DKduW #1 – Färsrulader (schwedische gefüllte Kalbsrouladen)

Foodblogger lieben Projekte, Events und Aktionen 🙂

IMBB – Is My Blog Burning“ (Idee: Alberto von Il forno) ist inzwischen wahrscheinlich jedem bekannt, der mein Blog regelmäßig liest (schließlich habe ich selbst schon achtmal teilgenommen – und das, obwohl ich dafür mein Schulenglisch hervorkramen muss…). Daneben gibt es aber auch noch den „(WW)WWBW (World Wide) Wine Blogging Wednesday“ (Idee Lenn von Lenndevours), an dem Weine nach bestimmten vorgegebenen Themen verkostet werden. Beim „SHF – Sugar High Friday“ (Idee Jennifer von the Domestic Goddess), geht es um Desserts, beim monatlichen Fotowettbewerb „DMBLGiT – Does My Blog Look Good in This“ (Idee Ronald) von love sicily) werden die besten Fotos aus Foodblogs ausgezeichnet (zur aktuellen Abstimmung geht’s übrigens hier!)

Weiter gibt’s kleinere Projekte wie z.B. „EoMEoTE End-of-month egg on toast extravaganza„, das sich aus einem Kommentar entwickelt hat, den Jeanne von Cooksister unter einem  Eintrag im Spiceblog hinterlassen hat, der die zunehmende Zahl der „Events“ auf die Schippe nahm.

Es gibt aber auch Aktionen, die sich einzelne Leute vornehmen: Cathy von My little Kitchen stellt in Mondays with Maida wöchentlich Rezepte aus ihrem Lieblings-Backbuch Maida Heatter’s Book of Great Cookies vor.

Und jetzt habe auch ich etwas derartiges in Angriff genommen 😉

Die Anzahl meiner Kochbücher wächst und wächst – aber oft sind es doch wieder die gleichen liebgewonnenen Bücher, die ich in die Hand nehme, wenn ich den Essensplan zusammenstelle. Oder ich greife der Bequemlichkeit halber auf die üppig gefüllte Rezeptdatenbank zurück.  Um davon etwas abzuweichen, gibt’s ab jetzt in unregelmäßigen Abständen

DKduW – Dein Kochbuch, das unbekannte Wesen„.

Prinzip: per Zufall ein Kochbuch auswählen – und daraus ein Rezept aussuchen und nachkochen.

Mein Zufallsgenerator war in diesem Fall Helmut, der blind eine Zahl wischen 1 und 917 (ja, soviele Bücher sind es inzwischen…) nannte. Heraus kam – tatatataaaaa:

Time Life – Die Küche in Skandinavien

Super! Das ist genau der Fall, den ich meine! Ich habe aus diesem Kochbuch mit dem herrlich altmodischen Titelbild noch nie etwas gekocht – überhaupt sind bei mir Erfahrungen mit skandinavischer Küche praktisch nicht vorhanden 😉

Das Buch gehört zur Reihe „Internationale Speisekarte“, die von Time Life Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre herausgegeben wurde. In einem
Schuber stecken jeweils ein Hauptband mit Fotos, Rezepten und allgemeinen Informationen über die jeweilige Länderküche und ein spiralgebundenes kleine Begleitbüchlein mit Rezepten. Zu Beginn meiner Ebay-Zeit habe ich mir eine komplette Sammlung der Reihe (20 Bände) ersteigert. Anfang der 80er Jahre wurden die Bücher übrigens als rororo-Taschenbücher herausgegeben, aus dieser Zeit stammt auch meine erste Begegnung mit dieser Reihe: „Die Küche im Wiener Kaiserreich“ ist vom ausgiebigen Gebrauch schon ganz zerfleddert.

Zurück zu Skandinavien! Helmut hatte die Ehre, sich ein Rezept auszusuchen. Seine Wahl fiel auf „Färsrulader“, ein schwedisches Rezept für gefüllte Kalbfleischrouladen. Die Besonderheit: die Rouladen werden aus Hackfleisch gemacht!

Ein aus fein durchgedrehtem Kalbfleisch, gekochter Kartoffel, Zwiebel, Ei, Semmelbrösel, Sahne und wenig Stärke hergestellter Fleischteig wird dünn ausgerollt, mit fein geschnittenen Lauchringen belegt und zu kleinen Röllchen aufgedreht. Diese werden braungebraten, der Bratensatz mit etwas Sahne abgelöscht.

Die Röllchen sind wirklich prima: ganz zart und leicht!

Die Kartoffelbeilage habe ich auch aus dem besagten Kochbuch: Smørdampete Nypoteter, also in Butter gedünstete neue Kartoffeln. Das ist zwar angeblich ein norwegisches Gericht, aber egal, es passte prima. Die wunderschönen (oh Wunder – zu dieser Jahreszeit!) kleinen glattschaligen Kartöffelchen aus Frankreich , die ich diese Woche gekauft hatte, waren dafür ausgezeichnet geeignet.

Fazit: hier hat sich der Griff ins Unbekannte gelohnt!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Färsrulader – Gefüllte Kalbfleischrouladen (schwedisch)
Kategorien: Hackfleisch, Kalb, Schweden
Menge: 16 Rouladen*

Zutaten

2 Tassen Kaltes Wasser
1 mittl. Kartoffel, geschält und geviertelt
160 Gramm Butter
1/4 Tasse Feingehackte Zwiebeln
500 Gramm Kalbfleisch, durch die feine Scheibe des
-Fleischwolfs gegeben
3 Essl. Paniermehl
1/3 Tasse Süße Sahne
2 Essl. Wasser
1 1/2 Teel. Salz
1/2 Teel. Weißer Pfeffer
1 Ei
2 Essl. Feingehackte Petersilie
1 Essl. Speisestärke
1/2 Tasse Papierdünn geschnittener Porree (Lauch, nur das
-Weiße)
1/4 Tasse Süße Sahne

Quelle

Time Life
Die Küche in Skandinavien
Erfasst *RK* 26.01.2005 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

*für 4 bis 6 Personen Das Wasser in einer 1-bis-l 1/2-l-Kasserolle zum Kochen bringen, die geviertelte Kartoffel zugeben und 10 bis 15 Minuten garkochen, abgießen und mit einer Gabel zerdrücken. 2 EL Butter in einer kleinen Bratpfanne zerlassen. Wenn das Fett nicht mehr schäumt, die gehackten Zwiebeln einlegen und unter häufigem Umrühren 7 oder 8 Minuten dünsten, bis sie weich und glasig, aber nicht braun sind.

Die Zwiebeln in eine große Rührschüssel schaben und die zerdrückte Kartoffel, Kalbfleischhack, Paniermehl, Sahne, Wasser, Salz, Pfeffer, Ei, Petersilie und Stärkemehl zugeben, gut vermengen und wenigstens 1 Stunde in den Eisschrank stellen. Ein großes Kuchenbrett (oder eine andere harte, glatte Oberfläche) mit Wasser bestreichen und die Masse zu einem 40 X 40 cm großen und 3 mm dicken Quadrat ausrollen oder drücken. Hände oder Kuchenrolle mit Wasser befeuchten, damit die Hackfleischmasse nicht hängenbleibt. Mit einem Kuchenrad oder einem kleinen, scharfen Messer sechzehn 10 X 10 cm große Quadrate aus der ausgerollten Hackfleischmasse schneiden. Eine dünne Lage Porreescheibchen (ungefähr l 1/2 TL) auf jedes Quadrat setzen. Mit Hilfe eines Messers oder, noch besser, eines Spachtels rollt man jedes Quadrat wie eine Roulade auf Im Idealfall müßten sie nun kaltgestellt werden, wenn nötig, kann man sie aber auch sofort braten.

In einer schweren Pfanne von 25 bis 30 cm Durchmesser 2 EL Butter erhitzen. Wenn das Fett nicht mehr schäumt, immer 4 Rouladen auf: einmal einlegen und sie vorsichtig mit einem Spachtel wenden, damit sie von allen Seiten braun werden. Wenn sie dunkelbraun gebraten sind, auf eine vorgewärmte Platte legen und bei 95° in den Ofen stellen. Wiederholen und für 4 Rouladen immer 2 EL Butter zugeben. 1/4 Tasse Sahne in die leere Pfanne gießen, 3-5 Minuten schnell kochen, bis sie dick wird, und gleichzeitig mit einem Gummispachtel oder einem Holzlöffel den Bratensatz in der Ptanne lösen, abschmecken, wenn nötig, nachsalzen und über die fertigen Rouladen gießen. Wenn es sich nicht umgehen läßt, kann man die Platte mit Alufolie abdecken und nicht länger als 15 Minuten im Oten warmhalten.

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========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: In Butter Gedünstete neue Kartoffeln
Kategorien: Beilage, Kartoffel, Norwegen
Menge: 4 bis 6 Pers.

Zutaten

20-24 Kartoffeln, ganz kleine neue; etwa 2 1/2 cm
-Durchmesser)
125 Gramm Butter
1 Teel. Salz
1/8 Essl. Weißer Pfeffer
3 Essl. Frischer Dill; feingehackt

Quelle

Time Life
Die Küche in
Skandinavien
Erfasst *RK* 04.06.2002 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

*Smordampete Nypoteter

Die Kartoffeln unter fließendem kaltem Wasser bürsten und mit Küchenkrepp gut abtrocknen, 125 g Butter in einer 6-l-Kasserolle mit Deckel zerlassen. Die Kartoffeln zugeben, salzen und pfeffern. Dann schwenkt man sie gründlich in der zerlassenen Butter. Zum erfolgreichen Gelingen dieses Gerichtes muss der Topfdeckel fest schließen; im Zweifelsfall legt man doppelte Aluminiumfolie unter den Deckel, drückt die Ränder fest an und legt dann den Deckel darauf.

Je nach Größe der Kartoffeln – es lohnt, wenn man sich die Mühe macht, gleichmäßig kleine auszusuchen – gart man sie bei schwacher Hitze 30 bis 45 Minuten. Gelegentlich rüttelt man die Kasserolle, um zu verhindern, dass die Kartoffeln ansetzen. Mit der Spitze eines scharfen Messers probieren, ob die Kartoffeln gar sind.

Auf einer heißen Platte anrichten, mit gehacktem Dill bestreuen und sofort auftragen. Auf diese Art gedünstete Kartoffeln sind eine besonders schmackhafte Beilage zu vielen Gerichten.

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Kalbsnieren in Champignon-Senf-Rahm

Ich liebe Kalbsnieren! Das können sicher viele Leute gar nicht verstehen, denen Innereien ein Graus sind. Ich bringe dafür sogar Verständnis auf – als Kind habe ich Nierchen (gab’s bei uns oft in Form von sauren Schweinenierchen als Pfannkuchenfüllung) gehasst – ich habe stattdessen den Salat in die Pfannkuchen gewickelt. Irgendwann hat sich das aber vollkommen geändert…

Hier in Bayern verschwinden viele Kalbsnieren im Kalbsnierenbraten, deshalb bin ich froh, wenn ich mal komplette bekomme. Ausgesprochen lecker sind sie auch einfach aufgeschnitten und auf dem Holzkohlengrill knusprig gebraten.

Für’s Monatsmenü November gibt es die Nieren als klassische Kalbsnieren in Champignon-Senfrahm mit feinen Bandnüdelchen.

Ich lege die Nieren vor dem Braten in Milch ein, das neutralisiert den Geschmack. Das ist vielleicht bei Kalbsnieren nicht ganz so wichtig wie bei Schweinenieren, aber schaden kann es ja nichts. Und wichtig: die Nieren nur kurz anbraten und möglichst erst nach dem Braten salzen, sonst werden sie hart.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Kalbsnieren in Champignon-Senf-Rahm
Kategorien: Fleisch, Kalb, Innereien, Sauce, Pilz
Menge: 4 Portionen

Zutaten

2 groß. Kalbsnieren a 400 g
Milch; zum Einlegen
Butterschmalz; zum Braten
1 Zwiebel
250 Gramm Champignons
1 Spritzer Zitrone
Salz
Pfeffer
3 Teel. Scharfer Senf
40 ml Brandy oder Cognac
100 ml Konzentrierter Kalbsfond
150 ml Sahne
150 Gramm Schmand
1/2 Bund Glatte Petersilie

Quelle

Menü des Monats
GBV Geiersthal
November 2004
erfasst von Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Kalbsnieren putzen, dabei längs aufschneiden und mit einem spitzen scharfen Messer alles Fett, Häute und Röhren entfernen. Die Nieren mindestens 1 Stunde in Milch einlegen (Kühlschrank).

Die Nieren herausnehmen, abspülen, trockentupfen und in Scheibchen schneiden.

Die Zwiebel sehr fein würfeln, die Pilze putzen und in Scheiben schneiden.

Den Backofen auf 80°C vorheizen

In einer Pfanne Butterschmalz erhitzen und die Nieren in 2 Portionen anbraten, salzen und pfeffern und im Backofen in einer Schüssel warm stellen.

Währenddessen die Zwiebeln im Bratsatz anbraten, gegebenenfalls noch etwas Butterschmalz zufügen. Die Champignons und einen Spritzer Zitronensaft zugeben und auf großer Hitze unter Rühren braten, bis sie leicht bräunen (sie sollen möglichst kein Wasser ziehen). Nun den Senf und den Cognac zugeben. Alles verrühren und kurz aufkochen. Dann Kalbsfond, Sahne und Schmand einrühren und cremig einköcheln lassen.

Die Nieren mit einem Schaumlöffel aus der Schüssel nehmen und in die Sauce geben, kurz ziehen lassen und abschmecken. Zum Servieren mit gehackter glatter Petersilie bestreuen.

Dazu passen feine Bandnudeln.

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