In der aktuellen 17. Runde des Blog-vernetzenden Events Koch mein Rezept durfte ich mich bei Jenny von Jenny is baking umschauen.
Jenny ist in Uruguay geboren, hat in den USA und in Kanada gelebt, aktuell ist sie mit ihrem kolumbianischen Mann in München zu Hause. Ihren prall gefüllten Blog gibt es in deutscher und englischer Sprache. Wie der Titel schon sagt, liegt Jennys Hauptaugenmerk auf Backrezepten, denn „Für mich ist Backen sehr entspannend, da man alles Schritt für Schritt nacheinander macht. Kochen treibt mich in den Wahnsinn, wenn drei Töpfe gleichzeitig vor sich hinblubbern und ich gefühlt bei allen irgendwas machen soll.“ Wer Gebäck wie Kuchen, Torten oder Plätzchen sucht, ist bei Jenny also bestens aufgehoben.
Ich habe lange im Blog gestöbert und konnte mich nur schwer entscheiden. Für die Vorweihnachtszeit hätte mich ihre festliche Baumstamm-Torte, aber auch die winterliche Cranberry-Torte mit Zitronenbiskuit gereizt. Oder doch lieber Omas Pfefferminz-Plätzchen?
Gelandet bin ich schließlich aber doch bei einem herzhaften Rezept 😉 Ihrem Werdegang haben wir zu verdanken, dass Jenny in ihrem Blog viele südamerikanische Rezepte gesammelt hat, darunter auch Empanadas (gefüllte Teigtaschen) aus Uruguay, Argentinien, Bolivien und Kolumbien. Auch süße Empanadas mit Dulce de leche oder Käse und Quittenpaste findet man in ihrer großen Empanada-Schule.
Empanadas finde ich sehr spannend: am Strand von Morro de Sao Paulo habe ich köstliche brasilianische gegessen, selbst gemacht schon argentinische und im Blog Empanadas de morocho aus Ecuador vorgestellt.
Fürs Event habe ich mich für die kolumbianische Variante entschieden – schließlich habe wir eine besonderen Bezug zu Kolumbien: mehrere Jahre haben wir Gastschüler aus der deutschen Schule in Barranquila bei uns aufgenommen, allen voran José Mario, unseren kolumbianischen Sohn, mit dem wir immer noch in sehr engem Kontakt stehen. Er war Schuld daran, dass uns damals das Salsa-Fieber erwischt hat und wir jahrelang auf Salsa-Parties unterwegs waren.
Jennys Blogeintrag beginnt mit den Worten „Warnung, klassische Empanadas aus Kolumbien sind ein Haufen Arbeit. Wenn man alles selbst vorbereitet, ist man einige Stunden zugange.“ Das kann ich bestätigen. Aber die Arbeit hat sich wirklich gelohnt, das Ergebnis ist köstlich!
Zuerst einmal bereitet man die Füllung vor. Dafür werden Kartoffeln gekocht und zerdrückt, dann Zwiebeln, Tomaten, Frühlingszwiebeln, Paprika und Gewürze zu einer Art hogao gekocht und mit angebratenem Rinderhackfleisch vermischt – alles zusammen ergibt eine würzige, gut bindige Masse.
Nun geht es an die Herstellung des Teiges, die dagegen schnell und unkompliziert ist. Man muss nur darauf achten, dass die Masse aus vorgekochtem Maismehl, Gewürzen und kaltem Wasser nicht zu trocken ist, sonst lässt sie sich nicht gut ausrollen. Ich habe den Teig in Kugeln geteilt, diese zwischen aufgeschnittenen Tiefkühlbeuteln platt gedrückt und noch etwas größer ausgerollt. Jetzt gibt man etwas von der Füllung auf eine Teighälfte, klappt mit Hilfe der Folie die andere Hälfte darüber und drückt die Ränder gut zusammen. Begradigen lassen sich die Ränder sehr gut mit einem Teigrädchen.
Wenn alle Empanadas so weit fertiggestellt sind, werden sie in heißem Öl goldbraun und knusprig frittiert.
Dazu serviert man Aji, eine pikant-säuerliche Zwiebel-Tomaten-Koriander-Sauce mit Limette.
Nun darf geschwelgt werden! Reste der Füllung lassen sich übrigens gut einfrieren, dann geht es beim nächsten Mal (und das gibt es garantiert wieder!) schneller 🙂
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Kolumbianische Maismehl-Empanadas |
Kategorien: | Teigtasche, Gefüllt, Kartoffel, Hackfleisch, Kolumbien |
Menge: | 15 Empanadas |
Zutaten
H | FÜLLUNG | ||
175 | Gramm | Kartoffeln; geschält gewogen | |
1 | klein. | Zwiebel; geschält, gewürfelt | |
1/2-1 | Essl. | Olivenöl | |
1/2 | Rote oder gelbe Paprika; in Würfelchen | ||
2 | Cocktailtomaten; ; in Würfelchen | ||
1/2 | Bund | Frühlingszwiebeln; fein gehackt | |
1 | Knoblauchzehe; fein gehackt | ||
1 | Teel. | Annatto; gemahlen | |
1/2-1 | Teel. | Salz | |
1 | Teel. | Kreuzkümmel | |
1/2 | Teel. | Pfeffer | |
1/2 | Teel. | Getrockneter Oregano | |
250 | Gramm | Rinderhackfleisch (oder gemischtes Hack) | |
Öl; zum Frittieren | |||
H | TEIG | ||
225 | Gramm | Vorgekochtes gelbes Maismehl (hier Marke PAN) | |
1/4 | Teel. | Salz | |
1/2 | Teel. | Getrockneter Oregano | |
1/4 | Teel. | Pfeffer | |
250-300 | Gramm | Kaltes Wasser* (P: 250 g waren zu wenig) | |
H | AJI, DER KRÄUTER-DIP | ||
1/2 | Bund | Frühlingszwiebeln; fein gehackt | |
1 | klein. | Zwiebel; fein gehackt | |
2 | Cocktailtomaten; gehackt | ||
1-2 | Chilischoten; je nach Geschmack (P: Lemon Drop); | ||
-fein gehackt | |||
1/2 | Bund | Frischer Koriander; gehackt | |
Salz | |||
1 | Teel. | Kreuzkümmel | |
1/4 | Teel. | Pfeffer | |
1 | Limette: Saft | ||
2 | Essl. | Öl | |
1 | Essl. | Weißweinessig | |
1/2-1 | Essl. | Wasser | |
H | ZUM SERVIEREN | ||
Limettenviertel |
Quelle
modifiziert nach | |
Jenny is baking |
Erfasst *RK* 17.11.2023 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Für Aji, den Kräuterdip, alle Zutaten vermischen, abschmecken und einige Zeit durchziehen lassen.
Für die Füllung die Kartoffeln in einem Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und etwa 15-20 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind. Das Wasser abgießen, kurz ausdämpfen lassen und sofort mit Salz und Kreuzkümmel gewürzt zu Brei zerdrücken.
Das Olivenöl in einer größeren Pfanne erhitzen und die gehackte Zwiebel darin glasig anschwitzen. Paprika, Tomaten, Frühlingszwiebeln und Knoblauchzehe zu den Zwiebeln geben und alles etwa 10 Minuten auf mittlerer Hitze anschwitzen, dabei gelegentlich umrühren. Die Gewürze hinzugeben und alles noch etwas weiterschmoren lassen. Die Mischung aus der Pfanne in eine Schüssel geben.
Erneut etwas Olivenöl in die Pfanne geben und das Hackfleisch darin braun anbraten. Nun das geschmorte Gemüse hinzugeben und einige Minuten mitbraten. Die Mischung mit dem Kartoffelbrei verrühren, abschmecken und abkühlen lassen.
Für den Empanadateig alle Zutaten miteinander vermischen und kurz mit der Hand verkneten. Der Teig darf nicht zu trocken sein, sonst noch mehr Wasser einarbeiten. Wenn ein Teigball beim Flachdrücken an den Rändern einreißt, ist er zu trocken – beim Flachdrücken muss ein gleichmäßiger, glatter Rand entstehen.
Den Teig in 15 Teigbällchen von Golfballgröße (P: 32-34 g) teilen und abdecken.
Ich arbeite beim Formen am liebsten mit einem 3-l Tiefkühlbeutel, der an einer Seite und am Boden aufgeschnitten wird. Den Beutel so vor sich auf die Arbeitsfläche legen, dass die geschlossenen Seite zur Tischkante zeigt. Den Beutel aufklappen, ein Bällchen mittig hineinlegen, und die Folie wieder über das Bällchen klappen. Nun mit einem kleinen Brettchen gleichmäßig und fest auf das Bällchen drücken, so dass sich eine flache, runde Teigplatte bildet. Mit einem Rollholz die Seiten des (immer noch zwischen Folie liegenden) Teiges unter Drehen etwas weiter ausrollen, so dass man schließlich eine Platte mit etwa 11 cm Durchmessern erhält.
Die obere Folie zurückschlagen und etwa 2 Tl der Füllung (P: waren etwa 20 g) auf einer Seite der Teigplatte verteilen. Die untere Teighälfte nun mit Hilfe der Folie über die Füllung schlagen, die Empanada aus der Folie nehmen und die Ränder gut zusammendrücken. Ich habe nun den Rand des Halbmondes mit einem Teigrädchen glatt abgeschnitten. Die fertige Empanada auf ein Backblech legen und abdecken. Die restlichen Teigstücke genauso verarbeiten.
Die fertigen Empanadas mit einem Schaumlöffel aus dem Topf nehmen und auf einem mit Küchenpapier belegten Teller kurz abtropfen lassen.
Die Empanadas noch warm mit Aji und Limettenschnitzen servieren.
Jenny: Man kann sowohl die Füllung, den Teig und die fertig vorbereiteten Empanadas im Voraus zubereiten, jedoch sollte man immer gut darauf achten, dass alles gut luftdicht verpackt ist. Wenn man gefrorene Emapanadas frittieren möchte, sollte man die Öltemperatur etwas reduzieren (ca. 150 Grad) und einige Minuten länger frittieren.
Anmerkung Petra: Knusprig und würzig – absolut klasse, wir waren begeistert! Füllung und Dip herzustellen ist zwar zeitaufwändig, aber ganz unkompliziert. Der Teig ist dagegen schnell gemacht.
Bei mir war am Schluss noch 180 g Füllung übrig, die habe ich eingefroren, genau wie einige fertige, aber noch nicht frittierte Empanadas.
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