Sauerteigmischbrot

Peter Reinhart gibt in seinem The Bread Baker’s Apprentice ein
Grundrezept für ein Sauerteigbrot, was man nach seiner Aussage beliebig
variieren kann: so kann man helles oder dunkles Weizenmehl,
Weizenvollkorn, aber auch Roggenmehl in beliebigen Kombinationen
verwenden. Falls eine schnellere Teigführung gewünscht ist, kann man
auch zusätzlich Hefe einsetzen.

Ich habe eine Mehlmischung aus Weizenmehl Type 1050, Weizenmehl Type 550 und kleineren Mengen Roggenmehl Type 997 sowie 5-Korn-Brotmehl der Adler-Mühle als reines Sauerteig-Mischbrot verbacken. Das Ergebnis ist ein leicht säuerliches Brot, was uns sehr gut schmeckt 🙂

Ich bestelle übrigens fast mein gesamtes Mehl über den
Online-Versand bei der Mühle und bin damit ausgesprochen zufrieden.
Schnelle Lieferung, das Schleppen der Mehltüten entfällt und sehr gute
Backergebnisse!

Pignola

Nach dem Malzbier-Brot will ich das Rezept für Pignola aus Bread. From Sourdough to Rye von
Linda Collister ausprobieren (der Link führt auf ein Buch mit dem
gleichen Titelbild wie ich es besitze, dieses heißt aber from Ciabatta
to Rye – vielleicht existieren 2 verschiedene Ausgaben?)

Pignola ist nach dem Buch ein reichhaltiges italienisches Brot
mit Orangensaft und -schale, Rosinen und wie der Name schon
sagt Pinienkernen. Das Nachbacken ist empfehlenswert!

Ich hätte gerne etwas mehr über die genaue Herkunft diese Brot
erfahren bzw. Alternativrezepte gefunden, aber leider bleibt eine
spontane Google-Suche erfolglos. Kann mir jemand helfen?

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Pignola
Kategorien: Brot, Nuss, Italien
     Menge: 1 Brot

    150     Gramm  Helle Rosinen
      2            Unbehandelte Orangen: abgeriebene Schale und
                   -Saft (Petra: 220 g Saft)
    375     Gramm  Weizenmehl Type 405; mehr nach Bedarf*
      1      Teel. Meersalz
    145     Gramm  Butter; in Flöckchen
      2      groß. Eier; verschlagen
      2      Essl. Lauwarmes Wasser
     15     Gramm  Frischhefe
     35     Gramm  Haselnüsse; in trockener Pfanne leicht geröstet
                   -(Petra: halbiert)
    100     Gramm  Pinienkerne; in trockener Pfanne leicht geröstet
                   Puderzucker; zum Bestäuben

============================== QUELLE ==============================
                   Linda Collister
                   bread
                   from sourdough to rye
                   -Erfasst *RK* 31.07.2004 von
                   -Petra Holzapfel

Die Rosinen, Orangenschale und -saft in eine Schüssel geben und über
Nacht einweichen.

Am nächsten Tag Mehl und Salz in einer großen Schüssel mischen. Die
Butterflöckchen mit den Fingerspitzen ins Mehl reiben bis grobe
Streusel entstehen. In die Mitte eine Mulde machen, dahinein die
verschlagenen Eier und die eingeweichte Rosinenmischung geben.

Das warme Wasser in eine kleine Schüssel geben, die Hefe
hineinkrümeln und zu einer glatten Flüssigkeit verrühren, ebenfalls
in die Mulde gießen. Hefe, Eier und Rosinenmischung verrühren, dann
nach und nach das Mehl einarbeiten, bis ein sehr weicher, leicht
klebriger Teig entsteht. Bei Bedarf noch esslöffelweise warmes
Wasser einarbeiten. (*Bei mir war der Teig so klebrig, so dass ich
noch etwa weitere 100 g Mehl eingearbeitet habe - Gesamtgewicht des
Teiges war dann 1200 g).

Den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und 5 Minuten kneten.
Er ist jetzt weich und elastisch, aber nicht mehr so klebrig. Wieder
zurück in die Schüssel geben, mit Klarsichtfolie abdecken und warm
etwa 3 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat
(oder über Nacht im Kühlschrank).

Den gegangenen Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben, die Nüsse
und Pinienkerne daraufstreuen und vorsichtig einarbeiten. Wenn sie
gleichmäßig im Teig verteilt sind, diesen zu einem Ball formen, auf
ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und zu einer runden
Form von etwa 20 cm Durchmesser und knapp 4 cm Höhe flachdrücken.
Das Blech in einen Plastikbeutel stecken und den Teig an einem
warmen Ort nochmals etwa 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen
verdoppelt hat. (Falls der Teig im Kühlschrank war, länger gehen
lassen.)

Währenddessen den Backofen auf 175°C vorheizen.

Den Teig abdecken und im vorgeheizten Backofen etwa 35 Minuten
backen, bis das Brot goldbraun ist (Klopfprobe). Auf einem Rost
abkühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und abkühlen lassen.

Innerhalb 4 Tagen essen oder bis zu einem Monat einfrieren.

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Schweizer 1. August-Weggen

Der 1. August naht. Das sagt hier in Deutschland vielleicht nicht jedem etwas. Doch seit frühester Kindheit habe ich jede Menge Ferien im Tessin verbracht und war oft am 1. August in der Schweiz, dem Schweizer Nationalfeiertag.. Meine schönsten Erinnerungen daran sind die an das Seefeuerwerk zum 1. August auf dem Lago Maggiore. Da dazu noch eine Großmutter Schweizerin war, liegt es nahe, jetzt die Brötchen auszuprobieren, die speziell für diesen Anlass mit einem Schweizer Kreuz geschmückt sind – meist wird auch noch ein Papierfähnchen mit der Schweizer Flagge hineingesteckt.

Bei einem Paris-Aufenthalt vor einigen Jahren habe ich mir das Buch La Boulangerie Suisse* (auch in der deutschsprachigen Ausgabe Schweizer Bäckerei* erhältlich, das wusste ich damals aber nicht) der Fachschule Richemont zugelegt – viele Brotsorten in der Schweiz hatten mich schon lange begeistert, wir brachten sogar oft Brot aus dem Urlaub mit nach Hause. Die Rezepte darin sind allerdings meist sehr knapp gehalten, damals konnte ich damit nicht viel anfangen. Mit mehr Brotbackerfahrung habe ich mich jetzt auch an einige Brote daraus gewagt, mit recht gutem Ergebnis.

Das Originalrezept für die 1. August-Weggen habe ich auf haushaltsübliche Mengen heruntergerechnet. Anstelle des im Rezept verwendeten „Levits“, einem Trockensauer-Backmittel, habe ich einen von mir getrockneten und fein gemahlenen Weizensauerteig verwendet. Da davon nur eine geringe Menge benötigt wird, kann man den aber evtl. auch ganz weglassen.

Die Teigführung sollte möglichst kühl geschehen, so lassen sich die Brötchen gut mit einer Schere einschneiden und die Einschnitte bleiben schön erhalten. Auf dem Foto sieht man die verschiedenen Stadien des Einschneidens: erst 4 mal je 2 Parallelschnitte (Brötchen in der Mitte), dann noch 4 Schnitte, um die Parallelschnitte zu verbinden und das Kreuz fertigzustellen (Brötchen oben).

Durch das Aufgehen der Weggen im Ofen wird das Kreuz ganz deutlich hervorgehoben. Viel Spaß beim Nachbacken – es bleibt noch etwas Zeit zum Besorgen der Zutaten!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Schweizer 1. August-Weggen
Kategorien: Brot, Brötchen, Schweiz
Menge: 9 bis 10 Stück

Zutaten

250 Gramm Milch (Petra: kalt)
21 Gramm Frischhefe
7 1/2 Gramm Levit (Petra: getrockneter Sauerteig)
5 Gramm Backmalz (Petra: 2 Tl)
12 1/2 Gramm Salz (Petra: 2 Tl)
1 Ei (M)
500 Gramm Weißmehl (Petra: 300 g Type 405 und 200 g Type
-550)
1 Verschlagenes Ei; zum Bestreichen

Quelle

leicht modifiziert nach einem sehr knappen Rezept in
La Boulangerie Suisse
Ecole Professionelle Richemont
Erfasst *RK* 20.07.2004 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Das Original geht von der vierfachen Menge aus.

„Die Zutaten zu einem kräftig gekneteten Teig verabeiten. Die Teigführung soll so kalt wie möglich sein. Gehzeit 30 Minuten.“

Petra: Das Mehl in die Schüssel der Küchenmaschine geben und in die Mitte eine Mulde machen. Die Hefe in etwas von der kalten Milch auflösen und in die Mulde geben, mit etwas Mehl verrühren. In der Zwischenzeit getrockneten, feingemahlenen Sauerteig und Backmalz abmessen und zum Mehl geben. Das Ei sowie die restliche Milch dazugeben und die Maschine auf Stufe 1 etwa 4 Minuten kneten lassen, dabei die kalte Butter in Flöckchen zugeben. Es soll ein glatter, relativ fester Teig entstehen. Das Salz einrieseln lassen und auf Stufe 2 weitere 4 Minuten kneten lassen. Eine Schüssel mit Öl ausstreichen, den Teig hineingeben und drehen, so dass er von allen Seiten mit einem Ölfilm umgeben ist. Abgedeckt 30 Minuten gehen lassen.

„Teiglinge von 90 oder 240 g abstechen und zu Bällen abdrehen, auf Bleche legen. Gehen lassen, dann mit Ei bestreichen und ein wenig im Kalten ruhen lassen. Vor dem Backen mit der Schere ein Kreuz einschneiden. Die Brötchen im mittelheißen Ofen ohne Dampf goldbraun backen.“

Petra: Aus dem Teig 10 Brötchen formen und auf 2 mit Backpapier ausgelegte Bleche verteilen. Bleche in Plastiktüten stecken und 30 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen. Dann mit verschlagenem Ei bestreichen und abgedeckt kühl stellen (ich hatte 1 Blech in den kühlen Keller und ein Blech in den Kühlschrank gestellt).

Den Backofen auf 190°C vorheizen.

Nach 30 Minuten das Blech aus dem Keller holen und mit der Schere das Kreuz einschneiden (siehe Foto). Die Brötchen 20 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. In der Zwischenzeit das zweite Blech aus dem Kühlschrank holen, einschneiden und etwas Temperatur nehmen lassen. Dann ebenfalls backen.

Die Brötchen gehen sehr schön auf. Die Kellerbrötchen sind vielleicht eine Spur größer als die Brötchen aus dem Kühlschrank, obwohl sie insgesamt kürzer gegangen waren. Evtl. beide Bleche in den Keller stellen und bei Umluft (160°C) zusammen im Ofen backen, dabei in der Hälfte der Backzeit Position der Bleche wechseln.

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*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann. Für diese Unterstützung herzlichen Dank!

Seeblicktreff – letzter Tag

Traditionell werden beim letzten ausführlichen Brunch die Reste aufgegessen.

Billi und Rene haben
allerdings noch zu mitternächtlicher Stunde 2 Bauernzöpfe (Züpfe) aus
je 1 kg Mehl gebacken, ich steuere einen letzten brasilianischen Snack
bei:

Pão de Queijo,
kleine knusprige Käsebrötchen, die im Original aus Maniokmehl
hergestellt werden, das man aber prima durch Tapiokastärke aus dem
Asialaden ersetzen kann.

Danach heisst es Abschied nehmen bis zum nächsten Treffen – dann wohl mit Nics Träumerle 🙂

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Mein Pao De Queijo
Kategorien: Snack, Gebäck, Brot, Käse, Brasilien
     Menge: 24 Stück

    100        ml  Pflanzenöl
     70        ml  Wasser
     70        ml  Milch
                   Salz; nach Belieben
    200     Gramm  Tapiokastärke
      2            Eier
    170     Gramm  Hartkäse; gerieben, z.B
                   -Parmesan

============================== QUELLE ==============================
                   -Erfasst *RK* 24.09.2003 von
                   -Petra Holzapfel

Den Backofen auf 190GradC vorheizen.

Öl, Wasser und Milch aufkochen. Diese Mischung zur Tapiokastärke
geben. Mit einem hölzernen Löffel gut mischen und etwa 10-15 Minuten
quellen lassen. Mit den Händen nochmal gut durchmischen.
Nacheinander 2 Eier einarbeiten, dann den Käse zugeben und alles gut
vermischen. Die Masse ist zäh und klebrig.

Mit einem Löffel knapp walnussgroße Stücke abstechen und mit geölten
Händen kleine Bällchen formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes
Backblech setzen.

Man kann den Teig auch einfach in geölte Minimuffinformen löffeln,
falls er zu weich ist, um Bällchen zu formen.

15-20 Minuten backen, bis die Oberfläche beginnt, braun zu werden.

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Französisches Brot – Baguette

Wie schon hier erwähnt, habe ich weitere Rezepte aus Reinharts TBBA ausprobiert. Beim Blättern war ich auf die "Kaiser Rolls", also Kaiserbrötchen gestoßen. Dafür benötigt man einen fermentierten Vorteig, die sogenannte Pâte fermentée, der am Vorteig aus Mehl, Hefe, Salz und Wasser angesetzt wird.

Für die Brötchen wird nur die Hälfte des Teiges verbraucht, mit der anderen Hälfte habe ich deshalb ein halbes Rezept des französischen Brotes in Form eines Baguettes von knapp 40 cm Länge gebacken.

Das Rezept verwendet eine relativ große Menge fermentierten
Teig, um einen besonders guten Geschmack zu erzielen. Gegenüber dem
Originalrezept habe ich die Salzmenge etwas erhöht, das ist aber
Geschmackssache.

Beim nächsten Mal würde ich das Brot noch etwas länger gehen
lassen, das Brot könnte an den Einschnitten etwas weiter aufreißen. Man
erkennt aber auf dem Foto gut die luftige, grobporige Beschaffenheit
der Krume.

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Französisches Brot - Baguette (Peter Reinhart)
Kategorien: Brot, Frankreich
     Menge: 2 Baguettes

    450     Gramm  Pate fermentee (s. Rezept)
    170     Gramm  Weizenmehl Type 550*
      1      Teel. Diastatisches Gerstenmalz**
      1      Teel. Salz (Original 3/4 Tl)***
    1/2      Teel. Trockenhefe
180-200     Gramm  Lauwarmes Wasser
                   Weizengrieß zum Bestäuben

============================== QUELLE ==============================
                   leicht modifiziert und gekürzt nach einem Rezept
                   von
                   Peter Reinhart
                   The Bread Baker's Apprentice
                   -Erfasst *RK* 12.07.2004 von
                   -Petra Holzapfel

Die Pate fermentee etwa 1 Stunde vor dem Backen aus dem Kühlschrank
nehmen. Mit dem Teigabstecher in 10 Teile schneiden, mit
Klarsichtfolie abdecken und Temperatur nehmen lassen.

Mehl, Salz und Hefe sowie die Pate fermentee in die Schüssel der
Küchenmaschine geben. Das Wasser zugeben und 1 Minute rühren, bis
alles zu einem groben Teigball zusammenkommt. Je nach Bedarf noch
Wasser oder Mehl zugeben, der Teig soll nicht zu fest, aber auch
nicht zu klebrig sein.

Mit der Maschine etwa 6 Minuten kneten, bis der Teig weich und
elastisch ist. Die Teigtemperatur sollte 25-27°C betragen.

Den Teig in eine große geölte Schüssel geben und drehen, so dass er
rundum mit einem Olfilm überzogen ist. Die Schüssel mit
Klarsichtfolie abdecken.

Den Teig etwa 2 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen
verdoppelt hat. Falls der Teig zu schnell aufgeht, leicht kneten, um
ihn zu entgasen und erneut auf doppeltes Volumen aufgehen lassen.

Den Teig vorsichtig aus der Schüssel nehmen und auf die leicht
bemehlte Arbeitsfläche geben. Den Teig in 2 Hälften teilen, dabei so
wenig wie möglich entgasen. Baguettes formen (oder falls gewünscht,
eine andere Form) und in Couches (s. Glossar) oder Baguetteformen
legen.

Bei Raumtemperatur 45-75 Minuten aufgehen lassen bis die Brote ihr
Volumen auf das etwa 1 1/2 fache vergrößert haben. Der Teig sollte
beim Eindrücken mit dem Finger noch etwas zurückspringen.

Den Backofen mit einem Backstein auf mittlerer Schiene auf 260°C
vorheizen.

Den Brotschieber mit Grieß bestreuen und die Brote sehr vorsichtig
darauf geben. Die Brote mit einer scharfen Klinge der Länge nach
dreimal diagonal einschneiden, dabei die Klinge schräg in einem
Winkel von etwa 30° halten und einen knapp 1 cm tiefen Schnitt in
die Teigoberfläche machen.

Die Brote einschießen, dabei eine Tasse Wasser in den Ofen schütten
(oder in eine ofenfeste Form auf dem Boden des Ofens). Nach 30
Sekunden die Wände des Ofens mit Wasser bespritzen, dieses noch
zweimal nach je 30 Sekunden wiederholen. Danach die Temperatur auf
230°C reduzieren und 10 Minuten backen. Falls notwendig die Brote um
180° drehen und je nach Dicke weitere 10-20 Minuten backen, bis sie
goldbraun sind. Evtl. noch weitere 5-10 Minuten im abgeschalteten
Ofen lassen.

Auf einem Rost vor dem Anschneiden mindestens 40 Minuten abkühlen
lassen.

Anmerkung Petra: Ich habe das Rezept halbiert und daraus ein
Baguette von knapp 40 cm Länge geformt, die andere Hälfte der Pate
fermentee habe ich für Kaiserbrötchen verwendet.

*Reinhart stellt frei, Brotmehl oder all-purpose-Mehl zu verwenden,
findet aber eine 1:1 Mischung daraus am besten. Da amerikanisches
Mehl einen höheren Eiweißgehalt hat als unsere Mehle, habe ich nur
Weizenmehl Type 550 verwendet.

**Falls das Mehl nicht schon von der Mühle aus einen Zusatz von
diastatischem Gerstenmalz enthält, rät er zur Zugabe von 1 Tl zur
Mehlmischung.

***ich würde etwas mehr Salz nehmen.

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New York Deli Rye

Weil
ich wieder eine Anfrage nach getrocknetem Sauerteigstarter bekommen
hatte, habe ich gleich nach dem Londonurlaub meinen Weizensauerteig
(der übrigens über Umwege von H. W. Hans Kuntze
aus Amerika zu mir gekommen ist :-)) aus dem Kühlschrank geholt,
angefüttert bis er schön blasig war und dann auf Klarsichtfolie
getrocknet. Eine genauere Anleitung fürs Trocknen, Wiederbeleben und
Füttern habe ich hier in meinen Brotkasten eingefügt.

Letzte Woche habe ich einige weitere Rezepte aus Peter Reinharts The Bread Baker’s Apprentice damit ausprobiert, leider komme ich jetzt erst dazu, sie nachzutragen.

Das New York Deli Rye ist
ein Zwiebel-Mischbrot aus Weizenmehl und hellem Roggenmehl. Die
Zwiebeln werden angedünstet dem am Vortag angesetztem Sauerteig
zugefügt. Dem eigentlichen Teig wird am nächsten Tag noch etwas
Trockenhefe zugesetzt, es handelt sich also nicht um ein reines
Sauerteigbrot. Ich denke, man kann das Brot aber auch problemlos ohne
Hefe backen, die Gehzeiten dürften sich dabei etwas verlängern.

Ich habe ein Brot im Gärkorb gehen lassen und dann freigeschoben
gebacken, das andere in der Kastenform – das freigeschobene gefällt mir
optisch etwas besser. Beide Brote sind sehr schön aufgegangen, haben
eine weiche, lockere Krume und eine dünne Kruste. Der Geschmack ist
würzig, aber nicht penetrant zwiebelig.

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: New York Deli Rye
Kategorien: Brot, Sauerteig, Roggen, Zwiebel, USA
     Menge: 2 Brote

=========================== ROGGENSTARTER ===========================
    245     Gramm  Barm Starter (Weizensauerteig, s. Rezept)
    145     Gramm  Roggenmehl Type 997
    120     Gramm  Lauwarmes Wasser
    340     Gramm  Zwiebeln; gehackt
      2      Essl. Pflanzenöl

=============================== TEIG ===============================
    450     Gramm  Weizenmehl Type 550; mehr nach Bedarf*
     25     Gramm  Gluten
    145     Gramm  Roggenmehl Type 997
      2      Essl. Brauner Zucker
      3      Teel. Salz
      2      Teel. Trockenhefe
      2      Teel. Kümmel; nach Belieben (Petra: habe ich
                   -weggelassen)
      2      Essl. Pflanzenöl
    240        ml  Buttermilch
     60        ml  Wasser; nach Bedarf mehr oder weniger*
      1            Eiweiß; schaumig geschlagen, zum Bestreichen
                   Weizenschrot; zum Bestreuen, nach Belieben

============================== QUELLE ==============================
                   gekürzt und modifiziert nach
                   Peter Reinhart
                   The Bread Baker's Apprentice
                   -Erfasst *RK* 09.07.2004 von
                   -Petra Holzapfel

Am Vortag den Starter ansetzen. Dafür Barm starter, Roggenmehl und
Wasser in einer Schüssel verrühren, mit Klarsichfolie abdecken und
beiseite stellen.

Die Zwiebelwürfelchen im Öl bei mittlerer Hitze gerade eben
sautieren, bis sie anfangen zu schwitzen. In eine Schüssel umfüllen
und abkühlen lassen, bis sie nur noch warm sind. Die Zwiebeln dann
in den Sauerteig rühren, wieder abdecken und bei Raumtemperatur etwa
3-4 Stunden fermentieren lassen, bis der Teig blubbert und schäumt.

Über Nacht kalt stellen.

Am nächsten Tag den Starter aus dem Kühlschrank nehmen und etwa 1
Stunde Temperatur nehmen lassen.

Für den Teig die Mehle, den braunen Zucker, die Hefe und
gegebenenfalls den Kümmel in die Schüssel der Küchenmaschine geben.
Den Starter, das Öl und die Buttermilch zufügen. Auf niedriger Stufe
kneten und dabei nur so viel Wasser zugeben, bis sich ein weicher
Teig bildet. 5 Minuten ruhen lassen, dann auf mittlerer Stufe etwa 5
Minuten weiterkneten, dabei das Salz einrieseln lassen und noch so
viel Mehl zugeben, dass ein fester, leicht klebriger Teig entsteht*.
Den Teig dann auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und kurz
durchkneten. Den Teig nicht zu lange kneten, sonst wird er
gummiartig.

Eine große Schüssel einölen und den Teig hineingeben, drehen, so
dass er von allen Seiten mit einem Ölfilm bedeckt ist. Die Schüssel
mit Klarsichtfolie abdecken und den Teig 1 1/2 bis 2 Stunden gehen
lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.

Den Teig aus der Schüssel nehmen und nach Belieben in 2-3
gleichschwere Stücke teilen. Die Stücke zu länglichen Rollen formen
und entweder in gefettete Kastenformen oder in gut bemehlte Gärkörbe
legen. Reinhart gibt auch an, man könne die Laibe freistehend gehen
lassen, dafür muss der Teig dann aber fester sein als bei mir.

Bei Raumtermperatur etwa 90 Minuten gehen lassen, bis sich das
Volumen auf das 1 1/2fache vergrößert hat (dauerte bei mir nicht so
lange). Der Teig in der Kastenform sollte etwa 2,5 cm über den Rand
der Form ragen.

Den Backofen auf 205°C vorheizen, wenn freigeschobenes Brot gebacken
wird, auf 175°C für Kastenbrot. Das freigeschobene Brot mit dem
Eiweiß bestreichen und nach Belieben mit Weizenschrot bestreuen. Das
Kastenbrot kann ebenfalls bestrichen werden, muss es aber nicht.

Die Laibe 20 Minuten backen, dann evtl. drehen, um eine gleichmäßige
Bräunung zu erhalten. Dann je nach Größe und Form weitere 15-40
Minuten backen, bis die Brote rundum goldbraun sind (Klopfprobe).

*Reinhart gibt die Wassermenge mit 1/4-1/2 c an, ich habe die untere
Menge genommen. Dennoch war der Teig dann so weich, dass ich noch
gut 150 g Weizenmehl zugeben musste, um den Teig von Hand knetbar zu
machen, er war dann immer noch relativ weich und etwas klebrig. Beim
nächsten Mal würde ich es ganz ohne Wasserzugabe versuchen.

Ich habe eine Hälfte in eine Kastenform, die andere Hälfte in einen
Gärkorb (mittlere Größe) gegeben. Den Backofen mit Backstein auf
205°C vorgeheizt, dann das Brot aus dem Gärkorb nach 50 Minuten
Gehzeit eingeschoben (mit Dampf) und etwa 20 Minuten gebacken. Dann
habe ich das Brot an eine Seite geschoben und die Kastenform
dazugestellt. Nach etwa 25 Minuten habe ich das freie Brot
herausgenommen, die Temperatur auf 175°C reduziert und das
Kastenbrot weitere 20 Minuten gebacken. Nun das Kastenbrot aus der
Form gestürzt und noch 20 Minuten ohne Form weitergebacken.

Reinhart lässt die Brote freistehend auf Backblechen gehen, auf
denen er sie dann auch bäckt (ohne Backstein).

Die Brote sind sehr schön aufgegangen, haben eine weiche, lockere
Krume und eine dünne Kruste. Der Geschmack ist würzig, aber nicht
penetrant zwiebelig.

Beim nächsten Mal evtl. ganz ohne Hefezugabe backen, den Teig dann
einfach etwas länger gehen lassen.

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