Als zweiten Beitrag für die kulinarische Weltreise, die uns im November in die Mongolei führt, habe ich mir Teigtaschen vorgenommen. Je nach Form und Zubereitungsart sind das Buuz, Bansh oder Khuushur. Buuz werden gedämpft, wie hier bei Wilma zu sehen. Bansh werden gekocht und Khuushuur (auch Chuuschuur) werden frittiert.
Ich habe mich für Khuushuur entschieden und dazu einen Möhren-Spitzkohlsalat gemacht.
Für die Füllung der Teigtaschen wird meist Lammfleisch verwendet, aber auch Rindfleisch ist üblich. In traditionellen Rezepten wird das Fleisch von Hand fein geschnitten, man kann aber auch Hackfleisch verwenden. Dazu kommen feingeschnittene Zwiebeln und gegebenenfalls Frühlingszwiebeln. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel (in manchen Rezepten habe ich auch Kümmel gelesen). Aus einem einfachen Mehl-Wasserteig rollt man handtellergroße Platten aus und füllt diese mit dem Fleischteig.
Der Teig wird wie für Empanadas zusammengeklappt, der Rand dekorativ zusammengedrückt (in diesem Video kann man zwei Verschluss-Varianten sehen) – ich habe den Rand gekrendelt.
Die fertiggestellten Teigtaschen werden portionsweise in heißem Öl goldbraun frittiert. Hier heißt es allerdings aufpassen: bei mir trat gegen Ende des Frittiervorgangs jeweils Fleischsaft aus, was dazu führt, dass es kräftig spritzt.
Serviert werden die Khuushur gerne mit Salat. Heutzutage ist aber auch Ketchup als Dipsauce üblich 😉
Funfact: Mongolen halten gerne frisch zubereitete, noch heiße Chuuschuur (aber auch heiße Steine vom Kochen) auf ihren Handflächen und mit den Fingerspitzen, um die Nerven und den Blutkreislauf der Hände anzuregen, dies gilt als gesund.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Khuushuur – mongolische frittierte Teigtaschen |
Kategorien: | Teigtasche, Gefüllt, Fleisch, Mongolei |
Menge: | 7 bis 8 Teigtaschen |
Zutaten
H | TEIG | ||
200 | Gramm | Mehl | |
120 | ml | Wasser | |
H | FÜLLUNG | ||
150-200 | Gramm | Lammfleisch; sehr fein geschnitten | |
1 | klein. | Zwiebel; sehr fein gehackt | |
2 | Knoblauchzehen; sehr fein gehackt | ||
1 | Frühlingszwiebel; sehr fein gehackt | ||
Salz | |||
Pfeffer | |||
1/2 | Teel. | Gemahlener Kreuzkümmel* | |
Öl zum Frittieren |
Quelle
modifiziert nach | |
Genusslieben/Mongolfood.info |
Erfasst *RK* 12.11.2023 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Mehl und Wasser in einer Schüssel vermengen und zu einem elastischen Teig verkneten. Etwa 15 Minuten abgedeckt stehen lassen.
Das sehr fein geschnittene Lammfleisch in eine Schüssel geben. Zwiebel, Koblauch und Frühlingszwiebel zugeben, mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel kräftig würzen (der Teig ist nicht gesalzen). Alles gut verkneten, bis eine geschmeidige Mischung entsteht.
Vom Teig etwa 40 g Stücke abnehmen, zu Kugeln rollen, abdecken.
Jeweils ein Stück auf leicht bemehlter Arbeitsfläche handtellergroß ausrollen. Die Teigplatte in die Hand nehmen und auf eine Hälfte etwas von der Füllung (P: etwa 1 El) geben und verteilen, dabei den Rand frei lassen. Die andere Hälfte darüberklappen, so dass man einen Halbmond erhält. Den Rand fest zusammendrücken (in der Tasche soll keine Luftblase verbleiben) und dekorativ krendeln. Alternativ die Taschen verschließen, indem man von beiden Teigrändern abwechselnd etwas zusammenkneift (s. Video). Die Taschen am besten auf Dauerbackfolie/Klarsichtfolie oder eine geölte Platte legen, damit sie nicht ankleben.
Restlichen Teig und Füllung genauso verarbeiten.
Einen großen Topf mit reichlich Öl füllen, auf etwa 175°C erhitzen und die Teigtaschen darin portionsweise goldbraun frittieren. Achtung: gegen Ende der Ausbackzeit kann etwas Fleischsaft austreten, das spritzt kräftig!
Die Khuushuur auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit einem beliebigen Salat servieren.
Anmerkung Petra: Teigtaschen mit saftiger, aromatischer Füllung. Der anfangs knusprige Teig weicht beim Stehen etwas durch. Hier gab es dazau einen Möhren-Spitzkohlsalat mit einem Dressing aus Zitronensaft, etwas Mayo, Salz, Pfeffer und wenig Öl.
*in einigen Rezepten habe ich Kümmel gelesen, in anderen Kreuzkümmel.
Für die runde Version (Dugui Khuushuur, die oft an Nadaam gegessen wird), den Teig über der Fleischfüllung zusammenkneifen, zu Bällen rollen, diese vorsichtig dünn ausrollen und frittieren.
Übrig gebliebenen Teig kann man zu Gambir verarbeiten, einer Art süße Pfannkuchen.
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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):
Regina von bistroglobal.de mit Nudelsuppe – Mongolische Guriltai Shul
Wilma von Pane-Bistecca mit Mongolian Buuz
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Budaatai huurga – mongolische Reispfanne mit Fleisch und Gemüse
Britta von Brittas Kochbuch mit Budaatai Khuurga – Mongolische Reispfanne mit Fleisch und Gemüse
Friederike von Fliederbaum mit Buuz – mongolische Teigtaschen
Gut sehen sie aus!
Offensichtlich gibt die mongolische Küche nicht so irre viel her – ich hatte die auch auf dem Zettel und ziehe mich hiermit dezent zurück; es gibt nichts mehr zu sagen 😁.
Ich versuche ja immer, den Landesküchen etwas Gutes abzugewinnen und wurde oft positiv überrascht. Ich fürchte aber, die mongolische Küche und ich werden keine großen Freunde 😉
Schon der Name ist großes Kino. Und die Teile selbst: schlicht, famos! Dazu beim Kochen „Huun Huur Tu hören 🙂
Ich erst mal mal googlen 😉 Spannend, da wären die Khuushuur bestimmt noch besser geworden!
Die frittierten Teigtaschen sehen aber so ganz lecker aus. Aber so richtig „geknallt“ haben die Rezepte, die ich gefunden habe, auch nicht wirklich.
Liebe Grüße
Britta
Ich habe mich mit der mongolische Küche auch ein bisschen schwer getan, Aufregendes ist nicht dabei ;-))
Aber deine Teigtaschen machen durch das Frittieren schon mehr her!!
lg
Ja, die waren schon ganz nett. Es fehlt halt die Aromatik anderer Teigtaschen durch die wenigen Gewürze. Und das Spritzen beim Frittieren war auch eher unschön…
Die wollte ich auch machen, die sind soooooo lecker.
LG Wilma