Fritada mit Hominy-Erbsen-Salat

Mein dritter Beitrag in dieser Woche ist noch einmal ein ecuadorianisches Gericht für die kulinarische Weltreise.

Wie ich bei Laylita gelesen habe, ist Fritada de chancho (gebratenes Schwein) eine typische ecuadorianische Mahlzeit, die man gerne am Wochenende bei Ausflügen aufs Land mit Freunden in kleinen Restaurants oder Essensständen zu sich nimmt. Ergänzt wird das Schweinefleisch durch diverse Beilagen wie Mote (Hominy, also weißer nixtamalisierter, d.h. in einen speziellen Prozess geschälter Mais), Yuca, gebratene Kochbananen, Abschnitte von Maiskolben (choclos), Popcorn, llapingachos (Kartoffelküchlein) oder gebratene ganze Kartoffeln, Zwiebel-Tomaten-Salsa und Aji.

Normalerweise wird für die Fritada das mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Knoblauch gewürzte Fleisch zuerst in Wasser oder Brühe – gegebenenfalls mit etwas Orangensaft oder Bier vermischt –  gegart, bis die Flüssigkeit verkocht ist und das Fleisch im eigenen Fett knusprig braun brät.

Fritada Teller

Ich habe in The Latin Road Home* eine etwas aufwändigere Zubereitungsart gefunden, die Garces von seiner Mutter übernommen hat.

Fleisch für Fritada

Dafür brät er die Fleischstücke – er verwendet Schweineschulter in etwas größeren und Schweinebauch in kleineren Stücken – in Öl an und gibt zum Schmoren zusätzlich eine relativ große Menge Öl dazu, das Fleisch wird also nicht nur in der Flüssigkeit gegart, sondern auch confiert. Am Schluss wird das fertige Fleisch nochmal im Öl knusprig braun gebraten. Ob sich der größere Aufwand wirklich lohnt, kann ich mangels eines direkten Vergleichs leider nicht sagen. Ich werde die „einfache“ Methode aber sicher bald einmal ausprobieren – geschmeckt hat uns das Essen mit seinen verschiedenen Komponenten nämlich sehr gut.

Fritada Komplett

Garces serviert das fertige Schweinefleisch dann gerne in kleinere Stücke geteilt mit einem Hominy-Erbsen-Salat vermischt, den er Las Cosas Finas (die feinen Sachen) nennt. Ich habe Salat und Schwein aufgeteilt: einen Teil wie vorgeschlagen als warmen Kombi-Salat auf den Tisch gestellt, den Rest als Hominy-Salat pur mit den gebratenen Fleischstücken, einer Tomaten-Zwiebel-Salsa (das Rezept hat euch Wilma schon vorgestellt) sowie Aji costeño in separaten Schüsseln gereicht.

Fritada-Hominy-Salat

Hier nochmal der Salat-Mix etwas näher: ganzer Hominy, also Hominy aus ganzen Maiskörnern, war bei meinem Shop leider gerade ausverkauft, so habe ich mir mit grob gebrochenem Hominy (White Hominy broken) beholfen, was gut geklappt hat. Garces verwendet frisch gepulte Erbsen in seinem Rezept, meint aber, seine Mutter würde oft auch frische Favabohnen oder Kichererbsen dazugeben. Bei mir sind gerade die Zuckererbsen reif, also habe ich die mit eingebaut.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Fritada mit Hominy-Erbsen-Salat
Kategorien: Fleisch, Schwein, Beilage, Salat, Ecuador
Menge: 4 Personen

Zutaten

H GEWÜRZMISCHUNG
1 Essl. Salz
1/2 Essl. Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1/2 Essl. Gemahlener Kreuzkümmel
1/2 Essl. Knoblauchpulver
H FRITADA
750 Gramm Schweineschulter ohne Knochen; in etwa 12 Stücke
-geschnitten
500 Gramm Schweinebauch; in mundgerechten Stücken von etwa
-1-2 cm Kantenlänge
400 Gramm Öl
1 groß. Zwiebel; gehackt
4 Knoblauchzehen; gehackt
400 ml Hühnerbrühe; schwach gesalzen
100 ml Orangensaft*; frisch gepresst
H HOMINY-SALAT
100-150 Gramm Hominy; über Nacht eingeweicht (P: white Hominy
-broken)
100-150 Gramm Zuckererbsen*; geputzt, in kurzen Stücken, 2-3
-Minuten blanchiert
50-75 Gramm TK-Erbsen; 2-3 Minuten in kochendem Wasser
-aufgetaut
1 Möhre; fein geschnitten
1 klein. Rote Zwiebel; gehackt
2 Limetten: Saft; nach Geschmack mehr
2 Knoblauchzehen; fein zermust
Salz
3 Essl. Olivenöl; nach Geschmack mehr
1 Essl. Gehacktes Koriandergrün
H ZUM SERVIEREN
Aji costeño
Zwiebel-Tomaten-Curtido

Quelle

modifiziert nach
Jose Garces
The Latin Road Home
Erfasst *RK* 14.07.2021 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Für den Salat das Hominy am Vortag einweichen.

Am nächsten Tag das Wasser abgießen und das Hominy mit frischem Salzwasser zum Kochen bringen. Nach Packungsanweisung kochen, bis der Mais weich ist (P: bei meinem broken Hominy 90 Minuten), dann abgießen und abtropfen lassen, beiseite stellen.

Alle Zutaten für die Gewürzmischung verrühren. Die Fleischwürfel (P: habe ich für große und kleine Fleischstücke getrennt gemacht) damit bestreuen und alles gut durchmischen.

2 El Öl in einem Bräter erhitzen und das Fleisch darin portionsweise braun anbraten. Das Fleisch herausnehmen, Zwiebeln und Knoblauch ins Bratfett geben und etwa 10 Minuten glasig braten.

Die Brühe sowie das Öl angießen, das Fleisch wieder zugeben und alles bei nicht zu hoher Temperatur köcheln lassen, bis der Hauptteil der Brühe verkocht ist, dann den Orangensaft zugießen und weiterköcheln, bis das Fleisch nur noch im Öl simmert (das dauert gut 2 Stunden, P: bis hierher am Vortag vorbereitet).

Für den Salat Hominy, blanchierte Zuckererbsen, Erbsen, Möhre, Zwiebeln und Koriandergrün in eine Schüssel geben. Limettensaft, Knoblauch, Salz und Öl verrühren und mit dem Salat vermischen. Abschmecken und etwas durchziehen lassen.

Die größeren Fleischstücke mit einem Schaumlöffel herausnehmen, das Öl durch ein Sieb abgießen (die kleineren Fleischstücke sind mit würzigen Bratrückständen vermischt im Sieb und lassen sich schlecht davon separieren).

Den Topf säubern, das Öl wieder hineingeben und erhitzen. Das Fleisch im Öl nochmal 2-3 Minuten pro Seite goldbraun braten.

Garces serviert das Fleisch grob gehackt mit dem Hominysalat vermischt. Ich habe die goßen Fleischwürfel ganz gelassen und separat serviert, einen Teil der kleinen mit einem Teil Salat vermischt, den Rest Salat ohne Fleisch gereicht.

Dazu passt Zwiebel-Tomaten-Salsa (Curtido de cebolla y tomate) und Aji costeño.

Anmerkung Petra: Sehr leckere Zusammenstellung. Uns hat sowohl der Salat mit dem würzigen Schweinebauch gefallen als auch der Salat solo. Curtido und Aji sind eine schöne Ergänzung.

Das ist ein deutlich aufwändigeres Rezept als die üblichen Zubereitungen, bei denen das gewürzte Fleisch zuerst einfach in Brühe (gegebenenfalls mit Orangensaft oder Bier) gegart wird , bis die Flüssigkeit verkocht ist und das Fleisch dann im eigenen Fett angebraten wird. Warum Garces Schulter und Bauch in unterschiedlich große Stücke schneidet, erschließt sich mir nicht ganz.  Evtl. soll der Bauch so besser ausbraten?

*ich habe einen Teil der Brühe durch Orangensaft ersetzt wie beim Rezept von Laylita gesehen.

Beim Salat habe ich die Mengenverhältnisse etwas verändert. Nach Garces kann man neben Erbsen auch noch Favabohnen oder Kichererbsen im Salat verwenden.

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Die Rezepte der Mitreisenden (wird im Laufe des Monats ergänzt):

Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Mango-Shrimp-Ceviche mit Avocado und knusprigen Chifles
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Pan de yuca – Käsebrötchen
Britta von Brittas Kochbuch mit Pescado encocado – Fisch in Kokossauce
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Pan Reventado – aufgerissene Brötchen aus Ecuador
Wilma von Pane-Bistecca mit Llapingachos – gefuellte Kartoffelpuffer aus Ecuador
Ulrike von Küchenlatein mit Chupe de maní – Erdnuss-Suppe
Simone von zimtkringel mit Chaulafan de pollo
Wilma von Pane-Bistecca mit Pescado Encocado – Ecuadorianischer Fisch in Kokosnuss Milch
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Caldo de Bolas de Verde – Suppe mit gefüllten Knödeln aus grünen Kochbananen
Susanne von magentratzerl mit Encocado
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Cremige Quinoasuppe mit Mais und Strohkartoffeln
Wilma von Pane-Bistecca mit Seco de Pollo
Wilma von Pane-Bistecca mit Curtido de Cebolla y Tomate
Susanne von magentratzerl mit Llapingachos con Ají de Maní
Britta von Backmaedchen 1967 mit Flan de Piña-Ananas Flan
Britta von Brittas Kochbuch mit Coctél de Aguacates y Camerones – Avocado-Garnelencocktail
Britta von Brittas Kochbuch mit Bistec de res ecuatoriano – Ecuadorianisches Rindersteak
Britta von Brittas Kochbuch mit Arroz con „Pollo“ vegano – Reis mit „Hühnchen“ vegan
Jenny von Jenny is baking mit Espumillas aus Ecuador
Gabi von Langsam kocht besser mit Shrimp-Ceviche
Dirk von low-n-slow mit Kochbananen-Empanadas
Tina von Küchenmomente mit Come y Bebe – Fruchtsalat aus Ecuador
Volker von Volkermampft mit Ecuadorianisches Hähnchen Rezept – Seco de pollo

19 Antworten auf „Fritada mit Hominy-Erbsen-Salat“

  1. Oh, an Fritada erinnere ich mich 😉 In Ecuador selbst gerne noch fettere Stücke, in Würfel geschnitten, erst gekocht, dann frittiert – quasi Fett frittiert. Roch gut, aber habe ich dann doch nicht riskiert… Hut ab vor deinem kulinarischen Ehrhgeiz, solche aufwändigen Rezepte nachzukochen!

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