Bei unserem Aufenthalt am Bodensee haben wir uns im Schrofen Hofladen in Kreuzlingen/CH mit etwas Fleisch eingedeckt. Im Gepäck war unter anderem eine Rinderzunge, die wir sehr gerne essen und die hier nicht so häufig angeboten wird. Das traf sich gut, denn bei der Suche nach rumänischen Rezepten für die kulinarische Weltreise im März stieß ich ziemlich bald auf das klassische Rezept Limba cu masline si sos de rosii, Zunge in Tomatensauce mit Oliven. Wie man bei der Suche nach entsprechenden Bildern unschwer erkennen kann, ist das tatsächlich ein sehr weit verbreitetes Gericht!
Nach dem Probieren können wir sagen, das ist verständlich 🙂 Die Kombination der butterzart gegarten Zunge mit der würzig-aromatischen Oliven-Sauce ist wirklich gelungen.
Die mitgebrachte Rinderzunge (gepökelt, geräuchert) wog knapp 1 kg – ich fand sie mit 12 Franken pro kg für Schweizer Verhältnisse spottbillig. Gekocht habe ich die Zunge im Instant Pot mit Pressure Cooking, das hat die Kochzeit gegenüber dem herkömmlichen Kochtopf deutlich verkürzt.
Ich habe dazu etwas Reis serviert. Reste werden wohl gerne auch kalt gegessen, die gab es bei uns allerdings nicht 😉
Weitere Zungen-Rezepte im Blog:
- Kalbszunge in Granatapfelsauce mit Safranreis
- Linsen-Gemüse-Topf mit Pökelzunge und Kartoffelgröstl
- Kalbszungensalat mit Fenchel, Estragon und Tomaten-Relish
- Rinderzunge indonesisch – Semur lidah
- Rinderzunge in pikanter Mole mit Tortillas
- Kalbszunge im Sesammantel mit gemischtem Salat
- Pot au feu mit Wirsing, roter Beete und Kalbszunge
- Spargelragout mit Kalbszunge und Morcheln
- Marinierte Kalbszunge mit Champignons und Erbsen-Sprossen-Reis
- Kalbszunge in pikanter Tomaten-Pilz-Sauce
- Kalbszunge in pikanter Kapern-Sauce
- kolumbianische Rinderzunge in roter Sauce – Lengua en salsa roja
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Zunge in Tomatensauce mit Oliven |
Kategorien: | Rind, Innereien, Sauce, InstantPot, Rumänien |
Menge: | 2 bis 3 Portionen |
Zutaten
H | ZUNGE | ||
1 | Rinder- oder Kalbszunge (P: knapp 1 kg | ||
-Rinderzunge*, nicht alles später verwendet) | |||
1 | Möhre; grob zerteilt | ||
1 | Zwiebel; grob zerteilt | ||
1 | Stück | Sellerie; grob zerteilt | |
1 | Lauchstange; grob zerteilt | ||
Pfefferkörner | |||
Salz: nach Bedarf* | |||
H | TOMATENSAUCE MIT OLIVEN | ||
1-2 | Essl. | Öl | |
1 | groß. | Zwiebel; gehackt | |
2 | Knoblauchzehen; gehackt | ||
2-3 | Essl. | Tomatenmark | |
150 | ml | Rotwein | |
1 | Lorbeerblatt | ||
100 | Gramm | Entsteinte schwarze Oliven (P: Kalamata) | |
500 | ml | Zungenkochbrühe oder heißes Wasser; mehr nach | |
-Bedarf | |||
Salz | |||
Pfeffer | |||
Etwas | Zitronensaft; nach Bedarf | ||
1 | Handvoll | Gehackte Petersilie |
Quelle
modifiziert nach | |
Savori urbane |
Erfasst *RK* 17.03.2022 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Zunge mit dem grob zerteilten Gemüse in kaltem Wasser aufsetzen, zum Kochen bringen und so lange kochen, bis die Zunge weich ist, das kann je nach Größe 2-4 Stunden dauern. Ich habe die Zunge im Instant Pot unter Druck 1 Stunde gegart (Pressure Cook, High) – evtl. hätten auch 50 Minuten gereicht.
Den Druck natürlich abdampfen lassen. Den Deckel öffnen, die Zunge herausnehmen und kurz unter kaltem Wasser abschrecken, dann die Haut der Zunge abziehen. Die Zunge gegebenenfalls putzen, in Scheiben schneiden (ich habe knapp 400 g Zunge weiterverarbeitet, den Rest für eine andere Verwendung beiseite gelegt).
Für die Sauce die Zwiebel in einem weiten Topf anschmoren, zum Schluss den Knoblauch zugeben. Das Tomatenmark einrühren, dann das Lorbeerblatt zugeben, mit dem Rotwein ablöschen und fast komplett einkochen lassen. Nun den Ansatz mit Zungenbrühe aufgießen und alles etwa 20-30 Minuten köcheln lassen, dabei gegebenenfalls noch Brühe nachgießen. Die Sauce mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und die Oliven zugeben.
Jetzt die Zungescheiben einlegen und in der Sauce weitere 20 Minuten sanft köcheln lassen, damit sich der Geschmack verbindet. Gegebenenfalls muss man noch etwas Brühe nachgießen.
Vor dem Servieren die gehackte Petersilie zugeben.
Anmerkung Petra: ausgesprochen schmackhaftes Gericht mit butterzarter Zunge und einer kräftigen Sauce. Ich habe dazu Reis gemacht, Kartoffeln gehen auch. Oft wird das Gericht aber auch solo gegessen. Reste werden gerne kalt serviert.
*Meine Zunge war gepökelt und geräuchert, deshalb habe ich das Kochwasser nicht gesalzen.
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Die Rezepte der Mitreisenden (die Liste wird im Laufe des Monats ergänzt)
Edyta von mein-dolcevita mit Rumänische Mucenici
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Rumänischer Nussstrudel
Anna fuer Wilma von Pane-Bistecca mit Anna’s Salata de Vinete
Friederike von Fliederbaum mit Karpfen auf rumänische Art
Dirk von low-n-slow mit Mucenici – Märtyrersuppe
Susanne von magentratzerl mit Ostropel de Oltenia
Michael von SalzigSüssLecker mit Siebenbürger Rahm-Hanklich
Carina von Coffee2Stay mit Papanaşi: Frittierte Quarkkringel aus Rumänien
Britta von Brittas Kochbuch mit Sarmale – rumänische Kohlrouladen
Britta von Brittas Kochbuch mit Mămăligă – Maisbrei
Britta von Brittas Kochbuch mit Zacuscă – Auberginen-Paprikadip
Simone von zimtkringel mit Tocana de cartofi
Carina von Coffee2Stay mit Papanaşi: Frittierte Quarkkringel aus Rumänien
Britta von Brittas Kochbuch mit Sarmale – rumänische Kohlrouladen
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Braşovence – panierte Pfannkuchenröllchen mit Pilzfüllung, Gurkensalat
Britta von Brittas Kochbuch mit Mămăligă – Maisbrei
Britta von Brittas Kochbuch mit Zacuscă – Auberginen-Paprikadip
Regina von bistroglobal mit Zacuscă
Regina von bistroglobal mit Ostertarte mit Zacuscā
Wilma von Pane-Bistecca mit Tocanita de Vita – Rumaenisches Rinder Gulasch
Britta von Backmaedchen 1967 mit Saravină-rumänischer Rumkuchen
Sylvia von Brotwein mit Ciorbă – Saure rumänische Suppe
Tina von Küchenmomente mit Nussfladen aus Rumänien
Tina von Küchenmomente mit Pandișpan – Kastenkuchen aus Rumänien
Sylvia von Brotwein mit Mici / Mititei – Rumänische Hackfleischröllchen
Carina von Coffee2Stay mit Ciorbă de perişoare: Rumänische Suppe mit Fleischbällchen
Volker von Volkermampft mit Musaca cu Cartofi – Rumänisches Kartoffel-Moussaka
Sus von CorumBlog 2.0 mit Prăjitură Mălai Dulce – Süßer Maiskuchen mit Orange
Poupou von Poupous geheimes Laboratorium mit Poale n’brau – Rumänische Quarktaschen
Manuela von Vive la réduction! mit Salata de Sfecla cu Hrean – Rote-Bete-Meerrettich-Salat und Bulz – Polentabällchen mit Joghurt und gebackenen Tomaten
Da hätte ich gerne probiert, Zunge habe ich nämlich bisher nur in Form von Zungenwurst und als Seezunge (kleiner Kalauer) gegessen.
Liebe Grüße
Britta
Seezunge mag ich auch sehr gerne 😉
Lecker sieht die Zunge aus!
Das ist genau mein Beuteschema. Wenn ich Glück habe, bekomme ich Zunge, ich mache mich mal auf die Jagd :-).
Ah, noch ein Zungenliebhaber 🙂
Liebe Petra, ich gebe es zu, bei Rezepten mit Zunge bin ich immer zwischen Grusel und Faszination hin und her gerissen. Mit deutlicher Neigung zur Faszination. Ich glaube, ich wage es, denn nun hast du mich schon neugierig gemacht und die Bilder sprechen eh für sich!
Liebe (faszinierte) Grüße
Simone
Vielleicht kannst du ja tatsächlich über deinen Schatten springen. Bei uns gab’s von jeher Zunge, ich liebe die zarte Konsistenz!
Das erinnert mich sehr an ein Rezept aus den Philippinen.
Lecker!
LG Wilma
Da muss ich direkt mal schauen – ein indonesisches Zungenrezept habe ich schon im Blog.
Mein einziges Erlebnis mit Zunge hat seit meiner Kindheit einen fiesen Geschmack auf selbiger hinterlassen. Ich befürchte allerdings, dass meine Mutter bei ihrem einzigen Versuch irgendwas falsch gemacht hat… 😀
Vielleicht probiere ich’s nochmal mit deinem Rezept. Überkodieren sozusagen =)
Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert! Und wenn’s dann immer noch so ist, kann man das natürlich auch akzeptieren – man muss ja nicht alles mögen.
Auf einer kulinarischen Weltreise trifft man auf verschiedene Gerichte und Besonderheiten, die man sonst nie begegnet ist. Es hat einen besonderen Reiz 🙂
Liebe Grüße
Edyta
Danke für den diplomatischen Kommentar 🙂
Ähem ja, also bei Zunge bin ich leider raus. Mehrfach probiert, aber das ist einfach nicht meins. Optisch sieht es aber natürlich top aus.
Liebe Grüße
Tina
Hallo Petra,
ich finde ja schön, dass es bei Dir öfter mal „gewagte“ Zutaten gibt. Ich bin ein großer Freund davon, möglichst viele Teile des Tiers zu verarbeiten und Zunge ist ja auch super zart und lecker.
Dein Gericht sieht super aus, nur die Oliven würde ich zur Seite legen ;-).
Gruß Volker
In Ordnung, das ist genehmigt 🙂