Der je nach Jahreszeit alle 2-3 Wochen vor der Haustüre hupende Eiermann hatte gestern frische Entenkeulen dabei, denen ich nicht widerstehen konnte.
Da ich mein Fremdkochen Ente schon erledigt habe, konnte ich mich neu zu erprobenden Rezepten zuwenden. Ziemlich schnell kristallisierte sich ein asiatisch inspiriertes Rezept von Jamie Oliver heraus: beim örtlichen Edeka hatte ich nämlich kleine, feste Pflaumen (Variety Sapphire) gesehen.
Pur lassen einen diese Früchte schon ein wenig das Gesicht verziehen: ganz schön sauer. Aber in Kombination mit den anderen Zutaten (der Marinade aus Sojasauce und 5-Gewürzpulver, Chilis, Sternanis, Zimt sowie braunem Zucker) stelle ich mir gerade diese Säure sehr reizvoll vor.
Das Ergebnis lässt (außer vielleicht etwas mehr Fotogenität) nichts zu wünschen übrig. Die nach 2 Stunden fast völlig zu einem dicken Mus zerkochten Pflaumen habe ich entfettet und mit etwas Zucker und Sojasauce feingetunt.
Währenddessen durften die Keulen nochmal solo in den Backofen, was der Haut die letzte Knusprigkeit gebracht hat. Dazu gab es chinesische Nudeln, die ich mit Frühlingszwiebeln kurz in der Pfanne angebraten habe.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Süsse Entenkeulen mit Pflaumen und Sternanis |
Kategorien: | Geflügel, Obst |
Menge: | 4 Personen |
Zutaten
4 | Fette Entenkeulen | ||
4 | Essl. | Sojasauce | |
3 | Teel. | Chinesisches Fünf-Gewürze-Pulver* | |
1 | Handvoll | Sternanis (Petra: 1-2 Stück; je nach Größe) | |
1/2 | Zimtstange | ||
1 | Essl. | Olivenöl | |
2 | Frische Chilischoten; Samen entfernt, in feinen | ||
-Streifen | |||
16 | Pflaumen*; halbiert und entsteint | ||
2 | Essl. | Brauner Zucker |
Quelle
Nach Jamie Oliver aus | |
Essen ist fertig | |
Erfasst: 20.09.2007 von | |
Arthur Heinzmann |
Zubereitung
Die Entenkeulen in einer Marinade aus Sojasauce, Fünf-Gewürze-Pulver, Sternanis, Zimtstange und Olivenöl mindestens 2 Stunden ziehen lassen. Ein Gefrierbeutel eignet sich hervorragend dafür. Sie können das Marinieren im Kühlschrank auf einen Tag ausdehnen, um die Aromen möglichst tief in das Fleisch eindringen zu lassen. Die Chilischoten, die Pflaumen und den Zucker in einem Bräter oder auf einem Blech verteilen. Die Marinade mit den Gewürzen dazugiessen, alles mit den Fingern gut durchmischen und die Entenkeulen darauf legen.
Den Bräter oder das Blech in den auf 170 Grad vorgeheizten Ofen schieben und die Keulen 2-2 1/2 Stunden braten, bis das Fleisch fast vom Knochen fällt. Sternanis und Zimtstange entfernen und die Sauce bei Bedarf mit noch etwas Sojasauce abschmecken. Wenn Sie Ihre Herrlichkeit jetzt als Vorspeise servieren wollen, passen chinesische Pfannkuchen, die Sie im Asia-Laden bekommen, sehr gut dazu. Als Haupgericht empfehle ich Ihnen Reis oder Nudeln als Beilage und dazu die üppige Pflaumensauce aus dem Bräter.
ANMERKUNG von Jamie Oliver: Wenn Sie zu den Leuten gehören, die gern Hühnerschenkel oder Entenbrust zubereiten, diese aber immer abgepackt im Supermarkt kaufen, möchte ich Sie dazu ermuntern, sich doch einmal ein ganzes Huhn oder eine ganze Ente zu besorgen und davon Brust oder Schenkel zu verarbeiten (den restlichen Vogel anderweitig verwenden oder einfrieren). Sie werden den Unterschied schmecken! Entenkeulen scheinen ausserdem nicht so beliebt zu sein wie Hühnerschenkel, vielleicht deshalb weil sie im Supermarkt nicht separat angeboten werden. Langsam gegart, wird ihre Haut wunderbar knusprig und das Fleisch zergeht auf der Zunge. Dieses Rezept ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür.
Anmerkung Petra: 5-Gewürzpulver habe ich selbst gemacht: 6 Nelken, 3/4 El Fenchelsamen, 1 Zimtstange, 20 Sichuan-Pfefferkörner und 1 Sternanis in der Mühle feingemahlen.
*500 g feste, fast saure südafrikanische Sapphire-Pflaumen verwendet, waren etwa 10 Stück
Keulen über Nacht mariniert. Nach 2 Stunden Bratzeit Keulen in ein frisches Blech gelegt und nochmal in den Backofen, Temperatur evtl. etwas erhöhen oder kurz (!) Grill zuschalten für optimale Kruste. Währenddessen zerkochten Pflaumenrückstand entfettet, in kleinen Topf gegeben, wieder erhitzt und mit weiterem El Zucker und Sojasauce abgeschmeckt.
Ausgezeichnet: saftiges Fleisch, knusprige Haut, deutlicher asiatischer Touch durch die Gewürze. Die säuerlich-süße Sauce (ergibt reichlich!) passt sehr gut dazu. Ich habe gebratene Nudeln mit Frühlingszwiebeln dazu gemacht, Reis würde auch passen.
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