Huhn nach Naxi-Art mit Chili, grünem Paprika und Erdnüssen

Im Dezember führt uns die kulinarische Weltreise von volkermampft nach China. Zu China haben wir ein ganz spezielles Verhältnis: zwar waren wir noch nie dort, aber wir haben uns China sozusagen ins Haus geholt: für jeweils knapp 1 Jahr waren zwei chinesische Austauschkinder bei uns zu Gast. Davon ist uns Guang Zhen besonders ans Herz gewachsen, er war ein absoluter Sonnenschein und bei allen beliebt. Der Abschied von unserem chinesischen Sohn fiel uns allen ausgesprochen schwer. Falls es jemand interessiert: eine sehr lustige Begebenheit zum Thema Essen und Guang Zhen habe ich hier aufgeschrieben. Dementsprechend wurde hier oft chinesisch gekocht, eine Liste mit Rezepten im Blog habe ich unten angehängt.

Für das Event habe ich ein Kochbuch aus dem Regal genommen, was hier seit 10 Jahren ein eher unbeachtetes Dasein fristet: China, die 88 Köstlichkeiten* von Kylie Kwong.

Huhn nach Naxi-Art

Gemacht habe ich Huhn nach Naxi-Art mit Chili, grünen Paprika und Erdnüssen.

Die Naxi sind eine ethnische Minderheit aus dem Südwesten der Volksrepublik China, die für ihre Orchestermusik und ihre komplexe Schrift aus etwa 1400 Zeichen, bestehend zu 90% aus Piktogrammen, bekannt sind. Lijiang war früher die Hauptstadt des Naxi-Königreichs und ist bis heute ein wichtiges Handelszentrum zwischen Yunnan und Tibet. Heute wird sie von vielen Touristen besucht.

Making of

Wie bei chinesischen Wok-Gerichten wichtig: erst alle Zutaten schnibbeln, abmessen, vorbereiten (hier wird das Hühnerfleisch eine Stunde in Shao-Xing-Reiswein und Stärke mariniert) und bereit stellen – das eigentliche Kochen geht dann sehr schnell über die Bühne.

Huhn nach Naxi-Art

Serviert wird das wohlschmeckende Gericht mit gedämpften Jasminreis.

Als Guang Zhen noch mit am Tisch saß, habe ich übrigens pro Mahlzeit etwa 500 g Reis in den Reiskocher geworfen 😉 Er war ein ausgesprochen guter Esser: legendär ist der asienduftende Gänsebraten, zu dem er 17 (!) gedämpfte Hefebrötchen verdrückte.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Huhn nach Naxi-Art mit Chili, grünen Paprika und Erdnüssen
Kategorien: Hähnchen, Gemüse, Wok, China
Menge: 2 Personen

Zutaten

250-300 Gramm Hähnchenbrustfilet; in 1 cm großen Würfeln
1 Essl. Maisstärke
1 Essl. Shao-Xing-Reiswein
2 Essl. Erdnussöl
5 klein. Getrocknete Chilischoten
2 1/2 cm Frischer Ingwer; in dünnen Streifen
1 Grüne Paprikaschote; in 1 cm großen Quadraten
1/2 klein. Salatgurke; in 1 cm großen Würfeln
1/2 Essl. Brauner Zucker
25 Gramm Geröstete ungesalzene Erdnüsse
1 Essl. Helle Sojasauce
1 Essl. Hühnerbrühe
1/2 Essl. Schwarzer Reisessig, Chinkiang-Essig

Quelle

modifiziert nach
Kylie Kwong
China
Die 88 Köstlichkeiten
Erfasst *RK* 11.12.2019 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Das Hähnchenfleisch mit Maisstärke und Reiswein vermischen und abgedeckt 1 Stunde im Kühlschrank marinieren.

1 El Erdnussöl mit den getrockneten Chilischoten in den Wok geben und langsam erhitzen. Sobald die Chilschoten braun werden, diese herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Die Temperatur erhöhen und die Hälfte des Hühnerfleischs im Wok etwa 3 Minuten rührbraten, dann mit dem Schaumlöffel herausnehmen und in eine Schüssel geben. das restliche Erdnussöl in den Wok geben und die zweite Portion Fleisch genauso anbraten. Nun das vorher angebratene Fleisch, die Chilischoten, Ingwer, Paprika und Gurke in den Wok geben und gut 1 Minute rührbraten. Den Zucker zufügen und 30 Sekunden weiterbraten. Erdnüsse, Sojasauce, Hühnerbrühe und schwarzen Reisessig zugeben und weitere 30 Sekunden braten. Abschmecken und servieren.

Dazu passt gedämpfter Jasminreis.

Anmerkung Petra: Säuerlich-scharfes Wokgericht mit leicht herber Note durch die grüne Paprika. Alles muss vorbereitet bereit stehen, dann geht das Kochen sehr schnell.

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39 Antworten auf „Huhn nach Naxi-Art mit Chili, grünem Paprika und Erdnüssen“

  1. 17 Dampfbrötchen? Heiliger Strohsack! ?
    Kennst Du den Film „Leben“ von Zhang Yimou? Ich muss an den nahezu verhungerten Arzt denken, dem während der Kulturrevultion so viele Mantou gefüttert wurden, damit er zu Kräften kommt und im Krankenhaus helfen kann. Das ist leider schlechter ausgegangen als bei Deinem Gastsohn.

  2. Liebe Petra, sorry, ich bin neugierig. Was macht Guang Zehn heute? Habt ihr noch Kontakt? Habt ihr ihn mal wieder gesehen? Ganz liebe Grüsse von Chris

    1. Das ist eine ganz seltsame Sache. Jahrelang hatten wir keinen Kontakt, dann kam Weihnachten 2013 ein großes Paket von ihm mit einem Fotoalbum, Geschenken und einen absolut berührenden Brief, siehe https://rausgelinst.de/2013/12/2014-2/ Und kurz darauf herrschte wieder Funkstille. Ich schreibe ihm aber immer noch zum Geburtstag und zu Weihnachten – vielleicht ergibt sich ja doch mal ein Wiedersehen.

  3. Das ist lieb, dass Du den Kontakt nicht abreißen lässt. Er wird oft noch von Deinem Hühnchen mit Pommes träumen. Wie schön, dass er ausgerechnet zu Dir kam. Eine Junge der immer Hunger hat und gerne isst und eine begeisterte, wunderbare Köchin. Vor vielen Jahren stieß ich auf Deinen Block. Hatte keine Ahnung, was ein Block ist oder wie der Zusammenhang mit „rausgelinst“ ist. Aber immer wenn ich auf Deine Seite kam, hättest Du ein anderes Austauschkind. Und ich habe mich lange Zeit gefragt, was ist das für eine Frau, die so viele verschiedene Kinder hat ;-)))..

    1. Guang Zhen war schon recht westlich orientiert: er spielte Basketball, war glühender Bayern-Fan, mochte Green Day und die Toten Hosen und liebte Leberkäse,. Am Schluss hat er sich eine Haarsträhne rot färben lassen. Ich weiß nicht, ob das zu Hause so gut ankam 😉

  4. Liebe Petra,

    ich schiebe gerade extremen Kohldampf. Nicht nur Dein Gericht liest sich lecker, auch die der anderen Reisebegleiter lassen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen.

    Schön, dass Du auch noch die Geschichte um Euren Gastjungen erzählt. Das macht das ganze dann ja auch sehr persönlich.

    Liebe Grüße und einen guten Rutsch
    Britta

  5. Hallo Petra,
    das sieht ja wieder sehr köstlich aus.
    Ich bin bei Postcrossing und verschicke Postkarten an Adressen in der ganzen Welt. Nach China brauchen die Karten sehr lange (vor allem, wenn man die Adresse nicht in chinesischen Schriftzeichen drauf schreibt) oder sie kommt gar nicht an.
    Liebe Grüße
    Katja

    1. warme Gurke ist schlimm? Was es alles gibt, die schmeckt doch jetzt gar nicht speziell, gibt eher Knackigkeit. Es geht aber sicher auch ohne.

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