Rehragout mit Brezngugelhupf

Der schöne Spätsommer hat eine Pause eingelegt – es hat in der Nacht geschüttet, was das Zeug hält, Blätter rieseln von den Bäumen und es ist deutlich frischer geworden. Endlich mal wieder Zeit, ein schön gemütliches Schmurgelgericht zuzubereiten und die TK-Truhe um ein Päckchen mit nicht allzu edlen Stücken vom Reh zu erleichtern, die Helmut beim Zerlegen des Tieres zusammengepackt hat.

Als Beilage habe ich mich für einen Brezngugelhupf entschieden – sozusagen ein in der Gugelhupfform gebackener Semmelknödel aus Brezeln, den ich in leicht veränderter Form mal in einem VHS-Kochkurs kennengelernt habe.

Brezngugelhupf in der Form

Die schön gebräunte Oberfläche nach dem Backen – jetzt ist es Zeit, ihn aus dem Ofen zu holen und zu stürzen.

fertiger Brezngugelhupf

So präsentiert sich der fertige Gugelhupf, er reicht als Beilage für 6-8 Personen. Reste kann man prima wie Semmelknödel in der Pfanne aufbraten und mit einem saucigen Gericht servieren oder mit Ei aufpeppen und mit grünen Salat zu Tisch bringnen

Rehragout mit Brezngugelhupf

Das Rehragout habe ich diesmal nicht mit getrockneten Steinpilzen gemacht, sondern eine Handvoll der getrockneten Trompetenpfifferlinge verwendet, die mir Kristina in ihrem EBBP #4-Päckchen geschickt hat. In den Topf kam diesmal kein Wildfond, sondern ein ebenfalls eingefrorener Rest Sauce des Hasenpfeffers, den ich Anfang des Jahres  von Nachgesalzen nachgekocht habe und 2 El Schmand, ebenfalls Resteverwertung. Binden mit Lebkuchen war dann nicht notwenig, das Ergebnis ein dunkles, sehr kräftiges Ragout, echtes Comfort-Food 🙂 Dazu selbstgemachtes Rotkraut, das ich auch aus dem Freezer geholt habe. Leider lässt die Beschriftung zu Wünschen übrig – keine Ahnung, welches Rezept ich dafür verwendet habe.

===== Titelliste (2 Rezepte) =====

Rehragout mit Steinpilzen (GBV)
Breznguglhupf (GBV)

==========  REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.2.1

     Titel: Rehragout mit Steinpilzen (GBV)
Kategorien: Wild, Reh, Pilz
     Menge: 6-8 Port.

      1            Gemüsezwiebel a 300 g;
                   -oder normale Zwiebeln
      2      Teel. Wacholderbeeren
      2      Teel. Pimentkörner
      2      Teel. Schwarze Pfefferkörner
      1        kg  Rehfleisch, geputzt
                   Salz
     50     Gramm  Butter; zum Anbraten
     60     Gramm  Tomatenmark
    200        ml  Roter Portwein
    800        ml  Wildfond; am besten selbstgemacht
     35     Gramm  Steinpilze, getrocknet, in dünnen Scheiben
      1            Saucenlebkuchen; zum Binden
      2      Essl. Johannisbeergelee

============================ QUELLE ============================
            Menü des Monats
            GBV Geiersthal
            Dezember 2001
            erfasst von Petra Holzapfel

Die Zwiebel pellen und fein würfeln. Wacholderbeeren, Pimentkörner
und Pfefferkörner in der Moulinette fein mahlen (oder zerdrücken und
fein mörsern). Das Rehfleisch in Würfel schneiden.

Die Butter in einem schweren Bräter aufschäumen lassen und das
Fleisch darin unter ständigem Rühren bei großer Hitze von allen
Seiten anbraten. Kräftig salzen, die Zwiebelwürfel und die
Gewürzmischung zugeben und einige Minuten weiterbraten. Das
Tomatenmark zugeben und alles innig vermischen. Den Portwein
zugießen und die Steinpilze einrühren. Erneut einige Minuten köcheln
lassen, dann mit Wildfond auffüllen. Zudecken und bei geringster
Hitze 2-3 Stunden weich schmoren lassen.

Am Ende der Schmorzeit die Sauce mit dem Saucenlebkuchen binden und
mit Johannisbeergelee abschmecken.

Das Wildragout mit Breznguglhupf und gebratenem Rosenkohl servieren.

Anmerkung Petra Sept. 06: Den Schmortopf mit dem Ragout bei 150°C
für ca. 2 1/2 Stunden in den Backofen gestellt. Getrocknete
Trompetenpfifferlinge von Kristina verwendet, anstelle Wildfond
Reste von Hasenpfeffersauce. Sehr aromatisch-kräftige Sauce, die
keine Bindung mehr erfordert.

=====

==========  REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.2.1

     Titel: Breznguglhupf (GBV)
Kategorien: Beilage, Brot
     Menge: 6-8 Port.

    6-7            Laugenbrezen*
      2            Kaisersemmeln*
      1      groß. Zwiebel
    1/2      Bund  Petersilie
      1      Essl. Butter; zum Dünsten
    1/2       Ltr. Milch
      4            Eier; getrennt
                   Salz
                   Pfeffer
                   Butter; für die Form
                   Mehl; für die Form

============================ QUELLE ============================
            Menü des Monats
            GBV Geiersthal
            Dezember 2001
            erfasst von Petra Holzapfel

Die frischen Brezen und Semmeln in eine Gefriertüte stecken und
einen Tag liegen lassen.

Am nächsten Tag in kleine Würfel (*Gesamtgewicht etwa 450 g)
schneiden und in eine große Schüssel geben.

Die Zwiebel fein würfeln und mit der gehackten Petersilie in der
Butter weich dünsten, beiseite stellen. Die Milch zum Kochen bringen
und über die Brezenwürfel geben, zugedeckt etwa 1 Stunde ziehen
lassen.

Das Zwiebel-/Petersiliengemisch sowie die Eigelbe zugeben, salzen
und pfeffern. Alles mit einem Holzlöffel gut vermischen (aber nicht
zu sehr homogenisieren, die Brotwürfelchen sollen noch erhalten
bleiben), die Masse soll recht feucht sein.

Eine große Gugelhupfform (Durchmesser 22 cm) gut buttern und
bemehlen. Den Backofen auf 175°C vorheizen.

Die Eiweiße mit einer Prise Salz cremig-fest schlagen und mit einem
Spatel unter die Masse ziehen. Die Masse in die Form füllen und etwa
45-55 Minuten backen, bis der Gugelhupf fest ist (Stäbchenprobe) und
die Oberfläche sich goldbraun färbt.

Stürzen und sofort servieren.

Restliche Scheiben vom Brezengugelhupf schmecken in Butter gebraten
hervorragend.

=====

15 Antworten auf „Rehragout mit Brezngugelhupf“

  1. Das ist das perfekte Rezept für meine Schwiegereltern, die am kommenden Wochenende einlaufen wollen. Danke!
    Der Brezenguglhupf – wenn er mir denn so gut gelingen sollte wie Dir – wird sie schwer beeindrucken.

  2. Ja, der Gugelhupf ist klasse. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich daran denke, wie du ihm beim Seeblicktreff zubereitet hast. Möchte ich meinen Männern auch mal kredenzen.

  3. Hallo Petra,
    der Brezngugelhupf hört sich extrem lecker an, danke für das Rezept! Meine Oma hat Semmelknödel immer nach einem ähnlichen Rezept in einer Puddingform im Wasserbad gekocht, aber gebacken finde ich es einfacher.
    Ich werde das Rezept am Wochenende ausprobieren, aber da wir Vegetarier sind, ohne Rehragout 😉
    Liebe Grüße
    Tanja

  4. Das klingt ja wirklich hochinteressant. Breznguglhupf – ob wir das auch mit den bei uns verkauften „Brezeln“ hinkriegen? Die tragen nämlich hier nur den gleichen Namen und haben sonst nichts gemein mit südlich von Frankfurt zu erstehenden.
    Schon Erfahrungen gesammelt, wenn Pilze zugefügt werden?

  5. Ich haette vielleicht schreiben sollen, da haette ich gerne _wieder_ mit am Tisch gesessen. Ich kann mich gut an das Hirsch ( Reh ? ) Gulasch erinnern, an den Breznguglhopf weniger ( obwohl ich dieses Rezept kenne und schon selber nachgemacht habe, wirklich lecker ! ) , aber der hatte ja auch starke Konkurenz von den Thueringer Kloessen ;-))

  6. Hallo kulinaria katastrophalia,
    sind eure Brezeln so trockene Teile? Dann müsstest du auf jeden Fall deutlich mehr Milch zugeben. Mit sonstigen Zutaten (gebratene Pilze o.ä.) kann man sicher experimentieren.
    Hallo Petra/Ralph,
    ja, den gab’s beim Seeblicktreff. Und die Kloßdemonstration wird mir ewig im Gedächtnis bleiben 🙂

  7. Die Brezeln sind wirklich sehr trocken; sehr klein, nicht feinporig genug und der volle Biss fehlt beim Reinbeißen. Es ist ein fades Drama.
    Damit könnte wahrscheinlich ein ordentlicher Gewinn gemacht werden. Aber auch bei Kuchen und Torten ist hier eine weitgehend verbreitete Öde ansässig. Damit könnte sogar ein riesiges Vermögen gemacht werden!

  8. Au ja – dieser Brezn-Gugelhupf hat gegenüber Knödeln den klaren Vorteil, dass man nicht wie ein Schießhund drauf aufpassen muss. Mir verkochen Klöße schon mal gerne 🙂

  9. Rezept: Semmelknödelgugelhupf

    Inspiriert vom Brezngugelhupf von Chili und Ciabatta habe ich einen Semmelknödelgugelhupf zum Sauerbraten (Rezept folgt) gemacht. Das war echt genial lecker. Da ich in Urlaub war (mit Modem!), habe ich auf eine gedruckte Rezeptversion von Hr. Lafer zurückgegr…

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