Im Juli führt uns die kulinarische Weltreise von volkermampft nach Kanada. Ein Blick auf die Karte offenbart die Größe dieses Landes: Kanada ist der zweitgrößte Staat der Erde nach Russland, mit nur 36 Millionen Einwohnern aber nur dünn besiedelt. In den endlosen Weiten unberührter Natur tummeln sich viele Arten von Wild, wie Wapiti, Karibu, Elch, Weißwedelhirsch oder Maultierhirsch.
Mit so etwas Exotischem kann ich natürlich nicht dienen. Ich habe für das Ancho Venison, gefunden bei Outdoor Canada, schlicht und einfach einen Rehbraten aus heimischer Jagd verwendet.
Dieser wird mit Knoblauchstiften gespickt, ich habe das Fleisch dann gebunden und zusätzlich angebraten,
bevor es in einen Bräter auf Gemüse gebettet und mit reichlich Bacon belegt wurde.
Drumherum kommt ein Saucenansatz aus kräftiger Brühe, Rotwein, Balsamico, Barbecue- und Worcestershire Sauce sowie eine Ancho-Chili. Dann geht alles zugedeckt für 3 Stunden bei 150°C in den Backofen.
Die würzig-rauchig-säuerliche Sauce gibt diesem geschmorten Rehbraten eine ganz spezielle Note. Dazu passte hervorragend das cremige Kartoffelpüree mit Frühlingszwiebeln.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Kanadischer Wildbraten mit Ancho-Chili (Ancho Venison) |
Kategorien: | Wild, Gemüse, Sauce, Kanada |
Menge: | 3 bis 4 Portionen |
Zutaten
0,7-1 | kg | Wildbraten; hier Rehbraten aus der Oberschale | |
3 | Zehen | Knoblauchzehen; je nch Größe geviertelt | |
Gemahlene Chipotles; nach Geschmack (hier | |||
-geräuchertes Paprikapulver) | |||
Salz | |||
Etwas | Öl; zum Anbraten | ||
6 | Scheiben | Dick geschnittener Bacon* | |
1 | groß. | Zwiebel; geschält, in 3-4 dicken Scheiben | |
5 | Möhren; je nach Größe quer und evtl. auch längs | ||
-halbiert; nach Belieben mehr | |||
700 | ml | Kräftiger Rinder- oder Wildfond | |
120 | ml | Rotwein | |
90 | ml | Pürierte Tomaten | |
90 | ml | Barbecue Sauce (hier Rhabarber-BBQ-Ketchup) | |
45 | ml | Balsamico Essig | |
2 | Teel. | Worcestershire Sauce | |
1 | Getrocknete Ancho Chilischote |
Quelle
modifiziert nach | |
outdoorcanada.ca |
Erfasst *RK* 14.07.2019 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Den Braten von Silberhäuten und Sehnen befreien, gegebenenfalls binden.
Mit einem scharfen Messer 6 Schlitze in das Fleisch stechen (in Faserrichtung) und jeweils ein Stück Knoblauch hineinstecken.
Das Fleisch mit Paprika und Salz würzen. Etwas Öl in einem passenden Bräter erhitzen und das Fleisch rundum braun anbraten.
Den Bräter vom Herd nehmen, das Fleisch herausnehmen. Zwiebelscheiben und Möhren in den Bräter geben, das Fleisch daraufsetzen und mit den Baconscheiben überlappend belegen.
Brühe, Wein, Tomaten, Balsamico, Barbecue Sauce und Worcestershiresauce verrühren und neben das Fleisch in den Bräter gießen, die Ancho Chili dazu legen. Den Deckel aufsetzen und das Fleisch bei 150°C etwa 3 Stunden im vorgeheizten Backofen garen, bis es weich ist.
Das Fleisch aus dem Bräter nehmen und warm stellen. Zwiebeln und Möhren auf eine vorgewärmte Platte geben, die Sauce nochmal erhitzen und abschmecken.
Das Fleisch aufschneiden und auf die Platte mit dem Gemüse legen, mit etwas Sauce beträufeln, den Rest separat dazu reichen.
Anmerkung Petra: die reichliche Sauce ist ausgesprochen lecker, schön würzig-rauchig-säuerlich. Ich habe dazu ein Kartoffelpüree mit Frühlingszwiebeln gemacht, passte ausgezeichnet.
*ich habe immer 2 Scheiben Bacon aufeinandergelegt.
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========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Cremiges Kartoffelpüree mit Frühlingszwiebeln |
Kategorien: | Beilage, Kartoffel |
Menge: | 3 Personen |
Zutaten
500 | Gramm | Mehlige Kartoffeln; geschält, geviertelt | |
1 | klein. | Zwiebel; geschält, in groben Stücken | |
1-2 | Knoblauchzehen; angequetscht | ||
75 | Gramm | Sahne; nach Bedarf mehr | |
25 | Gramm | Milch; nach Bedarf mehr | |
50 | Gramm | Butter | |
Salz | |||
Pfeffer | |||
2 | Frühlingszwiebeln; fein gehackt | ||
2 | Essl. | Glatte Petersilie; fein gehackt | |
1 | Essl. | Butter; nach Belieben |
Quelle
modifiziert nach | |
Canadian Living Magazine: October 2018 |
Erfasst *RK* 14.07.2019 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauchzehen in einen Topf mit kaltem Salzwasser geben und zum Kochen bringen. Garen, bis die Kartoffeln anfangen zu zerfallen. Wasser abgießen, die Kartoffeln etwa 1 Minute auf dem Herd ausdampfen lassen, dabei rütteln. Die Kartoffelmischung durch die Kartoffelpresse in eine Schüssel pressen (Zwiebeln evtl. zum Schluss, gehen etwas schwer durch).
Sahne, Milch, Butter, Salz und Pfeffer in einem Topf zum Kochen bringen, dann in die Kartoffeln einrühren, gegebenenfalls die Konsistenz noch etwas anpassen. Frühlingszwiebeln und Petersilie untermischen und abschmecken. Das Kartoffelpüree in eine vorgewärmte Schüssel füllen, etwas Butter obenauf setzen und servieren.
Anmerkung Petra: serviert zum Ancho Venison, passte augezeichnet. Die Frühlingszwiebelzugabe ist klasse!
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Die Rezepte der Mitreisenden nach Kanada:
Anastasia von Papilio Maackii: Blueberry Grunt – Kanadisches Dessert
Backmaedchen 1967: Nanaimo Bars-kanadische Schokoschnitten
Brittas Kochbuch: Knusprige Schweinerippchen mit Ahornsirup
Coffee2Stay: Beavertails wie in Ontario
Christian von SavoryLens: Blueberry Grunt – Dessert aus Nova Scotia
Conny von Mein wunderbares Chaos: No bake Himbeer Nanaimo Bars
Gourmandise: Kanadische Ahornsiruplimonade
Gourmandise: Knusprige Schweinerippchen mit Hash Browns und Salat
Küchenlatein mit Poutine
Küchenlatein mit Kanadische Erbsensuppe – Habitant Pea Soup
Michelle von The Road Most Traveled: Nanaimo Bars
Petra von Chili und Ciabatta: Toutons und traditionelles Weißbrot aus Neufundland
Ronald von Fränkische Tapas: Saibling grillen wie die Indianer
Ronald von Fränkische Tapas: Piroggen aus Manitoba
Simone von zimtkringel: Butter Tart Pinwheels
Simone von zimtkringel: Maple Fennel Bacon auf Salat
Susanne von magentratzerl: Wirdreis-Chowder
Sylvia von Brotwein: No Knead Bread als Topfbrot – Brot ohne kneten
Tanja von LIEBE&KOCHEN: Kanadische Butter Tartes
Tina von Küchenmomente: Moose Farts – easy peasy no bake Cookie-Kugeln aus Kanada
Volker von volkermampft: Mac’n Cheese – der Klassiker aus Kanada
Volker von volkermampft: Montreal Bagels – mit Cranberry-Ahornsirup-Dip
Dein Rehbraten sieht Klasse aus – mes compliments!
Das bestimmt leckere Püree habe ich soeben abgekupfert. Nach viiiel Reis DIE Abwechslung schlechthin, wenn ich (zu) bald wieder in meiner Küche werkeln kann/darf.
Sonnigwarme Grüsse aus der „Wok-Pfannen-Gassen-Küche“.
Lieber Peter, das freut mich sehr! Genieß die restliche „Reis-Zeit“ 🙂
Das ist ein sehr ansprechendes Rezept, ‚mal sehen, ob Herr Nachbar mit Agathe Reh jagt.
Bei uns ist es unser Zahnarzt 🙂
Das Rezept klingt sehr lecker und die Bilder sprechen für sich also probieren würde ich das gerne mal.
Liebe Grüße
Britta
Das klingt ja toll. Einen Jäger müsste man kennen. Oder ich gehe mal wieder auf den Viktualienmarkt jagen…. 😉
Tolles Rezept! Den Braten habe ich gestern mit folgenden Abweichungen gemacht: es gab einen Schweinebraten statt Wild und ich habe eine frische Pasilla-Schote dazu genommen. Das Ganze habe ich im Crock Pot knapp 4 Stunden gegart. Hatte mich bei der Tomatenzutat verlesen und statt puerierten Tomaten eine Dose Tomatenmark reingetan, was aber dem Ganzen nicht schadete. Dazu gab es Dein Kartoffelrouladenrezept. Die hatte ich statt mit Spinat mit Lauch gefuellt und es war megalecker. Die Sauce war ganz toll, so leicht rauchig und mit dem puerierten Gemuese drin schoen saemig!! Das wird es garantiert wieder geben.
Improvisation ist alles – das hört sich ja auch klasse an! Die Sauce hat es mir ja auch angetan. Ich hatte Reste vom Gericht noch mit Paprika und Nudeln aufgemöbelt und als Eintopf serviert.
Hallo Petra,
eigentlich wollte ich sofort Wild machen, als ich mich in die kanadische Küche eingelesen habe. Leider war es zeitlich nicht drin. Daher freue ich mich um so mehr, das Du ein tolles Wildrezept beisteuerst 🙂
LG Volker
Hallo Petra, ich bin gerade total baff, dass ich noch gar nicht bei dir kommentiert habe…dabei könnte ich schwören….ich schiebe es jetzt einfach mal auf die Wärme.
Auf jeden Fall wäre eine Kanada-Tour ohne Wildrezept nicht komplett und du hast mit deinem geschmorten Rehbraten der Part optimal vertreten. Das sieht großartig aus, selbst bei fast 40°C 😉 .
Liebe Grüße
Tina
Ich fand das bei vielen kanadischen Rezepten ein Problem, die sind doch oft für kältere Temperaturen ausgelegt 😉
Liebe Petra, ich sitze hier gerade bei auch nach 22 Uhr noch gut 30° und überlege, wann ich dein wunderbares Rezept nachkochen könnte! Das sieht unglaublich lecker aus!
Grüßle
Simone
Liebe Petra,
das liest sich phantastisch – und sieht auch genauso aus. Ich möchte das unbedingt nachkochen und gebe schon mal die Bestellung beim Jäger meines Vertrauens auf.
Herzlichst, Conny
Dann dem Jäger und dir gutes Gelingen 🙂
Hallo Petra,
an Rehfleisch gibt es bei uns keinen Mangel, weil wir hier einen Jäger im Haus haben,
aber an neuen und ausergewöhnlichen Rezepte schon. Dein Rezept wird auf jeden Fall ausprobiert und ich bin schon gespannt, wie es schmecken wird. Danke für Deinen Beitrag und liebe Grüße.
Jäger im Haus? Das ist natürlich optimal! Viel Erfolg 🙂
An gutes Wildfleisch komme ich praktisch fast nie ran. Dabei mag ich es gern und so wie hier schön geschmort hört es sich einfach fantastisch an! Lieben Gruß Sylvia
Das ist ja schade! Ich bin wirklich sehr froh um unsere Quelle 🙂