Eigentlich sollte uns die kulinarische Weltreise im August nach Grönland führen. Nachdem sich aber die Suche nach traditionellen Gerichten eher schwierig und unergiebig zeigte, switchte unser Reiseleiter Volkermampft kurzerhand um und sucht nun die besten Gerichte gegen Hitze aus aller Welt.
Ich serviere aus diesem Anlass eine erfrischende kalte Rote-Bete-Suppe aus Litauen, eine Šaltibarščiai (die korrekte Aussprache könnt Ihr euch hier anhören). Unseren ersten, aber intensiven Kontakt mit Litauen brachte 2000/2001 die Aufnahme unserer Gastschülerin Ruta aus der Hauptstadt Vilnius, die für ein Jahr bei uns lebte, während im Gegenzug unsere Tochter Kathi ein Jahr in Brasilien verbrachte.
Gegen Ende ihres Aufenthalts meinte Ruta, bei uns stünden so selten Suppen auf dem Tisch – in Litauen gäbe es dagegen fast jeden Tag Suppe!
Meine Rote-Bete-Suppe besteht aus Kefir, etwas Schmand, gekochten roten Beten, Gurken, Frühlingszwiebeln, Dill und gekochten Eiern. In Litauen serviert man gerne gekochte Kartoffeln dazu – mir hat die Idee aus dem Buch Die baltische Küche* sehr gut gefallen, dafür gekochte Babykartoffeln mit Schale rundum anzubraten und diese auf einem Spieß dazu zu reichen. Die Suppe sollte mindestens einige Stunden, gerne auch über Nacht im Kühlschrank durchziehen. Sie schmeckt richtig gut und ist ausgesprochen erfrischend!
Die Suppe gibt es in diversen Variationen im ganzen Baltikum: in Estland heißt sie Külm peedisupp, in Lettland aukstā zupa. Tochter Kathi war ja während ihres Pharmazie-Studiums einige Zeit für ein Praktikum in Lettland und erzählte erst jetzt wieder, wie gut ihr die Suppe in einem kleinen Café in Riga geschmeckt hätte. Auch in weiteren slawischen Ländern wie Polen wird die Suppe serviert, dort heißt sie Chłodnik.
Die hübsche Tischdecke auf dem Foto oben stammt übrigens aus Litauen – sie war ein Geschenk von Rutas Familie.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Lietuviški šaltibarščiai – litauische kalte Rote-Bete- Suppe |
Kategorien: | Suppe, Kalt, Sommer, Gemüse, Litauen |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
500 | ml | Kefir* | |
2 | Essl. | Schmand | |
2 | Minigurken | ||
200 | Gramm | Rote Bete (hier 2 kleinere) | |
Salz | |||
Pfeffer | |||
2 | Frühlingszwiebeln; fein gehackt | ||
1 | Essl. | Dill; frisch gehackt | |
1 | Teel. | Meerrettich; nach Belieben | |
Zitronensaft oder Apfelessig; nach Geschmack | |||
Wasser zum Verdünnen; nach Belieben | |||
H | ZUM SERVIEREN | ||
2 | Eier | ||
Gehackter Dill und | |||
Einige | Dillzweiglein | ||
H | SOWIE | ||
250 | Gramm | Kartoffeln* (P: Babykartoffeln mit Schale) | |
Öl; zum Braten |
Quelle
diverse Quellen u.a. | |
Simon Bajada | |
Die Baltische Küche und | |
baltos lankos | |
Lithuanian Traditional Foods |
Erfasst *RK* 23.08.2022 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Roten Bete je nach Größe etwa 45-60 Minuten in Salzwasser gar kochen (ein Messer sollte ohne Widerstand hineingleiten), dann abgießen, abschrecken und unter fließend Wasser schälen. Die Bete grob raffeln.
Die Gurken schälen, halbieren, die Kerne auskratzen und ebenfalls grob raffeln.
Den Kefir in eine Schüssel geben, rote Bete, Gurken, Frühlingszwiebeln, Dill und wenn gewünscht Meerrettich dazugeben, alles gut verrühren und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft pikant abschmecken. Wenn man eine dünnere Konsistenz bevorzugt, kann man die Suppe noch mit Wasser verdünnen. Die altibar ciai mindestens einige Stunden oder über Nacht kalt stellen.
Zum Servieren die Eier etwa 9 Minuten kochen, abschrecken und 5 Minuten in kaltes Wasser legen, dann pellen und grob würfeln.
Die kleinen Kartoffeln etwa 15 Minuten in Salzwasser gar kochen, dann abgießen und ausdampfen lassen. Die Kartoffeln samt Schale in einer Pfanne mit etwas Öl rundum braten, dann auf einen Spieß stecken. Man kann aber auch einfach Salzkartoffeln dazu reichen.
Die gut gekühlte Suppe in Teller füllen, mit den gehackten Eiern und Dill bestreuen und die Kartoffeln getrennt dazu servieren.
Anmerkung Petra: schmeckt ausgezeichnet und ist sehr erfrischend, perfekt für heiße Tage!
*In Litauen wird Kefir verwendet, es eignet sich aber auch Buttermilch oder eine Mischung.
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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):
Friederike von Fliederbaum mit grönländische Suppe Suaasat
Wilma von Pane-Bistecca mit Gefuellte Mozzarella Kugeln (Italien)
Cornelia von SilverTravellers mit Erfrischende Gurken-Limonade selbst gemacht
Carina von Coffee2Stay mit Die beste zitronige Limonade aus Amerika
Wilma von Pane-Bistecca mit Carne Tonnata besser bekannt als Vitello Tonnato
Regina von bistroglobal mit Grönländisches Fischgericht
Sonja von Cookie und Co mit Italienischer Brotsalat – Panzanella einfach & schnell
Sylvia von Brotwein mit Okroschka – Rezept für kalte russische Suppe
Ute von wiesengenuss mit Chili, Hitze und ein Chicken Chettinad
Wilma von Pane-Bistecca mit BBQ Sauce mit geroesteten Erdbeeren
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Salmorejo andaluz
Wilma von Pane-Bistecca mit Pollo alla Diavola
Britta von Brittas Kochbuch mit Radieschenblätterpesto (Italien/Deutschland)
Britta von Brittas Kochbuch mit Spaghetti mit Zucchinispiralen (Italien/Deutschland)
Carina von Coffee2Stay mit Erfrischung auf Amerikanisch: Der Arnold Palmer
Francesco von volkermampft mit Cicchetti – I mesi ovi – Aperitivo mit Ei und Anchovis
Britta von Backmaedchen 1967 mit No bake-Tiramisu-Torte/italienisches Dessert mal anders
Sonja von fluffig & hart mit Frozen Yogurt
Michael von SalzigSüssLecker mit Grönländer Kaffeemik in der heißen Sommerzeit
Sylvia von Brotwein mit Gazpacho Andaluz – Rezept für original spanische Suppe
Volker von Volkermampft mit Kalte Erbsen-Joghurt-Minz Suppe – gegen die sommerliche Hitze
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Lietuviški šaltibarščiai – litauische kalte Rote-Bete-Suppe
Sylvia von Brotwein mit Rote Grütze Rezept – Omas Klassiker selber machen
Nadja von Little Kitchen and more mit Schweizer Wurst Käse Salat
Simone von zimtkringel mit persischer Gurken-Apfelsalat
Manuela von Vive la Réduction mit Bolo de Caco
Susan von Labsalliebe mit Brot Salat mit frischen Kräutern
Liebe Petra, frisch geerntete Rote Beete warten im Kühlschrank darauf, zur kalten Suppe nach Petras Art verarbeitet zu werden. Viele Grüße, Regina
Das freut mich ja! Hoffentlich passt dann auch das Wetter – hier regnet es heute (zum Glück mal wieder!)
Das sieht wirklich super aus. Das Rosa der Bete, das Gelb der Eier und das Grün des Dills. Hört sich sehr lecker an.
Danke! Die Farben haben uns auch begeistert – der Geschmack ist aber auch nicht zu verachten 🙂
Die Suppe hatte mich schon bei der Polen und Russland-Station angelacht. Nachdem ich mir die passenden Kochbücher immer in der Bib ausleihe, war sie schon wieder in Vergessenheit geraten. Ein schöner Farbtupfer, der mich an die Okroschka erinnert, auch wenn sie etwas anders von den Zutaten ist.
Viele Grüße Sylvia
Ja, die Farbe ist bestechend!
Die Suppe würde ich gerne probieren. Rote Bete mag ich sowieso gerne und kalte Suppen an heißen Tagen auch. Aber – wie so oft – bin ich mit diesen Vorlieben alleine. 😉
Liebe Grüße
Britta
Die heißen Tage scheinen ja wohl für diese Saison gezählt. Aber vielleicht klappts nächstes Jahr mit der Suppe, man kann ja auch eine kleine Menge zubereiten. Und wer weiß, eventuell traut sich deine bessere Hälfte dann auch mal zu probieren?
Wow was für eine tolle Farbe hat denn deine lecker klingende Rote-Bete-Suppe. Der Teller lacht einen ja förmlich an. Dein Rezept gefällt mir sehr gut liebe Petra.
Liebe Grüße
Britta
Kalte Suppen gehen immer!!!
LG Wilma
Diese Farbe! <3
Und die Suppe klingt, als ob sie mir schmecken könnte. Abgespeichert. Danke! =)
Wow, die Farbe ist ja mal echt der Hammer! Und da sagt noch einer Suppen wären langweilig.
Stimmt, die roten Bete geben hier alles!
Hallo Petra,
die Suppe gefällt mir sehr gut. Ich glaube, mit selbstgemachtem Kefir wird sie bestimmt noch aromatischer. Muss mir wohl für nächstes Jahr mal wieder ein paar Pilze besorgen.
Gruß Volker