Ausflug nach Verbania Intra/Italien

Ich habe mein Blog in den letzten 1 1/2 Wochen aus mehreren Gründen etwas vernachlässigt: zum Einen macht es nicht wirklich Spaß, die Daten per Modem und by call-Verbindung durch die Leitung töpfeln zu sehen, zum anderen war das Wetter hier in der letzten Woche herrlich und wir haben einige faule Strandtage eingelegt und viel gelesen.

Am letzten Sonntag ist dann lieber Besuch aus der Zentralschweiz eingetroffen: Billi (ein herzliches Willkommen in der Blogwelt für deinen Kräutersturm im Hexentopf!) und René hatten sich für ihre Ankunft hier ausgerechnet den Tag mit dem schlechtesten Wetter ausgesucht. Glücklicherweise sah es dann am Montag schon ganz anders aus, vorgesehen war nämlich eine Fahrt nach Italien: Billi war auf der Suche nach dickwandigen, kleinen Espressotassen und ich wollte mich mit „Farina di semola di grano duro“, italienischem Hartweizenmehl für die Nudelherstellung, aber auch fürs Brotbacken (siehe z.B. hier) eindecken.

Ziel unserer Fahrt war die nächste größere Stadt hinter der Grenze am Westufer des Lago Maggiore: Verbania.

Da uns beim Frühstück etwas länger verplaudert hatten (ist ja schließlich Urlaub!), kamen wir natürlich erst gegen 12.30 Uhr – leider pünktlich zur mittäglichen Geschäftsruhe – in Verbania an.

Offen hat noch der kleine Spezialitätenladen „La Casera“ von Eros Buratti direkt an der Piazza Ranzoni.

Hier gibt es eine toll bestückte Käse- und Wurstabteilung sowie Eingelegtes, Nudeln, Wein… Der Besitzer ist ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und reicht bereitwillig das eine oder andere Versuchshäppchen über die Theke. Für spezielle Auskünfte befragt er auch schon mal Mama, die im Hintergrund werkelt (Dank an Billi für die Übersetzungen!).

Wir erstehen Käse, u.a. einen gut gereiften, kräftigen Schafskäse in interessanter Form (der Käse liegt auf dem Foto ganz oben in der Mitte, auf dem Foto mit der Waage ist er in frischer Form zu sehen), Wildschwein-Salami, einen würzig-salzigen fetten Speck sowie Feigensenf.

Nach einem ersten Bummel durch die Gassen, bei dem wir uns schon mal einen Überblick über die später anzulaufenden Stationen verschaffen, beschließen wir, die Zeit zu nutzen und erst mal einen Supermarkt anzusteuern (GS Supermercato, auch sonntags geöffnet). In der Mehlabteilung werde ich gleich fündig: ein Spezialmehl zur Pasta-Herstellung (Mischung aus 90% Farina di Semola di grano duro, 10% Farina „00“, Sale marino) sowie reines Hartweizenmehl wandern in den Einkaufswagen. Und dann noch eine Entdeckung, auf die ich nicht zu hoffen wagte: es gibt dort auch ein „Farina Manitoba“ (genaue Bezeichnung folgt, Helmut ist gerade mit Mehl und Auto unterwegs zum Angeln), ein Mehl mit 12,5% Eiweißgehalt, besonders geeignet für Baba, Brioche und Panettone! Super, das wird natürlich neue Backexperimente ermöglichen. Nachdem Billi und ich die Abteilung verlassen haben, weist das Regal große Lücken auf…

Nach einer kleinen Stärkung an der Piazza wird’s in den Gassen wieder lebhafter: die Läden öffnen. Erste Anlaufstelle ist ein Haushaltswarengeschäft in der Via San Vittore (die direkt von der Piazza ins Zentrum führt).

Schon die üppig bestückten Schaufenster lassen unser Herz höher schlagen – ok, ich sprech jetzt nur mal für uns zwei Frauen 😉

Nachdem wir jeden Ständer und jedes Regal genauestens inspiziert haben (und uns auch noch den Sinn und Zweck einiger unbekannter Gegenstände von der Besitzerin haben erklären lassen), finden Canoli-Rollen, ein Trockenständer für Pasta, kleine rechteckige Förmchen (bestens geeignet für Mini-Pasteten, Parfaits oder Mousses), eine Pandoro-Form (juhu!)

und in letzter Minute noch 4 Ravioli-Ausstecher (ich verzichte auf die edle Messing-Restaurant-Ausführung, bei der ein Teil bis zu 40 Euro(!) kostet, die leichteren Haushaltsteile gibt’s um die 2 Euro) den Weg in meine Einkaufstüte. Leider hat Billi mit ihren Espressotassen kein Glück, die vorhandenen sind zu groß und die Wände nicht dick genug. Dafür findet sie dann doch auch noch das eine oder andere nützliche Stück 😉

Im hinter der Kirche gelegenen Teil der Via San Vittore befindet sich ein weiteres Geschäft, das unser kulinarisches Interesse geweckt hat: L’ortofrutta bietet neben Frischgemüse und Obst und „i migliori prodotti tipici Puglia – Lucania – Calbria“ diverse scharfe Sachen an, ein Plakat im Fenster weist es als zugehörig zur „Accademia italiana del peperoncino“ aus.

Es gibt dort u.a. Chili-Schokolade, Peperoncino-Konfitüre und „Dynamite“ (bestehend aus Tomaten, Pilzen, Chilis, Auberginen, Olivenöl, Kapern, Kräuter).

Etwas müde gelaufen geht’s dann gegen Abend wieder in die Schweiz zurück. Auf uns wartet ein sehr schöner Abend – der Bericht folgt hier!

La Casera di Buratti Eros
Piazza Ranzoni 19
IT-28921 Verbania Intra

Haushaltswarengeschäft
Via S.Vittore (?)
IT-28921Verbania Intra

L’Ortofrutta di Rocco Petrullo
V. S.Vittore, 101
IT-28921Verbania Intra

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