Und schon geht es in Runde 7 von Koch mein Rezept, dem Blog-vernetzenden Event. Diesmal durfte ich mich bei Dana von Savvy and Sweets umschauen, die ihre Rezepte mit sehr ansprechenden Fotos präsentiert. Dana hat erst im November 2020 mit dem Bloggen begonnen, dementsprechen ist die Auswahl bei ihr noch nicht allzu riesig. Da sie – wie sie selbst sagt – eine Naschkatze ist, finden sich bei ihr eine ganze Reihe süßer Leckereien wie etwa Weihnachtsplätzchen oder Frühstücks-Bowls, die aber nicht zwangsläufig viel Zucker enthalten müssen. Daneben gibt es auf Savvy and Sweets aber auch pikante Rezepte, beispielsweise ein Bärlauch-Risotto mit Garnelen und grünem Spargel. Auch ihre Bärlauchziegencreme für herzhafte Windbeutel hätte mich gereizt, aber die Bärlauchzeit ist leider schon vorbei.
Meine Wahl fiel schließlich auf ein Rezept, was mir dato unbekannt war: den Eifeler Reisfladen. Für dieses regionale Spezialität wird vorgekochter Milchreis in einem dünnen Hefeteig gebacken. Ich habe gelernt, dass der Reisfladen in zwei Gegenden gebacken wird: einmal in und um Aachen und dann auch im benachbarten Belgien. Beide Rezepte unterscheiden sich leicht, so ist der Aachener Reisfladen durch die Zugabe von Eischnee etwas stabiler, der belgische etwas cremiger. Danas Eifeler Reisfladen vereint das Beste aus beiden Rezepten.
Für den Hefeteig habe ich etwas weniger Hefe genommen und die Zutaten kalt verwendet, wie ich es immer mache. Dadurch verlängert sich die Gehzeit natürlich etwas. Etwas verwundert las ich, dass die mit dem Hefeteig ausgelegte Form erst mal ungefüllt in den Tiefkühler wandert. Den Zweck dahinter erklärt hier ein Bäckertipp: „Dann geht der Teig im Ofen nicht auf und bleibt schön dünn. Außerdem könnt ihr ihn da auch bis zum nächsten Tag lassen und den Kuchen frisch für eure Gäste zubereiten.“ Natürlich habe ich mich daran gehalten.
Bei mir gab’s zum Reisfladen ein paar marinierte Erdbeeren, was wunderbar passte. Außerhalb der Erdbeerzeit reicht man gerne Kirschkompott dazu, das kann ich mir auch prima vorstellen.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Eifeler Reisfladen |
Kategorien: | Kuchen, Reis, Eifel, Deutschland |
Menge: | 1 Springform 24 cm |
Zutaten
H | MILCHREIS | ||
620 | ml | Vollmilch (P: 3,8 %) | |
75 | Gramm | Milchreis | |
1 | Prise | Salz | |
1 | Vanilleschote; aufgeschlitzt, Samen ausgekratzt | ||
60 | Gramm | Zucker | |
1-2 | Eier* (P: 1 1/2) | ||
H | TEIG (MEHR ALS BENÖTIGT**) | ||
250 | Gramm | Mehl Typ 550 | |
1 | Prise | Salz | |
100 | ml | Milch (P: kalt) | |
5 | Gramm | Frischhefe | |
30 | Gramm | Zucker | |
1 | Ei (M) | ||
30 | Gramm | Butter; in Flöckchen (P: kalt) |
Quelle
modifiziert nach | |
Savvy and Sweets |
Erfasst *RK* 11.06.2021 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Den Milchreis am besten schon am Vortag zubereiten, damit er gut durchziehen kann.
Dafür die Milch mit der ausgekratzten Vanilleschote, dem Vanillemark und dem Salz aufkochen. Den Reis hinzugeben und etwa 35 Minuten unter gelegentlichem Umrühren köcheln lassen. In den letzten Minuten den Zucker zugeben. Der Milchreis sollte am Schluss noch etwas Biss haben und cremig-flüssig sein.
Den Milchreis mindestens 4 Stunden, besser über Nacht ziehen lassen. Damit er keine Haut bekommt, am besten eine Klarsichtfolie direkt auf den etwas abgekühlten Milchreis auflegen.
Für den Hefeteig das Mehl und das Salz in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Hefe, Milch und Ei zugeben und alles auf Stufe 1 etwa 5 Minuten kneten. Dann auf Stufe 2 stellen und die Butter in Flöckchen zugeben. Weitere 10 Minuten kneten. Der Teig ist leicht klebrig, lässt sich aber gut weiterverarbeiten, wenn man ihn kurz auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche durchknetet. Den Teig zugedeckt in einer sauberen Schüssel etwa 1 1/2 Stunden bei Raumtemperatur aufgehen lassen.
Vom Teig werden für eine Springform mit 24 cm etwa 300 g benötigt (den Rest habe ich zu Zimtschnecken verarbeitet, s. Anmerkung).
Den Teig grob rund formen und auf leicht bemehlter Arbeitsfläche rund ausrollen (Durchmesser etwa 30 cm). Die Springform buttern und mit dem Teig auslegen, dabei einen Rand formen, diesen gut angedrücken. Den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen. Die Form mit dem Teig für mindestens 40 Minuten in den Tiefkühler stellen. Falls der Rand weich ist und nicht gut hält, lässt er sich nach der Hälfte der Zeit nochmal problemlos nachformen. Man kann den Teig wie den Milchreis auch schon am Vortag machen und bis dahin in der Form im Tiefkühler lagern.
Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Für die Milchreis-Füllung das Ei trennen, die Vanilleschote aus dem Reis nehmen. Das Eigelb unter den Milchreis rühren. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und behutsam unterheben. Die Milchreisfüllung in den gefrorenen Teig geben und gleichmäßig verteilen.
Den Reisfladen auf der mittleren Einschubleiste etwa 20 Minuten backen, die Oberfläche sollte noch nicht zu viel Backfarbe haben. Dann die Temperatur auf 220°C erhöhen und weitere 5-10 Minuten backen, bis die Oberfläche des Fladens eine tiefgoldene Bräune bekommt (P: das war bei mir schon nach 5 Minuten der Fall, ich habe den Kuchen mit Alufolie abgedeckt und noch weitere 5 Minuten bei 200°C gebacken).
Die Form herausnehmen und den Kuchen auf einem Rost abkühlen lassen. Die Füllung fällt nach dem Backen etwas zusammen.
Man kann den Kuchen entweder warm servieren oder, wie Dana es empfiehlt, über Nacht ziehen lassen.
Dana: Dieser Reisfladen ist für mich die perfekte Mischung aus einem Aachener und einem Belgischen Reisfladen. Die Füllung bleibt cremig aber bekommt durch den Eischnee genug Stand. Manche bevorzugen den Reisfladen warm, direkt aus dem Ofen. Meiner Meinung nach ist er am nächsten Tag noch besser, da die Feuchtigkeit vom Milchreis den Hefeteig schön frisch hält und die Aromen sich besser entfalten.
Anmerkung Petra: Wir haben den Reisfladen vor dem Genuss eine Nacht durchziehen lassen. Bei mir gab es dazu noch ein paar marinierte Erdbeeren, eine feine Ergänzung.
Ich habe das Originalrezept von Dana von einer 20 cm auf eine 24 cm Springform umgerechnet. Den Hefeteig habe ich wie bei mir üblich mit weniger Hefe und kalten Zutaten gemacht.
*Ich habe für den Milchreis 1 1/2 Eier verwendet, mit dem Rest habe ich die Zimtschnecken (s.u.) bepinselt. Damit war die Füllung in der Mitte noch recht cremig, was wir sehr lecker fanden. Bei kleinen Eiern kann man für die 24 cm Form bestimmt auch 2 Eier verwenden.
**Den restlichen Teig (180 g) habe ich zu 4 kleinen Zimtschnecken verarbeitet: dafür den Teig zu einem länglichen Band ausrollen, mit Butterflöckchen belegen, mit Zimtzucker bestreuen und von der kurzen Seite her aufrollen. Die kurze Rolle in 4 Stücke schneiden, diese etwas flach drücken und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, 45 Minuten aufgehen lassen. Den Backofen auf 200°C vorheizen, die Schnecken mit etwas verquirltem Ei und Milch bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Im Backofen etwa 15 Minuten backen.
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Ich werde es nachbacken und daraus Minireisfladen in Muffinförmchen machen. ABer nciht ganz so hoch füllen, damit darüber dann ein leichtflüssiger Erdbeer-Rhabarbarspiegel zerlaufen kann 🙂
Vielen Dank für das Rezept.
Liebe Grüße
Hannah
Das klingt nach guter Idee – Erdbeer-Rhabarber passt sicher hervorragend dazu!