Kürzlich war Sohn Moritz zu Besuch. Die Gelegenheit wollte ich beim Schopf packen und mal wieder einen größeren Schweinebraten machen, in der ganz einfachen und doch so schmackhaften Variante des Salzbratens. Der einzige Nachteil dieses Bratens: eine Sauce entsteht dabei nicht. Also müssen als Beilagen am besten eigenständige Salate her, gerne so etwas wie Kartoffelsalat und Krautsalat.
Moment – Krautsalat? Da hatte ich doch gerade beim ersten flüchtigen Durchblättern in Stevan Pauls Meine japanische Küche* ein Rezept für einen Spitzkohlsalat gesehen? Das wäre doch eine prima Gelegenheit, den auszuprobieren. Mit japanischer Küche kenne ich mich nämlich bisher überhaupt nicht aus. Bleibt noch ein Kartoffelsalat. Hmmm, gibt es eigentlich japanischen Kartoffelsalat? (Leute, die Stevans Buch tatsächlich aufmerksam gelesen haben, wissen natürlich, dass er auch einen Kartoffelsalat anbietet. Aber der war mir zu dem Zeitpunkt durch die Lappen gegangen. Peinlich.)
Nach kurzem Googeln war aber nun auch mir klar: selbstverständlich gibt es japanischen Kartoffelsalat! Immer mit (japanischer) Mayonnaise – sehr zur Freude von Helmut, der sonst meist mit meinem schwäbischen Kartoffelsalat vorlieb nehmen muss ;-), meist mit Zwiebel, Gurke und Möhre, oft mit hart gekochtem Ei. Ich hab mich beim Rezept an Mari von Kazuo orientiert, die den Salat sehr ausführlich in mehreren möglichen Varianten vorstellt. Die Mayonnaise habe ich selbst gemacht, das gekochte Ei hier weggelassen.
Als die Männer neugierig vorbeikamen, sah ich nach den ersten Probiergabeln in freudige Gesichter: schmeckt ja klasse, war die einstimmige Meinung! Der Krautsalat schön knackig-frisch mit feiner Ingwerschärfe, der Kartoffelsalat cremig-mild, aber überhaupt nicht "baatzig". Bayern trifft Japan – ein voller Erfolg 🙂
Beim Magentratzerl findet Ihr übrigens eine ausführliche Rezension von Stevans "japanischer Küche" – ich bin schon ausgesprochen gespannt auf mehr!
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Japanischer Krautsalat |
Kategorien: | Salat, Vegetarisch, Japan |
Menge: | 2 bis 3 Personen |
Zutaten
450 | Gramm | Spitzkohl (P: etwa 350 g netto) | |
Salz | |||
20 | Gramm | Ingwer | |
2 | Essl. | Reisessig | |
1 | Essl. | Flüssiger Honig | |
1 | Teel. | Öl | |
1 | Spritzer | Geröstetes Sesamöl | |
2 | Essl. | Sesamsaat | |
1 | Spritzer | Zitronensaft; zum Abschmecken, nach Belieben | |
H | ZUM SERVIEREN | ||
Gerösteter Sesam |
Quelle
nach Stevan Paul | |
Meine japanische Küche |
Erfasst *RK* 26.09.2017 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Den Spitzkohl putzen und vierteln, den Strunk herausschneiden. Den Kohl in möglichst feine Streifen schneiden, in eine Schüssel geben und salzen. Gut durchmischen, damit der Kohl etwas weicher wird.
Den Ingwer schälen und fein reiben, mit Essig und Honig unter den Kohl mischen.
Sesamsaat in einer Pfanne ohne Öl rösten und leicht salzen. Sesam mit Öl und Sesamöl unter den Salat heben, kurz ziehen lassen und nochmal abschmecken. Zum Servieren mit Sesam bestreuen.
Anmerkung Petra: schön frischer Salat mit angenehmer Ingwerschärfe. Passt prima zu Gegrilltem oder kurz Gebratenem.
Bei uns gab's den japanischen Krautsalat zusammen mit japanischem Kartoffelsalat zu einem Schweinebraten auf dem Salzbett. Die Kombination von knackig-frischem und eher cremigem Salat hat uns ausnehmend gut gefallen!
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========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Japanischer Kartoffelsalat |
Kategorien: | Salat, Kartoffel, Vegetarisch, Japan |
Menge: | 3 bis 4 Personen |
Zutaten
500 | Gramm | Kartoffeln (P: speckige wie z.B. Annabelle) | |
150 | Gramm | Möhren; geschält | |
1 | Zwiebel; geschält | ||
3/4 | Teel. | Senf | |
150 | Gramm | Gurke; geschält, halbiert, entkernt | |
120 | Gramm | Japanische Mayonnaise, Menge den eigenen | |
-Vorlieben anpassen (P: selbst gemachte Mayo) | |||
1-2 | Essl. | Weißweinessig; Menge den eigenen Vorlieben | |
-anpassen | |||
1 | Essl. | Zitronensaft; Menge den eigenen Vorlieben | |
-anpassen | |||
Salz | |||
Pfeffer |
Quelle
eigene Vorgehensweise in Anlehnung an | |
Kazuo Blog |
Erfasst *RK* 26.09.2017 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, dann abgießen und kurz im heißen Topf ausdämpfen lassen. Noch heiß pellen und in 1 cm dicke Halbmond-Scheiben (hantsukigiri) schneiden, in eine Schüssel geben, salzen, pfeffern und mit dem Essig vermengen. Abkühlen lassen.
Die Möhren als Ganzes (P.: aber geschält) dämpfen, bis sie gerade eben weich sind. Dann in 2-3 mm dicke 1/4-Segment-Scheiben (ichougiri, Ginko-Schnitt) schneiden und beiseite stellen.
Die Zwiebel in feine Scheiben (usugiri) schneiden, dann salzen und weich kneten. Die weich gewordenen Zwiebeln mit dem Senf vermengen.
Die Gurken in feine Scheiben (koguchigiri) schneiden, dann salzen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Austretendes Waser abgießen, die Gurken kräftig ausdrücken.
In einer großen Schüssel Kartoffeln, Zwiebeln und Gurken vermischen. Die Mayonaise hinzufügen und alles vermengen. Zum Schluss die Möhren untermengen.
Etwas ziehen lassen, dann nochmals mit Salz, Pfeffer und evtl. Zitronensaft abschmecken.
Als weitere Zutaten sind Wurstwürfel, Maiskörner und hart gekochtes Ei beliebt.
Anmerkung Petra: Bei uns gab's den japanischen Kartoffelsalat zusammen mit japanischem Krautsalat zu einem Schweinebraten auf dem Salzbett. Die Kombination hat uns ausnehmend gut gefallen! Obwohl ich nicht so der Fan von Mayo-Kartoffelsalaten bin, fand ich diesen hier prima – wobei ich ihn wahrscheinlich etwas säuerlicher abgeschmeckt habe als vorgesehen. Mit den speckigen Kartoffeln war er auch überhaupt nicht "pappig".
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*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann.
Der japanische Kartoffelsalat ist toll, den mache ich seit Jahren. Und das, obwohl ich eigentlich kein Fan von Mayo im Kartoffelsalat bin.
Und danke für’s Verlinken :-).
Sieht super lecker aus und schmeckt bestimmt richtig gut…leider mag meine bessere Hälfte keine rohen Zwiebeln.
Aber für eine Feier oder für die lieben Kollegen wäre das eine schöne Idee..
Lieben Gruß
Dagmar
Obwohl ich zur Zeit wieder mit beiden Beinen/Füssen in „meiner“ thailändischen Street-Küche stehe um das bereits Gelernte zu optimieren und weiter auszubauen kann ich es (natürlich) nicht lassen, dir in die beiden Schüsseln mit den japanischen Salaten zu schauen. 😉
Klasse! Diese werden diesen Winter bestimmt nachgeschnippelt. Danke für die beiden Inspirationen!
„Sawadee Kap“
Der wird hier garantiert auch wieder auf dem Tisch stehen!
Die Zwiebeln werden ja „weichgeknetet“ und schmecken nicht sehr vor – aber ok, ich bin auch Zwiebelfan und damit nich ganz neutral 🙂
Sawadee kha, aber gerne doch 🙂 Wobei Thai-Salate ja auch ausgesprochen reizvoll sind.