Im April hat uns die kulinarische Weltreise bekanntermaßen nach Georgien geführt, ich habe dafür einige Rezepte ausprobiert und verbloggt. Bei der Recherche bin ich auch immer wieder auf Tkemali (Tqemali) gestoßen, eine Sauce aus unreifen Pflaumen, auch Kirschpflaumen, Damsazenerpflaumen, Kriecherl oder Kriachal (zur Unterscheidung siehe hier). Verwendbar ist eigentlich alles, nur sauer sollten die Früchte sein. Manchmal werden auch noch Äpfel zugegeben.
Der Zufall wollte, dass bei mir im Tiefkühler noch Zwetschgen vom Vorjahr lagerten. Diese hatte ich bei einem fahrenden Händler erstanden, auf den zweiten Biss aber festgestellt, dass sie noch ziemlich unreif und sauer waren – deshalb hatte ich sie erst mal in den Kälteschlaf geschickt. Also eigentlich ein perfekter Kandidat für einen Versuch, Tkemali zu kochen! Einen kleinen Beutel mit roten Stachelbeeren habe ich bei der Gelegenheit auch noch mitgenommen.
Gewürzt habe ich mit Knoblauch, Koriander, Minze, Chilis und dem in Georgien beliebten Schabzigerklee, Koriandergrün und Dill. Dann gilt es am Schluss des Kochprozesses nur noch, die Sauce mit Salz und Pfeffer abzuschmecken und die Säure auszubalancieren. Ich habe dafür Zuckerrübensirup verwendet. Das Ergebnis hat mich mehr als zufriedengestellt 🙂
Meine Tkemali passt wunderbar zu gegrilltem Fleisch, ist aber auch zu Käse nicht zu verachten.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Meine Tkemali – saure Pflaumensauce aus Georgien |
Kategorien: | Sauce, Früchte, Georgien |
Menge: | 1 Ansatz |
Zutaten
1,2 | kg | Saure Zwetschgen; halbiert, entsteint (hier TK) | |
200 | Gramm | Rote Stachelbeeren | |
4 | groß. | Knoblauchzehen; gerieben | |
1/2 | Teel. | Getrocknete Nana-Minze | |
1 | Teel. | Koriandersamen; gemörsert | |
1 | Teel. | Schabzigerklee | |
1/2 | Teel. | Gemahlene Chilis; nach Geschmack mehr | |
1-2 | Essl. | Gehackter Dill | |
1-2 | Essl. | Koriandergrün | |
Salz | |||
Pfeffer | |||
1 1/2 | Essl. | Zuckerrübensirup |
Quelle
eigener Mix nach diversen Vorlagen |
Erfasst *RK* 23.07.2020 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Zwetschgen und die Stachelbeeren in einen Topf geben und etwa 10 Minuten köcheln, bis sie weich sind. Nach BEdarf etwas Wasser zugeben.
Die Früchte durch die Flotte Lotte (grobe Scheibe) drehen.
Das Fruchtmus wieder in den Topf geben. Knoblauch, Minze, Koriander, Schabzigerklee, Chilis und Kräuter zugeben und etwa 10-20 Minuten köcheln lassen. Die Sauce mit Salz, Pfeffer und Zuckerrübensirup (je nach Säure und Vorliebe mehr oder weniger) abschmecken.
Die Sauce heiß in Schraubdeckelgläser abfüllen. Sie hält sich im Kühlschrank einige Tage. Für längere Aufbewahrung einkochen oder einfrieren.
Anmerkung Petra: pikant-aromatisch-fruchtige Sauce mit angenehmer Säure. Der Schabziger gibt der Sauce eine ganz spezielle Note. Toll als Grillsauce zu Fleisch und Fisch, aber auch zu Käse.
Ich habe leicht unreife, sehr saure Zwetschgen aus dem Tiefkühler verarbeitet. Man kann die Früchte auch mit Steinen kochen, die Steine dann vor der Weiterverarbeitung entfernen. Die Stachelbeeren fielen mir dabei auch in die Hände, passen prima dazu!
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Ein georgischer Klassiker!
Für einen anderen Georgien-Event hatte ich 2015 auch mal Tqemali/Tkemali (die Umschrift ist ja immer ein Thema mit anderen Schriften) gemacht, aus den vielen Minipflaumen, die wir im Garten hatten. Als ich dann in Georgien war, schmeckte die dort ganz anders. 😉
Aber mir fiel auf, dass es die Sauce echt überall gab, die ist wirklich sehr verbreitet.
Schöne Idee, mit dem Zuckerrübensirup auszubalancieren.
Meine Version ist hier, auch unauthentisch aber lecker: 🙂
https://barbaras-spielwiese.blogspot.com/2015/08/tqemali-georgisches-ketchup.html
Da gehe ich gleich mal gucken! Ich habe so viele sehr unterschiedliche Rezepte gefunden – da kann man sich wirklich kreativ austoben 😉
ich glaube nicht, dass es diese sauce bei mir zu grillfleisch oder käse schaffen würde- mutmasslich wäre die schon vorher ausgelöffelt….
Man muss einfach einen ausreichend großen Ansatz machen 😉