Selbstgemachte Spaghetti mit Tunfischsauce

Schon lange jammere ich Helmut die Ohren voll, dass ich einen zweiten Backofen zum Brotbacken gut gebrauchen könnte. Letzten Samstag waren wir nun bei einer Vorführung des MKB-Studios von Steinbacköfen der Firma Häussler in der Nähe von Vilshofen und haben einen Elektro-Steinbackofen und einen Holzbackofen im Gebrauch gesehen. Letzterer ist zwar nett, kommt bei mir aber aus Bequemlichkeitsgründen sicher nicht in Frage 😉

Wenn man sein Publikum schon mal versammelt hat, will man natürlich weitere Begehrlichkeiten wecken und führt auch noch die elektrische Edel-Nudelmachine mit verschiedenen Matritzen vor (bei uns war es noch das alte Modell mit schwerem Messing). Ich gebe zu, ein nettes, allerdings auch sehr teures Spielzeug, das sogar Helmuts Interesse weckte, zumal das Produkt in Form der fertigen Nudeln wirklich sehr ordentlich aussah und die Herstellung so gut wie keine Arbeit macht.

Bei dieser Gelegenheit wurde ich natürlich wieder an die elektrische Nudelmaschine erinnert, die bei  mir seit langem im Keller schlummert. Ich hatte sie vor Jahren dorhin verbannt, als es mir nicht gelungen war, damit ein präsentables Ergebnis zu erzielen. Jetzt hatte ich aber gesehen, wie so ein Teig für diese Art von Maschinen auszusehen hat – nämlich ausgesprochen krümelig. Vielleicht lag da ja mein Fehler? Wieder zu Hause habe ich die Simac PastaMatic MX 700 gleich aus dem Karton mit der Bestimmung "Flohmarkt" befreit, um ihr eine letzte Chance zu geben.

Teig in der Nudelmaschine

So in etwa soll der Teig nach dem Kneten aussehen: es sollen sich walnussgroße, feuchte, aber nicht klebrige Klumpen gebildet haben, wie auch sehr gut hier beschrieben. Ich habe den Teig früher sicher zu feucht gehalten.

Spaghetti

Dann klappt das auch mit den Nudeln besser 🙂 Einen Tick mehr Ei bzw. Wasser hätten die Nudeln wahrscheinlich vertragen, die Oberfläche ist noch etwas rau, was sich aber beim Mischen mit Sauce nicht unbedingt als nachteilig erweist.

getrocknete Nudeln

Weil ich sie nicht gleich verwerten konnte, habe ich die Spaghetti erst auf dem Nudel-Trockenständer und dann auf den Siebgittern meines Dörrapparates gelagert.

Spaghetti mit Tunfischsauce

Und so sehen sie gekocht mit Tunfischsauce aus – gar nicht schlecht 🙂

Ach ja, nächste Woche bekomme ich übrigens meinen Elektro-Steinbackofen Primus samt Knetmaschine (Häussler Alpha) – bei so einem Angebot des lieben Ehemannes sagt man schließlich nicht nein 🙂 Jetzt muss nur noch der Elektriker Kraftstrom in meinen Hauswirtschaftsraum legen, dann kann es losgehen.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Spaghettini mit Thunfisch
Kategorien: Italien, Nudeln, Fisch
Menge: 4 Portionen

Zutaten

2     Zwiebeln
2     Knoblauchzehen
3     Sardellen
2 Dosen   Thunfisch in Öl(à 210 g)
50 Gramm   Cornichons
1 1/2 Bund   Schnittlauch
30 Gramm   Butter
2 Essl.   Öl
100 ml   Weißwein, trocken
300 Gramm   Crème Fraiche (Petra: 125 g Schmand)
125 ml   Sahne (Petra: 125 ml Sahne)
      Salz
      Pfeffer a.d.M.
1 Prise   Zucker
1 1/2 Essl.   Zitronensaft
80 Gramm   Kapern
1     Eigelb
400 Gramm   Spaghettini

Quelle

  Essen & Trinken 2/93
  Erfasst von Sylvia Mancini

Zubereitung

Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Sardellen fein hacken. Den Thunfisch in einem Sieb abtropfen lassen. Cornichons in kleine Würfel schneiden. Schnittlauch in Röllchen schneiden.

Butter und 1 EL Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Sardellen und die Hälfte des Thunfisches darin andünsten. Mit Weißwein ablöschen und gut einkochen lassen. Creme fraiche und Sahne dazugeben und etwas einkochen. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Zitronensaft herzhaft würzen. Mit dem Schneidstab des Handrührers pürieren, anschließend durch ein feines Sieb streichen*.

Den restlichen Thunfisch, Kapern und Cornichons in die Sauce geben, einmal aufkochen lassen. Das Eigelb verrühren und unter die Sauce rühren. Die Sauce darf nicht mehr kochen. Zuletzt den Schnittlauch dazugeben.

Inzwischen reichlich Salzwasser mit restlichem Öl zum Kochen bringen. Die Nudeln bißfest darin kochen, abgießen und gut abtropfen lassen. Die Nudeln in eine vorgewärmte Schüssel geben, die Sauce unterheben und sofort servieren.

Anmerkung Petra: gemacht mit selbstgemachten Spaghetti aus der Simac PastaMatic. Sehr lecker!

*Den Schritt "durchs Sieb streichen" keinesfalls auslassen! Damit entfernt man nämlich den faserigen ausgekochten Thunfisch und erhält eine dünnflüssige feine Sauce, die durch das Eigelb wieder etwas Bindung erhält. Der restliche Thunfisch wird ja nur kurz in der Sauce erhitzt und bleibt dadurch saftig. Zumindest dafür guten Thunfisch verwenden.

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10 Antworten auf „Selbstgemachte Spaghetti mit Tunfischsauce“

  1. Ich bin gespannt zu sehen, wie Dein Brot jetzt aussehen wird!!! Besser ist kaum möglich. Ich lese jeden Tag Dein Blog seit vielen Monaten und habe sehr viel beim Backen gelernt. Heute, z.B., habe ich Brötchen nach einem Rezept von Deinem Blog gemacht. Toll geschmeckt. Was Du sagst von Pastateig ist wahr. Ich hatte das Glück, eine Italienerin (Freundin) zu sehen und lernen. Der Teig hat so wenig Wasser (ich nehme keine Eier wegen Cholesterin), dass ich am Anfang nicht glauben konnte, dass was daraus wird. Meine Bosch 6000 schafft das kaum, und am Ende muss ich immer per Hand kneten. Und jetzt meine Frage: meinst Du, Deine Kenwood ist allgemein besser, um Brotteig zu kneten, als diese Bosch (die gleiche, wie Deine alte, aber mit 600 watt? Ich habe kein Vergleich, vorher habe ich nur per Hand geknetet. Sorry fÜr mein Deutsch.

  2. Ein Glück, dass Du Deiner Pasta-Maschine noch eine Chance gegeben hast! Die Spaghetti sind toll gelungen! Und ich kann mir Dein strahlendes Gesicht vorstellen, wenn Dein Steinbackofen und die Knetmaschine eintreffen…Du hast aber nicht die Knetmaschine für 200kg Teigmenge bestellt 😉 oder doch?
    Auf all die neuen Versuche und Rezepte bin ich schon sehr gespannt und ich freu‘ mich richtig darauf!

  3. Herzliche Gratulation – sowohl zum neuerlichen Versuch mit der alten Maschine als zur Neuanschaffung ! Da kommt sicher viel Vorfreude auf (kann ich ja derzeit sehr gut nachfühlen; ich habe mir für einen meiner beiden neuen Öfen einen Brotbackstein mitbestellt…)

  4. sehen sehr delikat aus und waren es gewiss auch, so schöne Spaghettis. Dass der Teig relativ trocken sein muss, habe ich für mich auch erst entdecken müssen. Meine Kenwood Chef schafft nur gerade solange, als sich der Teig mit dem Knethaken noch in den Krümeln dreht. Ein Tick mehr Ei, dann ist fertig, dann muss man von Hand ran. Drum mache ich meine Pasta-Teige immer am Vortag. Über Nacht im Kühlschrank können sie dann schön durchziehen und sind dann gerade so feucht, dass ich sie walzen kann. Bei Extrudern, wie Deiner Maschine, muss alles noch trockener sein, dort machts der hohe Druck in der macchina. Gruss Robert.

  5. Hallo Mercedes,
    dein Deutsch ist ausgezeichnet!
    Du kannst mit der Bosch natürlich auch gutes Brot backen, habe ich jahrelang gemacht. einen direkten Vergleich mit dem gleichen Teig in beiden Maschinen habe ich noch nicht gemacht. Die Kenwood finde ich praktischer, weil der Haken nicht innerhalb der Schüssel sitzt, sie ist auch besser zu reinigen. Einiges vom Zubehör gefällt mir bei der Bosch besser, deshalb nutze ich sie immer noch als Zweitmaschine, auch weil ich dafür eine Getreidemühle habe.
    Hallo Robert,
    danke für den Kühlschrank-Tipp 🙂

  6. Silser Brötchen (Schweizer Laugengebäck)

    Am Freitag Morgen um kurz nach 7 Uhr stand der Elektriker vor der Türe und nach lautem und Mark- und Bein erschütterndem Bohren und länger dauerndem Kabel Legen hatte mein Hauswirtschaftsraum Kraftstrom, der ja für den neuen Elektro-Steinbackofen benöt…

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