Hernekeitto ja Pannukakku – finnische grüne Erbsensuppe und Ofenpfannkuchen

Weiter geht es mit unserer kulinarischen Weltreise, die im Mai in Finnland Station macht. Beim Studium der dortigen Essensgewohnheiten stieß ich auf die etwas seltsam klingende Aussage: Donnerstags gibt es in Finnland grüne Erbsensuppe und Pfannkuchen. Tatsächlich wird diese Kombination oft in Kindergärten, Schulküchen, Mensen, aber auch beim Militär und in Restaurants serviert.

Gelesen habe ich, dass dieser Brauch angeblich auf ein Dekret des Königs zurückgeht: „Der Legende nach zielte König Gustav I. Wasa (1496–1560) darauf ab, per Gesetz die Liefermengen von Erbsen an seinen Hof zu verkleinern: Er wollte selbst nicht so viele Erbsen aufgetischt bekommen. Mit diesen Naturalien beglich das Volk einen Teil seiner Steuerlast.“
Eine etwas andere Erklärung findet sich hier: „Die Zubereitung von Erbsensuppe an Donnerstagen beruht auf den Fastengeboten der katholischen Kirche im Mittelalter. Schweres Essen am Donnerstag half Katholiken, den Fastentag am Freitag durchzustehen.“

Hernekeitto ja Pannukakku

Ein ungleiches Paar, gehört aber in Finnland zwangsläufig zusammen: grüne Erbsensuppe und Pfannkuchen

Erbsen einweichen

Die Schälerbsen werden am Abend vorher in Wasser eingeweicht.

Making of Erbsensuppe

Im Winter hat Helmut wieder Schweinshaxen gepökelt und geräuchert, die konnte ich hier prima einsetzen. Ich habe die Vorgehensweise fürs Suppe Kochen von hier übernommen, aber weniger Gewürze eingesetzt, da in Finnland eher sparsam gewürzt wird.

Grüne Erbsensuppe mit Räucherhaxe

Zum Servieren gibt man einen Löffel Senf in die Suppe – das ist eine prima Idee und wird für die Zukunft übernommen 🙂 Helmut, der sich schon längere Zeit mal wieder eine Erbsensuppe gewünscht hat, war übrigens restlos begeistert von der Suppe – die schmecke genauso, wie er es sich vorgestellt habe. Wenn das kein Lob für die finnische Küche  ist!

Pannukakku

Anschließend gehts dann zum zweiten Teil des Essens über, der sich während des Verspeisens der Erbsensuppe quasi von selbst im Backofen vollendet: der Teig für die Pannukakku wird einfach zusammengerührt und dann in eine Form mit zerlassener Butter gegossen, die vorher im Backofen erhitzt wurde.

Pannukakku

Zu den Ofenpfannkuchen serviert man Kompott oder Konfitüre. Hier gab es die ersten bayerischen Erdbeeren mit etwas roh gerührter Erdbeerkonfitüre und einen Klecks Sahne dazu. Ein köstlicher Abschluss!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Hernekeitto ja Pannukakku – finnische Erbsensuppe und Ofenpfannkuchen
Kategorien: Suppe, Hülsenfrüchte, Fleisch, Pfannkuchen, Finnland
Menge: 4 Teller

Zutaten

300 Gramm Grüne Schälerbsen
1 Prise Natron
1 Geräucherte Schweinshaxe (P: hier selbst
-geräuchert) 500-750 g
1 Ganze Zwiebel; geschält, mit 2 Nelken und
1 Lorbeerblatt besteckt
1 Zwiebel; gehackt
1 Möhre; klein gewürfelt
5 Pimentkörner
1 Teel. Getrockneter Majoran
Salz
Pfeffer
H ZUM SERVIEREN
Brot
Scharfer Senf; zum individuellen Portionieren
H PANNUKAKKU FÜR 2-3
2 Eier
1/4 Teel. Salz
300 ml Milch
65 Gramm Mehl
25 Gramm Vanillezucker; selbst gemacht
2 Essl. Butter
H ZUM SERVIEREN
Kompott, Konfitüre oder frische Früchte nach
-Wahl und Jahreszeit (Erdbeeren, Heidelbeeren,
-Preiselbeeren)
Geschlagene Sahne oder Vanilleeis

Quelle

nach diversen Rezepten im Netz
Erfasst *RK* 10.05.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Erbsen über Nacht mit einer Prise Natron in reichlich kaltem Wasser einweichen.

Am nächsten Tag abgießen, abspülen und mit frischem Wasser zum Kochen bringen. Erneut abgießen und bis zum Gebrauch beiseite stellen.

Die Räucherhaxe in einen 3 l Topf geben und mit Wasser bedeckt zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Haxe abgießen, mit kaltem Wasser abwaschen und erneut mit 1 1/2-2 l Wasser in den Topf geben. Die ganze Zwiebel mit Lorbeer und Nelken, sowie die Pimentkörner zugeben, alles zum Kochen bringen und 1 Stunde köcheln lassen. Nun die vorbereiteten Erbsen, die gehackte Zwiebel, Möhre und den Majoran zugeben, salzen und pfeffern und alles etwa 1 Stunde sanft weiterköcheln lassen, bis das Fleisch weich ist und sich leicht vom Knochen lösen lässt.

Die Haxe herausnehmen, leicht abkühlen lassen, dann die Haut entfernen und das Fleisch vom Knochen lösen, in kleine Stücke teilen.

Die Erbsensuppe mit einem Pürierstab pürieren, die Suppe darf ruhig noch etwas grober sein. Das Fleisch wieder zurück in den Topf geben und alles zusammen nochmal erhitzen. Abschmecken und mit etwas Brot und scharfem Senf servieren, den sich jeder nach Belieben in die Suppe rühren kann.

Für den Pannukakku alle Zutaten in einer Schüssel mit dem Schneebesen oder einem Handmixer glatt rühren, mindestens 30 Minuten quellen lassen.

Den Backofen auf 200°C erhitzen.

Die Butter in eine Auflaufform (P: 25×17 cm) geben und diese zum Aufheizen in den Backofen stellen. Sobald die Butter heiß ist, die Form schwenken, so dass die Butter gleichmäßig verteilt ist, dann den Pfannkuchenteig hineingießen, die Form wieder in den Backofen stellen und alles etwa 30 Minuten backen, bis der Teig schön aufgegangen und goldbraun ist.

Die Form herausnehmen, den Pfannkuchen mit Kompott, Konfitüre und Sahne servieren. Je nach Jahreszeit passen auch frische Früchte sehr gut dazu.

Anmerkung Petra: Hernekeitto und Pannukakku sind das typische finnische Donnerstagsessen. Pannukakku wird dabei nicht als variables Dessert angesehen, sondern gehört zum Menü dazu.

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats aktualisiert:

Regina von bistroglobal mit Rahkapulla
Britta von Brittas Kochbuch mit Poronkäristys (Rentiergeschnetzeltes aus Finnland)
Britta von Brittas Kochbuch mit Talvinen salaatti (Finnischer Wintersalat)
Britta von Brittas Kochbuch mit Lohikeitto (Finnische Lachssuppe)
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
Michael von SalzigSüssLecker mit Runebergintorttu (Finnische Runeberg-Törtchen)
Ulrike von Salon Matilda mit Britakakku, Finnland, Urlaubsvorfreude
Simone von zimtkringel mit Karelische Blini
Edyta von Mein dolcevita mit Finnlands Roggenbrot – Ruisreikäleipä
Edyta von Mein dolcevita mit Runeberg- Törtchen
Friederike von Fliederbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
Britta von Backmaedchen 1967 mit Pikkupullat-weiche süße Brötchen aus Finnland
Anja von GoOnTravel.de mit Traditioneller Genuss: Rahkapulla – Der klassische finnische Quarkkuchen
Tina von Küchenmomente mit Kylmäsavulohipiirakka – Finnische Lachs-Quiche
Volker von Volkermampft mit Makaronilaatikko – Finnischer Makkaroni-Auflauf

Sima und Munkki zum finnischen Maifeiertag

Reiseleiter Volkermampft lädt uns im Mai nach Finnland ein. Ich muss zugeben: viel Ahnung von finnischer Küche hatte ich bis dahin nicht. Bei meinen Recherchen stieß ich aber bald auf den finnischen Maifeiertag vappu, der bunt, laut und fröhlich am 1. Mai gefeiert wird. Dazu gibt es traditionell Picknicks mit Sima, einer Art fermentierter Zitronenlimonade, Munkki, das sind finnische Donuts und Tippaleipä, eine Art Strauben oder Spritzkuchen.

Sima und Munkki

Der 1. Mai ist kaum vorbei – was lag näher, als das auch hier leicht verspätet auf den Tisch zu bringen? Sima und Munkki haben uns prima gefallen, die stelle ich im Anschluss näher vor. Das Rezept für die Tippaleipä lasse ich unter den Tisch fallen, das hat uns nicht wirklich begeistert: der Teig war erst zu fest und ließ sich kaum spritzen, das fertige Gebäck schmeckte nach wenig.

Making of Sima Tag 1

Also erst einmal zu Sima, für das wegen der Fermentation einige Tage Vorlauf nötig sind. Für das leicht prickelnde Getränk benötigt man 2 große Zitronen, 4 l Wasser, weißen und braunen Zucker, etwas Hefe und ein paar Rosinen. Am besten verwendet man nur die dünn abgesschnittene Schale und das Fruchtfleisch der Zitronen und entfernt das bittere Weiße (es gibt auch Rezepte, die ganze Zitronenscheiben verwenden, ich habe hier aber die Vorgehensweise aus dem alten Time Life Buch Die Küche in Skandinavien* verwendet die ich auch hier gefunden habe). Schale und Fruchtfleisch gibt man zusammen mit weißem und braunem Zucker in aufgekochtes Wasser und lässt es darin abkühlen. Lauwarm wird der Sud mit wenig Hefe versetzt und darf jetzt mindestens 24 Stunden fermentieren.

Making of Sima Tag 2

Nun sollten sich an der Oberfläche viele Bläschen zeigen. Fruchtfleisch und Schale wird abgesiebt, das Getränk mit jeweils einem Teelöffel Zucker und einigen Rosinen auf Flaschen gefüllt. Diese sollten wegen der entstehenden Kohlensäure stabil und möglichst nicht aus Glas sein. Man kann die Flaschen jetzt noch 1 Tag bei Raumtemperatur stehen lassen oder gleich in den Kühlschrank geben, dann verzögert sich die Gärung etwas.

Sima fertig

Die Rosinen sind der Gäranzeiger: schwimmen sie oben, ist das Getränk genussfertig.

Sima

Zum Servieren sollte Sima auf jeden Fall gut gekühlt sein, dann ist es ein erfrischendes, leicht prickelndes und kaum alkoholisches Getränk.

Making of Munkki

Die Rezeptur für die Munkki, die finnischen Donuts, stammt aus Fika & Hygge* von Brontë Aurell, wobei ich weniger Hefe eingesetzt habe und meine normale Vorgehensweise für Hefeteig angewandt habe, d.h. mit kalter Milch und kalter Butter gearbeitet habe. Der Teig ist klasse zu verarbeiten und machte überhaupt keine Probleme. Ich habe ich Donuts erst als Bällchen geformt und dann mittig durchbohrt und zum Ring geweitet, andere Rezepte formen Stränge und legen diese zum Ring zusammen, wieder andere stechen erst Kreise aus dem ausgerollten Teig aus und aus diesen nochmal die Mitte aus.

Beim Frittieren der Krapfen bildete sich sogar teilweise der bei Berlinern erwünschte weiße Ring, obwohl ich ohne Deckel gearbeitet habe. Noch heiß wälzt man die Donuts nach Belieben in Zimtzucker oder reinem Zucker.

Munkki Krume

Das Innenleben der Munkki: wirklich schön luftig – frisch ein Hochgenuss!

Munkki

Es ist angerichtet 🙂 Hauskaa vappua!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Sima – Finnischer Zitronenmet
Kategorien: Getränk, Brauchtum, Finnland
Menge: 4 Liter

Zutaten

4 Ltr. Wasser
2 groß. Zitronen
100 Gramm Brauner Zucker; nach Geschmack mehr*
100 Gramm Weißer Zucker; nach Geschmack mehr*
1 Gramm Hefe (erbsgroßes Stück)
H SOWIE
4 Literflaschen; möglichst aus Kunststoff mit
-Schraubverschluss
4 Teel. Zucker
12-24 Rosinen

Quelle

nach diversen Quellen, u.a.
Kari Diehl
The spruce eats
Erfasst *RK* 02.05.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Zitronen mit einem Sparschäler dünn schälen. Das bittere Weiße der Zitronen abschneiden (wie zum Filetieren) und wegwerfen, das Zitronenfleisch in Scheiben schneiden.

Das Wasser zum Kochen bringen, den Zucker hineingeben. Den Topf vom Herd nehmen, Zitronenschale und Zitronenscheiben zugeben. Alles auf unter 40°C abkühlen lassen.

Nun die Hefe zugeben und 24-48 Stunden stehen lassen, bis an der Oberfläche Bläschen blubbern.

Den Topfinhalt durch ein Sieb gießen. In jede Flaschen 1 Tl Zucker und 3-6 Rosinen geben, die Zitronenlimonade darauf verteilen.

Die Flaschen dicht verschließen und 2-5 Tage kalt stellen, bis die Rosinen oben schwimmen – dann ist das prickelnde Getränk fertig (P: ich habe 2 Flaschen noch 1 Tag bei Raumtemperatur stehen lassen, dann ist das Getränk schneller fertig).

Sima ist je nach Fermentationsdauer ein kaum bis leicht alkoholisches Getränk, das traditionell in Finnland zum Maifeiertag (vappu) getrunken wird, dazu isst man finnische Donuts (Munkki) und/ oder ausgebackene „Vogelnester“ (tippaleipä).

*Teilweise wird bis zur doppelten Menge Zucker zugegeben. Man kann Sima auch mit anderen Geschmäckern (Grapefruit, Rhabarber, Löwenzahn…) aromatisieren.

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========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Munkki – finnische Donuts
Kategorien: Gebäck, Frittieren, Brauchtum, Finnland
Menge: 17 Stück, Teiggewicht etwa 850 g

Zutaten

250 Gramm Kalte Milch
30 Gramm Zucker
450 Gramm Weizenmehl Type 405
10 Gramm Frischhefe
1 Teel. Gemahlener Kardamom; am besten frisch gemahlen
-oder gemörsert
4 Gramm Salz
1 Ei (M)
1 Teel. Zitronensaft
Etwas Abgeriebene Zitronenschale
50 Gramm Kalte Butter; in Flöckchen
H SOWIE
Öl; zum Frittieren
Zimt-Zucker; zum Wenden

Quelle

modifiziert nach
Brontë Aurell
Fika & Hygge – Skandinavisch backen
Erfasst *RK* 07.05.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Alle Zutaten außer der Butter in die Schüssel der Küchemaschine geben. 4 Minuten auf Stufe 1 kneten, dann die Butter in Flöckchen zugeben und weitere 10 Minuten auf Stufe 2 kneten, der Teig löst sich gerade eben von der Schüssel.

Den Teig in eine saubere Schüssel geben und abgedeckt etwa 1 Stunde bei Raumtemperatur aufgehen lassen.

Den Teig in 17 Stücke à 50 g teilen, diese zu Bällchen abdrehen.

Ein Bällchen nehmen, etwas flach drücken und mit dem Finger ein Loch in die Mitte bohren. Den Teigling nehmen, beide Zeigefinger gegeneinander in das Loch stecken und durch Drehen das Loch erweitern, so dass Ringe entstehen. Die Ringe auf ein leicht bemehltes Backblech legen und abgedeckt nochmal etwa 30-45 Minuten aufgehen lassen.

Währenddessen einen Topf mit Öl auf 180°C bringen. Zimtzucker (oder nur Zucker) in einen Suppenteller geben. Eine Arbeitsschale mit doppeltem Küchenpapier auslegen.

Die Donuts nun portionsweise ins Öl geben (P: bei mir passen maximal 5 Donuts in den Topf) und von beiden Seiten goldbraun ausbacken (P: dauerte bei mir etwa 4 Minuten). Die fertigen Donuts mit einem Schaumlöffel herausnehmen, kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen und dann im Zimtzucker wälzen.

Die Donuts schmecken am besten frisch, können aber auch eingefroren und im Airfryer aufgebacken werden.

Die finnischen Donuts serviert man traditionell am 1. Mai, dem Maifeiertag (vappu) und trinkt dazu Sima, eine Art Zitronenmet.

Anmerkung Petra: Sehr angenehm zu verarbeitender Teig. Die Donuts sind schön luftig und schmecken prima!

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats aktualisiert:

Regina von bistroglobal mit Rahkapulla
Britta von Brittas Kochbuch mit Poronkäristys (Rentiergeschnetzeltes aus Finnland)
Britta von Brittas Kochbuch mit Talvinen salaatti (Finnischer Wintersalat)
Britta von Brittas Kochbuch mit Lohikeitto (Finnische Lachssuppe)
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
Michael von SalzigSüssLecker mit Runebergintorttu (Finnische Runeberg-Törtchen)
Ulrike von Salon Matilda mit Britakakku, Finnland, Urlaubsvorfreude
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Hernekeitto ja Pannukakku – finnische Erbsensuppe und Ofenpfannkuchen
Simone von zimtkringel mit Karelische Blini
Edyta von Mein dolcevita mit Finnlands Roggenbrot – Ruisreikäleipä
Edyta von Mein dolcevita mit Runeberg- Törtchen
Friederike von Fliederbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
Britta von Backmaedchen 1967 mit Pikkupullat-weiche süße Brötchen aus Finnland
Anja von GoOnTravel.de mit Traditioneller Genuss: Rahkapulla – Der klassische finnische Quarkkuchen
Tina von Küchenmomente mit Kylmäsavulohipiirakka – Finnische Lachs-Quiche
Volker von Volkermampft mit Makaronilaatikko – Finnischer Makkaroni-Auflauf

Empanadas de morocho aus Ecuador

Die kulinarische Weltreise im April mit Reiseleiter Volkermampft hat wieder einmal ein Spezialthema: es geht um Teigtaschen aus aller Welt.

Schon als wir im Juli 2021 in Ecuador Station gemacht haben, sind mir Empanadas de morocho aufgefallen, ein traditionelles Gericht aus dem Hochland der Anden. Als Morocho Mais wird in Ecuador grob gebrochenes Hominy bezeichnet, also weißer nixtamalisierter, d.h. in einen speziellen Prozess geschälter Mais, aus dem hier die Teighülle besteht. Damals habe ich die grob gebrochenen Körner in einem Hominy-Erbsen-Salat verarbeitet.

Empanadas de morocho

Bei der Herstellung meiner Empanadas de morocho habe ich mich an einem Youtube-Video von Chef Luis orientiert. Von ihm stammte übrigens auch das Rezept für das Pan Reventado, was ich damals gebacken habe.

Empanada-Füllung

Völlig unkompliziert ist die Herstellung der Füllung: dafür wird Annatto-Öl (Herstellung siehe hier) erhitzt und darin rote und weiße Zwiebeln sowie Knoblauch angebraten. Dazu kommen ein paar blanchierte Möhren- und Chiliwürfelchen sowie Schweinehackfleisch. Nach dem Anbraten wird noch etwas gekochter Reis, Erbsen und zum Schluss Kräuter untergemischt, dann muss die Füllung abkühlen.

Hominy

Etwas langwieriger und nicht ganz so einfach gestaltete sich die Herstellung der Teighülle. Zuerst wird der Mais eingeweicht – mindestens 24 Stunden, traditionell auch bis zu 8 Tage lang, wobei eine Fermentation einsetzt. Die gequollenen Körner werden abgegossen und mit frischen Wasser etwa 90-120 Minuten gekocht, sie müssen ganz weich sein. Auf dem Foto rechts sieht man die gekochten Körner nach dem Abgießen.

Untaugliche Geräte

Traditionell kommt jetzt eine spezielle Mühle zum Einsatz, durch die die weichgekochten Körner mindestens 2-3 mal gedreht werden (ab Minute 2.45 in diesem Video zu sehen). Ich habe zuerst versucht, dafür meinen Uralt-Thermomix zu nehmen, dann den Pürierstab, aber die Masse ist extrem zäh und klebrig. Besser wäre wohl der Food Processor gewesen, den teste ich beim nächsten Mal 😉

Flotte Lotte

Mein Mittel der Wahl war dann die gute alte Flotte Lotte, wobei ich den Mais zweimal durch die grobe und schließlich noch durch die feine Scheibe gedreht habe. Das hat zwar einiges an Kraftaufwand erfordert, aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Jetzt wird die Masse mit Salz, wenig zerlassener Butter und ein paar Tropfen Essig zu einem glatten Teig verknetet.

Making of Empanadahüllen

Ab jetzt arbeitet man am besten mit geölten Händen weiter. Auf die leicht geölte Arbeitsfläche kommt jetzt ein großes Stück Frischhaltefolie, auch das wird geölt. Vom Maisteig nimmt man nun jeweils ein Stück ab (bei mir wog das gut 60 g), das formt man zu einer Kugel und legt es auf die geölte Folie. Jetzt die Folie über die Kugel klappen und die Kugel am besten mit eines einem Brettchen flach zu einem Kreis auseinanderdrücken. Die Folie wieder abziehen und etwas Füllung in die Mitte der Teigplatte geben, dann wiederum mit Hilfe der Klarsichtfolie den unteren Teil des Kreises über die Füllung nach oben schlagen und mit den Händen um die Füllung sanft festdrücken.

Teigtaschen

Für ein schönes Aussehen kann man den Rand (immer noch mit aufgelegter Folie) mit einem Messerrücken glatt schneiden. Nun die Folie zurückfalten und die Teigtasche vorsichtig auf ein leicht geöltes Blech oder auf Dauerbackfolie legen, in dem Zustand sind sie recht fragil.

Empanadas vor dem Ausbacken

Bei mir ergab der Ansatz mit 250 g trockenem Hominy etwa 480 g durchgedrückte glatte Maismasse und damit 8 Teigtaschen. Von der Füllung habe ich nicht alles verbrauchen können, wir haben den Rest einfach erwärmt und dazu gegessen.

Frittieren der Empanadas

Die Teigtaschen werden jetzt in heißem Öl frittiert – Luis schwört auf zweimaliges Frittieren, so würden die Empanadas besonders knusprig. Das klang gut, also habe ich das auch so gemacht. Man sollte darauf achten, dass nicht zu viele Empanadas gleichzeitig im Öl sind, sie kleben leicht aneinander. Die Teigtaschen anschließend auf mehrlagigem Küchenpapier gut abtropfen lassen.

Füllung der Empanadas

Hier eine aufgebrochene Empanada mit sichtbarer Füllung. Dazu serviert Luis eine Salsa aus einem Teil der Komponenten, die auch in der Füllung sind: zweierlei Zwiebelbrunoise, Möhre, Chilis, Tomaten und Kräuter, abgeschmeckt mit Salz, Limettensaft und etwas Olivenöl. Alternativ kann man auch eine traditionelle Salsa de Ají dazu reichen.

Empanadas mit Salsa

Die Salsa löffelt man auf die Empanada und dann heißt es genießen 🙂 Die Konsistenz der Teiges ist viel weniger massiv als bei herkömmlichen Empanadas aus einem Mehlteig. Wir waren erstaunt, wie viele davon doch recht schnell verschwanden…

Weitere Teigtaschen aus aller Welt im Blog:

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Empanadas de morocho aus Ecuador
Kategorien: Teigtasche, Mais, Hackfleisch, Ecuador
Menge: 8 Stück

Zutaten

H MOROCHO-TEIG
250 Gramm Nixtamalisierter weißer Mais (Hominy)
Wasser zum Kochen des Morocho
5-10 Gramm Flüssige Butter
1/2 Teel. Salz
1 Teel. Essig (falls der Mais nur 24 Stunden einweicht)
H FÜLLMASSE
1-2 Essl. Annatto-Öl
30 Gramm Rote Zwiebelwürfelchen
30 Gramm Weiße Zwiebelwürfelchen
10 Gramm Knoblauch; fein gewürfelt
30 Gramm Blanchierte Möhrenwürfelchen
1 Essl. Chili; entkernt, gehackt (P: 1 Lemon Drop o.ä.)
15 Gramm Gehacktes Koriandergrün
125 Gramm Hackfleisch vom Schwein
Salz
Pfeffer
1/2 Teel. Gemahlener Kreuzkümmel
60 Gramm Gekochter Reis
30 Gramm TK-Erbsen; kurz blanchiert
1-2 Spritzer Worcestershiresauce (Salsa ingles); optional
H SOWIE
Öl zum Frittieren
Klarsichtfolie; zum Formen
H SALSA ZUM SERVIEREN
1 klein. Rote Zwiebel; in Würfelchen
1 klein. Weiße Zwiebel; in Würfelchen
1 Möhre; in Würfelchen, blanchiert
1-2 Chilischoten, entkernt; gehackt (P: am besten
-südamerikanische hellgrüne oder vergleichbare)
4-5 Cocktailtomaten; entkernt, gewürfelt
1/2 Bund Koriandergrün
Salz
1-2 Essl. Limettensaft
1 Essl. Olivenöl

Quelle

nach einem youtube-Video von
Panadería y Pastelería con el toque de Luis
Erfasst *RK* 03.04.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Den Mais mindestens 24 Stunden einweichen (der Mais wurde nach traditioneller Art bis zu 8 Tage einweicht, er beginnt dann zu fermentieren).

Den Mais abgießen und in reichlich Wasser 90-120 Minuten weich kochen, abgießen (P: 105 Minuten). Den Mais abgießen und auskühlen lassen, dann mindestens 2 x durch eine Mühle drehen. Alternativ sollte der Food Processor funktionieren (P: Thermomix und Pürierstab sind ungeeignet, da die Masse ausgesprochen zäh-klebrig ist! Gut war 2 x durch die grobe Scheibe der Flotten Lotte und dann durch die feine Scheibe).

Die Teigmasse mit etwas Salz und Butter verkneten (Masse klebt stark!) und zugedeckt beiseite stellen.

Für die Füllung die Gemüse in Brunoise schneiden, die Möhren 2 Minuten blanchieren.

Etwas Annattoöl in einer Pfanne erhitzen. Zuerst die roten und weißen Zwiebeln und Knoblauch, dann auch Möhre und Chili im Öl anschwitzen. Nun das Hackfleisch zugeben und krümelig anbraten. Reis und Erbsen unterrühren, zum Schluss das Koriandergrün zugeben, abschmecken. Die Füllung komplett abkühlen lassen.

Für die Salsa alle Zutaten verrühren und pikant abschmecken.

Zum Formen der Teigtaschen ein ausreichend großes Stück Klarsichtfolie auf die leicht geölte Arbeitsfläche legen, glattstreichen. Darauf nochmal großes Stück Klarsichtfolie legen und ölen. Ab jetzt auch mit geölten Händen arbeiten, die Teigmasse klebt sonst.

Aus einem Stück Teig einen Teigball formen (P: etwa 60 g) und auf die Klarsichtfolie legen. Die Klarsichtfolie locker und mit ausreichend Zugabe darüber klappen. Den Teigball mit Hilfe eines Brettchens zu einem flachen Kreis auseinanderdrücken. Das Brettchen entfernen, die Klarsichtfolie zurückklappen und etwa 1 El Füllung mittig auf die Teigplatte legen. Nun die untere Hälfte wieder mit Hilfe der Klarsichtfolie nach oben klappen und den Rand um die Füllung vorsichtig und sanft andrücken. Für ein schönes Aussehen den Rand (immer noch mit aufgelegter Folie) mit einem Messerrücken glatt schneiden. Nun die Folie erneut zurückklappen und die Teigtasche vorsichtig auf ein leicht geöltes Blech oder auf Dauerbackfolie legen. Die Empanadas sind in diesem Zustand recht fragil, man darf sie nicht aufeinanderlegen, da sie stark kleben.

In einem großen Topf ausreichend Frittieröl auf 175°C erhitzen. Die Teigtaschen in heißem Öl portionsweise frittieren, Luis findet zweimaliges Frittieren für eine besonders knusprige Konsistenz am besten (P: beim ersten Durchgang so lange frittiert, bis sie sich relativ fest anfühlten, beim zweiten Durchgang waren sie dann richtig knusprig und ganz fest beim Draufklopfen). Die Teigtaschen bleiben beim Ausbacken hell und werden kaum braun. Nach dem Frittieren auf mehrlagigem Küchenpapier gut abtropfen lassen.

Die Empanadas auf einer Platte servieren, dazu nach Belieben etwas Gemüse als Dekoration legen (Möhrenstifte, Tomate, Kräuter etc.) Mit der Salsa oder einer anderen Salsa nach Wahl servieren (Salsa de Aji oder Aji costeño).

Dazu trinkt man gerne eine Tasse Kaffee.

Anmerkung Petra: die Empanadas haben eine ganz spezielle Konsistenz, sind sehr locker-knusprig und mit der Salsa ausgesprochen lecker!

Die Herstellung der Teigmasse war hier durch die Verwendung von ungeeignetem Gerät nicht optimal, beim nächsten Mal Foodprocessor testen. Flotte Lotte liefert in sehr gutes Ergebnis, ist aber ganz schön kraftaufwendig. Die Ränder der Empanadas müssen gut verschlossen sein, damit diese beim Ausbacken nicht aufgehen, auch darf die Teigplatte nicht zu dünn sein, damit keine Löcher entstehen.

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):

Britta von Brittas Kochbuch mit Pizza Calzone oder die größte Teigtasche der Welt (Italien)
Wilma von Pane-Bistecca mit Usbekische Manti
Sandra von Tracks and the City mit Toasted Ravioli aus St. Lous
Friederike von Fliederbaum mit „Lammnudel“ – Teigtaschen mit Lamm wie in Kärnten
Wilma von Pane-Bistecca mit Sheng Jian Bao
Susannne von magentratzerl mit Sambose Mash
Britta von Brittas Kochbuch mit Bolani aus Afghanistan
Gabi von USA kulinarisch mit Knishes aus New York
Jenny von Jenny is baking mit Empanadas mit Quittenpaste und Käse aus Mittelamerika
Michael von SalzigSüssLecker mit Vegetarischen Empanadas – einfach köstliche Teigtaschen
Regina von bistroglobal mit Schwäbische Maultaschen
Wilma von Pane-Bistecca mit Zwei verschieden gefuellte Ravioli
Anja von GoOnTravel mit Herzhafte Piroggen: Ein Klassiker der polnischen Küche
Edyta von mein-dolcevita mit Teigtaschen aus Karelien
Susanne von magentratzerl mit Teigtäschchen mit Myzithra (Kalitsounia me myzithra)
Susan von Labsalliebe mit Reshteh Khoshkar – Glutenfreie süße Teigtaschen رشته خوشکار
Britta von Brittas Kochbuch mit Kartoffeltaschen mit Frischkäsefüllung (Deutschland)
Regina von bistroglobal mit Cassone Romagnolo
Sonja von fluffig & hart mit Jjin Mandu – koreanische Teigtaschen
Simone von zimtkringel mit Cheese & Onion Pasties
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Vegane Mandu mit Kimchi-Füllung

Chilenische Sopaipillas (frittiertes Kürbisbrot) mit Pebre

Als dritten Beitrag für die kulinarische Weltreise mit Ziel Chile kredenze ich euch Sopaipillas mit Pebre.

Sopaipillas mit Pebre

Sopaipillas: dahinter verbirgt sich ein frittiertes Kürbis“brot“, dazu gibt es Pebre, die chilenische Würz-Salsa, die der mexikanischen pico de gallo oder der brasilianischen Vinagrete ähnelt. Das Ganze ist typisches Streetfood, lässt sich aber auch ohne viel Aufwand zu Hause machen, wie ich euch gleich zeigen werde. Sopaipillas wurden übrigens gerne an Regentagen gemacht, genau wie die ebenfalls frittierten Tortas fritas aus Uruguay, die ich hier vorgestellt habet.

Pebre

Am besten stellt man erst einmal die Beilage her: Alle Zutaten werden kleingeschnitten und mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl zu einer pikanten Salsa verrührt. Die kann jetzt noch ein wenig durchziehen. Die Tomaten sollten übrigens entkernt werden, damit die Salsa nicht zu suppig wird.

Making of Sopaipillas

Wenn wie bei mir fertiges Kürbispüree (von im Ofen gebackenem Hokkaidokürbis) im Tiefkühler liegt, ist der Rest blitzschnell gemacht. Mehl, Backpulver, Kürbispüree, Salz und etwas geschmolzene Butter zu einem nicht klebenden Teig verkneten, diesen 0,3-0,5 cm dick ausrollen und etwa 8 cm große Kreise ausstechen.

Frittieren Sopaipillas

Diese werden entweder mit zwei Einschnitten versehen oder mehrfach mit der Gabel eingestochen, damit der Teig sich beim Frittieren nicht aufplustert und dann portionsweise bei 175°C goldbraun frittiert.

Sopaipillas frittiert

Nun noch auf Küchenpapier abtropfen lassen, dann kann serviert werden. Sopaipillas werden übrigens nicht nur pikant mit Pebre, Senf oder Ketchup gegessen, man kann sie auch mit Butter und Honig oder Konfitüre verzehren. Übergießt man die noch heißen Sopaipillas mit Zuckersirup, so werden sie zu Sopaipillas pasadas.

Die Zugabe von Kürbis zum Teig ist typisch für Zentralchile, im Süden dagegen eher unüblich.

Sopaipillas mit Pebre

Das Wetter meinte es gut mit uns: wir konnten den Snack zum ersten Mal in diesem Jahr draußen genießen. Und waren überrascht, wie gut die kleinen Brote zusammen mit der pikant-würzigen Salsa schmecken! Wie gut, dass noch eine weitere Portion Kürbispüree im Tiefkühler schlummert.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Sopaipillas – frittiertes Kürbisbrot aus Chile
Kategorien: Gebäck, Frittieren, Chile
Menge: 16 Stück

Zutaten

200-250 Gramm Mehl; nach Bedarf mehr*
200 Gramm Kürbispüree*; hier vom Hokkaido selbst gemacht
-aus der TK, aufgetaut
30 Gramm Butter; alternativ Schmalz oder Margarine,
-geschmolzen
1 Teel. Salz
2 Teel. Backpulver

Quelle

modifiziert nach
cocinachilena.cl
Erfasst *RK* 19.03.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Alle Zutaten von Hand zu glatten Teig verkneten. Nach Bedarf noch mehr Mehl zufügen, der Teig darf nicht mehr kleben.

Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche 3-5 mm dick ausrollen und Kreise von 7-8 cm ausstechen. Nach Belieben 2 Einschnitte oder Löcher in die Kreise machen („ojos caracteristicos“) oder mit einer Gabel mehrfach einstechen (durchstechen).

Die Sopaipillas portionsweise in heißem Öl bei 175°C unter einmaligem Drehen in etwa 2-3 Minuten goldbraun ausbacken. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Sopaipillas sind gängiges Streetfood. Sie passen Pikantem wie Pebre, zu Senf oder Ketchup, aber auch zu Süßem wie Konfitüre, Butter und Honig.

In Sirup getränkt heißen sie Sopaipillas pasadas und werden gerne an Regentagen als Dessert gegessen.

Anmerkung Petra: ganz unkompliziert zu machen, schmecken prima! Wir haben sie mit Pebre gegessen

Am besten relativ trockenes Kürbispüree verwenden. Je nach Feuchtigkeit mehr Mehl verwenden, damit der Teig nicht mehr klebt.

*ich mache mein Kürbispüree wie folgt: Den Kürbis vierteln und entkernen. Die Viertel für etwa 40-60 Minuten in den auf 200°C vorgeheizten Backofen legen, bis das Fleisch weich ist. Das Kürbisfleisch mit der Schale pürieren und ausdampfen lassen. Nicht benötigtes Püree kann für spätere Verwendung eingefroren werden.

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========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Pebre – chilenische Würz-Salsa
Kategorien: Beilage, Salsa, Dip, Chile
Menge: 4 Personen

Zutaten

4-5 Nicht zu große Tomaten; entkernt
1 groß. Rote Zwiebel; gewürfelt
2 Grüne Chilischoten (im Original Aji verde,
-Capsicum baccatum, P: als Ersatz Lemon drop)
-entkernt, gehackt
1 Bund Koriander; gehackt
2-3 Knoblauchzehen; gehackt
2 Essl. Zitronensaft; nach Geschmack
2 Essl. Olivenöl; nach Geschmack
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker
2-3 Teel. Rote Chilisauce; nach Belieben (P: meine
-fruchtige Chilisauce)

Quelle

diverse Rezepte im Netz
Erfasst *RK* 19.03.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Alle Zutaten vermischen, abschmecken.

Pebre wird als Brotbelag (z.B. auf Sopaipillas, aber auch auf Choripan, einem mit gegrillter Chorizo belegten Brötchen) verwendet, zu Empanadas oder Gegrilltem, aber auch zum typischen Bohneneintopf gegessen.

Pebre ähnelt der brasilianischen Vinagrete oder der mexikanischen Pico de Gallo.

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):

Britta von Brittas Kochbuch mit Tomaticán – Rindfleisch mit Mais und Tomaten
Wilma von Pane-Bistecca mit Humitas
Wilma von Pane-Bistecca mit Croquetas de Pescado
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Chilenische Empolvados
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Marraquetas mit Vorteig – chilenische Doppelbrötchen
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Pisco Sour aus Chile
Gabi von Langsam kocht besser mit Kulinarische Weltreise Chile: Pan Dulce
Volker von Volkermampft mit Pan Amasado Rezept – einfache chilenische Weizenbrötchen
Regina von bistroglobal mit Pie de Limón
Simone von zimtkringel mit Completo italiano
Susanne von magentratzerl mit Pantrucas
Regina von bistroglobal mit Pebre und Empanadas
Jenny von Jenny is baking mit Brazo de reina, Biskuitrolle mit Karamell

Pisco Sour aus Chile

Weiter geht es mit unserem Ausflug nach Chile für die kulinarische Weltreise im März. Eine lange Tradition hat dort der Weinbau. Die einzigartigen klimatischen Bedingungen bringen kraftvolle komplexe Weine von sehr guter, international anerkannter Qualität hervor. Während in Europa, Australien und Neuseeland die Reblaus im 19. Jahrhundert fast alle Weinstöcke zerstörte (Reblauskatastrophe) und dafür sorgte, dass Weine dort nur gepfropft angebaut werden, gedeihen in Chile als einzigem Land noch Reben auf wurzelechten Stöcken. Auch von falschem Mehltau wurde Chile bisher verschont.

Wo Wein angebaut wird, gibt es auch Schnaps auf Traubenbasis und dieser heißt in Chile (und Peru) Pisco. Pisco ist kein Tresterbrand, sondern ein Destillat aus Traubenmost und kann als Nationalgetränk der beiden Länder bezeichnet werden. Wichtiger Unterschied der beiden Schnäpse: chilenischer Pisco wird mindestens 60 Tage in Eichenholzfässern gelagert, peruanischer Pisco dagegen ist die Reifung in Holzfässern oder anderen geschmacks- oder farbgebenden Behältern verboten (Quelle und weitere Erläuterungen). Chilenischer Pisco wird hauptsächlich aus aromatischen Muskatellertrauben gebrannt. In dem von uns verwendeten El Gobernador* mit seinen fruchtigen Aromen sind das Moscatel Rosada und Moscatel de Alejandra.

Pisco Sour

Pisco kann man pur oder in Mischungen konsumieren, wobei der absolute Cocktail-Klassiker der Pisco Sour ist, der in Chile bei keiner Einladung oder Zusammenkunft fehlen darf. Pisco Sour wird stets eiskalt, aber nicht über Eis serviert und besteht neben der Grundspirituose aus Zitronen- oder Limettensaft, Zuckeranteil, Eiweiß und einigen Tropfen Angostura Bitters. Es gibt unzählige Varianten und Mischungsverhältnisse: mal mit Zucker, mal mit Zuckersirup, gerne auch mit Sirop de Gomme* (Gummi Arabicum Sirup). In Peru verwendet man eher Limetten, die aber etwas anders schmecken als die hier erhältlichen, in Chile kann auch mal auf das Eiweiß verzichtet werden. Neben Angostura kann man auch etwas Zimt auf den Eischaum geben. Als Eiweißersatz für Vegetarier eignet sich Aquafaba, das dickflüssige Kochwasser von Kichererbsen oder sonstigen Hülsenfrüchten.

Wir haben unseren Küchen-Apéro Pisco Sour an ein Rezept aus The South American Table* von Maria Baez Kijac angelehnt, das relativ leicht ist und nur 3 cl Schnaps pro Glas vorsieht, normal sind 5-6 cl. Hierzulande in Cocktails eher selten vertreten ist Eiweiß, das sorgt aber für ein unglaublich cremiges, rundes Mundgefühl und bindet die Säure elegant ein.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Pisco Sour
Kategorien: Getränk, Cocktail, Chile
Menge: 2 Gläser

Zutaten

60 ml Pisco (P: El Gobernador)
30 ml Zitronensaft; frisch gepresst
2 Essl. Feiner Zucker (P. 24 g feinster Backzucker)
1 Frisches Eiweiß
8-9 Eiswürfel
H ZUM FERTIGSTELLEN
Angostura Bitters

Quelle

modifiziert nach
Maria Baez Kiijac
The South American Table
Erfasst *RK* 15.03.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

2 Gäser (Coupé-Gläser, Champagnerschalen oder kleine Tumbler) vorkühlen.

Pisco, Zitronensaft, Zucker und Eiweiß in einen Shaker geben und 20 Sekunden shaken – alternativ kann man für perfekten Schaum den Inhalt kurz mit dem Pürierstab oder Milchaufschäumer bearbeiten. Dann die Eiswürfel zugeben, den Shaker schließen und 20 Sekunden sehr kräftig shaken.

Den Pisco Sour auf die beiden gekühlten Gläser verteilen und mit ein paar Tropfen Angostura Bitters beträufeln.

Anmerkung Petra: cremiger, erfrischender und sehr harmonischer Cocktail.

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*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann. Für diese Unterstützung herzlichen Dank!

Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):

Britta von Brittas Kochbuch mit Tomaticán – Rindfleisch mit Mais und Tomaten
Simone von zimtkringel mit Completo italiano
Wilma von Pane-Bistecca mit Humitas
Wilma von Pane-Bistecca mit Croquetas de Pescado
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Chilenische Empolvados
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Chilenische Empolvados
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Marraquetas mit Vorteig – chilenische Doppelbrötchen
Gabi von Langsam kocht besser mit Kulinarische Weltreise Chile: Pan Dulce
Volker von Volkermampft mit Pan Amasado Rezept – einfache chilenische Weizenbrötchen
Regina von bistroglobal mit Pie de Limón
Simone von zimtkringel mit Completo italiano
Susanne von magentratzerl mit Pantrucas
Regina von bistroglobal mit Pebre und Empanadas
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Chilenische Sopaipillas (frittiertes Kürbisbrot) mit Pebre
Jenny von Jenny is baking mit Brazo de reina, Biskuitrolle mit Karamell

Marraquetas mit Vorteig – chilenische Doppelbrötchen

Im März führt uns die kulinarische Weltreise nach Südamerika, genauer gesagt nach Chile. Das Land erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über gut 4200 km, die Breite beträgt dagegen im Durchnitt nicht einmal 200 km. Kein Wunder, dass der Übergang zu den Landesküchen der benachbarten Staaten Argentinien, Bolivien und Peru fließend ist. Geprägt wurde die Küche Chiles durch die indigenen Ureinwohner, die spanischen Eroberer und die europäischen Siedler, die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts in großer Zahl ins Land kamen. Relativ großen Einfluss hatten dabei Franzosen, aber Deutsche.

Brot ist in Chile ein Hauptnahrungsmittel und darf eigentlich bei keiner Mahlzeit fehlen. An erster Stelle der Beliebtheit liegen die Marraquetas, das sind helle Doppelbrötchen, die eine durchgängige Kerbe aufweisen und deshalb leicht in 4 Teile gebrochen werden können. Marraquetas werden auch pan batido oder pan francés genannt, letzteres verweist auf den europäischen Einfluss, der Teig ähnelt dementsprechend einem Baguetteteig. Marraquetas werden auch oft für Sandwiches wie choripán oder completos verwendet. Der Name könnte sich von zwei französischen Bäckerbrüdern Marraquette herleiten – Belege dafür gibt es allerdings nicht.

Meist wird heute für Marraquetas ein direkter Teig mit relativ viel Hefe verwendet, damit lassen sich die Brötchen in kurzer Zeit backen. Ich habe nach einem Rezept mit einem Vorteig gesucht und wurde beim Hacedor de Pan fündig, der marraquetas con masa vieja gebacken hat. Masa vieja bedeutet alter Teig, also eine pâte fermentée – dafür fehlt mir im Rezept allerdings das für diese Vorteigart typische Salz. Die Technik zur Herstellung habe ich mir teilweise in diesem Video abgeschaut.

chilenische Marraquetas

Marraquetas in ihrer typischen Form als Doppelbrötchen

Marraquetas

Jedes Brötchen lässt sich problemlos in 4 Teile brechen

chilenische Marraquetas Making of

Für die Herstellung legt man jeweils 2 Teigbälle aneinander, rollt diese zusammen leicht oval aus und drückt nach 30-minütiger Gehzeit den Teig über beide Brötchen tief ein, die Kerbe muss beim Backen erhalten bleiben.

chilenische Marraquetas Making of

Die Brötchen gehen nochmal mit der Kerbe nach unten in Couches gelegt, bevor sie nach erneutem Wenden mit Dampf in den Ofen geschoben werden.

Marraquetas

Marraquetas noch leicht warm aufgeschnitten: die Brötchen haben eine dünne knusprige Kruste und eine weiche Krume und sind somit wunderbare Frühstücksbrötchen. Die mache ich garantiert wieder!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Marraquetas – chilenische Doppelbrötchen
Kategorien: Brot, Brötchen, Vorteig, Chile
Menge: 4 Doppelbrötchen

Zutaten

H VORTEIG
80 Gramm Weizenmehl Type 550
50 Gramm Wasser
0,8 Gramm Frischhefe
H ENDGÜLTIGER TEIG
250 Gramm Kaltes Wasser
130 Gramm Vorteig
4 Gramm Frischhefe
420 Gramm Weizenmehl Type 550
10 Gramm Salz
10 Gramm Butter; optional, nicht typisch
Öl; zum Bepinseln

Quelle

modifiziert nach Hacedor de Pan
Erfasst *RK* 15.03.2023 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Am Vortag alle Zutaten für den Vorteig verkneten und abgedeckt gehen lassen (P: 23 Uhr bis 9.30)

Für den endgültigen Teig Wasser, Vorteig, Hefe und Mehl in die Schüssel der Küchenmaschine geben und 5 Minuten auf Stufe 1 kneten, dann die Butter sowie das Salz zugeben und weitere 5 Minuten auf Stufe 2 kneten. Der Teig löst sich komplett von der Schüssel.

Den Teig in eine saubere Schüssel geben und zugedeckt 30 Minuten gehen lassen.

Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und in 8 Stücke à etwa 100 g teilen. Jedes Stück zu einem Ball abdrehen.

Jeweils 2 Bälle aneinanderlegen, die Hände auf die jeweilige äußere Hälfte der beiden Bälle legen und diese mehrmals sanft vor- und zurückrollen, so dass die Bälle eine leicht ovale Form bekommen und sich in der Mitte gut verbinden.

Die Doppelbrötchen auf ein Blech legen, mit Öl bepinseln und abgedeckt 30 Minuten gehen lassen.

Nun einen dünnen runden, leicht geölten Stab (P: ich habe einen abgesägten Kochlöffelstiel verwendet) quer mittig auf jedes Doppelbrötchen legen, fest nach unten drücken und in dieser Position mehrmals leicht vor- und zurückrollen. Den Stab entfernen und das Doppelbrötchen vorsichtig umgedreht auf ein bemehltes Leinentuch legen, so dass die Einkerbung unten ist. Die restlichen Brötchen genauso bearbeiten, mit dem Leinentuch Couches formen. Die Brötchen abgedeckt nochmal 30-40 Minuten gehen lassen.

Rechtzeitig den Backofen mit einem Backstein auf 240°C vorheizen.

Die Brötchen am besten mit Hilfe einer Kippdiele umgedreht vom Leinentuch nehmen und auf einen mit Backfolie belegten Brotschieber setzen.

Die Brötchen mit Dampf in den Backofen einschießen und etwa 20 Minuten goldbraun backen.

Herausnehmen und auf einem Rost auskühlen lassen.

Anmerkung Petra: ganz unkompliziert zu verarbeitender Teig. Die Brötchen gehen sehr schön auf, haben eine dünne, knusprige Kruste und eine weiche Krume. Prima!

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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt):

Britta von Brittas Kochbuch mit Tomaticán – Rindfleisch mit Mais und Tomaten
Simone von zimtkringel mit Completo italiano
Wilma von Pane-Bistecca mit Humitas
Wilma von Pane-Bistecca mit Croquetas de Pescado
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Chilenische Empolvados
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Chilenische Empolvados
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Pisco Sour aus Chile
Gabi von Langsam kocht besser mit Kulinarische Weltreise Chile: Pan Dulce
Volker von Volkermampft mit Pan Amasado Rezept – einfache chilenische Weizenbrötchen
Regina von bistroglobal mit Pie de Limón
Simone von zimtkringel mit Completo italiano
Susanne von magentratzerl mit Pantrucas
Regina von bistroglobal mit Pebre und Empanadas
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Chilenische Sopaipillas (frittiertes Kürbisbrot) mit Pebre
Jenny von Jenny is baking mit Brazo de reina, Biskuitrolle mit Karamell