Diesen Monat führt uns die kulinarische Weltreise von Volkermampft nach Frankreich.
Frankreich ist sicher das Land, das ich am besten kenne. Schon in meiner Kindheit waren Franzosen ein vertrauter Anblick: meine Heimatstadt Tübingen war damals Garnisonsstadt mit 2000 stationierten Franzosen samt Angehörigen. In der 12. Klasse ging die Klassenfahrt in unsere Partnerstadt Aix-en-Provence, wenig später verbrachte ich 2 Wochen bei einer befreundeten Familie in Paris und an der Loire. Und nach dem Abi unternahm ich mit meiner damaligen besten Freundin eine vierwöchige Fahrt mit Käfer und Zelt einmal rund um Frankreich: durch Paris ging es in die Normandie und Bretagne, weiter über die Atlantikküste und durch die Pyrenäen sowie Andorra ans Mittelmeer und in die Provence, durch die französischen Alpen fuhren wir wieder zurück. Ich besitze noch das Tagebuch mit den Abrechnungen, viel Geld hatten wir nicht zur Verfügung: in den 4 Wochen haben wir inkl. Benzin für 5000 gefahrene Kilometer, 2 Hotel-Übernachtungen in Paris und Campingplätzen bzw. Camping au ferme gerade mal 800 DMark ausgegeben 😉
Später ging es mit den Frankreich-Urlauben weiter: die erste gemeinsame Wochenend-Tour mit Helmut führte ins Elsass, es folgten diverse Camping-Aufenthalte in der Bretagne, am Atlantik und am Mittelmeer, später mit den Kindern zusammen. Leider wohnen wir im östlichsten Zipfel von Bayern, damit ist Frankreich einfach sehr weit weg und Besuche beschränken sich inzwischen auf Ausflüge ins Elsass wie etwa hier, wenn wir Tochter Kathi im Dreiländereck bei Basel besuchen.
Als ersten französischen Beitrag habe ich am Wochenende einen klassischen Fondant au chocolat gebacken, einen sehr schokoladigen, zartschmelzenden Kuchen aus dunkler Schokolade, Butter, Eiern, Zucker und einem Hauch Mehl.
Wenn es beim Verspeisen auf das genussvolle „Oh lala!“ ankommt, dann ab in die Küche! Wer eher Wert auf opulente Optik legt, der sollte doch vielleicht etwas anderes in Betracht ziehen: der feuchte Kuchen ist per se keine Schönheit. Aufgepimpt mit einem großen Klecks Sahne und frischen Erdbeeren wird er aber zum Hochgenuss, versprochen 🙂
Dieses Rezept habe ich übrigens vor 19 Jahren von einem Kontakt aus der französischen Newsgruppe fr.rec.cuisine bekommen, dem damaligen französischen Pendant zum deutschen kulinarischen Diskussionsforum de.rec.mampf. Im Blog findet sich schon ein anderes, etwas weniger butterlastiges Rezept, was selbst bei unserem damaligen chinesischen Gastschüler großen Anklang fand.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Fondant Au Chocolat nach Hubert Muller |
Kategorien: | Dessert, Kuchen, Schokolade, Frankreich |
Menge: | 1 Kuchen |
Zutaten
300 | Gramm | Dunkle Schokolade (P: Lindt 70% Cacao) | |
250 | Gramm | Butter | |
200 | Gramm | Zucker | |
5 | Eier; getrennte Verwendung* | ||
1 | Prise | Salz | |
30 | Gramm | Mehl | |
Puderzucker; zum Bestäuben |
Quelle
nach | |
Hubert Muller per Mail |
Erfasst *RK* 17.11.2001 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Eine geeignete Form (P: Moule à manqué, Kuchenform ohne abnehmbaren Rand) ausbuttern und mit Mehl bestäuben.
Den Backofen auf 160°C vorheizen.
Butter und Schokolade bei milder Hitze schmelzen (Herd oder Mikrowelle).
Zucker und Eigelbe sehr schaumig schlagen (P: Küchenmaschine, etwa 7-10 Minuten).
Das gesiebte Mehl unterrühren, dann in zwei Portionen den mit einer Prise Salz cremig-steif geschlagenen Eischnee unterziehen.
Den Teig in die vorbereitete Form füllen und etwa 30 Minuten bei 160°C backen.
Den Kuchen kurz ruhen lassen, dann auf eine Kuchenplatte stürzen und nach Belieben mit Puderzucker bestäuben.
Anmerkung Petra: Hervorragend mit einem großen Klecks Sahne und ein paar frischen Früchten wie Erdbeeren oder Himbeeren! Noch leicht warm ist der Kuchen sehr weich, abgekühlt schmelzend zart.
*ich habe auch schon mal versehentlich die ganzen Eier mit dem Zucker schaumig geschlagen – ging auch.
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Die Rezepte der Mitreisenden:
Volker von Volkermampft mit Boeuf Bourguignon – das französische Gulasch
Britta von Backmaedchen 1967 mit Clafoutis-französischer Kirschauflauf
Ulrike von Küchenlatein mit Sauerteigbrot im Poilâne-Stil
Susanne von magentratzerl mit Galette mit Sardine und eingelegter Zitrone
Susanne von magentratzerl mit Gefüllte Artischocken
Susanne von magentratzerl mit Kouign patates – Bretonische Kartoffel-Käseplätzchen
Tina von Küchenmomente mit Financiers aux myrtilles – Kleine Mandelkuchen mit Blaubeeren aus Frankreich
Ronald von Fränkische Tapas mit Tarte Tatin
Conny von Mein wunderbares Chaos mit Cannelés Bordelais
Sylvia von Brotwein mit Französisches Baguette – Das Original selbst backen
Sylvia von Brotwein mit Französisches Landbrot mit Sauerteig
Sylvia von Brotwein mit Crepes und Galettes
Britta von Brittas Kochbuch mit Quiche Lorraine
Britta von Brittas Kochbuch mit Axoa de Canard d’Espelette (Baskische Entenhackfleischpfanne)
Britta von Brittas Kochbuch mit Coq au Riesling
Conny von Mein wunderbares Chaos mit Tarte Dijon
Britta von Backmaedchen 1967 mit Éclairs mit Crème pâtissière
Simone von zimtkringel mit Tarte Bourdaloue
Cornelia von SilverTravellers mit Französisches Gulasch mit Pilzen und Rotwein
Wilma von Pane-Bistecca mit Geroestetes Knochenmark auf zwei Arten – Os a Moelle
Ulrike von Küchenlatein mit Orgeat-Sirup hausgemacht
Ulrike von Küchenlatein mit La Mauresque und andere französische Aperitifs
Susi von Turbohausfrau mit Radieschenblättersuppe
Nadine von Möhreneck mit Crème caramel (vegan)
Tina von Küchenmomente mit Französischer Himbeer-Marmorkuchen (Cake marbré framboise)
Volker von Volkermampft mit Pain au cafe – Espresso Brot
Volker von Volkermampft mit Le pain au levain – Französisches Weizenbrot
Wilma von Pane-Bistecca mit Gougeres von Alain Ducasse
Gabi von Langsam kocht besser mit Blanquette de Veau (Kalbsfrikasse aus dem Slowcooker)
Conny von Mein wunderbares Chaos mit Pain Brié
Petra von Chili und Ciabatta mit Le broufado – Schmorgericht aus der Camargue
Ulrike von Küchenlatein mit Tartine For’Bon
Petra von Chili und Ciabatta mit Chinois alsacien – Schneckekueche aus dem Elsass
Ulrike von Küchenlatein mit Straßburger Zwiebelsuppe
Ulrike von Küchenlatein mit Kastenbrot mit Pfeffer und der perfekte Toast
Tanja von Tanjas bunte Welt mit Crepes Suzette
Wilma von Pane-Bistecca mit Vanilla Caramel Madeleines
Wilma von Pane-Bistecca mit Rhabarber Tarte Tatin
Ulrike von Küchenlatein mit Avocado Tartine mit Banane und Zitrone
Petra von Chili und Ciabatta mit Königinpastetchen mit Kalbsbries und Morcheln – Bouchées à la reine, ris de veau et morilles
Britta von Brittas Kochbuch mit Chouquettes
Sylvia von Brotwein mit Galette bretonne: Grundrezept und „complète“ mit Schinken, Käse, Ei
Michael von SalzigSüssLecker mit Bretonische Vorspeisen aus Concarneau – Vive la France
Ulrike von Salon Matilda mit Matcha Macarons, Avocado, Lemon Curd
Wilma von Pane-Bistecca mit Vanilla Souffle
Volker von volkermampft mit Pain Marette (pain de campagne) – französisches Weißbrot
Volker von volkermampft mit Bouillabaisse à la Marseille – die klassische französische Fischsuppe
Katja von Kaffeebohne mit Zwiebel-Tarte
Nanni von Helden der Vorzeit mit Cuisine francaise: Schoko-Kuchen – Gâteau reine de Saba
Carina von Coffee2Stay mit Französisches Käsesoufflé
Carmen von Tanz auf der Tomate mit Le Croque Monsieur
auf den teil der kulinarischen weltreise freu ich mich ganz besonders-ich liebe die küchen frankreichs, von ihrer haute cuisine über die verschiedenen regionalküchen. leider hab ich in der schule kein französisch gelernt, das aber hol ich nach und nehme seit einiger zeit unterricht.
Das finde ich prima! Französische Regionalküchen haben eine große Vielfalt zu bieten – ich liebe es, dort auf Märkten oder in Supermärkten einkaufen zu gehen. Allerdings sind die speziellen Produkte oft nur regional sehr begrenzt erhältlich.
Das klingt wirklich köstlich nach Death by Chocolate … Ich war zur Fußballweltmeisterschaft 1974 zum Sprachkurs in Cannes. Hat nicht viel gebracht, ein Jahr später wählte ich Französisch als Fremdsprache ab, dementsprechend sind meine Kenntnisse heute.
Lesen kann ich französisch noch ganz ordentlich (vor allem Kochrezepte ;-)) Beim aktiven Sprchschatz hapert es inzwischen aber auch ziemlich, obwohl ich Französisch-Abi gemacht habe.
Nehm ich! Die Optik ist egal, der wird doch sowieso sofort gegessen :-).
Gute Wahl! 🙂
Frankreich ist mein Lieblingsland wenn es ums Essen geht. Deine Torte werde ich mal nach backen, sie sieht sehr lecker aus.
Moin,
ich kenn das nur in Ein-Personen-Förmchen, dann ein wenig heisser und ein wenig kürzer, so dass der Kern noch leicht flüssig/cremig ist. Grad mal geschaut: 170 Grad und 20 Minuten
//Huebi
Ja, diese „Lavaküchlein“ sind ähnlich, aber eben kein Fondant au chocolat. Ich habe übrigens 2004 (!) schon 2 Varianten ausprobiert und darüber gebloggt:
https://chili-und-ciabatta.de/2004/11/schokoladenkchl/ und
https://chili-und-ciabatta.de/2004/11/schokogefllte_w/
Hach ja, im ersten Link erwähnst du de.rec.mampf, das waren noch Zeiten 🙂
Lang, lang ists her !
Der muss nicht Schön sein, der muss lecker sein und so sieht er bei dir aus. Für mich noch ein paar Erdbeeren drauf und ab in die Futterluke.
Liebe Grüße
Britta
Genauso ist es 🙂
Ich glaube, für diesen Kuchen könnte sich mein GöGa begeistern. Dunkle Schokolade im Kontrast zu Beeren aller Art mag ich auch.
In de.rec.mampf war ich auch eine Zeitlang unterwegs. Soll das jetzt heißen, dass wir alt sind oder einfach nur gut gereift? ?
Liebe Grüße
Britta
Letzteres natürlich!
Das waere was fuer meine Schokoholiker!!!
LG Wilma
Also, ich hab an der Optik so ganz und garnix auszusetzen! Gerade mit Sahne und Erdbeeren dürfte die kleine Schönheit sofort auf meinen Teller hüpfen.
Liebste Grüße aus Schwaben
Simone
Danke schön – schmecken tut er wirklich ausgesprochen gut!
Was stimmt denn mit der Optik hier nicht? Der Kuchen sieht absolut lecker aus! Und mit den frischen Erdbeeren ist man doch eindeutig im (französischen) Kuchenhimmel 🙂 .
Liebe Grüße
Tina
Hallo Petra,
der Kuchen klingt wirklich großartig. Davon würde ich gerne 1-3 Stücke nehmen, um mich dann auf die Couch zu rollen.
Spätestens bei Newsgroups sieht man nun, wer wirklich schon lange im Internet unterwegs ist. Kennt aber kaum noch jemand.
Schöne Grüße
Volker
Stimmt, das kennen nur noch die Oldies 😉
Liebe Petra,
ich finde dein Fondant au chocolat braucht sich in keinster weise zu verstecken. Sieht super lecker aus.
Liebe Grüße
Nadine
Danke schön, das macht geschicktes Fotografieren 😉 Die Stücke ließen sich nicht ganz sauber schneiden, das tat dem Geschmack aber glücklicherweise keinen Abbruch.
Einfach nur lecker, als großer Schokifan genau mein Ding.
Ich denke, bei Schokolade können die wenigsten nein sagen 😉
Die Zelt- und Käfertour war bei mir seinerzeit Interrail mehr Richtung Alpen und Italien, aber die Kosten passen 🙂 Hach, ich liebe es, wenn man Erinnerungen mit solch tollen Rezepten verbindet…
Interrail, genau, das waren noch Zeiten 🙂
Schokoladenkuchen sind in Frankreich immer eine Sünde wert. Ich weiß noch wie mein erstes Stück in Grenoble als Schokoladenkuchen als Nachtisch angepriesen wurde und sich dann als riesen Stück Mousse aux Chocolat Torte entpuppt hatte. Und auch die vielen anderen Schokotörtchen in den Bäckereien waren einfach toll.
Der Kuchen hier hört sich ganz ähnlich denen mit flüssigem Kern an. Der kann also nur gut sein!
Lieben Gruß Sylvia
300 g Schokolade und 250 g Butter: der Kuchen kann ganz sicher nur gut werden!
Man gönnt sich ja sonst nix 😉
Liebe Petra,
ich liebe diesen Klassiker unter den Schokosünden! Die volle Schokodröhnung. Köstlich.
Herzlichst, Conny
Hallo Petra,
ich nehme das Stück mit der Sahne und der Erdbeeren. Kalorienzählen wird überbewertet (bzw. ich mache 16/8), da komme ich ohne Kalorienzählen aus ohne zu Darben.
Liebe Grüße
Katja
Hallo Petra,
Dein Schokokuchen sieht zum Anbeißen aus. Den hätte ich gerne heute Nachmittag zum Kaffee.
Liebe Grüße
Ronald
Kann ich gut verstehen 🙂