Pisco Sour aus Chile

Weiter geht es mit unserem Ausflug nach Chile für die kulinarische Weltreise im März. Eine lange Tradition hat dort der Weinbau. Die einzigartigen klimatischen Bedingungen bringen kraftvolle komplexe Weine von sehr guter, international anerkannter Qualität hervor. Während in Europa, Australien und Neuseeland die Reblaus im 19. Jahrhundert fast alle Weinstöcke zerstörte (Reblauskatastrophe) und dafür sorgte, dass Weine dort nur gepfropft angebaut werden, gedeihen in Chile als einzigem Land noch Reben auf wurzelechten Stöcken. Auch von falschem Mehltau wurde Chile bisher verschont.

Wo Wein angebaut wird, gibt es auch Schnaps auf Traubenbasis und dieser heißt in Chile (und Peru) Pisco. Pisco ist kein Tresterbrand, sondern ein Destillat aus Traubenmost und kann als Nationalgetränk der beiden Länder bezeichnet werden. Wichtiger Unterschied der beiden Schnäpse: chilenischer Pisco wird mindestens 60 Tage in Eichenholzfässern gelagert, peruanischer Pisco dagegen ist die Reifung in Holzfässern oder anderen geschmacks- oder farbgebenden Behältern verboten (Quelle und weitere Erläuterungen). Chilenischer Pisco wird hauptsächlich aus aromatischen Muskatellertrauben gebrannt. In dem von uns verwendeten El Gobernador* mit seinen fruchtigen Aromen sind das Moscatel Rosada und Moscatel de Alejandra.

Pisco Sour

Pisco kann man pur oder in Mischungen konsumieren, wobei der absolute Cocktail-Klassiker der Pisco Sour ist, der in Chile bei keiner Einladung oder Zusammenkunft fehlen darf. Pisco Sour wird stets eiskalt, aber nicht über Eis serviert und besteht neben der Grundspirituose aus Zitronen- oder Limettensaft, Zuckeranteil, Eiweiß und einigen Tropfen Angostura Bitters. Es gibt unzählige Varianten und Mischungsverhältnisse: mal mit Zucker, mal mit Zuckersirup, gerne auch mit Sirop de Gomme* (Gummi Arabicum Sirup). In Peru verwendet man eher Limetten, die aber etwas anders schmecken als die hier erhältlichen, in Chile kann auch mal auf das Eiweiß verzichtet werden. Neben Angostura kann man auch etwas Zimt auf den Eischaum geben. Als Eiweißersatz für Vegetarier eignet sich Aquafaba, das dickflüssige Kochwasser von Kichererbsen oder sonstigen Hülsenfrüchten.

Wir haben unseren Küchen-Apéro Pisco Sour an ein Rezept aus The South American Table* von Maria Baez Kijac angelehnt, das relativ leicht ist und nur 3 cl Schnaps pro Glas vorsieht, normal sind 5-6 cl. Hierzulande in Cocktails eher selten vertreten ist Eiweiß, das sorgt aber für ein unglaublich cremiges, rundes Mundgefühl und bindet die Säure elegant ein.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Pisco Sour
Kategorien: Getränk, Cocktail, Chile
Menge: 2 Gläser

Zutaten

60 ml Pisco (P: El Gobernador)
30 ml Zitronensaft; frisch gepresst
2 Essl. Feiner Zucker (P. 24 g feinster Backzucker)
1 Frisches Eiweiß
8-9 Eiswürfel
H ZUM FERTIGSTELLEN
Angostura Bitters

Quelle

modifiziert nach
Maria Baez Kiijac
The South American Table
Erfasst *RK* 15.03.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

2 Gäser (Coupé-Gläser, Champagnerschalen oder kleine Tumbler) vorkühlen.

Pisco, Zitronensaft, Zucker und Eiweiß in einen Shaker geben und 20 Sekunden shaken – alternativ kann man für perfekten Schaum den Inhalt kurz mit dem Pürierstab oder Milchaufschäumer bearbeiten. Dann die Eiswürfel zugeben, den Shaker schließen und 20 Sekunden sehr kräftig shaken.

Den Pisco Sour auf die beiden gekühlten Gläser verteilen und mit ein paar Tropfen Angostura Bitters beträufeln.

Anmerkung Petra: cremiger, erfrischender und sehr harmonischer Cocktail.

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):

Britta von Brittas Kochbuch mit Tomaticán – Rindfleisch mit Mais und Tomaten
Simone von zimtkringel mit Completo italiano
Wilma von Pane-Bistecca mit Humitas
Wilma von Pane-Bistecca mit Croquetas de Pescado
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Chilenische Empolvados
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Chilenische Empolvados
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Marraquetas mit Vorteig – chilenische Doppelbrötchen
Gabi von Langsam kocht besser mit Kulinarische Weltreise Chile: Pan Dulce
Volker von Volkermampft mit Pan Amasado Rezept – einfache chilenische Weizenbrötchen
Regina von bistroglobal mit Pie de Limón
Simone von zimtkringel mit Completo italiano
Susanne von magentratzerl mit Pantrucas
Regina von bistroglobal mit Pebre und Empanadas
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Chilenische Sopaipillas (frittiertes Kürbisbrot) mit Pebre
Jenny von Jenny is baking mit Brazo de reina, Biskuitrolle mit Karamell

14 Antworten auf „Pisco Sour aus Chile“

  1. Hallo Petra,

    danke für den Beitrag. Ich hatte überhaupt nicht parat, dass der Pisco Sour auch nach Chile gehört. Ich liebe ihn und denke, er steht inzwischen (meines Wissens in der peruanischen Variante) schon auf meiner „Most Drinked Liste“ gleich hinter Caipis auf Platz 2. (Gerade gestern gab es einen)

    Wenn der Pisco in größeren Mengen (für den hausgebraucht) gemacht wird, werden die Zutaten auch gerne einfach in einen Standmixer geworfen und schon hat man gleich Pisco für alle Gäste.

    Schöne Grüße
    Volker

    1. Genau, das ist sehr praktisch! Leider ist der Drink hier noch wenig verbreitet – er hätte wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient. Am Wochenende wollen wir gleich mal weitere Mix-Möglichkeiten (Piston/Chilcano) testen.

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