Lust auf eine Zunge bekam ich witzigerweise beim Stöbern in einem balinesischen Kochbuch. Also wurde bei der Hofmetzgerei Rinderzunge bestellt.In der Zwischenzeit suchte ich nach weiteren interessanten Rezepten – schließlich reicht so eine Zunge bei 2 Personen doch für mehr als eine Mahlzeit 😉
Erster Anlaufpunkt war wieder mal das sehr geschätzte Odd Bits: how to cook the rest of the animal*.
Und erwartungsgemäß wurde ich fündig. Zunge in mexikanischer Mole, serviert in Tacos oder Tortillas – das klang so verlockend, dass ich das Rezept noch vor dem indonesischen ausprobierte.
Gleich mal die Chili-Vorräte gecheckt: Anchos sind eigentlich immer im Haus, Cascabel (die Namensgeber meines Nicknames) leider aus. Dafür fand sich noch eine Tüte mit ebenfalls kleinen runden Dundicuts aus Pakistan. Zwar etwas schärfer als Cascabels – aber wen schreckt das schon? 😉 Die Serranos des Original musste ich durch Jalapeños ersetzen, die ich noch gefroren mit dem Gasbrenner abgeflämmt habe.
Geröstete Tomaten (bei mir in Form von Sauce aus ofengerösteten Tomaten) und Chilis, geröstete Mandeln, Piment und Zimt – all das verleiht der pikanten Sauce ein unwiderstehliches, leicht rauchiges komplexes Aroma.
Von den restlichen Zutaten bedient sich jeder nach Lust und Laune – und dann wird geschlemmt!
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Rinderzunge in pikanter Mole mit Tortillas |
Kategorien: | Pfannkuchen, Innereien, Rind, Sauce, Mexiko |
Menge: | 2 Portionen |
Zutaten
400-500 | Gramm | Tomaten (P: 330 g Sauce aus gerösteten Tomaten*) | |
2 | Serranos (P: Jalapeños) | ||
20 | Gramm | Mandelblättchen | |
1 | groß. | Ancho Chili | |
1 | Cascabel Chili (P: Dundicut) | ||
125 | ml | Kochendes Wasser | |
1 | Essl. | Schweineschmalz | |
1 | Knoblauchzehe | ||
Salz | |||
1/4 | Teel. | Gemahlenes Piment | |
1/4 | Teel. | Zimtpulver | |
275 | Gramm | Gegarte Rinderzunge (ersatzweise Kalbszunge oder | |
-auch Kutteln) | |||
4 | Mehl-Tortillas | ||
H | ZUM SERVIEREN | ||
75 | Gramm | Queso fresco (P: Bulgarischer Büffelkäse oder | |
-Feta) | |||
Salatstreifen | |||
1 | Weiße Zwiebel; in dünnen Streifen | ||
Koriandergrün; gehackt (ersatzweise Petersilie) | |||
Limettenviertel |
Quelle
modifiziert nach | |
Jennifer McLagan | |
Odd Bits |
Erfasst *RK* 31.10.2013 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Den Backofengrill auf höchste Stufe stellen oder einen Grill vorheizen. Den Stielansatz der Tomaten herausschneiden, die grünen Chilis anpieksen. Tomaten und Chilis grillen, bis die Haut aufplatzt und sie leicht schwarz werden. Die Früchte in eine Schüssel geben und mit Klarsichtfolie abdecken. (P: ich habe für die Tomaten meine Sauce aus ofengerösteten Tomaten verwendet, die Chilis auf eine Fleischgabel gespießt und die Haut mit dem Creme brulee-Brenner bearbeitet, bis sie schwarz war).
Die Mandelblättchen in einem trockenen Topf rösten, bis sie hellbraun sind. Die Mandeln in ein Schüsselchen geben.
Die getrockneten Chilis mit einer Schere in große Stücke schneiden, dabei Stiel und Kerne entfernen. Die Chilis in den Topf geben und etwa 2 Minuten unter einmaligem Wenden rösten, bis sie anfangen zu duften. Den Topf vom Herd nehmen, das kochende Wasser über die Chilis gießen und sie 30 Minuten quellen lassen.
Die Tomaten häuten und grob hacken. Die schwarze Haut der grünen Chilis abkratzen, sie halbieren, entkernen und grob hacken.
Die eingeweichten Chilis durch ein Sieb gießen, das Einweichwasser wegwerfen.
Das Schmalz in einem weiten Topf erhitzen. Den Knoblauch anbraten, bis er duftet, dann die Mandeln, Tomaten (oder Tomatensauce), abgetropfte Chilis, Salz, Piment und Zimt zugeben. Alles etwa 20 Minuten köcheln lassen.
Den Topfinhalt mit den gehackten Chilis im Mixer pürieren. Das Püree durch ein nicht zu feinmaschiges Sieb wieder in den Topf streichen, die Rückstände mit einem Gummispatel gut ausdrücken. DAs Püree abschmecken, die Konsistenz anpassen (bei Bedarf Wasser zugeben oder etwas einköcheln).
Die Zunge in dünne Streifen von etwa 6mm x 5 cm schneiden und in der Sauce erhitzen.
Die Tortillas erhitzen und das Zungenragout in einer vorgewärmten Schüssel servieren. Dazu Schüsselchen mit zerbröckeltem Käs, Zwiebeln, Salat udn Kräutern auf den Tisch stellen, so dass sich jeder seine Tortilla nach GEschmack füllen kann.
Anmerkung Petra: super-aromatische Sauce, klasse! Ich hatte XXL- Tortillas, davon reichen 1 1/2 pro Person.
Ich habe die Mengen etwas verändert, fand sie so genau richtig.
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Das sieht wieder extremst lecker aus, Respekt!
Ich weiß bald gar nicht mehr, was ich zuerst kochen soll … 😉
LG
Da Deifi
Das tönt sehr nach Schlemmerei – tolle Idee!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Ich schleiche ja inzwischen seit Jahren gedanklich um Zunge herum … es gibt da so eine Kindheitsabneigung. Andererseits denke ich immer, das ist eben auch dran am Tier und gutes Fleisch. Wenn ich ein solches Rezept wie hier bei Dir lese, dann bröckelt still und leise der Widerstand. Danke dafür! Mal sehen, wann es so weit ist, dass ich auch eine Zunge beim Metzger bestelle!
Was meinst du, was für Listen ich habe 😉
Danke, lieber Andy!
Du kannst das ja ohne weiteres mit einem anderen Fleisch wie etwa gepökelter Rinderbrust machen. Oder bei Zunge mit einer kleinen Kalbszunge anfangen – die finde ich besonders fein! Ich kenne aber solche Kindheitsabneigungen: bei mir waren es Nierchen, die ich inzwischen liebe 🙂
Die Zunge sieht ja gewagt aus – an sowas traue ich mich nicht ran.
Aber bei chili&ciabatta ist alles möglich, deswegen schau ich auch gern rein.
Hello Petra,
Where do you get jalapenos/serranos here in Germany? I have not seen them anywhere except sometimes at the farmer’s market in the September. Thank you!
I usually grow them in my garden (in 2010 I got 1,5 kg 🙂
http://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2010/10/chili-ernte-2010.html
This summer I saw them at my Edeka market. Perhaps you can order them there?