Schwäbischer Jägerkohl-Auflauf? Der Titel dieses Rezepts aus der Januar-Ausgabe der essen & trinken ließ mich zuerst etwas ratlos. Genauer hingeguckt: schwäbischer Kartoffelsalat kombiniert mit Wirsing, Bechamelsauce und mit Käse überbacken. Das klang so strange, das musste ich probieren.
Was soll ich sagen, diese seltsam anmutende Mischung schmeckt gut, richtig gut. Die Kartoffeln (hervorragend geeignet sind Allians) sind durch die Marinade so richtig schön saftig und bringen eine leichte Säure ins Spiel. Nachkochempfehlung!
Vegetarier lassen einfach den Speck weg. Als Fleischbeilage könnte ich mir ein Schweinekotelett oder eine grobe Bratwurst vorstellen (in dem Fall sollte die hier angegebene Menge aber für 4 Leute reichen).
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Schwäbischer Jägerkohl-Auflauf |
Kategorien: | Auflauf, Kartoffel, Gemüse, Käse |
Menge: | 2 bis 3 Portionen |
Zutaten
500 | Gramm | Mittelgroße festkochende Kartoffeln (super: | |
-Allians) | |||
1 | Teel. | Kümmelsaat | |
Salz | |||
1 1/2-2 | Essl. | Weißweinessig | |
75 | ml | Gemüsebrühe | |
1 | Essl. | Öl | |
Pfeffer | |||
Zucker | |||
1 | Teel. | Dijonsenf | |
1 | klein. | Wirsing; (400-500 g netto) | |
50 | Gramm | Durchwachsener Speck | |
1 | mittl. | Zwiebel | |
25 | Gramm | Butter | |
15-20 | Gramm | Mehl | |
175 | ml | Milch | |
200 | ml | Wirsingkochwasser; Menge anpassen | |
Muskat | |||
50 | Gramm | Grob geriebener Gruyère |
Quelle
modifiziert nach | |
essen & trinken 1/2013 |
Erfasst *RK* 17.01.2013 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Kartoffeln gründlich waschen, etwa 25 Minuten zugedeckt mit 1/2 Tl Kümmel in Salzwasser garen. Für die Marinade Essig und heiße Gemüsebrühe mit Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker und Senf verrühren. Die Kartoffeln abgießen und ausdämpfen lassen. Noch warm pellen, in ca. 1/2 cm dicken Scheiben direkt in die Marinade schneiden. Dann 1 Stunde abgedeckt durchziehen lassen, dabei mehrmals vorsichtig umrühren. Zum Schluss das Öl zugeben und vorsichtig vermischen.
Wirsing putzen, längs vierteln und den Strunk herausschneiden. Die Viertel quer in ca. 5 cm große blättrige Stücke schneiden. Die Blatter portionsweise in kochendem Salzwasser 2 Minuten vorkochen, mit einer Schaumkelle herausnehmen und eiskalt abschrecken. Wirsing in einem Durchschlag sehr gut abtropfen lassen, ausdrücken und zwischen Küchentüchern trocken tupfen. 200 ml Wirsingwasser abmessen und beiseite stellen.
Für die Béchamelsauce den Speck in feine Würfel schneiden. Zwiebeln ebenfalls fein würfeln. 20 g Butter in einem Topf erhitzen und den Speck darin bei mittlerer Hitze 3-4 Minuten braten, dann die Zwiebeln dazugeben und weitere 4-5 Minuten darin glasig dünsten. Mit Mehl bestäuben und zunächst mit einem Schneebesen die kalte Milch, danach das Wirsingwasser einrühren. Unter Rühren langsam aufkochen lassen. Kräftig mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Den restlichen Kümmel zugeben und bei mittlerer Hitze 15-20
Minuten kochen lassen. Dabei öfter rühren, damit die Sauce nicht anbrennt. Nach Bedarf noch Wirsingwasser zugeben, die Sauce soll nicht zu dickflüssig sein.
Den Backofen auf 180°C vorheizen.
Eine Auflaufform (meine hat am Boden 27 x 16 cm) dünn mit der restlichen Butter ausstreichen. Abwechselnd Kartoffelsalat und Wirsing in die Form schichten. Die Béchamelsauce gleichmäßig darüber verteilen. Den Gruyère auf den Auflauf streuen. Den Auflauf im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene etwa 40 Minuten garen, dabei die Temperatur in den letzten 5 Minuten auf 230°C erhöhen, bis der Käse goldbraun ist.
Anmerkung Petra: klingt auf den ersten Blick seltsam, schmeckt aber richtig gut. Durch die marinierten Kartoffeln ist alles sehr schön saftig. Für Fleischtiger könnte ich mir ein Schweinekotelett gut dazu vorstellen.
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Es könnte sein, dass du gerade mein Abendessen „gerettet“ hast. Eine Freundin kommt vom Arbeitseinsatz in Polen zurück, weiß aber nicht genau, wann am Abend, würde gern bei uns essen…und diesen Auflauf kann man super wieder erwärmen und das mit den Kartoffeln hört sich gut an: Werde berichten 🙂
Überbackener Kartoffelsalat klingt in der Tat etwas merkwürdig, aber ich kann mir auch gut vorstellen das er in Kombi mit Wirsing und Co lecker schmeckt. Werd ich mir mal merken, aber wenn, dann würde es bei uns sicher noch ne Bratwurst o.ä. dazu geben. 🙂
Ja, diese Kombi ist so richtig schwäbisch und da kommen Kindheitsgefühle auf – daher danke für das Rezept!
Verrückt, Kartoffelsalat im Auflauf überbacken. Das hört sich wirklich merkwürdig an. Das Rezept liest sich aber gut, ich bin neugierig geworden!
Liebe Grüße!
Ich bin auf eure Meinungen gespannt!
Schwaben kombinieren ja schon mal gerne Dinge, bei denen es andere gruselt 😉
Ich freu mich drauf!
Kann man natürlich machen – ohne hat uns aber auch nichts gefehlt.
Sauer macht lustig. Mich jedenfalls schon. Mir läuft grad das Wasser im Mund zusammen.
:-)))) vielleicht sollte ich meine (halbe) schwäbische Herkunft doch ein bisschen mehr verleugnen? 🙂
Ach Quatsch – wir stehen einfach dazu 🙂
Ich brauche bei den meisten Sachen einen kleinen Säurekick (trinke auch Tee mit Zitrone ;-))
überbackener Kartoffelsalat hört sich wirklich „strange“ an, aber das Foto überzeugt. :o)
Vor ein paar Tagen suchte ich nach einem Auflaufrezept und hab auch diese e&t durchgeblättert. Also das Rezept kam irgendwie gar nicht in Frage. Jetzt probier ich es aus! 🙂
Ich habe es auch in der E & T gelesen, wieder überblättert, nochmal gelesen… wieder verworfen, wenn Du jetzt Nachkochempfehlung schreibst, dann ist das für mich ein MUSS 😉
Da bin ich ja gespannt, ob du unsere Begeisterung teilst.
Ich sag ja, klingt von der Zusammensetzung her schon etwas seltsam 😉
danke 🙂
Ich habe den Auflauf heute gebacken und war bzw. bin wirklich total begeistert! Nicht so schwer wie ein Auflauf mit Ei, Sahne usw. und doch sehr, sehr schmackhaft. Die leichte Säure machts! Der Mitgenießer fand ihn zwar leicht „glibbrig“, ich nenne es aber saftig – und so blieb (zum Glück) mehr für mich übrig. Vielen Dank für das Rezept! 🙂
Saftig – genau das triffts 🙂