Ossobuco di vitello – Geschmorte Kalbshaxe mit Polenta

Die kulinarische Weltreise von volkermampft hat diesen Monat ein Sonderthema. Nicht ein spezielles Land steht im Vordergrund, sondern ganz allgemein kulinarische Urlaubserinnerungen.

Das passt eigentlich ganz gut zur Beendigung meiner Sommerpause 🙂 Vier Wochen durften wir in unserer Südschweizer Zweitheimat, dem Tessin verbringen.

Grotto Madonna della Fontana

Typisch für’s Tessin sind sogenannte Grotti (hier das Grotto Madonna della Fontana in Ascona), rustikale Steinhäuser an schattigen Plätzen gelegen, mit Felsenkellern, die ursprünglich zur Lagerung von Wurst, Käse und Wein verwendet wurden. Heute sind es die kühlen Gärten der Grotti mit ihren großen Steintischen unter alten Bäumen, die an heißen Tagen locken.

Die Speisekarte ist meist klein und enthält vor allem Hausmannskost: Polenta, Risotto, Minestrone, Brasato (Schmorbraten), Coniglio (Kaninchen), Kutteln, lokalen Käse und Wurstwaren, im Herbst auch Wild, im Frühjahr Gitzi (Zicklein).

Ossobuco

Häufig ist auf der Karte auch Ossobuco anzutreffen, wörtlich „Knochen mit Loch“. Ich habe im Urlaub einen kühlen regnerischen Tag dafür verwendet, dieses Schmorgericht aus Kalbshaxenscheiben in einer aromatischen Tomatensauce zu kochen.

Ossobuco Teller

Beim Servieren bestreut man das Gericht mit Gremolata, einem würzigen Mix aus Zitronenschale, Knoblauch und Petersilie.

Mais war lange Zeit im armen Tessin neben Kastanien Hauptnahrungsmittel. Typische Beilage ist deshalb Polenta, die in manchen Grotti noch heute in Kupferkesseln über offenem Holzfeuer gekocht wird – hier ein kurzes, aber interessantes Video über das Grotto Pozzasc, an dem wir kürzlich bei einer Wanderung vorbeikamen, leider war es noch zu früh für eine Einkehr.

Ich gestehe, dass ich die sehr feste Tessiner Polenta nicht so sehr liebe, deshalb stand bei uns eine cremige Variante auf dem Tisch.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Ossobuco di vitello – Geschmorte Kalbshaxe
Kategorien: Fleisch, Kalb, Gemüse, Tessin, Italien
Menge: 4 Portionen

Zutaten

H OSSOBUCO
Olivenöl; zum Anbraten
1,2-1 1/2 kg Kalbshaxe; in Stücken von
-etwa 4-6 cm Länge gesägt
2 Essl. Butter
1 groß. Zwiebel; fein gewürfelt
2 mittl. Möhren; fein gewürfelt
2-3 Stangen Sellerie; fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen; gehackt
Salz
Pfeffer
Mehl; nach Bedarf
200 ml Trockener Weißwein
1/4 Ltr. Kräftige Fleischbrühe; nach Bedarf mehr
4 Zweige Thymian; Blättchen gehackt
800 Gramm Gehackte Tomaten; Dose
5 Stängel Glatte Petersilie; gebunden
2 Lorbeerblätter
H GREMOLATA
1 Zitrone, unbehandelt:
-geriebene Schale
2 Knoblauchzehen; fein gehackt
1 Bund Glatte Petersilie; fein gehackt

Quelle

modifiziert nach
Time Life
Die Küche in Italien
Erfasst *RK* 23.09.2019 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Backofen auf 175°C vorheizen, Rost auf zweitunterster Schiene einschieben.

Die Fleischstücke salzen, pfeffern und in Mehl wenden, überschüssiges Mehl abschütteln.

Einen schweren Bräter mit Deckel, der die Fleischstücke eben nebeneinander stehend fasst, auf dem Herd erhitzen. Das Olivenöl zugeben, die Fleischstücke portionsweise von allen Seiten gut anbraten, herausnehmen.

Überschüssiges Fett abgießen. Die Temperatur reduzieren, die Butter in den Bräter geben, aufschäumen lassen und das Gemüse darin unter gelegentlichem Rühren etwa 5-10 Minuten schmoren, bis es leicht gebräunt ist.

Den Wein zugeben und fast komplett einkochen, dann die Brühe zugießen, Tomaten, Thymian, Petersiliensträußchen und Lorbeerblätter zugeben und alles aufkochen, salzen.

Die Fleischstücke nebeneinander in den Bräter setzen, das Fleisch soll etwa zur Hälfte von Flüssigkeit bedeckt sein, andernfalls noch etwas Brühe zugießen. Den Bräter zugedeckt in den Backofen stellen und etwa 1 1/2 Stunden schmoren.

Für die Gremolata geriebene Zitronenschale, Knoblauch und gehackte Petersilie vermischen.

Den Bräter aus dem Ofen nehmen, Lorbeerblätter und die Petersilie entfernen. Die Sauce mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls etwas Zitronensaft abschmecken.

Nach Belieben als kleine Vorspeise das Mark aus den Knochen auf geröstetem Brot servieren.

Das Ossobuco mit der Gremolata bestreut anrichten, dazu passt Polenta oder Risotto milanese.

Anmerkung Petra: Im Tessin ist Ossobuco typische Grotto-Küche. Neben „di vitello“, also vom Kalb, wird oft auch Ossobuco vom Schwein „di maiale“ angeboten.

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========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Cremige Polenta
Kategorien: Beilage, Mais, Polenta
Menge: 4 Portionen

Zutaten

150 Gramm Polenta
500 ml Hühnerbrühe
500 ml Milch
40 Gramm Butter
4-6 Essl. Geriebener Parmesan

Quelle

nach
Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer
Erfasst *RK* 10.12.2007 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die mit Milch gemischte Brühe erhitzen, dabei unter Rühren die Polenta einrieseln lassen. Etwa 30-40 Minuten unter mehrmaligem Rühren ganz sanft köcheln lassen, dann die Butter und den Käse einrühren, abschmecken.

Passt prima zu Schmorgerichten mit kräftiger aromatischer Sauce.

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Britta von Brittas Kochbuch: Papas arrugadas con mojos rojo y verde
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Volker von volkermampft: Mangold-Salsiccia Tagliatelle
Volker von volkermampft: Palermo für Foodies – Restaurants, Streetfood und Eisdielen
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36 Antworten auf „Ossobuco di vitello – Geschmorte Kalbshaxe mit Polenta“

  1. Hallo,

    dann willkommen zurück aus der Sommerpause! Immerhin gabs ja beim gelegentlichen Spicken nach neuen Beiträgen keine Schweinefüsse zu sehen (sorry asber der Running gag musste jetzt sein)

    //Huebi

  2. Hallo Petra,

    danke für das tolle Rezept und auch die tollen Links. Ich könnte jetzt direkt losfahren.
    Aber mit Deinem Rezept kommt ja ein Stück Tessin nach Hamburg, und damit muss ich mich wohl erstmal begnügen.

    Gruß Volker

  3. Ossobuco steht schon lange auf meiner „Wunschkochliste“ und jetzt, wo es wieder kälter wird und der Körper sich wieder mehr nach wärmendem Soulfood sehnt, wäre es doch super, dieses Gericht mal zu kochen. Ich würde vermutlich Pasta dazu machen, weil mein Mann keine Polenta mag – oder einfach ein schönes Stück Brot.

    Danke für das Rezept.

    Liebe Grüße
    Britta

  4. Das ist ja fast schon peinlich – ich habe tatsächlich noch nie Ossobucco gemacht. Jetzt beginnt ja wieder die Zeit der Schmorgerichte, da muss ich mich endlich mal dran machen.
    … und ich mag auch lieber cremige Polenta als feste.

    1. Dann aber nix wie ran! Das Rezept gibts schon in meiner Kochkiste von annodunnemal. Witzig fand ich, dass der Sohn bei seinem 10-jährigen Abi-Klassentreffen erzählte, sein alter Chemielehrer hätte ihm jetzt wieder von meinem Rezept vorgeschwärmt – das läge ausgedruckt zu Hause und würde immer wieder genauso gekocht 😉

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