Ein weiteres Gericht habe ich für die kulinarischen Weltreise von volkermampft mit Ziel Korea ausprobiert.
In vier meiner koreanischen Kochbücher findet sich ein Rezept für Bindaetteok, koreanische Mungbohnenpfannkuchen. Unterschiedlich ist der Belag, bzw. das, was in den Teig hineingemischt wird.
Ich habe mich wieder für ein Rezept aus The Complete Book of Korean Cooking* entschieden, bei dem etwas mariniertes, gebratenes Rindfleisch, Gemüse, Kimchi (ich habe immer das Kimchi von Frl. Kimchi im Kühlschrank) und rohe Shrimps als Belag verwendet wird – sozusagen Surf and Turf. Eine angebrochene Packung Mungbohnen hatte ich noch von meinem philippinischen Mungbohneneintopf im Vorrat.
In drei meiner Kochbücher geht man von Mungbohnen aus, die über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag durch Reiben zwischen den Handflächen von den Häuten befreit werden. Diese Häute schwimmen in Wasser auf und können so einfach abgegossen werden. So weit die Theorie, die Praxis sah zumindest bei mir anders aus. Nach etwa 45 Minuten meditativer Bearbeitung hatte ich immer noch eine Menge ungehäutete Bohnen in der Schüssel. Hätte ich mich mal besser an das vierte Kochbuch gehalten: „In Korea enthäutet man die eingeweichten Bohnenkerne, indem man sie zwischen den Händen reibt. Das ist aber ziemlich umständlich und das Resultat eigentlich nicht besser, deshalb verzichten wir darauf“. Ich habe an der Stelle darauf verzichtet, weiterzumachen…
…und die Bohnen und den eingeweichten Klebreis mit den Resthäuten im Mixer zu einer leicht groben Masse verarbeitet.
Eine empfehlenswerte Alternative wäre übrigens, mit enthäuteten Mungbohnen aus dem Asialaden zu arbeiten, so wie Ulrike es bei ihren Mungbohnenpfannkuchen mit Gemüse und Schweinefleisch gemacht hat.
Diese Masse wird jetzt portionsweise in heißes Öl gegeben, mit dem vorbereiteten Belag getoppt und von beiden Seiten ausgebacken.
Dazu gab es den im Buch empfohlenen Sojasaucen-Essig-Dip und von Helmut einen erhobenen Daumen 🙂
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Bindaetteok – Koreanische Mungbohnen-Pfannkuchen |
Kategorien: | Pfannkuchen, Hülsenfrüchte, Rind, Krustentier, Korea |
Menge: | 15 Stück |
Zutaten
H | TEIG | ||
250 | Gramm | Mungbohnen – besser geschälte Mungbohnen | |
-verwenden, s.u.! | |||
1 | Essl. | Pinienkerne | |
75 | Gramm | Klebreis | |
Wasser; nach Bedarf | |||
Salz | |||
Pfeffer | |||
H | SURF AND TURF BELAG | ||
90 | Gramm | Flank Steak; gegen die Faser in Streifen | |
-geschnitten | |||
160 | Gramm | Shrimps; ohne Schale, entdarmt, gehackt | |
Öl; zum Braten | |||
2 | Champignons; in Scheiben | ||
1 | klein. | Zwiebel; in Streifen | |
1/2 | Gurke; entkernt, in Scheiben (P: weggelassen*) | ||
1/2 | Tasse | Kimchi (P: Frl. Kimchis Kimchi); in Streifen | |
2 | Frühlingszwiebeln; in dünnen Scheiben | ||
1 | Rote Chilischote; entkernt, in Streifen | ||
H | MARINADE | ||
1 | Teel. | Mirin oder Reiswein | |
1/2 | Teel. | Geriebener Ingwer | |
1 | Teel. | Dunkle Sojasauce | |
1 | Knoblauchzehe; zerdrückt | ||
1/2 | Teel. | Geröstetes Sesamöl | |
1/2 | Teel. | Sesamsaat | |
Pfeffer | |||
H | DIPPSAUCE | ||
4 | Essl. | Dunkle Sojasauce | |
2 | Teel. | Reisessig | |
1 | Frühlingszwiebel; in dünnen Scheiben |
Quelle
modifiziert nach | |
Young Jin Song | |
The Complete Book of Korean Cooking |
Erfasst *RK* 18.10.2019 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Koreanische Mungbohnen-Pfannkuchen: Bindaetuk oder auch Bindaetteok
Am Vortag Mungbohnen und Klebreis getrennt in Wasser einweichen.
Theorie: Die Mungbohnen abgießen und portionsweise zwischen den Handflächen reiben, dabei sollen sich die Schalen lösen. Wasser zu den Mungbohnen geben, dabei schwimmen die Schalen auf und können mit dem Wasser abgegeossen werden.
Praxis: klappte zumindest bei mir mit meinen Mungbohnen nur bedingt. Nach etwa 45 Minuten habe ich aufgegeben und die restlichen Häute in Kauf genommen. Beim nächsten Mal würde ich von gehäuteten Mungbohnen ausgehen.
Mungbohnen und Klebreis mit etwas Einweichwasser in den Mixer geben und zu einer dickflüssigen, leicht groben Masse mixen, salzen.
Das Rindfleisch in eine Schüssel geben. Alle Zutaten der Marinade darübergeben, pfeffern, durchmischen und für etwa 20 Minuten stehen lassen.
Die gehackten Shrimps salzen und pfeffern. Alle Zutaten für den Dip verrühren und in eine Schüssel geben.
Etwas Öl in eine große Pfanne geben und erhitzen. Das Rindfleisch darin braun anbraten, dabei Pilze und Zwiebeln dazugeben. Gurke (falls verwendet), Kimchi und Frühlingszwiebeln zugeben. Alles durchmischen und vom Herd nehmen, den Pfanneninhalt in eine Schüssel geben.
Portionsweise kleine Häufchen vom Mungbohnenteig in die Pfanne geben und leicht auseinander streichen, dann etwas vom Fleisch-Gemüsemix daraufgeben und mit einem Löffelchen Shrimps und Chilistreifchen toppen. Mit einem Spatel alles flach in die Pfannkuchen drücken. Sobald die Unterseite gebräunt ist, die Pfannküchlein umdrehen und die andere Seite braten. Im Backofen warmhalten, bis der gesamte Teig und der Belag verarbeitet ist.
Die Bindaetteok mit dem Dip servieren.
Anmerkung Petra: das Enthäuten würde ich mir beim nächsten Mal schenken und fertig enthäutete Bohnen einweichen. Küchlein im Prinzip aber prima!
Beim Belag gibt es große Variationsbreite: es geht auch Schwein und Kimchi, teilweise wird die Fülle aber auch direkt unter den Teig gemischt, z. B. Hackfleisch mit kleingeschnittenem Kimchi.
*Gurke weggelassen, war bitter. War aber auch ohne mengenmäßig ausreichend.
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Die Rezepte der Mitreisenden:
Küchenlatein: Mungobohnenpfannkuchen
Britta von Brittas Kochbuch: Kimchi
Britta von Brittas Kochbuch: Rindfleisch Bulgogi
Simone von zimtkringel: Jajangmyeong – Nudeln mit schwarzen Bohnen
Simone von zimtkringel: Blumenkohl-Kimchi
Sylvia von Brotwein: Scharf gebratenes Schweinefleisch koreanisch
Turbohausfrau: Kimchi-Suppe
Tina von Küchenmomente: Hotteok – Pancakes aus Korea
Susanne von magentratzerl: Dakdoritang – Koreanischer Hähncheneintopf
Ronald von Fränkische Tapas: Koreanisches Sushi mit fränkischen Fischen
Melanie von Das Samstagsfrühstück: Frühstück in Korea – Haejang-guk
Volker von volkermampft: Koreanisches Rindergulasch
Volker von volkermampft: Koreanische Nudelsuppe mit Kimchi
Volker von volkermampft: Khanpunggi – Hähnchen mit Knoblauch nach Sarah Henke – Korea – Buchrenzension
Volker von volkermampft: Koreanische Restaurants in Hamburg – Seoul 1988 und mehr
Michelle von The Road Most Traveled: Gimbap und Hotteok aus Korea
Petra von Chili und Ciabatta: Gochujang Schweinetopf
*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann. Für diese Unterstützung herzlichen Dank!
Hallo Petra,
Bindaetteok werde ich mir merken. Deine Surf und Turf Pfannkuchen sehen super aus und ich mag diese pragmatischen Kochbücher ;-).
Schöne Grüße
Volker
Die Küchlein mit dem Belag sehen super aus!
Und diese Bohnenschälerei, die ist wirklich eine Qual. Ich habe mir mal eingebildet, ich müsste Bohnensprossen selbst ziehen, da kämpft man dann auch sehr mit den Häutchen. Und ich kaufe seither meine Bohnensprossen lieber…
Liebe Petra,
du kannst einem die koreanische Küche wirklich „schmackhaft“ machen 😉 . Auch dein zweiter Beitrag sieht super aus!
Herzliche Grüße
Tina
Deine Mungbohnenpfannkuchen sehen echt toll aus. Rezept ist gemerkt und danke für den tollen Beitrag.
Danke, dass du das vom Schälen beschrieben hast. Dann weiß man, was man sich ersparen kann. Bis auf diese Tätigkeit lachen mich deine Pancakes sehr an!