Garten-Koch-Event Kohl: Rosenkohl-Ravioli

Hatte ich gestern noch überlegt, die Broccoli-Tarte ins Rennen für das Garten-Koch-Event Kohl zu schicken, bin ich heute definitiv anderer Meinung:

Rosenkohl-Ravioli

ich präsentiere meine Rosenkohl-Ravioli 🙂

Vor kurzem hatte ich wieder einmal das kleine Kochbuch Wildgerichte von Lucas Rosenblatt und Judith Meyer in der Hand. Das Autorenpaar habe ich zuerst mit dem Kochbuch Quitten kennengelernt und fand schon da ihre Rezepte sehr interessant und innovativ. Seither hat mir Billi noch etwas mehr von den beiden erzählt und in höchstem Lob von ihren Kochevents geschwärmt (und mich auch mit eins, zwei weiteren wunderbaren Kochbüchern beglückt).

Beim Durchblättern der Rezepte fielen mir im Hinblick auf das Kohl-Event gleich die Rosenkohl-Ravioli auf: eine spannend klingende Kombination, die mir bisher noch nicht begegnet war.

Außerdem bot sich hier die Gelegenheit, zum ersten Mal den Pasta-Aufsatz für meine Kenwood-Küchenmaschine auszuprobieren. Um es vorwegzunehmen: war ich vom Raspeln mit dem Foodprocessor nicht wirklich zufrieden, so bin ich hier absolut begeistert! Sowohl der Aufsatz zum Ausrollen des Teiges als auch der Tagliatelle-Aufsatz sind blitzschnell montiert und sehr bedienerfreundlich. Da sich der Aufsatz deutlich höher über der Arbeitsfläche befindet als bei einer herkömmlichen Nudelmaschine, kann man die langen Teigbahnen auch besser auffangen.

Ausstechen der Ravioli

Mit der einen Seite meiner klappbaren Ravioliformen lässt sich der Teig einfach ausstechen.

Füllen der Ravioli

Die Teigkreise legt man dann in die Seite mit der Mulde und kann sie hier bequem füllen und durch Zusammenklappen der Form dicht versiegeln.

Rosenkohl-Ravioli

Die Ravioli sind im Wild-Buch unter den Beilagen aufgeführt, ich würde sie aber eher "stand alone" als Vorspeise servieren. Durch die Füllung aus gehacktem Rosenkohl, Walnüssen und Pancetta haben sie einen angenehm würzigen Biss, die Chiliringe bringen etwas Schärfe (und Farbe) ins Gericht.

Mit dem restlichen Teig habe ich gleich noch Tagliatelle geschnitten und zum Trocknen auf den genialen Stendipasta (Nudeltrockner)
aufgehängt (gekauft in Verbania), auf dem auch die Teigplatten bis zum Schneiden gut und platzsparend aufgehoben waren.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Rosenkohlravioli
Kategorien: Beilage, Nudel, Gefüllt, Gemüse
Menge: 4 Portionen

Zutaten

H RAVIOLI
1/2 Rezept   Nudelteig (s.u.)
200 Gramm   Rosenkohl
2 Scheiben   Fein gehackte Pancetta
5     Gehackte Baumnüsse/Walnüsse
50 Gramm   Rahm/süße Sahne
  Wenig   Paprikapulver
  Reichlich   Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 Essl.   Mie de Pain (Petra: frische Toastbrotbrösel)
1     Rote Chilischote, in feinen Ringen
1/2 Bund   Glattblättrige Petersilie, gehackt
1 Teel.   Natives Olivenöl extra
      Frisch geriebene Muskatnuss
      Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
      Meersalz
H NUDELTEIG
2     Freilandeier
1     Eigelb von einem Freilandei
1/2 Teel.   Meersalz
1 Essl.   Natives Olivenöl extra
175 Gramm   Weizen- oder Dinkelweißmehl/Mehltype 405
75 Gramm   Knöpflimehl

Quelle

  Lucas Rosenblatt, Judith Meyer
  Wildgerichte
  Erfasst *RK* 25.01.2006 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

1. Beim Rosenkohl die äußeren, groben Hüllblätter abbrechen. Für die Garnitur eine Hand voll schöne Blätter ablesen. Die Röschen grob hacken.

2. Pancetta in einer beschichteten Pfanne knusprig braten. Den gehackten Rosenkohl zufügen und 5 Minuten mitdünsten. Die Baumnüsse und den Rahm zufügen, bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Flüssigkeit bindet, mit Paprika und Pfeffer würzen, Mie de Pain unterrühren.

3. Den Nudelteig dünn ausrollen, mit einem gezackten Ausstecher Rondellen von etwa 8 cm Durchmesser ausstechen. Die Füllung in die Mitte geben. Die Teigränder mit Wasser bepinseln, die Rondellen zusammenklappen, die Ränder andrücken. Bis zum Kochen auf ein mit Spätzlimehl bestreutes Kuchenblech legen.

4. Die Ravioli in reichlich kochendem Salzwasser 3 Minuten ziehen lassen.

5. 4 EL Ravioliwasser, Chiliringe, Petersilie, Rosenkohlblätter und Olivenöl in einer flachen Pfanne kurz köcheln lassen, mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz abschmecken. Die Ravioli zufügen und darin schwenken.

Nudelteig (ganzes Rezept):

1. Eier, Eigelb, Salz und Olivenöl mit dem Schneebesen aufschlagen.

2. Mehl und Knöpflimehl in einer Schüssel mischen, eine Vertiefung formen. Die Eiermasse hineingießen, zu einem zähen Teig verarbeiten, mindestens 10 Minuten kneten, damit der Kleber gut herausgearbeitet wird. Den Nudelteig in eine Klarsichtfolie einwickeln, bei Zimmertemperatur mindestens 1 Stunde ruhen lassen.

3. Aus dem Teig 3 Streifen von 5 cm Breite und 5 mm Dicke ausrollen. Jedes Band mit der Nudelmaschine stufenweise auf 1 mm Dicke ausrollen. Aus den Bändern beliebig breite Nudeln schneiden, 15 mm für Pappardelle, 5 mm für Tagliatelle, 2 mm für Tagliarini.

4. Die Nudeln in reichlich Salzwasser al dente kochen, abgießen, in der Butter schwenken.

Anmerkung Petra: Sehr lecker, eine tolle Vorspeise!

Falls der Nudelteig sehr fest ist, noch ein wenig vom Eiweiß zugeben. Am besten die ganze Portion Nudelteig herstellen und aus dem beim Ausstechen der Ravioli übrigbleibenden Teigstreifen Tagliatelle schneiden.

Pasta-Aufsatz der Kenwood: bis Stufe 6 ausgerollt.

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11 Antworten auf „Garten-Koch-Event Kohl: Rosenkohl-Ravioli“

  1. Petra, das sieht toll aus, werde ich als Rosenkohl Fan sicherlich ausprobieren 🙂 Trotzdem 2 Fragen : Baumnuesse, sind das nicht Macadamias oder sind es allgemein Nuesse, die auf Baeumen wachsen, wie Haselnuss, Brasil Nuss, …? Zweitens, was ist Knoepflimehl bzw. wie ist es zu ersetzen ?

  2. Hallo Petra,
    So jetzt habe ich Hunger, was vor fünf Minuten noch nicht der Fall war 😉 Ich liebe Rosenkohl! Ich habe ein tolles Rezept für „stir-fryed brussel sprouts“, falls es dich interessiert, eine tolle Beilage für herbstlich-winterliche Braten oder zum weihnachtlichen Truthahn 😉
    LG
    Petra

  3. Hallo Ralph,
    was exakt Knöpflimehl ist: keine Ahnung, ich habe jetzt mal bei Billi nachgefragt. Ich habe dafür das Spätzlemehl der Adler-Mühle genommen. Das ist eine Mischung aus Weizendunst (also einem etwas grober gemahlenen Mehl) und Dinkelmehl. Man kann natürlich ausch einen „normalen“ Nudelteig aus italienischem Hartweizenmehl (Farina di semola di grano duro) machen.
    Die Baumnüsse = Walnüsse im Rezept ergänze ich noch!
    Hallo Petra,
    freut mich ja, dass ich auch deinen Geschmack getroffen habe 🙂 Klar interessiert mich dein Rezept, ich finde Rosenkohl gebraten sowieso ausgesprochen lecker!

  4. WOW! Die Fotos sehen toll aus. Und lecker 😉 Ich liieebe Rosenkohl. Tja, bei mir gabs heute studentisch Nudeln mit Bolognesesauce. Immerhin kein Maggifix und kein Miracoli 😉

  5. Hallo Petra, wieder einmal ein tolles post von Dir. Ich bin total perplex über Deinen Ravioli-Schneider. Kannst Du mir bitte sagen, 1) ob die dann auch wirklich so schön zusammenhalten, und 2) die Einkaufsquelle bzw. das Fabrikat. Ich habe noch nie so was gesehen und da ich ja auch selbst Pastateig mache aber mit Ravioli immer wieder Schwierigkeiten punkto Zusammenhalten habe, wäre das eine super Lösung. Sind die Teigplatten auf dem Pastahaler nicht zu stark ausgetrocknet ? So einen muß ich mir auch demnächst anschaffen. Danke im voraus und bis bald (wann kommt Ihr nach Wien ?), angelika

  6. Sieht total toll aus. Mit Rosenkohl habe ich hier aber keine guten Chancen…
    Die Form zum Ausstechen habe ich auch. Gibt es in verschiedenen Größen. Sie ist echt genial. Nehme ich auch gerne für Apfeltaschen und die ganz große geht für Calzone ganz gut. Der Ständer sieht auch interessant aus – sollte ich mir auch anlachen.

  7. Hallo Angelika,
    die Ravioli halten wirklich gut zusammen, die „Klebefläche“ ist ja relativ groß. Ich klappe allerdings den Teig zuerst von Hand über die Füllung und ziehe ihn dabei noch etwas aus (durch die Füllung wird der Teig ja in die Mulde gedrückt und somit etwas vom Rand zurückgezogen), bevor ich die Form zumache und die Ravioli damit versiegle. Die Formen kamen in einem Pack mit drei Größen: 6,5 – 8,5 und 10,5 cm Durchmesser. Ich habe meine in der Schweiz gekauft, habe jetzt aber beim Googlen gefunden, dass es ähnliche wohl auch mal bei Tchibo gab, siehe diese Fotoanleitung http://www.attilahildmann.com/ravioli_george_winston/ravioli_george_winston.htm (relativ weit nach unten scrollen).
    Die Teigplatten für die Ravioli habe ich gar nicht auf den Halter gegeben, sondern jeweils nach dem Ausrollen sofort gefüllt. Man verarbeitet den Teig ja sowieso in kleinen Mengen, sonst werden die Bahnen zu lang. Fürs Schneiden der Tagliatelle ist es nicht schlecht, wenn die Teigplatten schon ganz leicht angetrocknet sind.

  8. Was soll ich nach den ganzen Kommentaren noch schreiben. Finde natürlich auch, dass die Ravioli phänomenal aussehen! Alle Achtung! Aber auch eine ganz schöne Arbeit – besonders für vier Personen.

  9. Danke Petra, Du bist ein wahrer Schatz ! Ich werde mich kundig machen, ob ich in Wien auch so was bekomme. Das muß ich unbedingt ingedwo ergattern ! 😉 Danke und noch schönes Wochenende, angelika

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