Paella

Beim letzten Einkauf in Deggendorf landen Muscheln in der Einkaufstüte. Ich weiß schon, was ich mache: Paella! Einer der Klassiker unserer Campingküche in diversen Frankreichurlauben. Dort ist natürlich das Angebot an Meeresfrüchten (Muschelsorten, Krustentieren), aber auch an Frischgeflügel ungleich größer und besser als hier. Überhaupt ist der Gedanke an Sommer, Meer, Strand sowie die fantastischen südländischen Märkte bei diesem eisigen Schneewetter ausgesprochen verlockend! Mit diesem Essen holen wir uns wenigstens ein bisschen Sonne auf den Teller.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Paella mit Hähnchen und Miesmuscheln
Kategorien: Krustentier, Muschel, Gemüse, Reis, Spanien
Menge: 4 Pers.

Zutaten

500 Gramm Miesmuscheln; geputzt
150 Gramm Chorizo; nach Belieben doux oder fort, in
-Scheiben
250 Gramm Schweinefilet; in mundgerechten Stücken
2 Hähnchenschenkel; zerteilt
3 Knoblauchzehen
1 groß. Gemüsezwiebel; gewürfelt
1 Rote Paprikaschote; in Streifen
1 Gelbe Paprikaschote; in Streifen
3 Tomaten; gehäutet, entkernt, in Streifen
Salz
Pfeffer
Olivenöl; zum Anbraten
300 Gramm Reis
125 ml Weißwein
500 ml Fleischbrühe; Menge anpassen
2 Pack. Safran
150 Gramm TK-Erbsen
4 groß. Hummerkrabben mit Schale; nach Belieben mehr
1 Zitrone

Quelle

eigenes Rezept
Erfasst *RK* 25.02.2005 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Backofen auf 225°C vorheizen.

In einer großen ofenfesten Pfanne (schmiedeeisern oder Paellapfanne) Olivenöl erhitzen. Nacheinander die gesalzenen und gepfefferten Hähnchenteile und das Schweinefilet von allen Seiten braun anbraten, rausnehmen. Die Hummerkrabben mit etwas Zitronensaft beträufeln, salzen und pfeffern und ganz kurz anbraten, ebenfalls beiseite stellen.

Wieder etwas Öl in die Panne geben und die Paprikastreifen anbraten, dann die Wurstscheiben und zum Schluss die Tomaten zugeben, würzen und kurz mitschmoren, dann alles herausnehmen und beiseite stellen.

Die Zwiebelwürfel in der Pfanne anbraten, dann den Knoblauch dazupressen. Nun den Reis zugeben und glasig dünsten. Mit dem Wein ablöschen, leicht einköcheln, dann die Hälfte der Brühe angießen. Zum Kochen bringen, das Schmorgemüse und die Hähnchenteile auf die Pfanne verteilen und den mit wenig Brühe angerührten Safran angießen. Salzen und pfeffern und alles in den vorgeheizten Backofen schieben. 25 Minuten garen lassen, dabei nach Bedarf weitere Brühe zugeben.

Jetzt die Erbsen, Schweinefleisch und Muscheln auf dem Reis verteilen und weitere 15 Minuten garen.

5 Minuten vor Ende der Garzeit die Hummerkrabben in den Reis stecken.

Mit Zitronenscheiben garniert heiß servieren.

Anmerkung Petra: Man kann die Fleisch- bzw. Fischeinlagen beliebig variieren: Es passt auch Kaninchenfleisch, Hähnchenbrustfilet, Crevetten, Tintenfische, andere Muscheln…

Man kann die Paella auch auf dem Herd zubereiten, gleichmäßiger gart sie allerdings im Ofen.

=====

DKduW #2 – Gefülltes Huhn nach Art der Golfregion – Msali Dajaj

DKduW bedeutet "Dein Kochbuch, das unbekannte Wesen"
– eine Aktion, die mich dazu bringen soll, auch mal eher
vernachlässigte Kochbücher in die Hand zu nehmen und in lockerer Folge
Rezepte daraus vorzustellen.

Nach Skandinavien in der ersten Ausgabe ist das Los diesmal auf ein
kleines Büchlein (128 Seiten) gefallen, was sich mit arabischer Küche
beschäftigt.

Es stammt aus der Schriftenreihe "Exotische Küche" und verspricht
"Arabische Küche oder Essen wie bei Mutter in Beirut". Die Rezepte sind
kurz gehalten und nur sehr spärlich bebildert.

Gemacht habe ich "Gefülltes Huhn nach Art der Golfregion (Msali
Dajaj)", wobei der Name "gefülltes Huhn" irreführend ist – handelt es
sich doch keineswegs um ein Huhn mit Füllung. Das Huhn wird zerlegt in
einer Würzmischung gegart, dann mit halbgar gekochtem
Reis bedeckt. Der Topf wird nun mit einem handtuchumwickelten
Deckel fest verschlossen und alles zusammen fertiggegart.

Der Reis wird durch diese Kochmethode schön locker und zart. Man
muss die anfängliche Würzmischung aber schon sehr stark würzen, damit
das Gericht nicht zu fad schmeckt (ich hatte schon relativ viel Salz
zugegeben, fand es aber dann doch noch zu wenig). Einen Salat sollte
man unbedingt dazu servieren, der Hühnerreis ist sonst für meinen
Geschmack etwas trocken. Fladenbrot, wie im Rezept empfohlen, brauche
ich nicht dazu.

Fazit: ganz nettes Rezept, was mich aber nicht unbedingt dazu
animiert, mehr aus dem Buch nachzukochen. Dies mag aber durchaus daran
liegen, dass meine Vorlieben zur Zeit mehr in Richtung asiatische Küche
tendieren.

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Gefülltes Huhn nach Art der Golfregion - Msali Dajaj
Kategorien: Hähnchen, Reis, Gemüse, Arabien
     Menge: 4 Portionen

      1            Hähnchen, zerlegen, waschen und abtrocknen
      2    Tassen  Langkornreis, waschen und 1 Stunde in kaltem
                   -Wasser einweichen
      2            Zwiebeln, in Ringe schneiden
    2-3            Kartoffeln, schälen, vierteln und waschen
      2            Tomaten, hacken
      2            Knoblauchzehen
      2        cm  Zimtstange
    2-3            Kardamomkapseln, anschneiden
                   Salz
                   Pfeffer
                   Piment
                   Kurkuma
                   Nelkenpulver
           Einige  Pfefferkörner
      4      Essl. Butter oder Butterfett

============================== QUELLE ==============================
                   Asfahani Schriftenreihe
                   Exotische Küche
                   Nariman Zeitun
                   Arabische Küche oder
                   Wie bei Mutter in Beirut
                   Original arabische Rezepte
                   -Erfasst *RK* 14.02.2005 von
                   -Petra Holzapfel

Knoblauch mit Salz und Gewürzen in einem Mörser zerdrücken.

Butter in einem Topf erhitzen. Zwiebeln und Kartoffeln dazugeben und
einige Minuten braten. Knoblauchpaste untermengen, dann Tomaten
dazugeben und kurz braten. 1/4 Tasse Wasser darübergeben.
Hähnchenteile dazugeben und bei schwacher Hitze ca. 15 Minuten garen.
Evtl. Wasser darübergeben.

Reichlich Salzwasser in einem Topf zum Kochen bringen.
Kardamomkapseln, Zimtstange und Reis dazugeben und halbgar kochen,
in ein Sieb geben und abtropfen lassen.

Den Reis über das Fleisch verteilen. Topfdeckel in ein Tuch hüllen
(damit der Dampf aufgefangen wird) und den Topf damit zudecken, ca.
20 bis 30 Minuten bei schwacher Hitze garen, bis der Reis gar und
trocken ist.

Topfinhalt gut vermengen, in eine Schüssel geben, mit Salat und
Fladenbrot servieren.

Anmerkung Petra: Ich habe die Hühnerteile und die Tomaten enthäutet.
Der Reis wird durch die Garmethode schön "fluffig". Insgesamt ist
das Gericht aber etwas trocken. Vor Zugabe des Reises muss sehr
kräftig gewürzt werden, da der Reis einiges schluckt.

=====

Gekräuterte Ente mit Sauerkirsch-Salbei-Sauce

Hab ich’s schon mal gesagt? Ich liebe Ente. Ente in allen Variationen: Ente mit Orangen, Ente mit Äpfeln, Ente asiatisch, Thai-Entencurry, Ente französisch (Entenconfit!), rosa gebratene Entenbrust mit und ohne Kruste, Wildentenbrust auf fruchtigem Salat, getrocknete Entenbrust (Entenschninken), Entenleber, Ententerrine, Wildentensuppe… Die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen. Besonders liebe ich aber Enten mit knuspriger Haut 🙂

Ein Rezept, was dafür das (jedenfalls meiner Meinung nach) ultimative Konzept hat, stammt aus dem kräuterbetonten Kochbuch The Herbfarm Cookbook von Jerry Traunfeld: Die Ente wird zerlegt, Schenkel und Brüste getrennt gebraten – das bringt durch unterschiedliche Garzeiten bei beiden Fleischarten optimale Ergebnisse, die Karkasse liefert eine köstliche Sauce. Und weil das alles etwas Zeit braucht, ist so ein eiskalter Schnee-Sonntag wie gestern bestens geeignet für die Gekräuterte Ente mit Sauerkirsch-Salbei-Sauce.

Rosmarin und Lorbeer wachsen zwar im Haus, für die anderen Kräuter muss man sich jetzt doch noch mal kurz nach draußen bewegen:

der Salbei unter dem Schnee sieht prima aus, den Thymian ergänzen wir einfach mit etwas getrocknetem.

Aus Rosmarinnadeln, Lorbeerblättern, Thymian, Wacholderbeeren, frischer Orangenschale, Salz und Pfeffer häckselt die Gewürzmühle eine trockene Kräutermarinade, mit der die Schenkel und die auf der Oberseite rautenförmig eingeritzen Entenbrüste eingerieben werden.

Die Marinade sollte mindestens 3 Stunden, besser länger, einziehen dürfen.

In dieser Zeit köchelt die Karkasse samt den Flügeln und etwas Gemüse sanft vor sich hin. Nach 3 Stunden wird der Fond abgeseiht und zusammen mit einem kräftigen Rotwein und getrockneten Sauerkirschen reduziert. Ich hatte gestern nur noch Reste von getrockneten Sauerkirschen und habe diese deshalb mit getrockneten (ungesüssten) Cranberries aufgefüllt – kein schlechter Ersatz!

Etwa 45 Minuten vor dem Essen die Schenkel mit der Hautseite knusprig anbraten, dann in den Ofen schieben und fertig braten, etwa 20 Minuten vorher die Brüste auf dem Herd braten. Die Sauce aufkochen, Salbei und Thymian zugeben und mit Balsamico und etwas Honig (das ist meine persönliche Note ;-)) abschmecken.

Hier das Ergebnis: jedes Stück hat wirklich knusprige Haut, dazu die köstlich würzige Sauce – ein Gedicht!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Gekräuterte Ente mit Sauerkirsch-Salbei-Sauce
Kategorien: Ente, Dörrobst, Früchte, Kräuter
Menge: 4 Personen

Zutaten

H KRÄUTERMARINADE
6 Lorbeerblätter, frisch oder
2 Getrocknete
1/4 Tasse Rosmarinnadeln; frisch
2 Essl. Thymianblättchen, frisch
4 Teel. Wacholderbeeren
1/2 Orange; Schale mit einem Zestenreißer abgeschält
2 Teel. Salz
2 Teel. Pfeffer
H ENTE
1-2 Barbarie-Enten*
H FOND
2 Essl. Öl
1 klein. Zwiebel; grob gehackt
1 klein. Möhre; grob gehackt
1 Stangensellerie; grob gehackt
6 Thymianzweige, frisch
2 Lorbeerblätter, frisch
H SAUCE
1 mittl. Schalotte; fein gehackt
2 Tassen Rotwein, kräftig (Cabernet Sauvignon oder Merlot)
1 Tasse Sauerkirschen, getrocknet
2 Essl. Salbei, frisch; fein gehackt
1 Teel. Thymian, frisch; fein gehackt
1 Essl. Honig, neutral*; evt. mehr
2 Teel. Balsamicoessig
Salz
Schwarzer Pfeffer

Quelle

nach
www.epicurious.com
Jerry Traunfeld
The Herbfarm Cookbook
Erfasst *RK* 20.03.2001 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Arbeitsplan:

Am Vortag oder am Morgen: Ente zerlegen und marinieren, Entenbrühe kochen (3 Stunden) und reduzieren (1 Stunde)

3/4-1 (je nach Größe) Stunde vor dem Servieren: Entenschlegel braten, Sauce wieder erhitzen

20 Minuten vor dem Servieren: Entenbrüste braten

5 Minuten vor dem Servieren: Ente ruhen lassen, servieren.

1. Kräutermarinade. Wenn man frische Lorbeerblätter verwendet, die mittlere Blattader ausschneiden. Alle Zutaten in eine Gewürzmühle oder einen Mixer geben und zu einer groben Paste zerreiben.

2. Ente marinieren. Die Ente zerlegen: Die 2 Beine abtrennen, die Brüste ohne Knochen aber mit Haut auslösen. Hals und Karkasse zur Seite legen. Die Haut der Brüste mit einem scharfen Messer rautenförmig einschneiden, das Fleisch soll dabei unversehrt bleiben. Die Entenbrüste und Schenkel gleichmäßig mit der Kräutermasse einreiben, dabei auch Kräuter in die Hauteinschnitte einmassieren. In eine Arbeitsschale legen, mit Klarsichtfolie abdecken und im Kühlschrank mindestens 3 und bis zu 24 Stunden durchziehen lassen.

3. Brühe. Die Flügel von der Karkasse abtrennen und in den Gelenken durchschneiden. Soviel Haut und Fett wie möglich entfernen. Die Karkasse in grobe Stücke zerteilen. In einem großen Topf mit schwerem Boden das Öl erhitzen und die Flügel, Karkassenstücke und den Hals etwa 10-12 Minuten kräftig anbraten, dabei gelegentlich umrühren. Überschüssiges Fett abgießen und die Knochen mit kalter Brühe eben bedecken. Zum Kochen bringen, dann die Hitze zurückschalten, die Flüssigkeit soll gerade eben simmern. Entstehenden Schaum und Fett abschöpfen. Nun Zwiebel, Möhre, Sellerie, Thymian und Lorbeer zugeben und unbedeckt etwa 2-3 Stunden sanft köcheln lassen.

4. Sauce. Die Brühe absieben, die Knochen wegwerfen und die Brühe zurück in den Topf geben. Den Wein zugießen, Schalotte und getrocknete Kirschen zugeben. Die Sauce in etwa 45-60 Minuten bis auf etwa 2 Tassen einkochen, sie soll leicht sämig werden. (Die Sauce kann am Vortag zubereitet und bis zu 2 Tagen im Kühlschrank aufbewahrt werden.)

5. Die Schenkel braten. Den Backofen auf 220°C vorheizen. Etwa 45-60 Minuten vor dem Servieren eine ofenfeste Pfanne (Gusseisen oder Stahl) auf dem Herd über mittlerer Hitze aufheizen. Etwas Öl hineingeben und die gesalzenen und gepfefferten Schenkel mit der Hautseite nach unten hineinlegen und etwa 4-5 Minuten anbraten. Die Pfanne dann, ohne die Schenkel zu wenden, in den Backofen stellen und weitere 10 Minuten braten. Dann das Fleisch umdrehen und je nach Dicke der Schenkel mindestens 20 Minuten weiterbraten, bis die Haut sehr braun und knusprig ist. Die Pfanne aus dem Ofen nehmen und die Schenkel ruhen lassen.

6. Die Brüste braten. 20 Minuten vor dem Servieren mit dem Braten der Brüste beginnen. Etwas Öl in eine weitere Pfanne mit schwerem Boden geben und über mittlerer Hitze erhitzen. Die Entenbrüste mit der Haut nach unten hineinlegen und langsam braten, dabei nicht verschieben oder wenden. Nach 5 Minuten sollte schon Fett ausgetreten sein, dadurch wird das Ausbraten des restlichen Fettes erleichtert. Weitere 5-10 Minuten braten, bis die Haut sehr braun und knusprig ist. Wenn das ausgetretene Fett über das Niveau der Haut steigt, etwas abschöpfen. Wenn die Haut schön knusprig ist, die Brüste umdrehen und weiterbraten, 1-2 Minuten, wenn man sie noch „rare“ wünscht (48-51°C mit dem Fleischthermometer horizontal in die Brust gesteckt), 2-5 Minuten für „medium-rare“ bis „medium“ (45-57°C). Die Temperatur steigt beim Ruhen noch etwas an. Die Brüste vor dem Servieren etwa 5 Minuten ruhen lassen.

7. Fertigstellen. Die Sauce simmern lassen und den gehackten Salbei und Thymian einrühren, mit Salz, Pfeffer, Honig und Balsamicoessig abschmecken. Nach Belieben mit etwas Butter aufmontieren. Die Entenschenkel im Gelenk durchtrennen, die Brüste schräg aufschneiden, alles auf einer Platte arrangieren, die Sauce angießen. Den Rest der Sauce dazu servieren.

Dazu schmecken Kartoffel-Noisettes.

*Anmerkung Petra: Das Originalrezept sieht 2 Enten für 4 Personen, für 6-8 Personen im Rahmen eines Menüs vor – sehr üppig. Meine Ente hatte 2600 g, die übrigen Zutatenmengen habe ich verwendet wie im Rezept für 2 Enten vorgesehen. Die Honigzugabe bei der Sauce stammt von mir – macht sich sehr gut. Wer knusprige Entenhaut mag, kommt bei diesem Rezept voll auf seine Kosten, sehr lecker. Hört sich aufwendiger an, als es ist.

=====


	

Szechuan-Küche I: Hähnchen mit Chilis – la zi ji

Für Freitag stand wieder chinesische Küche auf dem Speiseplan – Szechuanküche, um genau zu sein. Nach dem Erfolg mit gong bao ji ding habe ich mir drei weitere Gerichte aus dem Buch  land of plenty – A Treasury of Authentic Sichuan Cooking von Fuchsia Dunlop ausgesucht:

Das erste passt wirklich ausgezeichnet zum Titel dieses Blogs 😉

"Hähnchen
mit Chilis" (la zi ji) klingt ja noch relativ unverfänglich – es kommen
allerdings 60 g (in Worten: sechzig Gramm!) getrocknete Chilis auf 300
g Hähnchenbrustfilet.

Szechuan-Chilis
(Tien Tsin, 60 000 Scoville Einheiten) hatte ich leider nicht, ich
habe sie durch die etwas "milderen" indischen Sanaam-Chilis (40 000
Scoville Einheiten) von Penzeys ersetzt, auf deren Seiten finden sich
auch Fotos der
beiden Sorten. Die Chilis werden mit der Schere halbiert und die Kerne
entfernt – eine etwas zeitaufwändige Arbeit, die man besser schon etwas
im Voraus erledigt.

Das
Kochen ist dann ganz rasch erledigt: die 30 Minuten marinierten
Hähnchenstücke frittiert man kurz in reichlich Öl. Nun etwas Öl in
einem Wok erhitzen (hier habe ich eine meiner neuen schmiedeeisernen Pfannen eingesetzt),
Ingwer- und Knoblauchscheiben anbraten, dann die Chilis und
Szechuanpfeffer darin leicht rösten (Abzug nicht vergessen!).
Hähnchenstücke und Frühlingszwiebeln dazugeben, kurz durchrühren –
fertig!

Wegen
der vielen Chilis braucht man übrigens nicht zu erschrecken: diese
werden nicht mitgegessen. Man pickt sich einfach die Fleischstücke
heraus, der Rest bleibt zurück.

Bei der Zusammenstellung der Speisen sollte man beachten, dass dieses leckere Gericht praktisch keine Sauce mitbringt. Das rotgeschmorte Rind und die trocken-gebratenen Bohnen passten deshalb sehr gut dazu.

Guang
Zhen wollte übrigens unbedingt Fotos vom Essen haben, damit er seinen
Freunden zeigen kann, dass es bei uns "richtiges" chinesisches Essen
gibt 🙂

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Hähnchen mit Chili - la zi ji
Kategorien: Geflügel, Hahnchen, China
     Menge: 4 Personen*

    300     Gramm  Hähnchenbrustfilets (etwa 2 Stück, ich hatte 4
                   -kleine, zusammen etwa 500 g**)

============================= MARINADE =============================
      2      Teel. Shaoxing Koch-Reiswein; erstzweise Sherry medium
      1      Teel. Helle Sojasauce
      1      Teel. Dunkle Sojasauce
    1/4      Teel. Salz

=============================== SOWIE ===============================
     60     Gramm  Getrocknete Chilis***
                   Erdnussöl zum Frittieren
      2            Knoblauchzehen; in Scheiben
                   Frische Ingwerknolle; gleiche Menge; in Scheiben
      1      Essl. Szechuanpfeffer
      2            Frühlingszwiebeln; nur das Weiße; in jeweils 3
                   -Stücke geschnitten
                   Salz; nach Geschmack
      1     Prise  Zucker; großzügig
      2      Teel. Sesamöl

============================== QUELLE ==============================
                   nach
                   Fuchsia Dunlop
                   Land of Plenty
                   -Erfasst *RK* 28.01.2005 von
                   -Petra Holzapfel

*Für 4 mit 2 oder 3 anderen Gerichten als Teil eines chinesischen
Essens

Wenn man diesem Gericht zum ersten Mal begegnet, erscheint es
beängstigend scharf: die Hühnerfleischstücke umringt von
unglaublichen Mengen blutroter Chilis. Aber tatsächlich ist es gar
nicht so besonders scharf. Die Chilis, die diesem Essen beigegeben
werden, dienen lediglich dazu, ihm Duft zu verleihen und dem Bratöl
eine gewisse pikante Schärfe zu geben. Die Gäste picken sich die
Fleischstücke mit den Stäbchen heraus und lassen die Chilis auf der
Platte zurück. Das GEricht ist eine Spezialität von Chongqing. In
Szechuan verwendet man gewöhnlich das Hähnchen mit Knochen, was zwar
ein intensiveres Aroma, aber auch ein mühsameres Essen bedeutet. Das
Wichtigste ist, die Chilis nicht zu verbrennen, sie müssen ihre
herrliche rote Farbe behalten.

Das Hähnchenbrustfilet in Stücke von etwa 2,5 cm Kantenlänge
schneiden und in eine kleine Schüssel geben. Die Zutaten für die
Marinade hinzufügen, gut mischen und etwa 30 Minuten stehen lassen.

Die Chilis mit einer Schere halbieren und so viele Kerne wie möglich
entfernen (Küchenhandschuhe tragen).

Das Fritieröl sehr hoch erhitzen (Petra: 180°C, hoher Stahltopf).
Das Hühnerfleischzugeben und alles etwa 4-5 Minuten frittieren, bis
die Stücke goldbraun und gar sind. Gut abtropfen lassen und beiseite
stellen.

3 El Öl in einem Wok bei mittlerer Hitze heiß werden lassen.
Knoblauch- und Ingwerscheiben zufügen und rühren, bis sie duften und
beginnen, Farbe zu nehmen. Nun die Chilis und dien Szechuanpfeffer
zugeben und 10-20 Sekunden rühren, bis das Öl würzig ist und duftet
(Petra: Abzug!). Die Chilis dürfen nicht verbrennen, evtl. den Wok
kurz vom Feuer nehmen, falls das Öl zu heiß erscheint. Die
Hähnchenstücke und die Frühlingszwiebel zufügen und alles umrühren.
Salzen und eine kräftige Prise Zucker zugeben. Alles gut umrühren,
so dass das Hähnchen gut vom duftenden Öl überzogen sind. Die Pfanne
vom Feuer nehmen, das Sesamöl einrühren und servieren.

Anmerkung Petra:

**Zutaten für Marinade 1 1/2 fach genommen, Rest so gelassen.
Relation Fleisch/Chilis würde ich wieder so wählen.

***ich habe 60 g indische Sanaam-Chilis (Penzeys) verwendet. Das
Entkernen dauert seine Zeit ;-)

Sehr lecker und hat durchaus eine gewisse Schärfe! Dazu rotgekochtes
Rind mit Kohlrabi (gut, da das Hähnchen praktisch keine Sauce hat),
trockengebratene Bohnen und Reis. Klasse Zusammenstellung.

=====

Ein Super-Hähnchen vom Grill mit köstlichen Balsamico-Kartoffeln!

Grillen
die Zweite im Jahr 2005. Diesmal soll es Hähnchen geben. Helmut wälzt
Bücher und stellt uns dann einige Rezepte vor: indonesisch,
thailändisch oder italienisch? Nachdem wir am Samstag schon chinesisch gegessen haben, verschieben wir Asien auf später und bleiben in Europa.

Mir gefällt ein Rezept aus dem Buch Rezepte aus dem River Cafe:
hier werden die Hähnchen entbeint und in einer Zitronenmarinade
eingelegt. Ich stelle mir vor, dass durch das Entbeinen die Teile schön
flach auf dem Grill zu liegen kommen und durch die gleichmäßige Dicke
relativ schnell garen – dadurch sollte das Fleisch saftig bleiben. Die
Marinade reisst mich nicht so sehr vom Hocker, da gefällt mir eine
Kombination aus Orangen- und Zitronesaft mit deren abgeriebener Schale
und einem Schuss Sesamöl (doch wieder ein kleines Stückchen Asien ;-))
besser, die Helmut in dem Könemann-Buch Chicken – Poulet – Pollo gefunden hat (dort wird sie für Hühnerkeulen verwendet).

Helmut zeigt sich willig, die Arbeit des Hähnchenentbeinens auf sich zu nehmen – das geht auch mit etwas Übung  recht fix.

Drin bleibt nur der Flügelknochen, die Flügelspitze wird abgeschnitten.

Die
Marinade haben ich schnell zusammengerührt, die kommt mitsamt den
Hähnchenteilen (die Schenkel vorher mehrmals parallel einschneiden) in
einen Gefrierbeutel. So ist gewährleistet, dass die Teile überall mit
ihr in Berührung kommen. Wir haben das Ganze etwa 6 Stunden marinieren
lassen, über Nacht wäre sicher auch nicht von Nachteil.

Zum
Grillen wird der Kugelgrill mit 2 unterschiedlichen Temperaturzonen
vorbereitet: grillbereite Kohlen (im Anzündkamin durchgeglüht) werden
auf einer Seite in doppelter Schicht, auf der anderen Seite locker
einschichtig eingefüllt, die Grillstäbe geölt. Die Hähnchenhälften nun
aus der Marinade nehmen, kurz abtropfen lassen, salzen und pfeffern und
für 2 Minuten mit Haut nach unten auf der heißen Seite grillen,

dann
gewendet auf den weniger heißen Teil legen. Nun den Deckel auflegen.
Gesamtgrillzeit etwa 20 Minuten, dabei gelegentlich wenden. Dabei
fallen die besonders zarten Innenfilets ab – Guang Zhen trägt sie mit
der Grillgabel durchs Haus und lässt jeden probieren – da kündigt sich
ein absolut köstliches Essen an!

Mit Alufolie abgedeckt jetzt noch etwa 10 Minuten ruhen lassen.

Währenddessen kümmere ich mich um die Beilage:

Schöne
dünnschalige französische Kartöffelchen haben mich im Supermarkt
angelacht. Die müssten sich ideal für "Back-Kartoffeln in Balsamessig
und Thymian" eigenen (Rezept ebenfalls aus dem River-Cafe-Kochbuch).

Die
gescheibelten Kartoffeln (ich habe die Schale drangelassen) mit Spalten
von roten Zwiebeln (gute Verwendungsmöglichkeit meiner letzten roten
Minizwiebelchen aus eigener Ernte) werden in reichlich – und das ist
wörtlich zu nehmen! – reichlich Butter geschmurgelt – ja, auf 850 g
Kartoffeln und etwa 400 g Zwiebeln kommen 150 g Butter! Zur
Gewissensberuhigung rufen wir uns ins Gedächtnis, dass Butter ja
immerhin zu 20% aus Wasser besteht 😉

Diese
Mischung sieht nach etwa 15 Minuten aber doch schon recht nett aus 🙂
Nun kommt der Balsamico und getrockneter Thymian (leider kein frischer
im Haus) dazu.

Nach
weiteren 50 Minuten im Backofen (zuerst geschlossen, dann offen) ist
die appetitlich braune, leicht knusprige Kartoffelpfanne fertig.

Und
dann geht’s ans Genießen! Wir sind uns einig: das sind die besten
Grillhähnchen, die wir je gegessen haben. Ungemein saftig, mit
leicht fruchtigem Geschmack, der sich mit deutlichem Holzkohlenaroma
paart, dazu die knusprige Haut – eine Offenbarung. Die Beilage entpuppt
sich als absolut ebenbürtig und passt hervorragend dazu. Ein Superessen!

===== Titelliste (2 Rezepte) =====

Pollo Alla Griglia - Gegrilltes mariniertes Hühnchen
Back-Kartoffeln in Balsamessig und Thymian - Patate a ...

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Pollo Alla Griglia - Gegrilltes mariniertes Hühnchen
Kategorien: Geflügel, Hähnchen, Marinade, Grill
     Menge: 2 Portionen

      1            Huhn a 1,1 kg aus Freilandhaltung (Petra: 2 für
                   -4 Personen)

======================== MARINADE RIVER CAFE ========================
      1            Zitrone: Saft
     25     Gramm  Schwarzer Pfeffer; grob gemahlen
                   Meersalz
                   Schwarzer Pfeffer
                   Olivenöl; nach Belieben

======================= VERWENDETE MARINADE* =======================
      1            Orange: abgeriebene Schale
      1            Zitrone: abgeriebene Schale
    120        ml  Frisch gepresster Orangensaft
    120        ml  Frisch gepresster Zitronensaft
      2      Essl. Olivenöl
      2      Teel. Sesamöl
      2            Frühlingszwiebeln; feingehackt

============================== QUELLE ==============================
                   Hähnchen entbeint und gegrillt nach
                   Rezepte aus dem River Cafe
                   Marinade nach
                   Chicken - Poulet - Pollo
                   Hühnchengerichte aus aller Welt
                   -Erfasst *RK* 08.11.2001 von
                   -Petra Holzapfel

Zunächst das Huhn entbeinen: Dazu wird es mit der Brust nach oben
auf ein Schneidbrett gelegt und mit einem scharfen Ausbeinmesser
entlang des Brustbeins vom Hals bis zu den Schenkeln aufgeschnitten.
Dann das Messer zwischen Brust und Karkasse bis zum
Oberschenkelgelenk führen. Das Huhn entlang des Rückenknochens
halbieren. Dabei das Gabelbein durchtrennen, um die Brust in der
Mitte zu öffnen. Den rechten Schenkel kräftig nach außen drehen,
damit der Oberschenkelknochen aus der Gelenkpfanne springt, und
flach auf das Brett legen. Das Gelenk mit einem Messer durchtrennen,
um die eine Geflügelhälfte von der Karkasse zu lösen. Den Vorgang
beim anderen Schenkel wiederholen.

Die Flügelspitzen wegschneiden, so dass der untere Flügelknochen
zurückbleibt. Zum Entfernen der Schenkelknochen die beiden
Geflügelhälften mit der haut nach unten flach auf das Schneidbrett
legen und das Fleisch auf beiden Seiten der Knochen einschneiden;
dabei das Messer möglichst dicht entlang der Knochen führen. Dann
die Knochen mit der Messerspitze heraushebeln, was in der Nähe des
Gelenks zwischen Oberschenkel und Unterkeule nicht ganz einfach ist.

Überstehende Haut abschneiden und eventuelles Fett entfernen.

Anschließend etwas Zitronensaft und Pfeffer in eine große
Auflaufform geben, die beiden Geflügelhälften mit der Haut nach
unten nebeneinander in die Form legen, mit zusätzlichem Pfeffer
bestreuen und mit Zitronensaft beträufeln. Das Ganze mit
Klarsichtfolie abdecken und zwischen 2 und 24 Stunden marinieren
lassen.

Den Grill sehr stark vorheizen.

Die Geflügelhälften mit der Haut nach oben auf den heißesten Bereich
des Grills legen, mit Salz bestreuen und 1 Minute grillen. Dann die
Geflügelteile wenden und auf einen weniger heißen Bereich des Grills
legen oder die Temperatur reduzieren. Die Hälften erneut mit Salz
würzen und weitergrillen, bis das Fleisch gar ist; dabei die
Geflügelteile gelegentlich wenden.

Anmerkung Petra: 2 Hähnchen a 1 kg für 4 Leute. Marinade aus
Orangensaft, Zitronensaft, abgeriebener Orangen- und Zitronenschale,
Frühlingszwiebel, Sesamöl, Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer gerührt.
Hähnchen entbeint wie oben, man erhält 4 Hähnchenhälften, die nur
noch Flügelknochen enthalten. Die Oberschenkel mit einem scharfen
Messer mehrmals einschneiden. Hähnchenteile mit der Marinade in eine
Gefriertüte gegeben und mindestens 6 Stunden (oder über Nacht)
mariniert.

Kugelgrill mit 2 unterschiedlichen Temperaturzonen vorbereitet: eine
Seite doppelte Schicht glühende Kohlen, andere Seite locker
einschichtig. Vorbereitete Hähnchenhälften gesalzen und gepfeffert,
2 Minuten mit Haut nach unten auf der heißen Seite gegrillt, dann
gewendet auf den weniger heißen Teil gelegt. Nun Deckel drauf.
Gesamtgrillzeit etwa 20 Minuten, dabei gelegentlich gewendet. Mit
Alufolie abgedeckt etwa 10 Minuten ruhen lassen. Platte mit den
Hahnchenteilen vor dem Servieren nochmal für 2 Minuten zur Beilage
in den heißen Ofen gestellt.

Super - das absolut beste Grillhähnchen, was wir bisher hatten! Sehr
saftig, schmeckt toll der Marinade und nach Holzkohlengrill.

Dazu Backkartoffeln in Balsamessig und Thymian.

=====

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Back-Kartoffeln in Balsamessig und Thymian - Patate a ...
Kategorien: Beilage
     Menge: 6 Personen

    1,3        kg  Kartoffeln, vorzugsweise eine festkochende Sorte,
                   -geschält
    675     Gramm  Rote Zwiebeln
    225     Gramm  Butter
                   Meersalz
                   Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
      1      groß. Bund frischer Thymian
150-175     Gramm  Balsamessig

============================== QUELLE ==============================
                   nach
                   Rose Gray, Ruth Rogers
                   Rezepte aus dem River Cafe
                   -Erfasst *RK* 17.01.2005 von
                   -Petra Holzapfel

Den Backofen auf 200°C vorheizen. Die Kartoffeln der Länge nach in
etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Das Wurzelende der Zwiebeln
stutzen, aber nicht vollständig entfernen, den Stengelansatz
abschneiden und die Zwiebeln senkrecht bis zum Wurzelende halbieren
und in acht Stücke schneiden (w obei der Wurzelansatz die einzelnen
Stücke zusammenhalten sollte). Die Zwiebelstücke sollten etwa
genauso dick sein wie die Kartoffelscheiben.

Dann die Butter in einer großen feuerfesten Form oder Pfanne
zerlassen, Zwiebeln und Kartoffeln hinzufügen und etwa 10-15 Minuten
braten; dabei das Gemüse regelmäßig wenden und durchrühren, damit es
gleichmäßig mit Butter bedeckt wird und eine leichte goldbraune
Tönung annimmt. Anschließend mit Pfeffer und Salz abschmecken, den
Thymian dazugeben und die Hälfte des Balsamessigs unterrühren.

Die Pfanne mit Alufolie abdecken und 20 Minuten in den vorgeheizten
Backofen schieben. Danach die Folie entfernen, den restlichen
Balsamessig unterrühren und die Pfanne weitere 20-30 Minuten in den
Backofen schieben. Die Kartoffeln sollten die Farbe des Essigs
angenommen haben und genau wie der Thymian schön knusprig sein.

Anmerkung Petra: ich hatte kleine, dünnschalige französische
Kartöffelchen - diese habe ich ungeschält in Scheiben geschnitten.
Etwas weniger Zwiebeln und mangels frischem getrockneten Thymian.
Kartoffeln mindestens 30 Minuten offen braten. Sehr lecker! Passt
ausgezeichnet zum gegrillten marinierten Hähnchen.

: O-Titel   : Back-Kartoffeln in Balsamessig und Thymian - Patate al
: >           Forno con Aceto Balsamico e Timo

=====

Pollo adobado – Hähnchen mexikanisch

Mexikanische Küche wird hier meist gleichgesetzt mit dem, was der sogenannte „Mexikaner“ um die Ecke anbietet. Da gibt es u.a. Chili con Carne, Tortillas in Variationen, Chicken Wings, Spare Ribs, Chili Poppers (ok, die esse ich auch ganz gerne ;-)) und diverse Salsas, leider oft als vorgefertige Einheitsprodukte. Ein Blick ins reichhaltige Angebot von Mex-Al zeigt das deutlich. Daneben bietet dieser Online-Versand aber auch mexikanische Produkte an, die unverzichtbar, aber anderswo nur schwer zu bekommen sind, gerade wenn man so wie ich „im Wald“ wohnt 😉

Einen schönen Einblick in die klassischen Gerichte der authentischen mexikanischen Küche bietet Mexico One Plate at a Time von Rick Bayless, Chef von Frontera Grill und Topolobampo in Chicago. Das Buch ist klar gegliedert: jedem Rezept geht ein kleines Einführungskapitel voraus, dann folgt das „klassische“ Rezept, das allerdings oft noch durch eine moderne Variante ergänzt wird und schließt mit „questions and answers from our testing“ ab. Hier wird nochmal ausführlich auf Fragen zu Rezept bzw. Zutaten eingegangen.

Aus diesem Buch stammt auch das folgende Rezept für Chicken Adobado, Hähnchen in einer roten Chili-Marinade. Für die Marinade unverzichtbar sind Ancho-Chilis, die ich pfundweise bei  – ja, genau – bei Mex-Al bestelle. Ich koche gerne mit Anchos, das konnte man schon bei diesen Wachteln sehen. Sie sind ausgesprochen vielseitig und passen auch gut zu Süßem. Kombinationen von Schokolade mit Chilis sind ja auch hierzulande momentan groß in Mode gekommen, völlig zurecht! Nicht umsonst ist unser Lieblings-Marmorkuchen der Schokoladen-Ancho-Chili-Orangenkuchen, dem auch Alberto von Il Forno schon mal einen Eintrag gewidmet hat.

Zurück zum Hähnchen: Dieses wird aufgeschnitten, dick mit der vorbereiteten roten Chilipaste eingestrichen und vorzugsweise über Nacht mariniert.

Zum Braten gibt man Kartoffeln in der Schale dazu und schiebt das Ganze mit Alufolie bedeckt in den Ofen. Nach 1 1/4 Stunden entfernt man die Abdeckung, gibt nochmals von der Marinade hinzu und lässt das Hähnchen appetitlich bräunen.

Durch diese Bratmethode bleibt das Fleisch ausgesprochen zart und saftig. Übrigens ist das Rezept absolut gästetauglich, da man alles prima vorbereiten kann und Fleisch mit Beilage in einem zubereitet wird. Ich serviere dazu noch einen schönen Salat.

Für den „Abenteurer“ hat Bayless eine Variante mit Kaninchen gedacht, verlockend klingt auch die geröstete Ente mit roter Chili-Sauce…

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Mariniertes Hähnchen mit Kartoffeln – Pollo adobado con Papas
Kategorien: Geflügel, Hähnchen, Kartoffel, Chili, Mexiko
Menge: 4 Portionen

Zutaten

H ADOBO MARINADE
3 Essl. Öl
1 Tasse Wasser; heiß
6 mittl. Ancho-Chilis a 15 g; entstielt, entsamt,
-aufgeschnitten
3 Knoblauchzehen; geschält
1 Teel. Oregano, getrocknet; bevorzugt mexikanischer
1/2 Teel. Schwarzer Pfeffer; frisch gemahlen
1/4 Teel. Kreuzkümmelsamen; frisch gemahlen
1/8 Teel. Nelken; wenn möglich frisch gemahlen
1 Teel. Zucker
2 Teel. Salz
1/3 Tasse Essig
H SOWIE
1 Hähnchen a 1,5 kg
10 klein. Kartoffeln, mit roter Haut a 55 g, geschrubbt
-und halbiert
Öl; für die Kartoffeln
1/3 Tasse Wasser
1 mittl. Weiße Zwiebel; in feinen Ringen
1 Essl. Essig
Wasserkresse; zum Garnieren

Quelle

gekürzt nach
Rick Bayless
Mexico
One Plate at a Time
Erfasst *RK* 15.05.2002 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Adobo Marinade:

Das Öl in eine mittelgroße Pfanne geben und auf mittlerer Stufe erhitzen. Wenn es heiß ist, jeweils 1-2 Chilis auf einmal für einige Sekunden ins Öl geben, bis sie geröstet riechen und voller Bläschen sind. Die Chils in eine Schüssel geben. Das heiße Wasser dazugeben und die Chilis mit einem kleinen Tellerchen unter der Wasseroberfläche halten. Etwa 20 Minuten einweichen.

Knoblauch, Oregano, Pfeffer, Kreuzkümmel, Nelken, Zucker, Salz und Essig in einen Mixer geben. Die Chilis mit der Einweichflüssigkeit dazugeben und alles zu einem glatten Püree verarbeiten. Durch ein Sieb in ein Gefäß geben. Abschmecken: die Marinade sollte etwas „beissig“ von den Chilis, sauer vom Essig, würzig von den Kräutern und etwas salzig schmecken. Die Konsistenz sollte nicht allzu dick sein.

Das Hähnchen abspülen und mit Papiertüchern trocken tupfen.

[Lange Anweisung wie man das Hähnchen dem Rückgrat entlang aufscheidet und flach presst]

Das Hähnchen in eine Schale legen und dick mit Hälfte der Marinade bestreichen (ich mach das immer in einem Gefrierbeutel, so lässt sich die Marinade gut einmassieren). Mindestens 1 Stunde oder über Nacht in den Kühlschrank stellen. die restliche Marinade einfrieren oder in den Kühlschrank stellen (hält sich etwa 1 Woche), man kann gut Fisch, Schwein oder Lammkoteletts vor dem Braten oder Grillen darin marinieren.

Den Backofen auf 190GradC vorheizen. Das Hähnchen aus der Marinade nehmen und mit der Brustseite nach oben in einen großen Bräter (mindestens 33×45 cm – ich habe die Fettpfanne genommen) legen, dabei die restliche Marinade verwahren. Das Wasser um das Hähnchen gießen. Die Kartoffeln in etwas Öl wenden und um das Hähnchen verteilen, salzen. Den Bräter mit Alufolie abdecken und in den Ofen schieben.

Etwa 1 1/4 Stunden unter mehrmaligem Wenden der Kartoffeln garen, bis die Kartoffeln weich und das Hähnchen durch ist. Die restliche Marinade über das Hähnchen und die Kartoffeln löffeln, gleichmäßig darauf verteilen. Den Bräter wieder in den Ofen geben und unbedeckt noch etwa 10 Minuten braten, bis das Hähnchen eine schöne Farbe hat.

Während dieser Zeit die Zwiebelstreifen* und den Essig in einer kleinen Schüssel vermischen.

Das Hähnchen aus dem Ofen nehmen und 5-10 Minuten mit Alufolie bedeckt ruhen lassen, dann zerlegen.

Die Hähnchenteile auf einer vorgewärmten Platte anrichten, die Kartofeln mit einem Schaumlöffel aus dem Bräter nehmen und rundherum verteilen. Das Hähnchen mit den Zwiebeln bestreuen, mit Brunnenkresse garnieren.

Anmerkung Petra: 2 aufgeklappte Hähnchen a 1 kg lassen sich gut in der tiefen Backofen-Auflaufform machen. Dann nach Abnehmen der Alufolie die Form in die oberste Schiene schieben und den Grill einschalten (220°C). Alternativ kann man auch nur Hähnchenkeulen braten.

Durch das Garen unter Alufolie wird das Fleisch sehr zart und saftig. Prima Gästeessen, da man die Marinade gut vorbereiten kann.

=====