Syrniki – russische Quarkküchlein aus selbst gemachtem Tworog

Im März führt uns die kulinarische Weltreise von Volkermampft nach Russland. Ich war zwar noch nie in Russland, habe aber immerhin 2 Schuljahre lang die Russisch-AG besucht. Viel hängen geblieben ist leider nicht – so beherrsche ich nur noch eine Handvoll Worte, lesen kann ich kyrillisch allenfalls im Schneckentempo. Geleitet wurde die AG von einer sehr temperamentvollen Russin, die uns sogar einmal zu Tee und Kuchen einlud. Was es genau gab, kann ich leider nicht mehr sagen.

Bei den Recherchen für die virtuelle Reise wurde mir schnell klar: in Russland liebt man Süßspeisen mit Quark, genannt Tworog oder Twarog. Und dieser Quark hat nichts mit dem hier käuflichen Produkt zu tun, er ist viel trockener und körniger.

Syrniki

Als erstes russisches Gericht habe ich mir Syrniki (сырники) herausgesucht. Das sind kleine Quarkküchlein, nicht sehr süß und nur mit wenig Mehl hergestellt. Diese werden mit frischen oder marinierten Früchten, Warenje und/oder Schmand warm zum Frühstück oder auch zum Dessert oder Tee auf den Tisch gebracht.

Tworog

Da kein russischer Supermarkt in der näheren Umgebung ist, musste ich den benötigten Tworog selbst herstellen. Dafür kursieren diverse Rezepte im Netz: oft wird entweder Milch und Kefir oder aber Milch und Magerquark als Ausgangsprodukt verwendet. Für den ersten Versuch habe ich mich an diesem Rezept mit Kefir orientiert, beim Video von Kalinkas Küche, in dem Magerquark verwendet wird, kann man aber ganz gut das Teilen des Käsebruchs sehen.

Ich habe aus 1 l Milch und 330 g Kefir nach dem Abtropfen 230 g sehr trockenen Tworog erhalten.

Making of

Diesen mischt man nun mit Ei, Zucker und wenig Mehl und formt daraus kleine Küchlein, die in Butterschmalz oder Öl goldbraun ausgebacken werden.

Syrniki

Bei mir gab’s dazu etwas Schmand und gezuckerte Johannisbeeren (Rysteribs), die momentan immer im Kühlschrank stehen.

Weitere russische Rezepte im Blog:

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Syrniki – russische Quarkküchlein
Kategorien: Frühstück, Dessert, Pfannkuchen, Russland
Menge: 8 Stück

Zutaten

230 Gramm Tworog, Twarog, russischer „Quark“; hier selbst
-gemacht
20 Gramm Zucker
1 Teel. Vanillezucker
1 Ei
40 Gramm Mehl
Mehl; zum Wälzen
Butterschmalz; zum Backen

Quelle

diverse Rezepte im Netz, u.a.
Emmas Lieblingsstücke
Erfasst *RK* 05.03.2021 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Tworog zerdrücken, dann mit Zucker, Vanillezucker und Ei verrühren. Das Mehl zugeben und gut unterkneten.

Aus der Masse 8 runde flache Küchlein formen und in Mehl wälzen.

Etwas Butterschmalz in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Syrniki bei nicht zu hoher Temperatur langsam von beiden Seiten goldbraun braten.

Die Küchlein auf Küchenpapier abtropfen lassen und am besten noch warm servieren.

Dazu passen frische oder marinierte Früchte, Warenje, Schmand, aber auch gezuckerte karamellisierte Kondensmilch.

Anmerkung Petra: schnell gemacht, passen auch gut zum nachmittäglichen Tee. Hier serviert mit Schmand und gezuckerten Johannisbeeren (Rysteribs).

*Tworog ist ein sehr trockener, leicht körniger Quark. Ich habe ihn aus Milch mit Kefir selbst gemacht, s. Rezept.

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========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Russischer Tworog (Twarog) aus Kefir
Kategorien: Käse, Russland
Menge: 1 Ansatz

Zutaten

1 Ltr. Milch
330 Gramm Kefir

Quelle

nach
inspirationforall.de
Erfasst *RK* 27.02.2021 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Milch und Kefir in einem weiten Kochtopf verrühren. Zugedeckt 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.

Die Mischung bei schwacher Hitze erwärmen, sie soll nicht kochen. Nach etwa 20 Minuten mit einem senkrecht gestellten Gummispatel die gestockte Masse vorsichtig grob zerteilen. Dabei beginnt sich Käsebruch und Molke zu trennen. Nach 40 Minuten den Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Ein Sieb auf einen Topf setzen und mit einem Käseleinen oder Mulltuch auslegen. Den Topfinhalt ins Sieb gießen und 1 Stunde abtropfen lassen.

Im Tuch befindet sich jetzt der krümelige, ziemlich trockene Tworog, eine Art Hüttenkäse. Bei mir ergab der Ansatz 230 g Tworog. Dieser wird für verschiedene Rezepte wie etwa Syrniki, Wareniki, Tworoshniki und Blintschiki verwendet.

Die aufgefangene Molke kann getrunken oder als Schüttflüssigkeit für Hefe- oder Brotteige verwendet werden.

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Die Rezepte der Mitreisenden (wird im Lauf des Monats ergänzt):

Conny von food for the soul mit Soljanka mit Fleisch nach Russischem Rezept
Cornelia von SilverTravellers mit Soljanka – mehr als eine Restesuppe
Marion von LSLB-Magazin mit Kalte Suppe – Russische Okroschka mit Kaviar
Sylvia von Brotwein mit Boeuf Stroganoff – Rezept für russischen Klassiker
Edyta von mein-dolcevita mit Russischer Schichtsalat Schuba ohne Hering
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Oreschki mit Dulce de leche
Susanne von magentratzerl mit Schschti
Tina von Küchenmomente mit Watruschki – Russisches Quarkgebäck
Wilma von Pane-Bistecca mit Russisches Pilz Kaviar
Cornelia von SilverTravellers mit Schaschlik im Ofen mit köstlicher Soße
Anja von GoOnTravel.de mit Pelmeni Rezept – Russische Teigtaschen zum Nachkochen
poupou von poupous geheimes laboratorium mit Mimosa Salat
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Hack-Schnitzel mit Pilz-Käse-Füllung
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Russischer Salat Vinaigrette
Wilma von Pane-Bistecca mit Russisches Auberginen und Tomaten Kaviar
Gabi von Slowcooker.de mit Pilz- und Hack-Pierogi
Sebastian von Brittas Kochbuch mit борщ/Borschtsch (Gastbeitrag v. Sebastian Reichelt)
Britta von Brittas Kochbuch mit бефстроганов/Bœuf Stroganoff
Susanne von magentratzerl mit Buchweizenrisotto mit Pilzen
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Kalach Moskovsky – Moskauer Kalatsch
Wilma von Pane-Bistecca mit Russische Pelmeni
Tina von Küchenmomente mit Russische Kirschtorte Monastirskaya Izba
Susanne von magentratzerl mit Borodinski-Brot
Volker von volkermampft mit Russische Piroschki mit Weißkohl und Hackfleisch oder vegetarischer Füllung
Dirk von low-n-slow mit Barsch-Soljanka
Simone von zimtkringel mit Kwas
Marion von LSLB-Magazin mit Süßes aus Russland – Oladji
Sonja von fluffig & hart mit Okroschka – kalte Suppe
Michael von SalzigSüssLecker mit Oladji
Susanne von magentratzerl mit Kartoffelküchlein mit Sauerkraut und Dill-Sauerrahm
Sonja von fluffig & hart mit Kulitsch
Susi von Turbohausfrau mit Salat Olivier

48 Antworten auf „Syrniki – russische Quarkküchlein aus selbst gemachtem Tworog“

  1. Ach, wie cool! Daran, tworog selbst zu machen, habe ich noch nie gedacht, sondern entsprechende Rezepte immer mit einem „Schade, geht nicht“ verworfen. Welche Möglichkeiten sich da auftun… danke!
    Herzlich: Charlotte

    1. Ich hoffe ja, ich kann in nicht zu ferner Zukunft auch das Original mal zum Vergleich probieren. Ein Besuch im russischen Supermarkt in Deggendorf ist jedenfalls prinzipiell geplant…

    1. Ich habe mit Schichtkäse wenig Erfahrung, meine aber, der ist deutlich feuchter. Wenn ja, müsstest du ihn sehr gut abtropfen lassen oder auf Küchenpapier trocknen. Es soll möglichst wenig Mehl für den Teig gebraucht werden und das geht am besten, wenn der „Quark“ sehr trocken ist.

  2. Syrniki sind sehr gefährlich. Sobald man angefangen hat, sie zu essen, kann damit nicht aufhören 🙂
    Ich liebe diesen leicht säuerlichen Geschmack. Köstlich!
    P.S. Ein kleiner Zwerg hat meinen Schuba- Salat mit Okroschka- Suppe verwechselt 🙂
    Liebe Grüße
    Edyta

  3. Ich finde das coolste überhaupt an Deinem Rezept ist, dass du den Tworog einfach selbst gemacht hast! Das nenn ich mal „Kochen mit Herz“
    Браво, очень хорошо!

  4. Diese Quarkplinsen sind wirklich köstlich, habe ich vor vielen Jahren bei einer Reise nach St. Petersburg mal gegessen. Es gab glaube ich diesen russischen Schmand dazu – jedenfalls haben sie wunderbar gemundet.

  5. Die Quarkküchlein hören sich ganz fantastisch an. Gibt es nicht auch ähnliche Küchlein in Bayern / Österreich? Mit Ausnahme des Tworog klingt das Gericht so vertraut.
    Lieben Gruß Sylvia

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