 Minuten sanft schmurgeln lassen, bis die Sauce etwas eingedickt ist. Nun die Zungenscheiben einlegen und etwa 30 Minuten simmern lassen. Zum Schluss nochmal abschmecken, dabei die frisch geriebene Muskatnuss zugeben.
Während das Gericht schmort, die restlichen Zwiebelringe im Öl knusprig braun braten und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die Rinderzunge in der Sauce servieren, mit den Röstzwiebeln bestreuen.
Dazu passt Reis.
Anmerkung Petra: superlecker! Butterzarte Zunge in leicht süßlicher, sehr aromatischer Sauce.
*In Indonesien würde man einfach frische Tomaten dazu nehmen. Bei mir schmorten aber gerade Tomatenstücke im Ofen, deshalb habe ich etwas davon verwendet.
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Du kommst ja ganz schön rum: „mit der Rinderzunge nach Indonesien begeben“ 😉
Ich habe noch nie Zunge gegessen und es sieht aus, als müsste ich das ändern. 😉
Ist doch super: auf dem Teller die Welt bereisen 🙂
Ich weiß, viele Leute schreckt die Vorstellung ab, Zunge zu essen. Sie hat aber eine ganz wunderbare Konsistenz, ist ja Muskelfleisch. Ich liebe sie!
Zunge ist ganz wunderbar und da die äussere Haut ja abgeschält wird … wo ist das Problem?
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
mmmhhh, Zunge mal ganz anders – ob ich 40 g Chilis reingebe, weiß ich noch nicht, da werd ich mich rantasten, meine Chilischärferesistenz hat in letzter Zeit etwas abgenommen, wird wohl am Alter liegen 🙂 …
Klar, das muss man den eigenen Vorlieben anpassen. Meine grünen Chilis waren aber auch nicht sehr scharf, muss ich dazu sagen. Die rote schon eher 😉
Lieber Andy, ich hab kein Problem damit 🙂
Es ist nicht die Vorstellung, die mich abschreckt, sondern die (komplizierte) Zubereitung. Aber wenn ich eine bekomme, werde ich dich zu Rate ziehen und es ausprobieren! 🙂
Zunge kochen ist nun wirklich überhaupt kein Problem und in keiner Weise kompliziert: einfach in Salzwasser (vielleicht noch eine Lorbeerblatt-Nelken-gespickte Zwiebel dazu) etwa 2 Stunden kochen, bis sie gar ist. Zum Testen einfach mit einer Gabel in die Zungenspitze pieken, das sollte flutschen 🙂 Die Haut dann noch heiß bzw. warm abziehen, was ausgesprochen einfach geht. Nach Belieben etwas nachputzen – fertig 🙂
Mh, ich liebe Zunge. Ich habe sie allerdings bis jetzt immer klassisch gekocht gegessen, deine indonesische Vaiante sieht köstlich aus!
Liebe Grüße, Christina
Kann ich wirklich empfehlen 🙂