Fragt mal meinen lieben Mann, wie oft es vorkommt, dass ich ein Essen wiederhole. So gut wie nie, wird er anklagend sagen – das ist natürlich ziemlich übertrieben, aber es vergeht meist schon eine ziemlich lange Zeit bis dahin. Wenn ich aber ein Gericht innerhalb von 14 Tagen zweimal koche, dann muss es schon besonders gut geschmeckt haben!

Die Rede ist von der scharf-sauren Tomatensuppe aus Immer schon vegan
* von Katharina Seiser, die bekanntlich unter esskultur.at bloggt. Interessiert hatte ich ihren veganen Selbstversuch verfolgt und war jetzt natürlich sehr gespannt auf das Kochbuch mit traditionellen Gerichten aus aller Welt, was versprach, ganz ohne Ersatzprodukte auszukommen. Und genau das gefällt mir daran! Ich bin kein Vegetarier und schon gar kein Veganer, esse aber liebend gerne Gemüse und bin für alles offen, was richtig gut schmeckt. Schon beim Lesen des einleitenden Kapitels "Wie der Geschmack ins Essen kommt" frohlockte ich: wer auf Geruch (duftig), verschiedene Geschmacksrichtungen (sauer, salzig, bitter, scharf, umami) und Texturen (knusprig) baut, der hat eigentlich schon gewonnen 🙂
Bei meiner ersten Rasam-Suppe (Rasam steht eigentlich für Saft und wird für eine Kombination von Tamarinde, gerne mit Tomate, Linsen und Gewürzen verwendet) hatte ich zwar noch Korianderstiele im Tiefkühler, aber kein frisches Grün zur Verfügung, auch musste ich frische Curryblätter durch deutlich weniger aromatische getrocknete ersetzen. Dennoch waren wir vom Essen absolut begeistert: die scharf-saure Suppe mit ihren komplexen Aromen zusammen mit knusprigen Pappadums lässt wirklich gar nichts vermissen 🙂
Leider waren die Fotos an einem trüben Tag auf die Schnelle zwischen Tür und Angel gemacht und wurden dem köstlichen Geschmackserlebnis absolut nicht gerecht. Wer sich jetzt vielleicht wundert, dass ich im Februar bzw. März von einer Suppe mit frischen Tomaten schwärme: ich friere schon seit Jahren im Sommer einige Beutel mit hocharomatischen Tomaten ein (oder lasse sie meine Blumen gießende Nachbarin einfrieren, wenn wir in Urlaub sind), die mir schon oft in der kalten Jahreszeit über ein Winter-Gemüse-Tief hinweg geholfen haben, wie etwa hier.
So packte ich jetzt die Gelegenheit beim Schopf und schickte Helmut mit einer entsprechenden Einkaufsliste nach München. Tatsächlich hat er sogar frische Curryblätter ergattert.
Wirklich schnell ist die Suppe nicht gemacht. Immerhin konnte ich diesmal den ersten Schritt überspringen: das herrlich duftende Rasam-Pulver reicht gut für mehrere Ansätze.

Hier nun also das Ergebnis des zweiten Kochversuchs meiner Rasam, diesmal stilecht mit reichlich frischem Koriandergrün serviert. Wer aromatisch-scharfe indische Gewürzküche liebt, sollte nicht zögern und zum Kochlöffel greifen!
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REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: |
Scharf-saure Tomatensuppe – Rasamsuppe |
Kategorien: |
Suppe, Gemüse, Indien, Vegan |
Menge: |
2 bis 4 Personen |
Zutaten
H |
RASAM-PULVER |
2 |
Essl. |
|
Korianderkörner, ganz |
1 |
Essl. |
|
Kreuzkümmel, ganz |
1 |
Essl. |
|
Gelbe Linsen (P: gelbe Schälerbsen) |
1 |
Essl. |
|
Schwarze Pfefferkörner |
1 |
Teel. |
|
Bockshornkleesamen |
2 |
|
|
Getrocknete scharfe rote Chilischoten |
H |
SUPPE |
50 |
Gramm |
|
Tamarinde (ersatzweise 1 El Tamarindenextrakt) |
150 |
ml |
|
Heißes Wasser |
50 |
Gramm |
|
Rote Linsen |
750 |
ml |
|
Wasser |
1/2 |
Teel. |
|
Kurkumapulver |
750 |
Gramm |
|
Reife Tomaten (P: Sommerernte TK und 1 El |
|
|
|
-Tomatenmark) |
1 |
|
|
Knoblauchzehe; fein gehackt |
1 |
|
|
Scharfe grüne Chilischote; fein gehackt |
1 |
Bund |
|
Koriandergrün; Blättchen abgezupft, Stiele fein |
|
|
|
-geschnitten |
1 |
Essl. |
|
Weicher brauner Zucker; oder Rohrohrzucker |
2 |
Teel. |
|
Salz; mehr nach Geschmack |
|
|
|
Gemahlene Chilis; falls erforderlich |
|
|
|
Limettensaft; falls erforderlich* |
H |
GEWÜRZ-ÖL |
2 |
Essl. |
|
Öl |
1 |
Teel. |
|
Braune Senfkörner |
1 |
Teel. |
|
Kreuzkümmel, ganz |
1/2 |
Teel. |
|
Kurkumapulver |
10 |
|
|
Frische Curryblätter; ersatzweise getrocknete |
1 |
|
|
Knoblauchzehe; angequetscht (P: gehackt) |
Quelle
|
nach |
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Katharina Seiser |
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Immer schon vegan |
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Erfasst *RK* 03.03.2015 von |
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Petra Holzapfel |
Zubereitung
Für das Rasam-Pulver Koriander, Kreuzkümmel und Linsen (P: Erbsen) in einem kleinen Topf unter Rütteln rösten, bis die Mischung zu duften beginnt. Pfeffer, Bockshornklee und Chili hinzugeben und kurz mitrösten. Vom Herd nehmen, abkühlen lassen und in einer Gewürzmühle zu feinem Pulver mahlen. Das Pulver hält sich gut verschlossen einige Monate.
Die Tamarinde mit heißem Wasser übergießen und 30 Minuten quellen lassen, dann mit den Händen fein zerdrücken (Samen entfernen), durch ein Sieb streichen.
Die Linsen mit Kurkuma in 750 ml Wasser aufkochen, etwa 15 Minuten garen, bis sie weich sind. Den Topf beiseite stellen.
Die Tomaten überbrühen, häuten und Stielansatz entfernen. (P: gefrorene Tomaten kurz unter warmes Wasser halten, die Haut lässt sich dann ganz leicht abziehen, Tomaten vierteln und auftauen lassen). Die Tomaten samt Kernen pürieren.
Tamarindenwasser (oder Tamarindenextrakt plus 150 ml Wasser) mit einem gehäuften El Rasam-Pulver, Knoblauch, Chilis, Zucker und Salz zum Kochen bringen. Das Tomatenpüree und die Linsen samt Kochwasser hinzugeben, aufkochen und die Korianderstiele beifügen. Einige Minuten köcheln lassen, abschmecken.
In einem kleinen Topf das Öl erhitzen, die Gewürze, Curryblätter und Knoblauch zugeben und unter andauerndem Rühren rösten, bis die Senfkörner anfangen zu springen. Das Gewürzöl sofort in die Suppe gießen, mit Koriandergrün bestreuen und heiß servieren.
Dazu passen Pappadums oder Reis.
Anmerkung Petra: absolut köstlich, wunderbar scharfsauer-aromatisch. Dazu Pappadums mit Pfeffer, 50 Sekunden auf einem Teller in der Mikrowelle bei 800 Watt aufgeknuspert.
*Obwohl ich ja Säure sehr liebe, war bei mir ein Abschmecken der Suppe mit Limettensaft nicht mehr notwendig.
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