Der neue Garten-Koch-Event hat das Thema Wildkräuter. Sehr spannend, wie ich finde! Ich bin nämlich ziemlicher Neuling auf diesem Gebiet. Mir ist zwar theoretisch klar, dass es in Wald und Flur sehr viele essbare Pflanzen gibt (Steffen Guido Fleischhauers Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen listet 1500 Planzen Mitteleuropas auf), praktisch habe ich damit aber noch kaum Erfahrungen, wenn man mal von solchen absieht, die inzwischen fast Nutzpflanzencharakter haben wie Bärlauch oder Rucola.
Ich habe mir deshalb als erstes bewusst ein Rezept mit einer Zutat ausgesucht, die ich bisher noch nie verwendet habe: Spitzwegerich, Plantago lanceloata. Wenn man den hier aufgeführten Heilwirkungen glauben kann, ein ungemein gesundes Kraut!
Um Spitzwegerich zu pflücken, brauche ich einfach nur im Garten auf die wilde Wiese unter unseren Obstbäumen zu gehen, die garantiert nicht gedüngt oder gespritzt wird – schon werde ich fündig.
Ich habe ein Blättchen zerkaut (das soll in diesem Zustand ja ein gutes Mittel bei kleinen Schürfwunden und Verletzungen sein), das schmeckt aromatisch, aber schon auch ein bisschen bitter.
In der Sauce des geschmorten Hähnchens macht sich das Bittere allerdings gar nicht mehr unangenehm bemerkbar, zur Harmonie trägt sicher auch die leichte Süße durch den Zusatz von etwas Cassis bei. Das Rezept gefällt mir sehr gut, Spitzwegerich in dieser Form darf sicher wieder einmal Gast in meiner Küche sein.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Spitzwegerich-Hähnchen |
Kategorien: | Geflügel, Hähnchen, Wildkraut, Likör |
Menge: | 3 Personen |
Zutaten
1 | Hähnchen a 1,2 kg | ||
10-15 | Junge Spitzwegerichblätter; möglichst frisch | ||
-gepflückt | |||
25 | Gramm | Butter | |
1 | Fein gehackte Zwiebel | ||
3-4 | Tomaten; gehäutet, entkernt und in Würfel | ||
-geschnitten | |||
75 | ml | Weinbrand | |
75 | ml | Trockener Rotwein | |
40 | ml | Cassis | |
150 | ml | Schmand | |
Salz | |||
Pfeffer | |||
3 | Spitzwegerichblätter; geschnitten; zum Bestreuen |
Quelle
eigenes Rezept* |
Erfasst *RK* 16.06.2007 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Das Hähnchen in 8 Stücke teilen, salzen und pfeffern.
Den Backofen auf 160°C vorheizen.
Die Butter in einem Gusstopf erhitzen. Sobald sie aufschäumt, die Hähnchenteile mit der Hautseite nach unten hineinlegen und von beiden Seiten anbraten. Die Stücke herausnehmen und im verbliebenen Bratfett die Zwiebeln weich schmoren. Rotwein, Weinbrand und Cassis zugeben und alles etwa 5 Minuten sanft einköcheln lassen.
Die Tomaten, Schmand und die quer in feine Streifen geschnittenen Spitzwegerichblätter zugeben. Alles gut verrühren, zum Kochen bringen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Hühnerteile wieder einlegen und den Topf zugedeckt für 15 Minuten in den Backofen stellen.
Nun den Deckel abnehmen, den Grill zuschalten und den Topf noch etwa 10-15 Minuten im Backofen lassen, bis die Hühnerhaut braun wird.
Die Hühnerteile mit etwas frisch geschnittenem Spitzwegerich bestreuen und zu Tagliatelle servieren.
Anmerkung Petra: Ausgesprochen lecker, tolle Sauce! Obwohl frische Spitzwegerichblätter etwas bitter schmecken, kommt das im fertigen Gericht nicht negativ zum Ausdruck.
*das Rezept ist inspiriert von einer "steirischen Spitzwegerich- Poularde", die mit Zweigelt und Kroatzbeer-Likör gemacht wird.
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