Der Vorrat meines selbst gemachten Gemüsebrühpulvers ging gegen Null, das Wetter war mies – beste Voraussetzungen für Nachschub zu sorgen. Bei der Gelegenheit fiel mir ein, dass ich meine Vorgehensweise bei der letzten Produktion zwar fotografisch festgehalten hatte, die Fotos es aber aus unerfindlichen Gründen nicht von der Festplatte ins Blog geschafft hatten. Das wird hiermit nachgeholt.
Das von mir verwendete Rezept stammt von Alexander Hermann. Ich habe es bei hundertachtziggrad gefunden, es geistern aber jede Menge ähnlicher Rezepte durchs Netz (wie etwa hier oder hier). Die Gemüsepalette kann man natürlich nach Belieben ergänzen (Petersilienwurzeln, getrocknete Tomaten, Knoblauch etc.), ich mag dieses relativ „neutrale“ Pulver aber recht gerne.
Das grob vorgeschnittene Gemüse wird zusammen mit dem Salz püriert. Letztes Jahr habe ich das im Food Processor meiner Kenwood gemacht, dieses Jahr in meinem Uralt-Thermomix.
Nun kommt der Schritt, wo sich meine Vorgehensweise von den anderen unterscheidet. Die meisten trocknen die Gemüsepaste auf Backblechen im leicht geöffneten Ofen, ich verwende meinen Dörrex. Die angegebene Menge füllt gerade meine vier Siebe.
Nach etwa 6-7 Stunden sind die Platten komplett trocken, lassen sich vom Backpapier ablösen und können in grobe Stücke gebrochen werden. Zusammen mit getrockneten Steinpilzen mahle ich alles nochmal im Mixer.
Nun ist das Vorratsglas wieder gut gefüllt.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Gemüsebrühpulver selbstgemacht |
Kategorien: | Konservieren, Gewürz, Gemüse, Suppe |
Menge: | 1 Schraubglas 400ml |
Zutaten
400 | Gramm | Zwiebel | |
150 | Gramm | Meersalz | |
300 | Gramm | Möhren | |
100 | Gramm | Lauch | |
250 | Gramm | Sellerie | |
1 | Essl. | Tomatenmark | |
40 | Gramm | Glatte Petersilie | |
2 | Essl. | Getrocknete Steinpilze |
Quelle
Meine Vorgehensweise nach | |
180°/Alexander Hermann |
Erfasst *RK* 12.11.2010 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Das Gemüse grob schneiden, dann mit dem Salz und Tomatenmark im Thermomix oder in einem Food Processor portionsweise zu einer feinen Paste pürieren. Am Schluss nochmal alles zusammen mixen.
Die Masse auf 4 rund geschnittene Backpapiere (etwas kleiner als das Drahtgitter) im Dörrex verteilen und gut 6 Stunden auf Stufe 4 trocknen, dabei die Körbe immer wieder wechseln.
Die getrockneten Platten vom Papier ablösen (das geht abgekühlt gut) und grob zerbrechen.
Die Platten zusammen mit den Steinpilzen im Thermomix fein mahlen, ergibt feines Gemüsebrühpulver.
Dosierung für Gemüsebrühe: etwa 1 gehäufter Tl auf 250 ml Wasser.
Alternative im Backofen: Bei 80° Umluft ca. 8 Std. im Ofen trocknen. Am Anfang immer mal wieder den Ofen kurz öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
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Sehr gute Idee, da es ja zur Zeit keine frischen Kräuter gibt, aus der man die „Geheimpaste“ der Wilden Henne machen kann 😉 habe leider keinen Dörrek, aber Backofen geht ja, wie du schreibst, auch. (Habe mir den Dörrex grad bei a* angeschaut, verlockend…)
Ahhhhh, das habe ich tatsächlich noch nie gemacht. Scheint ja eine recht einfache Sache zu sein – ich habe mir das wesentlich komplizierter vorgestellt.
So, das mach ich jetzt auch endlich mal, wird auch höchste Zeit!!
Das klingt ja gar nicht so aufwändig – irgendwie hatte ich abgespeichert, dass das eine sehr mühevolle Arbeit ist (ich glaube, das Wildhendl hat das mal gesagt). Noch dazu hab ich auch ein Trockengerät (für die Pilze!), dann werd ich das mal versuchen …
Ich mache das auch gerne so – Rezept geklaut bei A. Hermann. Ich finde immer, dass es einen Riesenspass macht, so etwas selbst zu machen, weil man die Geschmacksrichtungen selbst bestimmen kann.
Pilze! Das schmeckt sicher hervorragend!
Und da bei dir nicht so viele Kräuter drinnen sind, kann man das wahrscheinlich auch machen, ohne dass einem die Luft wegbleibt.
Wird nachgemacht! Mein Pulver neigt sich eh schon dem Ende zu.
Das hört sich toll und einfach an …
Wie lange hält sich das denn ohneKonservierungsmittel?
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Ah! Die getrocknete Variante kannte ich noch gar nicht! Jetzt muss ich mal den Dörrex googeln……
Genial! Danke, Petra, für diesen ausführlichen Beitrag. Liebe Grüße!
Super, denn selbst die „Bio und ohne Geschmacksverstärkervariante“ der gekauften Brühe aus dem Glas schmeckt mir zu penetrant. Werd ich gleich am Wochenende mal ausprobieren! Und ein Dörrgerät haben wir auch, dann kommt das auch mal wieder zum Einsatz! Danke und liebe Grüße!
Super, diese Idee hatte ich auch schon, habs dann aber doch nie gemacht. Danke für das Rezept!
Das finde ich super! So mache ich auch meine Gemüseinstantsuppen wie schon meine Großmutter 🙂 Danke, dass auch du so etwas selbst machst 😉 Danke und liebe Grüße, Semiha
Wenn ich immer sehe, was für Mengen an Fix- und Suppen-Produkten die Leute im Supermarkt aufs Band legen…
Ist wirklich keine große Sache, wenn man eine gute Häckselmaschine hat.
Viel Spaß beim Nachbasteln – man kann die Gemüse ja ganz nach eigenen Vorlieben zusammen stellen.
Dann wars doch gut, dass ich die alten Fotos noch recycelt habe 🙂
Da gibts natürlich auch noch andere Hersteller, einfach mal schauen. Ist ganz praktisch, so ein Teil.
Da ist ja ziemlich viel Salz drin. das konserviert. Außerdem ist alles gut trocken – da passiert nicht viel. Man sollte das Glas natürlich nicht immer in der prallen Sonne stehen lassen.
Mein letzter Ansatz hat etwa ein Jahr gehalten, dann war er aufgebraucht. Mit Langzeitexperimenten kann ich daher nicht dienen 😉
Kräuter gebe ich dann (wenn möcglich frisch) nach Lust und Laune in die Suppen oder Saucen.
Genau, da kann man ganz schön experimentieren. Getrocknete Tomaten geben auch viel Aroma – allerdings ist das dann nicht mehr so neutral wie das Grundrezept hier.
Wenn du ein Gerät hast, was alles gut klein mixt, ist es wirklich nicht viel Aufwand. Ich schneide die Ausgangsprodukte grob vor, dann geht es leichter.
Nix wie ran!
Nö, das ist wirklich nicht kompliziert.
Wenn man z.B. wie ich gerne Pilze sucht, lohnt sich so ein Trockengerät wirklich.
So, das Zeug ist gemixt, (mein Mixer (so’n olles Ding, das ein Mann mal bei Tchibo gekauft hat) hat absolut auf der letzten Rille gearbeitet, die Paste im Ofen (Was für ein gemeiner Zwiebeldampf!). Heute Nacht hol ich’s raus! Ich bin sehr gespannt.
ist schon fertig, das ganze obere Stockwerk riecht danach :-), bin schon neugierig auf den ersten Einsatz.
Dafür hab ich mich an deinen Grammelknödeln versucht 😉
So, jetzt habe ich mir auch Gemüsebrühpulver selber gemacht. Danke für das Rezept, Petra.
Ich mag das Zeugs aus dem Supermarkt nicht. Auch wenn es Bio ist. Da sind trotzdem immer noch Sachen drin, die nicht sein müssen.
Allerdings hat das Trocknen im Backofen bei mir 10 Stunden gedauert. Dafür habe ich jetzt ca. 1 Jahr Ruhe.
LG Nele
Mit dem Backofen habe ich leider keine Erfahrung, ich habe bisher immer den Dörrex verwendet.
Hier ist es in Action! Vielen Dank für das Rezept!
http://mittagbeimutti.wordpress.com/2013/01/30/vanille-pistazien-risotto-und-zander/
Klasse – das ist so universell einsetzbar 🙂
Liebe Petra
In meinem Gärtchen, gleich neben der Rebe und nicht im Gemüsebeet, pflanze ich jeweils einen (!) Setzling Stangensellerie. Davon nehme ich Stange um Stange frisch zum Würzen. Und beim Garten Abräumen im Herbst schneide ich die übrig gebliebenen Blätter und auch das Laub vom Knollensellerie ab und trockne es zuerst etwas an der Sonne an, so noch vorhanden, anschliessend im Backofen (mein Rolls Royce hat eine Dörrfunktion!), bis es raschelt. Die gut getrockneten Blätter bewahre ich lose in einem 1-Liter-Kompottglas auf – die perfekte Würze. – Kann man mit anderem Gemüse natürlich auch machen: in dünnste Scheiben geschnitten im Ofen getrocknet entstehen so Rote Beete-Flakes, Möhren-Flakes in allen Farben, Sellerie-Flakes, Zucchetti-Flakes etc.
Bea Wyler
Super Idee 🙂 Da bekomme ich gleich Lust auf Frühling und Garten. An getrockneten Gemüse-Flakes sollte ich mich tatsächlich auch mal versuchen.
Das will ich seit mind. 3 Jahren nachmachen. Auch wenn es bei mir auf die Backofen-Variante herausläuft… Danke für den Reminder. Perfekt für trübe Wintertage.
Allerdings, so kann man solche Tage sinnvoll nutzen 🙂
Ich haben kein Dörrgerät und würde den Backofen nutzen.
Wieviel Grad und wie lange braucht dann das Trocknen?
LG, Susanne
Die Angaben findest du in der von mir verwendeten Vorlage
http://hundertachtziggrad.blogspot.de/2010/11/wurzelwerk.html
Bei 80° Umluft ca. 8 Std. (ich mach das über Nacht) im Ofen trocknen. Am Anfang immer mal wieder den Ofen kurz öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Viel Erfolg!
Hallo,
das Rezept klingt toll, das muss ich probieren.
DANKE
LG
Das ist wirklich prima, ich habe gerade auch ein Glas ins Ferienhaus mitgenommen.
Oh, ich glaube, ich habe gerade eine Begründung gefunden, warum ich unbedingt ein Dörrgerät brauche!
Liebe Petra, meine Eltern haben mir beigebracht immer ehrlich zu sein und auf keinem Fall zu lügen und zu stehlen.
Nun es hat 47 Jahre nicht schlecht funktioniert bis heute. 🙁
Ich habe nun gestohlen, was habe ich gestohlen? Dein Rezept.
Sei mir nicht böse, aber ich war schon lange auf der Suche nach einer Brühe im Pulverform.
Seit 6 Wochen arbeite ich in einem Alterszentrum um habe Eimerweise Gemüsebrühe von XXXX Firma entdeckt und war geschockt darüber was das auf der Zusammensetzung stand.
Jetzt habe ich Dein Rezept in der 5 Kilo Version gemacht und zum Test den BewohnerInnen vorgesetzt.
Unglaublich aber mein Diebstahl hat sich gelohnt, die BewohnerInnen habe sich für Deine Brühe entschieden und ich bin mal wieder glücklich, dass ich „we love handmade“ servieren kann.
Danke Dir für das gelungene Rezept.
Liebe Grüsse
Roger
Lieber Roger, das Lob gebührt nun wirklich nicht mir, sondern Alexander Herrmann und den Bloggern vor mir, die das auch schon ausprobiert haben. Aber ich freue mich, wenn es dir zusagt – auf jeden Fall ist das eine Gemüsebrühe, die man richtig guten Gewissens benützen kann 🙂 Meine Hochachtung, dass du die Arbeit auf dich nimmst und nicht wie viele andere auf minderwertige Fertigprodukte setzt.
Eine schöne Adventszeit und herzliche Grüße in die Schweiz!
Vielen Dank für das tolle Rezept! Einziges „Problem“: bei mir klebt das Ganze voll am Bachpapier fest – ist ganz schwer, es vom Papier zu lösen. Woran kann das liegen?
Ich hatte es auch schon mal mehr und mal weniger, dass die Platten am Papier klebten, sie ließen sich dennoch ablösen. Vielleicht ist liegt es am Typ des Backpapiers?
Wie macht man das im Ofen??
Das steht im oben verlinkten Ursprungsartikel: „Bei 80° Umluft ca. 8 Std. (ich mach das über Nacht) im Ofen trocknen. Am Anfang immer mal wieder den Ofen kurz öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.“
Bin noch kompletter Neuling hierbei. Wenn ich das im Ofen mache, welche Gradzahl und wie lange in etwa? Wäre super wenn ihr mir da weiterhelfen könntet 🙂
Ein Blick in meine Antwort auf den letzten Kommentar hätte schlauer gemacht 😉 Hier nochmal:
Das steht im oben verlinkten Ursprungsartikel: „Bei 80° Umluft ca. 8 Std. (ich mach das über Nacht) im Ofen trocknen. Am Anfang immer mal wieder den Ofen kurz öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.“
Hallo Petra,
Du wirst lachen…nachdem ich meine Frage reingestellt habe wurde mir die vorhergehende Nachricht angezeigt. Probier es auch grad aus ☺ ich Danke aber nochmal für Deine Antwort ☺
Ich hoffe, alles hat gut geklappt!
Ich habs gemacht und muss leider sagen , als brühwürfelersatz unbrauchbar. Löst sich nicht komplett auf und wird eine braune brühe. Brrr. Genau nach Anweisung hergestellt. Schade. Fand die Idee klasse. Lg
Es kommt vielleicht ein wenig darauf an, was für Erwartungen man hat. Klar bleiben mikrokleine Stückchen, schließlich hat man das Gemüse gemixt und nicht atomisiert. Aber was bleibt, ist richtiges Gemüse.
Ich mache mir eine ganz ähnliche Mischung im Thermomix, trockne das aber nicht, sondern Fülle es als Paste in Gläser! Ist durch das Salz sehr gut haltbar. Nur Kohlsorten sollte man nicht nehmen, da das gärt.
Danke für den Tipp – gelesen hatte ich das schon, allerdings noch nicht selbst ausprobiert.
Eigentlich musst du es gar nicht trocknen!
Ich mache so genanntes „Wurzelwerk“ – praktisch eine „nasse“ Gemüsepaste:
850 g Möhren, Pastinaken, Poree, Sellerie, Petersilienwurzeln etc., 130 g Meersalz im TM
8 Sek./Stufe 7 zerkleinern. In ein Glas füllen. Hält im Kühlschrank 1 Jahr.
Das hatte Kirsten in einem Kommentar auch schon angemerkt – wird beim nächsten Mal gemacht 🙂
Ich benutze bei meiner Brühe auch einen Dörrapperat.Die gibt es mittlerweile für wenig Geld. Allerdings trockne ich das Gemüse erst in Stücken und mahle es dann im trockenen Zustand.Ist weniger Sauerei, finde ich. Ausserdem kann man das Gemüse so in größeren Stücken lassen. So braucht man kein Backpapier und der Trocknungsvorgang geht durch die bessere Luftzirkulation durch die Gitterböden viel schneller.
Schaut mal unten, wie ich es mache ! Ich tausche die Arbeitsschritte einfach ! Keine Sauerei-kein Kleben…und viel schneller!
Hallo,
ich bin zufällig bei Pinterest über das Rezept gestolpert.
Bin richtig begeistert.
Jedoch habe ich leider kein Dörexx.
Habe mir die oben verlinkten Seiten auch angeschaut. Die machen das im Backofen, aber mit Umluft. Was meiner leider nicht hat.
Würde das trocknen auch mit ober und Unterhitze funktionieren?
Liebe Grüße
Warum versuchst du es nicht mal mit einer „nassen Paste“, wie in einem Kommentar beschrieben? Dann entfällt das Trocknen ganz und durch den Salzgehalt ist die Würzpaste auch so lange haltbar. Rezepte finden sich eine Menge mit unterschiedlichen Zutaten im Netz, z.B. dieses hier
http://www.smarticular.net/haltbare-gemuese-wuerzpaste-selbermachen-ohne-kochen/
Das werde ich auf jeden Fall mal probieren, was für eine super Idea. Ich muß es im Ofen trocknen.