Zweimal Huhn aus Thailand

Alle
2 Wochen fährt hier donnerstags der "Eiermann" durch die Gegend, der
auch Frischgeflügel aus eigener Zucht anbietet. Ich kaufe dann
eigentlich regelmäßig 2 Hähnchen – für Geflügel gibt es ja eine Unzahl
von Verwendungsmöglichkeiten.

Diesmal habe ich in thailändischen Kochbüchern gestöbert und bin
im großformatigen Buch von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer Thailand – Küche, Land und Leute auf ein interessant klingendes Rezept für "Butterzartes Huh – Gai Lon" gestoßen: Das unzerlegte Huhn wird erst ungewürzt in Ol frittiert,

dann in einem Sud aus Zwiebeln, Knoblauch, Chilis, Sternanis,
Pfeffer, Fisch- und Sojasauce gekocht, nach dem vollständigen Auskühlen
in der Garflüssigkeit nochmals frittiert und vor dem Servieren mit
einer würzig-scharfen Bohnensauce überzogen.

Das zweite Gericht Hühnercurry mit Ananas aus dem Buch Nitaya’s Thaiküche habe
ich schon mehrmals gemacht, es ist schnell, unkompliziert und sehr
lecker. Je nach Menge der verwendeten Currypaste kann man die Schärfe
gut variieren.

===== Titelliste (2 Rezepte) =====

Butterzartes Huhn - Gai Lon
Hähnchencurry mit Ananas*

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Butterzartes Huhn - Gai Lon
Kategorien: Geflügel, Hähnchen, Frittieren, Thailand
     Menge: 4-6 Portionen

      1            Brathähnchen von ca. 1000 g
                   Öl zum Frittieren
    2-3            Schalotten oder Zwiebeln
    3-4            Knoblauchzehen
      4            Chilis
      2            Sternanis
      1      Teel. Pfefferbeeren
      2      Essl. Fischsauce
      2      Essl. Sojasauce
      1      Teel. Zucker
    3/4       Ltr. Wasser

============================ BOHNENSAUCE ============================
      3            Schalotten
      6            Knoblauchzehen
    1-2      Essl. Chilisauce (Petra: Sriracha)
      1      Essl. Tomatenpüree
      2      Essl. Schwarze Bohnensauce (Petra: schwarze
                   -Bohnensauce mit Knoblauch)
      1      Essl. Sojasauce
      1      Essl. Zucker

============================== QUELLE ==============================
                   Martina Meuth, Bernd Neuner-Duttenhofer
                   Thailand
                   Küche, Land und Leute
                   -Erfasst *RK* 22.05.2004 von
                   -Petra Holzapfel

Wörtlich übersetzt heißt dieses Gericht: "Huhn, so zart, dass es vom
Knochen fällt". Man hat dafür eine ziemlich ungewöhnliche Garmethode
entwickelt: Zuerst wird das ganze Huhn zehn Minuten in Öl frittiert,
dann in einem würzigen Sud gekocht und schließlich ein zweites Mal
frittiert, bevor man es mit einer würzigen Bohnensauce überzogen
serviert. Sie weicht die knusprige Haut des Huhns wieder ein wenig
auf, so dass sich eine eigenartige Konsistenz entwickelt.

Das Hähnchen ohne jegliche Vorbehandlung ins siedende Öl versenken
und 10 Minuten frittieren, dabei immer wieder drehen, damit die
Hitze den Vogel gleichmäßig erreicht. Man benötigt ein Menge Öl!

Unterdessen in einem passenden Topf einen Sud ansetzen aus grob
gehackten Zwiebeln (Schalotten), Knoblauch, Chilis, Sternanis,
Pfeffer, Fischsauce, Sojasauce, Zucker und Wasser (so viel wie nötig
ist, das Huhn im Topf gerade eben zu bedecken).

Das Huhn 20 Minuten leise in diesem Sud zugedeckt köcheln. Im Sud
abkühlen lassen und gründlich abtrocknen.

Das Huhn dann vor dem Servieren erneut ins heiße Öl tauchen und
weitere 10 Minuten backen.

Für die Bohnensauce alle Zutaten im Mixer pürieren, im Wok aufkochen,
dabei mit wenig Kochsud auf die gewünschte Konsistenz verdünnen.
Über das gebackene Huhn verteilen und servieren.

Anmerkung Petra: Zum Frittieren des Huhnes den hohen schmalen
Spargelkochtopf verwendet - braucht 2 l Öl. Zum einfacheren Absenken
und Herausholen des Huhnes habe ich Küchenschnur um die Hühnerbeine
gebunden. Nachdem das Huhn im Sud gekocht hat, dieses vorsichtig
herausholen, es zerfällt nämlich wirklich sehr leicht! Beim Abkühlen
festigt es sich aber wieder, so dass man es problemlos ein zweites
Mal frittieren kann. Sehr lecker mit der würzigen, leicht scharfen
Sauce.

=====

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1

     Titel: Hähnchencurry mit Ananas*
Kategorien: Geflügel, Hähnchen, Kokos, Wok, Thailand
     Menge: 4 Portionen

    400     Gramm  Hähnchenbrustfleisch
    200     Gramm  Ananas, fest; geschält
      3            Zitronenblätter; bis 1/3
                   -mehr
      2            Basilikumzweige (Bai horapa)
      2            Rote Peperoni
    400        ml  Kokosmilch
      1      Essl. Rote Currypaste
      2      Essl. Fischsauce; bis 1/2 mehr
      1      Essl. Palmzucker; bis doppelte
                   -Menge
     50        ml  Wasser

============================== QUELLE ==============================
                   Nithaya's Thaiküche
                   -Erfasst *RK* 22.11.2000 von
                   -Petra Holzapfel

* Gang-Gai Sapparot

Das Hähnchenfleiscch in mundgerechte Stücke schneiden. Die Ananas in
Würfel schneiden. Die Zitronenblätter waschen, trockentupfen und
zerkleinern. Basilikumzweige waschen, trockentupfen, die Blätter
abzupfen und zerkleinern. Peperoni waschen, Stielansatz entfernen,
die Schoten zweimal der Länge nach halbieren und die Kerne entfernen.

Etwa 6-8 El Kokosmilch mit Currypaste in einem Wok unter Rühren bei
mittlerer Hitze 1-2 Minuten erhitzen. Das Hähnchenfleisch zugeben
und kurz erhitzen.

Ananas, Fischsauce, Zucker und Zitronenblätter dazugeben. Die
restliche Kokosmilch unterrühren, wenn notwendig mit etwas Wasser
verdünnen. Alles kurz aufkochen. Mit Basilikum abschmecken.

Anmerkung Petra: Die Peperoni habe ich als Streifen zum Fleisch
gegeben (werden nach dem Schneiden im Rezept nicht weiter erwähnt).
Zugabe von Wasser war nicht notwendig. Sehr schnell, sehr lecker!

=====

Kochseminar in der Ente

Um 12 Uhr treffen wir Teilnehmer des Nachmittagskurses „Asiaküche“ im Bistro der „Ente“ auf diejenigen, die schon den Vormittagskurs besucht haben. Als erste Information hören wir, dass man kaum selbst Hand anlegt, sondern beim Vorkochen zuschaut.

Nach einem feinen, leichten asiatischen Menü (Vorspeisenteller mit Zitronengrassüppchen, gebratenem Wachtelbrüstchen im Pandangblatt und Tunfisch-Sashimi mit Ingwer-Gurken-Salat, Grünem Heilbutt-Curry mit Auberginen auf scharf-aromatisch gewürztem Reis und als Abschluss Konfekt zum Kaffee nach Wahl) erscheint Gerd M. Eis und verteilt nach einer Kurzvorstellung der Teilnehmer Kursunterlagen und Kochschürzen der Ente. Durch die echte Entenküche geht’s dann in die relativ kleine Seminarküche im Keller.

Zu Beginn ein bisschen Warenkunde: kleine Tellerchen mit Grundzutaten (Sojasauce, Austernsauce, Chilisauce, Fischsauce, Sesamöl…) werden herumgereicht, jeder darf probieren und raten, um was es sich handelt.

Am Beispiel des Zitronengrassüppchens lernen wir dann das ausgewogene Würzen mit Sojasauce, Fischsauce und Palmzucker nach Thai-Art. Zur Verwendung von hier nicht wie in Thailand im Überfluss vorhandenem Zitronengras gibt er den Tipp, dieses nach Entfernen der Spitzen im unteren Bereich platt zu klopfen (als Schlag-Werkzeug dient hierbei ein Kochtopfboden) und so in der Brühe auszukochen, dadurch erschließt sich das Aroma in seiner ganzen Kraft.

Nochmals grünes Fischcurry zu machen, erscheint ihm wohl etwas langweilig, also nehmen wir rote Currypaste und anstelle des Fischs Entenbrust, das fertige Gericht wird mit einigen Lychees aufgepeppt.

Eis brät die Entenbrust auf der kreuzweise eingeschnittenen Hautseite bei nicht sehr starker Hitze an, um das Fett vollständig auszubraten und schiebt sie dann (ohne sie auf der Fleischseite anzubraten) für etwa 12 Minuten ins 120-130°C heiße Backrohr. Ich erwähne die Niedertemperaturmethode, die ich bei der Entenbrust mit Rhabarber-Confit angewendet habe. Diese Methode hält er fürs Braten größerer Fleischstücke wie z.B. Rinderfilet oder Hochrippe für ausgezeichnet – es entspinnt sich eine Diskussion über das richtige Braten von Filetsteaks, bei der er uns den richtigen Garheitsgrad an der mehr oder weniger angespannten Handballenmuskulatur demonstriert. Zweite Möglichkeit: mit einer dünnen Rouladennadel in die Fleischmitte stechen und nach 2-3 Sekunden Verweildauer die Temperatur der Nadel an der Haut zwischen Oberlippe und Nase überprüfen – die Nadel soll sich hier heiß anfühlen (zum Vergleich wird die Nadel in eine Banane gesteckt, hier fühlt sie sich richtiggehend kalt an).

Nebenbei werden noch die Vorzüge eines Induktionsherds demonstriert: die Hitzeregulierung reagiert sofort, beim Überkochen brennt nichts an, selbst ein Zuckerhäufchen unter dem Kochtopfboden richtet beim Erhitzen der Kochplatte keinen Schaden an.

Nachdem wir uns bei einem Glas Menger-Krug Pinot brut gestärkt haben, bleibt noch Zeit für einen schnell zubereiteten lauwarmen Glasnudelsalat und – auf besonderen Wunsch der Teilnehmer – eine kleine Creme brulee zum Abschluss, vom Meister selbst mittels Campinggas-Lötlampe bruliert.

Fazit: Leute, die bisher noch nicht nach Thai-Rezepten gekocht haben, haben dadurch sicher Lust und Mut bekommen, so etwas selbst einmal auszuprobieren. Und ich habe einiges über die Vorratshaltung in in einem Restaurant der Spitzenklasse (die gibt es nämlich fast nicht, alles wird frisch bestellt und verbraucht, sie ist damit billiger als die eines Gasthauses mit ellenlanger Speisekarte) und über die Philosophie seines Küchenchefs (immer beachten, dass wir hier mit „lebendiger Materie“ arbeiten…) gelernt.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Zitronengrassuppe „Ente“
Kategorien: Suppe, Asien
Menge: 4 Portionen

Zutaten

H FÜR DIE BRÜHE
5-6 Stangen Zitronengras
1 Entkernte Chilischote, in Streifen
1 Stück Ingwer; ungeschält in Scheiben geschnitten
1-2 Knoblauchzehen; in Scheiben
Öl; zum Anschwitzen
800 ml Selbstgemachte Hühnerbrühe
H ZUM ABSCHMECKEN
Fischsauce
Limettensaft
1-2 Essl. Kokosmilch
1 Teel. Palmzucker
H EINLAGE
4 Champignonköpfe
1 Entkernte Chilischote in feinsten Streifen
2 Knoblauchzehen in feinsten Streifen
Etwas Ingwer in feinsten Streifen
4 Salzwassergarnelen oder
4 Scheibchen Hähnchenbrustfilet
Etwas Koriandergrün

Quelle

Kochseminar Ente, Wiesbaden
Erfasst *RK* 16.05.2004 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Die trockenen Spitzen des Zitronengrases abschneiden und das äußere Blatt entfernen. Den unteren Teil mit einem schweren Kochtopf oder Fleischklopfer plattklopfen, das Gras in Stücke von etwa 5 cm Länge schneiden. Wenig Öl in einem Topf erhitzen, Zitronengras, Chili, Ingwer und Knoblauch darin anschwitzen, mit Hühnerbrühe aufgießen und zum Kochen bringen. Bei niedriger Hitze 20-30 Minuten köcheln lassen.

Den Sud durch ein feines Sieb in einen Topf geben, mit Fischsauce, Limettensaft, Kokosmilch und Palmzucker pikant abschmecken.

Die Champignonköpfe vierteln und mit Chili-, Knoblauch- und Ingwerstreifen und nach Belieben Garnelen oder Hähnchenbrust sowie gehacktem Koriandergrün in die Suppe geben.

=====