Blog-Event X: Fisch – Zanderragout mit Kidneybohnen

Wir essen den meisten Fisch (von Karpfen mal abgesehen) sehr gerne – schließlich ist Helmut nicht umsonst leidenschaftlicher Angler (obwohl es ja seltsamerweise auch welche von der Spezies geben soll, die überhaupt keinen Fisch mögen..). Leider ist es ihm bisher nicht geglückt, einen Zander zu fangen, dabei mögen wir Zander mit seinem festen wohlschmeckenden Fleisch besonders gerne.

Zanderragout mit Kidneybohnen

Bei der Suche nach einem Rezept (ich wollte gerne für das Koch-Event etwas Neues ausprobieren) habe ich in Francis Ray Hoffs "Von Aal bis Zander" ein Barschragout mit Chilibohnen entdeckt, was mich förmlich ansprang 😉 Ich habe also Barsch durch Zander ersetzt und auch sonst das Rezept samt Zutaten umgebaut. Optisch sieht es allerdings dem Original recht ähnlich.

Zanderragout mit Kidneybohnen

Beim Kochen ging’s mir allerdings wie Mine: ich habe vergessen, eine Zutat zuzugeben – in meinem Fall leider die Speckstreifen, die sehr gut gepasst hätten. Das leicht scharfe Ragout hat uns aber dennoch ausgesprochen gut geschmeckt.

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Zanderragout mit Kidneybohnen
Kategorien: Fisch, Gemüse, Hülsenfrüchte
     Menge: 4 Portionen

      2            Rote Paprikaschoten
      1      Dose  Kidneybohnen
      1      Essl. Olivenöl
    200     Gramm  Bacon; in Streifen
      1            Zwiebel; fein gewürfelt
      2            Knoblauchzehen; fein gehackt
      4            Frühlingszwiebeln; in Röllchen, das Weiße und
                   -Grüne getrennt
    100        ml  Rotwein
      1      Dose  Tomaten stückig
      1      Pack. Italienische Kräuter (TK); oder entsprechend
                   -frische Kräuter
                   Cayennepfeffer
    250     Gramm  Kirschtomaten; enthäutet, geviertelt und ohne
                   -Samen
    400     Gramm  Zanderfilets mit Haut; entgrätet
                   Zitronensaft
                   Salz
                   Pfeffer
                   Butterschmalz; zum Braten
                   Olivenöl; zum Braten
                   Frisches Basilikum; zum Garnieren

============================== QUELLE ==============================
                   eigenes Rezept
                   -Erfasst *RK* 08.03.2006 von
                   -Petra Holzapfel

Eine ofenfeste Form mit Alufolie auslegen und die Paprikaschoten
ganz hineinlegen. Unter den Backofengrill von allen Seiten grillen,
bis sich die Haut schwarz färbt. Herausnehmen, die Form mit einem
feuchten Tuch abdecken und abkühlen lassen. Die Haut der
Paprikaschoten abziehen, Paprika in Viertel schneiden, die Samen
entfernen. Den gebildeten Saft auffangen und beiseite stellen. Die
Viertel in Streifen schneiden. Die Kidneybohnen abgießen, abspülen
udn abtropfen lassen.

In einem weiten Topf das Olivenöl erhitzen und die Baconstreifen
knusprig ausbraten. Mit einem Schaumlöffel aus dem Topf nehmen und
beiseite stellen. Die Zwiebel und das Weiße der Frühlingszwiebel im
Bratfett leicht Farbe nehmen lassen. Den Knoblauch zugeben und kurz
mitgaren. Mit dem Rotwein ablöschen und ihn sirupartig einkochen
lassen. Die Dosentomaten und den Paprikasaft zugeben, mit Salz,
Pfeffer und einer kräftigen Prise Cayenne würzen. Etwa 20 Minuten
sanft köcheln lassen.

Währenddessen die Zanderfilets abspülen, trockentupfen, mit
Zitronensaft beträufeln und salzen.

Nun Paprikastreifen, Tomatenconcassee, Kidneybohnen,
Frühlingszwiebelgrün und italienische Kräuter zugeben und weitere 10
Minuten sanft garen.

Den Zanderfilets auf Küchenpapier trocknen und in einer großen
Pfanne in einer Mischung aus reichlich Olivenöl und Butterschmalz
auf der Hautseite knusprig braun braten. Vorsichtig umdrehen und nur
noch kurz auf der Fleischseite braten. Die Filets aus der Pfanne
nehmen, in Streifen schneiden und zusammen mit dem Speck zum Gemüse
geben. Mit frischem Basilikum bestreut servieren.

Dazu passen kleine Salzkartöffelchen.

=====

Obst-Meme

Der Kochfrosch hat mir Strandis Fragen zu Früchten  weitergereicht.

(Ananas) Magst du Früchte?

Im Prinzip ja.

Wirklich sehr gerne allerdings, wenn sie so daher kommen wie hier am 2. Strand in Morro de Sao Paulo, Brasilien 🙂 Dabei ist das nur die "kleine" Winterauswahl, im dortigen Sommer ist das Angebot deutlich größer. Die freundlichen Mixer bereiten frisch gepresste Drinks in allen erdenklichen Mischungen nach Wunsch ohne oder mit (reichlich…) Alkohol.

(Banane) Ziehst du Obst oder Gemüse vor?

Gemüse.

(Cherimoya) Hast du ein bestimmtes Früchteritual? (zu interpretieren, wie man will)

Nicht, dass ich wüsste.

(Dattel) Welches war die letzte Frucht, die du neu ausprobiert hast?

Cajús in Brasilien – in Form von frisch gepresstem Saft, der erfrischend, aber ein bisschen adstringierend schmeckt.

Hier einige Früchte auf dem Markt São Joaquim in Salvador. Ich muss gestehen, dass ich bis dahin keine Ahnung hatte, wie Cashew-Nüsse wachsen.

(Erdbeerli) Welche Frucht hat dich enttäuscht?

Karambole: sieht hübsch aus, schmeckt aber (bei uns hier?) nach wenig.

(Feige) Ein persönliches Fruchterlebnis:

In meinem Botanik-Examen musste ich eine Baumtomate mikroskopieren und beschreiben – eine Frucht, die ich bis dahin noch nie gesehen hatte. Den lateinischen Namen "Cyphomandra betacea" werde ich bestimmt nie vergessen!

(Granatapfel) Dein persönlicher Früchtehorror:

Alle Früchte, die von Geschmack oder Konsistenz her nicht meinen Vorstellungen entsprechen (als da wären mehlige
Äpfel, wässerige Erdbeeren, zu weiche Birnen… beliebig fortzusetzen.
Daher auch mein etwas schwieriges Verhältnis zu Obst!)

(Himbeere) Dein persönlicher Früchtefavorit:

Reife Ananas, gegessen in Thailand

(Johannisbeere) Eine Frucht, zu der du deine Meinung seit früher geändert hast:

Von Durians habe ich immer Schlimmes gelesen. Ein Durian-Eis, was ich in einem vietnamesischen Restaurant in Paris versucht habe, fand ich aber gar nicht so schlecht.

(Kapstachelbeere) Dein liebstes Rezept mit einer Frucht (oder mehreren Obstsorten):

Da gibt es eine ganze Menge. Ich freue mich aber schon wieder sehr auf aromatische Erdbeeren mit Balsamico und Basilikum 🙂

(Litschi) Wer wird das nächste Früchtchen? (oder: an wen reichst du das Stöckchen weiter?)

An Schokolatajaja (ich freu mich, dass es  wieder mehr von ihr zu lesen gibt) und an Franziska in ihrer neuen Behausung.

Gemüse-Meme

Foodfreak hat wohl – wie ich auch – keine Lust mehr auf Winter, deshalb lädt sie ein zur Gemüse-Meme:

1. Magst Du Gemüse?

Ja, absolut!

2. Hast Du ein Lieblingsgemüse?

Nein, eigentlich nicht – das reicht je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit von Spargel über Zuckererbsen, Buschbohnen, Tomaten aus dem eigenen Garten bis zu selbst gesammelten Pilzen im Herbst. Mit ganz viel Gemüse bzw. Salat zwischendrin 🙂

3. Gibt es ein Gemüse, von dem Du denkst (oder weißt), daß viele Leute es nicht mögen, aber Du selbst findest es ganz toll?

Fenchel, Artischocken, Chicoree, Chilis…

Warum?

Ich denke, ausgeprägter Geschmack wird von vielen nicht mehr geliebt. Vielleicht hat man das Gemüse irgendwann einmal (z.B. in der Kindheit) probiert, mochte es nicht (oder nur die Zubereitungsart nicht?) und hat es dann dabei belassen. Ich habe meine Liebe zu Fenchel aber auch erst als Studentin entdeckt.

4. Gibt es ein Gemüse, von dem Du denkst (oder weißt), daß es viele Leute ganz toll finden, aus dem Du selbst Dir aber nicht viel machst? Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?

Mangold vielleicht? Mangold habe ich erst relativ spät durch Helmut kennengelernt. Ich habe ihn auch schon mal im Garten angebaut, mache einige ganz nette Sachen damit – aber wirklich begeistern tut er mich nicht. Dann schon viel lieber Blattspinat!

5. Welche Gemüsesorten sind für Dich ungewöhnlich?

Alte Sorten, die man lange nicht bekam, jetzt aber zu neuen Ehren kommen. So war auch Kürbis – jetzt wieder allgegenwärtig – noch vor einiger Zeit ungewöhnlich für mich.

6. Nenne ein paar Gemüse, die Du häufig zubereitest / isst.

Oh, das geht queerbeet: Möhren, Brokkoli, Tomaten, Bohnen, Paprika, Mais…   

7. Welche/s Gemüse möchtest Du genauer kennenlernen und mehr in der Küche einsetzen?

Artischocken würde ich liebend gerne mehr einsetzen, leider sind sie hier nur schwer zu bekommen.  Das gleiche gilt (da kann ich mich Petra nur anschließen) für die ganze Bandbreite asiatischer Gemüse – da ist noch viel zu erkunden!

8. Ein paar Gedanken über Gemüse.

Ich finde, Gemüse bietet eine tolle Möglichkeit, Essen lecker, gesund und abwechslungsreich zu gestalten. Leider scheint das in vielen Gasthäusern und Restaurants noch nicht angekommen zu sein. Dort ist Gemüse oft nur eine kleine nette bunte Garnierung, die nach wenig schmeckt. Ich wünsche mir in den Geschäften (vor allem bei uns hier auf dem Land) eine bessere Auswahl an frischem, qualitativ hochwertigem Gemüse, das nicht nur fürs Auge schön aussieht, sondern auch wirklich wieder nach etwas schmeckt.

9. Nenne ein tolles Gemüsekochbuch

Zum Kennenlernen alter Gemüsearten:
Elisabeth Scotto, Christine Fleurent
Kürbis, Löwenzahn, Kardonen. Liebhaberrezepte für fast vergessene Gemüse

Für Gemüserezepte aus aller Welt:
Christian Teubner
Die 100 besten Rezepte aus aller Welt, Gemüse

Ich reiche das Stöckchen an Ralph und Véronique weiter.

Noch mehr Sichuan-Küche: Hähnchen mit Sichuanpfeffer und Mais mit Paprika

Zum gestrigen chinesischen Essen habe ich neben den beiden kalten Kaninchengerichten noch zwei weitere Rezepte zubereitet.

Ausgesprochen gut gefallen hat mir das

Hähnchen mit Sichuanpfeffer

Hähnchen mit Sichuanpfeffer

Von der Würzung her ähnelt das Rezept aus Grace Youngs "From the Breath of a Wok" dem Kaninchen mit Sichuanpfeffer, ist aber durch das verwendete Fleisch (entbeinte Hähnchenschenkel)  und die andere Zubereitungsweise wesentlich saftiger. Die Schärfe kann man durch die Zugabe von Chiliöl (ich habe die in Sichuan gebräuchliche Chili Bean Sauce verwendet) beliebig nach oben schrauben 🙂 Prädikat köstlich, wird es sicher wieder geben!

Mais mit grünen Paprika

Die Gemüsebeilage kommt dagegen wieder aus "land of plenty": pfannengerührter Mais mit Paprika (ich habe hier meine Serranos eingesetzt), ganz schnell und einfach gemacht und ein hübscher Farbtupfer auf der Tafel. Dieses Gericht hätte ich spontan nicht der China-Küche zugeschrieben – es taucht laut Dunlop auch normalerweise nicht in chinesischen Kochbüchern auf, ist aber in einfachen Restaurants oder in der Familienküche durchaus üblich.

===== Titelliste (2 Rezepte) =====

Hähnchen mit Sichuanpfeffer
Maiskörner mit grünen Paprika - qing jiao yu mi

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Hähnchen mit Sichuanpfeffer
Kategorien: Geflügel, Hähnchen, China
     Menge: 4 Personen*

    360     Gramm  Hähnchenschenkel** ohne Haut und Knochen; in
                   -Würfeln von etwa 1 cm Kantenlänge
      3      Teel. Shaoxing Reiswein; oder trockener Sherry
      1      Teel. Speisestärke
    3/4      Teel. Salz
    1/4      Teel. Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer (Original
                   -weißer Pfeffer)
      1      Teel. Dunkle Sojasauce
      1      Essl. Chinkiang Essig; ersatzweise Balsamico
      2      Teel. Sesamöl
      1      Teel. Zucker
      1      Teel. Chili Bean Sauce (Original: 1/4 Tl Chiliöl);
                   -nach Belieben mehr
      2      Essl. Selbstgemachte Hühnerbrühe
      1      Essl. Öl
      8            Getrocknete Chilis (Petra: Tien Tsin Chilis,
                   -halbiert, Kerne entfernt)
      1      Teel. Ingwer; in dünnen Scheiben
      1            Knoblauchzehe; in dünnen Scheiben
    1/4      Teel. Gerösteter Sichuanpfeffer; gemahlen
      1            Frühlingszwiebel; gehackt

============================== QUELLE ==============================
                   nach
                   Grace Young
                   From the Breath of a Wok
                   -Erfasst *RK* 09.02.2006 von
                   -Petra Holzapfel

*für 4 Personen im Rahmen einer mehrgängigen Mahlzeit

In einer mittleren Schüssel Hähnchen, 1 Tl Reiswein, Speisestärke,
1/4 Tl Salz und den Pfeffer vermengen. In einer kleinen Schüssel
dunkle Sojasauce, Essig, Sesamöl, Zucker, Chili Sauce, Brühe, die
verbleibenden 2 Tl Reiswein und den restlichen 1/2 Tl Salz verrühren.

Einer große schwere Pfanne (oder einen flachbodigen Wok) auf starker
Hitze erhitzen, so dass ein Wassertropfen in 1-2 Sekunden verdampft.
Das Öl hineingeben, schwenken, die getrockneten Chilis und dann
vorsichtig die Hähnchenstücke zugeben, in einer Lage verteilen und
etwa 1 Minute ruhig anbraten lassen. Dann 1-2 Minuten rührbraten,
bis das Fleisch von allen Seiten gebräunt ist, aber noch nicht durch.
Auf eine Platte geben und beiseite stellen.

Ingwer, Knoblauch, gemahlenen Sichuanpfeffer und Frühlingszwiebeln
in die Pfanne geben und im trockenen Wok 15 Sekunden rührbraten. Das
Hühnerfleisch wieder zurück in die Pfanne geben. Die Saucenmischung
zugeben und umrühren. 30 Sekunden rührbraten, bis das Fleisch gerade
eben durch ist und die Sauce leicht eindickt.

Anmerkung Petra: Ausgezeichnet! Sehr saftig, prima gewürzt, schön
scharf. Young entfernt die Chilis vor dem Servieren, laut Dunlop
werden sie im Gericht belassen, aber nicht mitgegessen - das gefällt
mir besser.

Ich habe dazu noch 2 Kaninchenrezepte (mit Kandiszucker und mit
Sichuanpfeffer) aus "land of plenty" sowie pfannengerührten Mais mit
Chilis und natürlich Reis gemacht.

**etwa 4 Hähnchenschenkel

=====

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Maiskörner mit grünen Paprika - qing jiao yu mi
Kategorien: Beilage, Gemüse, China
     Menge: 4 Personen*

    2-3     klein. Grüne Paprikaschoten; ich habe Serranos verwendet
      2            Frische Maiskolben; oder
    400     Gramm  TK-Maiskörner
                   Erdnussöl
                   Meersalz

============================== QUELLE ==============================
                   nach
                   Fuchsia Dunlop
                   land of plenty
                   -Erfasst *RK* 09.02.2006 von
                   -Petra Holzapfel

*4 Personen zusammen mit 3 anderen Gerichten

Die Paprika in kleine Stücke von der Größe eines Maiskorns schneiden.
Die Maiskörner vom Kolben schneiden.

3 El Öl in einem Wok erhitzen, beide Gemüse zugeben und etwa 5
Minuten auf mittlerer Hitze rührbraten, bis der Süßmais gar ist, mit
reichlich Salz abschmecken.

Anmerkung Petra: TK-Maiskörner angetaut verwendet. Prima, schnell,
lecker!

=====

Kaninchen auf Sichuan-Art: einmal scharf und einmal süß

BlogEvent Chinesisches Neujahr

Foodfreak hat uns eingeladen, zur Feier des chinesischen Neujahrs etwas Chinesisches zu kochen und damit das Jahr des Hundes zu begrüßen.

Dem komme ich natürlich sehr gerne nach, da ich damit wahrscheinlich auch unserem neuen Austauschschüler Bo eine Freude machen kann. Er hat am 29. Januar pünktlich um 17:00  – also 24:00 Ortszeit in Beijing – versucht, seine Familie per Telefon zu erreichen, was wegen überlasteter Leitungen nicht ganz einfach war. Als es endlich klappte, meinte er, die Gespräche wären wegen der Feuerwerksknallerei teilweise nur schwer zu verstehen gewesen 😉

Chinesische Neujahrskarte

Auch meine Chat-Bekanntschaft Rodney aus Taizhou hat es sich nicht nehmen lassen, mir mit einer Neujahrskarte die "besten Glückwünsche als Ausdruck unserer dauerhaften Freundschaft" zu schicken.

Wer ein bisschen mehr über das chinesische Neujahrsfest wissen möchte, sollte übrigens bei The Hungry Rose vorbeischauen: im ersten Teil ihrer kleinen Serie erzählt sie uns etwas über Ursprung und Symbole, im zweiten Teil über Süßigkeiten und Früchte, der dritte Teil ist speziellen Gebräuchen gewidmet.

Doch nun zum Essen: nachdem letztes Jahr bei unserem ersten chinesischen Austauschschüler Guang Zhen Gerichte aus Fuchsia Dunlops "land of plenty" sehr gut ankamen (hier, hier, hier und hier), habe ich mich auch jetzt wieder in dem Buch umgeschaut.

Interessiert habe ich 2 Kaninchenrezepte gelesen. Kaninchen war mir sonst in chinesischen Kochbüchern noch nie besonders aufgefallen – eine gute Gelegenheit, diese Rezepte mal auszuprobieren! Ein Zufall wollte es, dass Foodfreak mich kurz danach auf diesen Eintrag von Barbara Fisher hinwies – eine etwas abgewandelte warme Version des Kaninchens mit Sichuanpfeffer mit zusätzlichem Gemüse.

Heute habe ich mich nun endlich ans Werk gemacht. Nachdem wir seit längerer Zeit keine eigenen Kaninchen mehr halten, musste ein tiefgekühltes eingekauft werden, mit einem Gewicht von 1,3 kg eher eines von der kleinen zarten Sorte.

Ich habe das Fleisch ohne Knochen verwendet. Barbara findet das Entbeinen in ihrem Beitrag zwar furchtbar mühsam, ich denke aber, dass sich die Mühe lohnt, zumal man aus den nicht ganz pingelig sauber ausgelösten Knochen noch prima Kaninchenfond kochen kann.

Zerlegtes Kaninchen

Die Ausbeute an schierem Fleisch betrug ca. 550 g – damit 275 g für jedes der beiden Rezepte, die übrigens kalt serviert werden.

Bei beiden Rezepten ist der erste Teil identisch: Das Fleisch wird mit Frühlingszwiebeln, Ingwer, Reiswein und Salz mariniert und dann 5 Minuten in heißem Öl frittiert, bis das Fleisch braun, aber noch nicht trocken ist (die Frittierzeit würde ich beim nächsten Mal bei Fleisch ohne Knochen etwas verkürzen).

Kaninchen mit Kandiszucker

Für das Kaninchen mit Kandiszucker ( bing tang tu ding) stellt man nun mit Kandiszucker (bing tang) einen dunklem Karamell her, in dem man das vorfrittierte Fleisch dann noch 15 Minuten  simmern lässt. Etwas Sesamöl und geröstete Sesamsamen vervollständigen das süßliche Gericht.

Kaninchen mit Sichuanpfeffer

Das Kaninchen mit Sichuanpfeffer (hua jiao tu ding) kommt als nächstes dran.

Für mich als Chili-Liebhaber hat dieses zweite Gericht deutlich mehr Reiz:

Tien Tsin Chilis und Sichuanpfeffer

Hier wird eine großzügige Handvoll Sichuan Chilis (dank Ralphs Bemühungen konnte ich Penzey’s Tien Tsin verwenden) sowie reichlich Sichuanpfeffer in Öl angeröstet, bevor man das vorfrittierte Fleisch hineingibt. Etwas Brühe, Zucker und Sojasauce bilden dann den Schmorfond, in dem das Kaninchen auch hier noch eine Viertelstunde simmern darf.

Es gab dazu noch 2 weitere chinesische Gerichte – dazu morgen mehr 🙂

Der Kommentar von Bo war übrigens wörtlich: Das Essen schmeckt… (kurze Pause – Suchen nach dem richtigen Wort – gespannte Erwartung der Köchin)  …ausgezeichnet!

===== Titelliste (2 Rezepte) =====

Kaninchen mit Kandiszucker - bing tang tu ding
Kaninchen mit Sichuanpfeffer - hua jiao tu ding

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Kaninchen mit Kandiszucker - bing tang tu ding
Kategorien: Vorspeise, Kaninchen, China
     Menge: 4 Personen*

    500     Gramm  Kaninchenfleisch; mit oder ohne Knochen, etwa
                   -1/2 Kaninchen
                   Erdnussöl; zum Frittieren

============================= MARINADE =============================
      3            Frühlingszwiebeln; nur das Weiße
      1     Stück  (5 cm) frischer Ingwer
      1      Essl. Shaoxing Reiswein; oder medium dry Sherry
    1/2      Teel. Salz

=============================== SOWIE ===============================
    100     Gramm  Kandiszucker (1/2 c)
     80        ml  Heißes Wasser
      1      Teel. Sesamöl
      2      Teel. Geröstete weiße Sesamsamen

============================== QUELLE ==============================
                   nach
                   Fuchsia Dunlop
                   land of plenty
                   -Erfasst *RK* 08.02.2006 von
                   -Petra Holzapfel

*4 Personen als Vorspeise mit 1 oder 2 anderen Gerichten

Das Kaninchen mit oder ohne Knochen in Stücke von etwa 2,5 cm teilen.
Frühlingszwiebeln und Ingwer mit einem schweren Küchenbeil
anquetschen, dann grob hacken. Zusammen mit den anderen Zutaten der
Marinade zum Kaninchen geben und 30 Minuten kühl marinieren lassen.

Zum Frittieren reichlich Erdnussöl erhitzen bis es beginnt zu
rauchen. Die Kaninchenstücke zugeben und auf starker Flamme etwa 5
Minuten frittieren, bis das Fleisch goldbraun, aber nicht trocken
ist. Herausnehmen und abtropfen lassen.

Den Kandiszucker mit einem schweren Gegenstand zerschlagen.

4 El Öl in einen Wok geben. Den Kandiszucker zugeben und bei
niedriger Temperatur unter Rühren schmelzen lassen Wenn die Mischung
ein dunkles Rotbraun hat, vorsichtig das heiße Wasser zugießen und
gut rühren. Die vorfrittierten Kaninchenstücke zugeben und mit Salz
abschmecken.

Sanft 15 Minuten simmern lassen bis die Sauce dick und sirupartig
ist.

Das Gericht auf einer Servierplatte geben und mit Sesamöl beträufeln.
Nach dem Abkühlen mit den Sesamsamen bestreuen.

Anmerkung Petra: die Hälfte eines kleinen Kaninchens (1,3 kg)
entbeint verwendet, ca. 275 g. Marinade komplett, von den übrigen
Zutaten die Hälfte genommen.

Frittierzeit evtl. etwas verkürzen.

=====

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Kaninchen mit Sichuanpfeffer - hua jiao tu ding
Kategorien: Vorspeise, Kaninchen, China
     Menge: 4 Personen*

    500     Gramm  Kaninchenfleisch; mit oder ohne Knochen, etwa
                   -1/2 Kaninchen
                   Erdnussöl; zum Frittieren

============================= MARINADE =============================
      3            Frühlingszwiebeln; nur das Weiße
      1     Stück  (5 cm) frischer Ingwer
      1      Essl. Shaoxing Reiswein; oder medium dry Sherry
    1/2      Teel. Salz

=============================== SAUCE ===============================
      1            Großzügige Handvoll getrocknete Sichuan Chilis
                   -(Petra: Tien Tsin)
      2      Essl. Ganzer Sichuanpfeffer
    180        ml  Selbstgemachte Hühnerbrühe
    1/2      Teel. Zucker
      1      Teel. Dunkle Sojasauce
                   Salz

=============================== SOWIE ===============================
      1      Teel. Sesamöl

============================== QUELLE ==============================
                   nach
                   Fuchsia Dunlop
                   land of plenty
                   -Erfasst *RK* 08.02.2006 von
                   -Petra Holzapfel

*4 Personen als Vorspeise mit 1 oder 2 anderen Gerichten

Das Kaninchen mit oder ohne Knochen in Stücke von etwa 2,5 cm teilen.
Frühlingszwiebeln und Ingwer mit einem schweren Küchenbeil
anquetschen, dann grob hacken. Zusammen mit den anderen Zutaten der
Marinade zum Kaninchen geben und 30 Minuten kühl marinieren lassen.
Die Chilis mit einer Schere halbieren und die Kerne entfernen.

Zum Frittieren reichlich Erdnussöl erhitzen bis es beginnt zu
rauchen. Die Kaninchenstücke zugeben und auf starker Flamme etwa 5
Minuten frittieren, bis das Fleisch goldbraun, aber nicht trocken
ist. Herausnehmen und abtropfen lassen.

3 El Öl in einem Wok auf mittlere Hitze erhitzen. Die Chilis und den
Sichuanpfeffer zugeben und rührbraten bis das Öl stark duftet. Nicht
zu stark erhitzen, da sonst die Gewürze verbrennen. Das
vorfrittierte Kaninchen zugeben und in das Öl rühren. Die Brühe
zugeben und zum Kochen bringen. Die Temperatur reduzieren, Zucker
und Sojasauce zugeben, die Farbe sollte nun die von dunklem Karamell
sein. Mit Salz abschmecken.

15 Minuten simmern lassen, bis die Flüssigkeit fast völlig verdampft
ist. Vom Feuer nehmen, das Sesamöl einrühren und abkühlen lassen.
Bei Raumtemperatur servieren.

Chilischoten und Sichuanpfeffer werden nicht mitgegessen, man pickt
nur die Fleischstücke heraus.

Anmerkung Petra: die Hälfte eines kleinen Kaninchens (1,3 kg)
entbeint verwendet, ca. 275 g. Marinade und Sauce komplett genommen.

Frittierzeit evtl. etwas verkürzen. Angenehm scharf.

=====

Ein Oscar für Chili und Ciabatta!

Im Gärtner-Blog durfte bis heute Mittag über das Garten-Koch-Event "Kohl" abgestimmt werden. Jetzt steht das Ergebnis fest:

Oscar für das Garten-Koch-Event Kohl

Der Kohl-Oscar geht an meine Rosenkohl- Ravioli!

Vielen Dank für die wunderbare Laudatio, ich kann meine Freude kaum in Worte fassen!

Danke auch an alle anderen für die schönen Rezepte – und natürlich speziell an diejenigen, die meine Rosenkohl-Ravioli gewählt haben und mir damit diesen Oscar ermöglicht haben!