DKduW #4, Teil 1 – Sangrita

Das Buch für die neue DKduW-Runde steht fest: es ist der Band "Mexikanisch kochen – Gerichte und ihre Geschichte" von Beate Engelbrecht und Ulrike Keyser.

Die Bücher aus der Reihe "… kochen" wurden ursprünglich vom Verlag Edition diá herausgegeben, erschienen aber auch bei der Büchergilde Gutenberg bzw. als Lizenzausgaben im Verlag die Werkstatt. Welches Gericht ist daraus nachkoche, weiß ich noch nicht, ich habe aber schon einige Merkzettelchen darin verteilt 😉

Was
mich aber gleich dazu veranlasst hat, in die Küche zu gehen, ist ein
Rezept für Sangrita. "Fertig-Sangrita" in dieser hübschen mexikanischen Aufmachung haben wir gegen Ende meiner Schulzeit (öhm ja, das war so Anfang/Mitte der 70er..) schon mal öfter genossen.

Also
alles nach dem Rezept zusammengemixt, probiert: nö, das schmeckt so
noch nicht richtig "rund". Nach Zugabe von brasilianischer Chilisauce,
Worcestershiresauce, etwas Zucker und Pfeffer ist das zwar vielleicht
nicht mehr völlig original, schmeckt aber gut 🙂

Helmut
bricht doch tatsächlich kurzfristig das vorösterliche Alkohol-Fasten
und nippt abwechselnd am Herradura-Tequila und am Sangrita und
begründet das mit Authentizität 😉 Mir schmeckt’s auch so.

Bei Nachforschungen im Netz stoße ich übrigens auf eine zweite, mir bis dahin unbekannte Sangrita-Variante:
hier wird kein Tomatensaft verwendet, dafür etwas Grenadine mit
Orangensaft, Limettensaft, Chili-Salsa (oder Serranos) und Salz
gemischt. Klar, das muss in Bälde auch noch getestet werden!

Schlehenelixier

Nach dem Schlehengelee mit Quitten habe
ich den zweiten Teil der Früchte etwas zerkleinert und mit Rotwein und
Gewürzen 3 Tage stehen lassen. Nach Abfiltern und Aufkochen wird der
Sud mit Honig und Alkohol versetzt – Resultat ist ein nicht unleckeres
Getränk 🙂

Ein
kleiner Tipp – vielleicht für den nächsten Urlaub: In Italien bekommt
man hochprozentigen Alkohol zum Ansetzen von Likören (Alcool purissimo
95° – Prodotto ideale per la preparazione dei liquori) in Supermärkten
oder Spirituosengeschäften spottbillig  – pro Liter um die 13/14 Euro
🙂

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Schlehenelixier
Kategorien: Getränk, Alkohol, Wildfrucht
     Menge: 1 Rezept

    500     Gramm  Schlehen
      1   Flasche  Rotwein (0,7 l)
      1            Zimtstange
      3            Gewürznelken
      3            Sternanis
    300     Gramm  Honig
    1/2       Ltr. Weingeist (38%)** oder Kornbranntwein

============================== QUELLE ==============================
                   Ingrid Schlechta
                   Köstliche Wildfrüchte und Wildgemüse
                   -Erfasst *RK* 16.10.2004 von
                   -Petra Holzapfel

Die Schlehen waschen, gut abtropfen lassen, auf einem Tuch hin und
her schütteln und im Mörser zerstoßen*. Auch einen Teil der Kerne
zerstoßen, dadurch bekommt das Getränk ein feines Aroma. Das Mus in
ein Steingut- oder Porzellangefäß füllen, mit dem Rotwein übergießen
und die Gewürze dazugeben. Zugedeckt 3 Tage ziehen lassen. Den
Ansatz filtern, kurz aufkochen und anschließend abkühlen lassen.

Den Honig bei einer Temperatur von etwa 40°C einrühren, damit seine
Wirkstoffe erhalten bleiben. Nach dem Abkühlen die Flüssigkeit mit
dem Weingeist oder Kornbranntwein vermischen. In Flaschen füllen und
gut verschließen. Kühl und dunkel lagern.

:Zubereitungszeit: l Stunde 15 Minuten
:Ansetzzeit: 3 Tage

Anmerkung Petra: fein! Ansatz durch Mulltuch gefiltert. Nach dem
Füllen auf Flaschen setzt sich etwas Bodensatz ab, evtl. nochmal
durch ein Kaffeefilter filtrieren.

*Ich habe die Schlehen kurz im alten Thermomix gemixt.

**200 g Italienischen Alkohol (Alcool purissimo 95°) und 300 g
Wasser verwendet.

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Cassis – erste Probe

Da ich für die Heidelbeer-Shortcakes etwas Cassis brauche, filtriere ich schon mal einen meiner Cassis-Ansätze durch eine für diesen Zweck reservierte Stoffwindel. Das klappt diesmal prima,

Foto von 2004

Cassis 2017

Foto von 2017

das Ergebnis ist ein wunderbar dunkler, sehr aromatischer Likör. Ich bin sehr zufrieden 🙂

Cassis – schwarzer Johannisbeer-Likör

Mit einem Teil der heutigen Johannisbeer-Ernte habe ich wie auch in den Jahren zuvor einen Cassis angesetzt.

Cassis 2004

Foto von 2004

Cassis Ansatz

Fotoupdate 2017

Ich verwende leicht abgewandelt ein Rezept, welches Rene Gagnaux in de.rec.mampf gepostet hat.

Update 1: Zum Verkostungsergebnis geht's hier.

Update 2: Seit 2006 behandle ich die schwarzen Johannisbeeren mit Antigel oder einem ähnlichen Enzym-Präparat zum Abbau von Pektin und Schleimstoffen bei der Entsaftung von Früchten (z.B. Kitzinger Anti-Geliermittel*). Dadurch lässt sich der Liköransatz später wesentlich leichter durchfiltrieren. Unbedingt empfehlenswert!

Cassis 2017

Cassis – schwarzer Johannisbeerlikör 2017

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Cassis – Schwarz Johannisbeer-Likör (Petra)
Kategorien: Getränke, Likör, Früchte
Menge: 1 Rezept

Zutaten

1 1/2 kg   Schwarze Johannisbeeren; gewaschen und entstielt
5 ml   Kitzinger Antigel
1 1/2 Ltr.   Wodka
4     Gewürznelken
1     Zimtstange; halbiert
16     Gesunde grüne Schwarz-Johannisbeerblätter
1,1 kg   Zucker

Quelle

  eigene Vorgehensweise
  Erfasst *RK* 07.10.2006 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Die gut zerdrückten Beeren mit Kitzinger Anti-Geliermittel, einem Enzympräparat zum Abbau von Pektin und Schleimstoffen behandeln – Verwendung nach Packungsangabe (hier 5 g/ 1,5 kg schwarze Johannisbeeren, Einwirkzeit ca. 23 Stunden bei 21°C).

Die Beeren auf 2 2-l-Gläser mit Bügelverschluss verteilen, die restlichen Zutaten ebenfalls. Die Mischung gut schütteln und 4 Wochen auf einem hellen, sonnigen Fensterbrett stehen lassen, immer wieder mal schütteln. Danach alles durch ein Sieb filtern, um die groben Bestandteile zu entfernen, dann durch ein Tuch filtern, in passende Flaschen abfüllen und verschließen.

Nachdem ich letztes Jahr mal wieder mit sehr schlecht zu filtrierendem glibberigem Ansatz gekämpft habe, habe ich jetzt nach dem Rat des Kitzinger Weinbuchs die Beeren mit Antigel behandelt, bevor ich Wodka und sonstige Zutaten zugegeben habe. Gestern wurde abfiltriert – ein Genuss gegen die Prozedur vom letzten Mal und die Ausbeute ist auch wesentlich größer. Der Likör ist von wunderbar dunkler Farbe und schmeckt köstlich. Unbedingt empfehlenswert!

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