Nachdem meine Kochbücher zum Thema Kenia für die kulinarische Weltreise von volkermampft bis auf diverse Curry-Gerichte nicht sehr ergiebig waren, habe ich angefangen, mich durch kenianische Foodblogs und YouTube-Accounts zu clicken. Bald stieß ich auf interessante Rezepte wie etwa Viazi Karai, ein typischer Snack an vielen Verkaufsbuden entlang der Küste Kenias (hier diverse YouTube-Videos). Dabei handelt es sich um Stücke von gekochten Kartoffeln, meist gefüllt mit einer pikanten Chilipaste, die in Backteig gewendet und frittiert werden.
Ich habe mich am Rezept des schicken Foodblogs Kaluhi’s Kitchen orientiert, das etwas mehr aromagebende Zutaten verwendet als im Standardrezept üblich.
So kocht Kaluhi die Kartoffeln mit Rosmarin, Knoblauch und Kreuzkümmel und verwendet im Backteig Kurkuma anstelle der sonst üblichen Lebensmittelfarbe. Beim Backteig habe ich übrigens unterschiedliche Angaben gefunden: meist wird nur Weizenmehl, mal aber auch eine Mischung von Weizenmehl und Kichererbsenmehl (wie etwa hier) verwendet.
Ein ähnlicher Snack sind bhajias (pakoras): dafür werden rohe Kartoffelscheiben in einem Backteig aus Kichererbsen- und oft Reismehl frittiert.
Auch der übliche Tamarinden-Dip (Ukwaju) ist bei Kaluhi etwas komplexer und kann prima als BBQ-Sauce bestehen.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Viazi Karai – kenianische Kartoffeln im Backteig mit Tamarinden-Chili-BBQ-Sauce |
Kategorien: | Snack, Kartoffel, Backteig, Dip, Kenia |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
H | KARTOFFELN | ||
450 | Gramm | Kartoffeln (P: la Bonnotte aus Franken) | |
1/2 | Essl. | Rosmarinnadeln | |
2 | Knoblauch; in Scheiben | ||
1 | Teel. | Kreuzkümmelsamen | |
Salz | |||
H | CHILIPASTE | ||
1-2 | Teel. | Gemahlene Chilis (P: Piment d’Espelette) | |
1/2 | Teel. | Salz | |
2-3 | Teel. | Zitronensaft | |
H | TEIG | ||
100 | Gramm | Mehl | |
50 | Gramm | Kichererbsenmehl | |
1/2 | Teel. | Kurkuma | |
Salz | |||
Wasser | |||
Öl; zum Frittieren | |||
H | BBQ-SAUCE | ||
Öl | |||
1 | Rote Zwiebel; fein gehackt | ||
2 | Knoblauchzehen; fein gehackt | ||
1 | Handvoll | Korianderstiele; fein gehackt | |
1/2 | Tasse | Ketchup | |
2 | Essl. | Honig; nach Geschmack | |
4 | Essl. | Tamarindenpaste (ein Stück Tamarinde vom Block | |
-in warmem Wasser gelöst und abgesiebt); mehr | |||
-nach Geschmack | |||
1/2 | Teel. | Gemahlener Koriander | |
1/2 | Teel. | Pfeffer | |
Gemahlene Chilis; nach Geschmack |
Quelle
modifiziert nach Kaluhis Kitchen |
Erfasst *RK* 13.02.2020 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Kartoffeln schälen und in Stücke von etwa 5 cm Länge schneiden. Die Kartoffeln in Salzwasser mit Rosmarin, Knoblauch, Kreuzkümmel kochen, sie sollen gar sein, dürfen nicht zerfallen. Abgießen und auskühlen lassen.
Gemahlene Chilis und Salz mit Zitronensaft zu einer Paste verrühren.
Die Kartoffelstücke jeweils einschneiden, aber nicht durchschneiden, in den Schlitz etwas von der Chilipaste streichen. Die Kartoffeln wieder zusammendrücken.
Mehl, Kichererbsenmehl, Salz und Kurkuma vermischen und mit so viel Wasser verrühren, dass ein dickflüssiger Teig entsteht.
Das Frittieröl in einem tiefen Topf auf 175°C erhitzen.
Die Kartoffelstücke in den Teig geben und darin wenden, dann portionsweise im heißen Fett goldbraun ausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Für die BBQ-Sauce etwas Öl in einem kleinen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen. Knoblauch und Korianderstiele zugeben und einige Minuten mitschmoren. Gemahlenen Koriander, Ketchup, Tamarindenpaste, Honig, Pfeffer und Chilis zugeben und alles so lange simmern lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Die Sauce mit Salz und geggbenenfalls Honig abschmecken, abkühlen lassen.
Die Viazi Karai mit der Sauce servieren.
Anmerkung Petra: Die Kartoffeln kann man auch in milder Version ohne die Chilipastenfüllung direkt in den Backteig geben. Für den Backteig findet man diverse Rezepturen: mal nur Mehl, mal überwiegt das Weizenmehl, mal das Kichererbsenmehl. Die Kartoffeln werden so wie hier nicht sehr knusprig, das Innere ist aber schön cremig. die Dipsauce passt gut dazu, die könnte ich mir auch gut zu Grillfleisch vorstellen.
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Die Rezepte der Mitreisenden:
Küchenlatein: Eier-Curry Kenia-Stil
Chili und Ciabatta: Kuku Paka (kenianisches Kokosnuss-Hähnchen) mit Kokosnussreis
Fränkische Tapas: Sambusa mit fränkischer Jura-Lamm-Gemüsefüllung
zimtkringel: Sakuma Wike
Backmaedchen 1967: Mandazi kenianische Donuts
Brittas Kochbuch: Saitanragout mit Mataha und Sukuma wiki
Pane-Bistecca: Kuku Paka – Kenyan Chicken Curry
magentratzerl: Mais de Mombasa
Chili und Ciabatta: Kenianisches Koriander-Lamm mit Kokos-Chapati
Küchenmomente: Kenianischer Bananenkuchen mit N´Dizi
Labsalliebe: Cessbaar mit Pilipili Ya Papaya -Kochbananen Küchlein mit Papaya-Chili-Sauce
Volkermampft: Karanga – Kenianisches Rindergulasch
Kulturgut: Uji – das kenianische Porridge
So sieht also Streetfood in Kenia aus – lecker!
Herzliche Grüße
Tina
Ich glaube, durch diese Snacks kann man sich gut durchfuttern 😉 Bhajias hätten mich auch gereizt…
Oh, das ist ganz nach meinem Geschmack, werde ich nachkochen, danke!!
LG Wilma
Ist schon spannend, was man alles entdeckt 🙂
Hallo Petra,
wirklich einen tollen Snack hast Du da rausgesucht. Da würde ich gerne einmal reinbeißen.
Schöne Grüße
Volker
Ein toller Snack der kommt mal auf meine Liste, am liebsten würde ich da jetzt gerne mal zugreifen und die kleinen Dingerchen in die Sauce tunken.
Liebe Grüße
Britta
Hallo Petra,
auch ich würde Deinen kenianischen Kartoffelsnack gerne einmal probieren.
Danke für den tollen Beitrag und viele Grüße.
Liebe Petra,
tolles Rezept, ich mag Street Food sehr gerne und alles was mit Tamarindenpaste zubereitet wird.
Herzliche Grüße
Susan