Vor etwa 3 Wochen kochte Kolja Kleeberg bei Lanz ein Gericht mit dem provokativen Namen Chili con Bambi, was Helmut mit den Worten kommentierte: das könntest du mal kochen – wir haben doch noch Rehschultern in der Tiefkühltruhe. Ich konnte mich zwar gar nicht mehr genau daran erinnern, doch als brave Ehefrau habe ich am Wochenende die Schultern aus dem Kälteschlaf geweckt, das Fleisch ausgelöst und mit schwerem Messer in feines Hackfleisch verwandelt.
Beim Lesen des Original-Rezepts kamen mir dann aber doch leichte Bedenken: da wurde jede Menge Flüssigkeit zugeben (1/2 l Rotwein sowie 1 l Wildfond), im schnellkochtopf gekocht und am Schluss jede Menge Kräuter (je 1 El (!) Rosmarin, Majoran, Korianderblätter und Minze – für mich eine etwas willkürliche Zusammenstellung) über das Gericht „gestreut“.
Also habe ich das Ganze nach meinem eigenen Geschmack abgewandelt: als Rehfond habe ich meine eigene sehr konzentrierte Rehglace eingesetzt – weiteres Verdünnen war nicht notwendig. Dazu 2 El der von lavaterra abgekupferten Gemüse-Juspaste und etwa 100 ml Chilipüree (aus selbst gezogenen Jalapenos und Padrones).
Geschmurgelt wurde das Ganze im offenen Bräter – so kann ich anders als im Schnellkochtopf immer probieren, wie es um den Geschmack steht. Großes Abschmecken war dann allerdings gar nicht nötig: komplexer aromatischer Geschmack mit für uns angenehmer Schärfe, sehr lecker.
Die vorgesehene Rahmpolenta als Beilage hat mich nicht 100% überzeugt: sie schmeckte zwar nicht schlecht, war mir aber einfach zu üppig. Nach etwa 30 Minuten Köcheln begann sich schon etwas Fett abzusetzen. Außerdem war das am Ende resultierende kleine Häufchen Polenta bestimmt nicht als Beilage für das aus 1 kg Rehhack hergestellte Chili ausreichend. Vorausschauend hatte ich noch ein paar Nudeln gekocht – bestimmt keine schlechte Alternative.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Chili con Bambi (Petra) |
Kategorien: | Wild, Reh, Beilage, Mais |
Menge: | 4 bis 6 Portionen |
Zutaten
H | CHILI | ||
Pflanzenöl | |||
Butter | |||
1 | kg | Ausgelöste Rehschulter; mit scharfem Messer von | |
-Hand gehackt | |||
4 | Zwiebeln | ||
4 | Zehen | Knoblauch | |
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle | |||
Kreuzkümmel aus der Mühle | |||
1 | Essl. | Edelsüßer Paprika | |
1 | Teel. | Piment d`Espelette | |
50 | Gramm | Frischer Ingwer; gerieben | |
4 | Gewürznelken | ||
1 | Zimtstange | ||
2 | Frische Lorbeerblätter | ||
1/2 | Ltr. | Rotwein | |
1 | Essl. | Honig | |
225 | ml | Wildglace; selbstgemacht | |
2 | Essl. | Gemüse-Juspaste (s. Rezept A. Herrmann) | |
100 | ml | Jalapeno-Padron-Püree (eigene Herstellung) | |
Salz | |||
Frisches Koriandergrün oder Petersilie | |||
H | RAHMPOLENTA* | ||
300 | ml | Milch | |
300 | ml | Sahne | |
100 | Gramm | Bramata (grober Polentagrieß) | |
Salz | |||
H | SOWIE | ||
Parmesankäse |
Quelle
stark modifiziert nach einer Idee von Kolja Kleeberg |
Erfasst *RK* 05.01.2009 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Chili con Bambi:
Knoblauch und Zwiebeln fein würfeln. Rehhack, Zwiebeln und Knoblauch in Pflanzenöl und Butter anbraten. Pfeffer, Kreuzkümmel, Paprika und Piment d`Espelette mischen und zugeben. Den Ingwer schälen, reiben und zugeben. Nelken, Zimt und Lorbeerblätter ebenfalls zugeben. Salzen und mit Rotwein ablöschen. Honig einrühren, Wildfond, Jalapenopüree und Gemüse-Juspaste zugeben. Etwa 1 Stunde offen sanft schmurgeln lassen.
Am Schluss frisches Koriandergrün oder Petersilie zugeben.
Chili mit Rahmpolenta oder Nudeln servieren und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.
Rahmpolenta:
Milch und Sahne aufkochen, salzen, den Polentagrieß einrühren und mindestens 30 Minuten quellen lassen.
Dazu Salat.
Anmerkung Petra: Im Original des Chilis wird sehr viel mehr Flüssigkeit verwendet – wäre mir zu flüssig. Außerdem werden dort am Ende eine Mixtur aus diversen Kräutern (je 1 El Rosmarin, Majoran, Koriandergrün und Minze) dazu noch Chilis und Parmesan darüber gestreut – ist mir zuviel und zu durcheinander.
Die Rahmpolenta ergibt nur eine kleine Menge, ist aber sehr üppig: nach 30 Minuten Garen tritt sogar schon etwas Fett aus. Ich würde für 4 Personen etwa 150 bis 200 g Polenta nehmen und max. 1/4 der Flüssigkeitsmenge als Sahne verwenden.
Original unter
:http://lanzkocht.zdf.de/ZDFde/download/0,6753,7007929,00.pdf
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