Philippinische Ensaimadas – Filipino Ensaymadas

Als zweites philippinisches Rezept für die kulinarische Weltreise habe ich mir ein Gebäck ausgesucht, dessen Ursprünge in Mallorca liegen. Wie die Ensaïmada de Mallorca hat auch die Ensaymada der Philippinen eine Schneckenform. Während das mallorquiner Rezept Schweineschmalz als Fett verwendet, wird auf den Philippinen Butter eingesetzt.

Ensaimadas

Die Besonderheit der philippinischen Ensaymada: Die fluffigen Brioche-Schnecken sind mit Käse gefüllt und werden nach dem Backen mit zerlassener Butter bestrichen und mit geriebenem Edamer und Zucker bestreut. Klingt ungewöhnlich, schmeckt aber gar nicht schlecht! Aber auch nur mit Zucker bestreute Ensaymadas findet man.

Ich habe während der Herstellung einige Fotos gemacht:

Teigkugeln

Das von mir verwendete Rezept für den Teig stammt aus Memories of Philippine Kitchens* von Amy Besa und Romy Dorotan. Der reichhaltige Briocheteig (3 Eier, 9 Eigelb, 360 g Butter) wird am Vortag hergestellt und darf über Nacht im Kühlschrank ruhen. Am nächsten Morgen teilt man ihn in 24 Teigbälle à etwa 65  g. Rechts im Bild sieht man geriebenen Käse (bei mir junger Gouda) und mit Zucker schaumig gerührte Butter. Letzteres habe ich bei The little Epicurean gefunden und wird zusammen mit geriebenem Käse als Füllung verwendet. Bei Besa/Dorotan kommt nur Käse in die Stränge.

Stränge

Nachdem man einen Teigball auf eine Fläche von etwa 10 x 25 cm dünn ausgerollt hat, bestreicht man den unteren Teil der Platte mit etwas von der Butter-Zucker-Mischung und streut von dem geriebenen Käse darauf. Dann wird die Platte von der unteren Kante her stramm aufgerollt und zu einem etwa 35 cm langen Strang ausgerollt.

Doppelstrang

Im Buch ist die Herstellung von Doppelstrangschnecken beschrieben. Dafür verdrillt man jeweils zwei Stränge und legt diese dann in Form einer Schnecke in einen Tarte-Ring. Ich habe dafür kleine Briocheformen verwendet.

fertig geformt

Da mir die großen Ensaimadas aber ziemlich üppig erschienen, habe ich die Hälfte des Teiges zu einfachen Einstrang-Schnecken geformt, diese Form findet man verbreitet.

Gebacken habe ich die großen Ensaymadas etwa 25 Minuten, die kleinen 17 Minuten. Noch heiß bestreicht man sie mit Butter und bestreut sie mit Zucker und geriebenem Käse.

Einen Großteil der Produktion habe ich eingefroren und daher unbestreut gelassen. Fertige Ensaymadas kann man auch in einer Plastiktüte aufheben und vor dem Servieren kurz in der Mikrowelle erwärmen (große 30 Sekunden 800 Watt).

Gegessen werden die Ensaymadas auf den Philippinen gerne als nachmittäglicher Snack zusammen mit einer Tasse heißer Schokolade oder einem Kaffee.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Philippinische Ensaimadas – Filipino Ensaymadas
Kategorien: Gebäck, Brioche, Käse, Philippinen
Menge: 12 bis 24 Stück

Zutaten

H TEIG
25 Gramm   Frischhefe
180 Gramm   Milch
75 Gramm   Zucker
400 Gramm   Weizenmehl Type 405
270 Gramm   Weizenmehl Type 550
14 Gramm   Salz
3     Eier (M) und
9     Eigelb (M) – hier zusammen 300 g
240-360 Gramm   Butter*; in Flöckchen
H FÜLLUNG
75 Gramm   Weiche Butter
65 Gramm   Zucker
200 Gramm   Geriebener junger Gouda (Original Edamer); Menge
      -nach Geschmack
H ZUM BESTREICHEN
2     Eigelb
  Etwas   Milch
H ZUM FERTIGSTELLEN NACH DEM BACKEN
      Zerlassene Butter; zum Bestreichen
      Zucker; zum Bestreuen
      Geriebener junger Gouda (Original Edamer); Menge
      -nach Geschmack

Quelle

  modifiziert nach
  Amy Besa and Romy Dorotan
  Memories of Philippine Kitchens
  Füllung nach The little Epicurean
  Erfasst *RK* 13.04.2018 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Mehle, Zucker und Salz in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und mit einem Löffel vermischen. Milch und Hefe zugeben, kurz verkneten. Eier und Eigelbe in einem Gefäß verschlagen, ebenfalls in die Rührschüssel geben und etwa 5-7 Minuten auf Stufe 1 kneten. Nun auf Stufe 2 schalten, die Butter flöckchenweise zugeben. Wenn alles verbraucht ist, noch weitere 7 Minuten auf Stufe 2 kneten, bis ein glatter, elastischer, glänzender Teig entstanden ist. Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben, zu einem Ball formen und in eine saubere, ausreichend große (mindestens 3 l) Schüssel legen (Teiggewicht bei mir 1600 g). Den Teig abgedeckt etwa 2 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Den Teig nochmal herausnehmen, zusammenschlagen und erneut zu einem Ball formen, wieder in die Schüssel legen. Die Schüssel über Nacht in den Kühlschrank stellen (gegebenenfalls den Teig nochmal etwas zusammenstoßen, wenn er zu hoch aufgeht).

Am nächsten Tag die Butter und Zucker für die Füllung schaumig rühren. Den Käse fein reiben. Nach Belieben kleine Briocheformen, Tarteförmchen oder Metallringe von etwa 10 cm Durchmesser bereitstellen, Förmchen buttern.

Die Teigschüssel aus dem Kühlschrank holen und den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Teig in 24 Stücke à etwa 65 g teilen, diese rund formen und auf ein leicht bemehltes Blech legen, abdecken.

Einen Teigball mit der glatten Seite nach unten auf die bemehlte Arbeitsfläche legen und dünn zu einem Rechteck von etwa 10 x 25 cm ausrollen, die Längsseite sollte zur Tischkante zeigen. Die untere Hälfte der Fläche mit etwa 1/2-3/4 Tl der Butter-Zuckermischung bestreichen (wer es genau nimmt: die Menge von 1/24tel der Masse ermitteln) und mit etwas geriebenem Käse (Menge nach Belieben, hier etwa 8 g pro Stück) bestreuen. Nun den Teig von der unteren Längsseite her stramm aufrollen. Es hat sich bewährt, die obere Längskante mit wenig Wasser zu befeuchten, dann hält der Saum besser. Den entstandenen Teigstrang zu einer Länge von etwa 35 cm ausrollen.

Für große Ensaimadas jeweils 2 Teigstränge miteinander verschlingen und diese schneckenförmig zusammenlegen, dabei die Enden unter den Teig schieben. Die großen Ensaimadas in die Briocheformen legen. Etwa 45-60 Minuten abgedeckt ruhen lassen, bis der Teig schön aufgegangen ist. Rechtzeitig den Backofen auf 200°C vorheizen.

Für kleinere Ensaimadas einen Strang zu einer Schnecke zusammenlegen, die Enden sollen dabei unter der Schnecke zu liegen kommen. Die Schnecken in Tarteförmchen oder in Metallringe legen – kleine Ensaimadas kann man sicher auch direkt auf Backpapier legen.

Die Ensaimadas vor dem Backen leicht mit der verquirlten Eigelb- Milch-Michung bestreichen.

Die großen Ensaimadas etwa 20 Minuten backen, dann aus der Form stürzen und noch etwa 5 Minuten frei backen. Die kleinen Ensaimadas etwa 17 Minuten backen. Zum sofort Essen die Ensaimadas gleich nach dem Herausnehmen mit zerlassener Butter bestreichen, mit Zucker und nach Belieben mit geriebenem Käse bestreuen. Ensaimadas zum Einfrieren erst nach dem Aufbacken mit Butter bestreichen und mit Zucker und gegebenenfalls Käse bestreuen.

Anmerkung Petra: Wunderbares, sehr reichhaltiges, aber dennoch fluffiges Gebäck! Der Käse hört sich vielleicht gewöhnungsbedürftig an, macht sich aber prima und dürfte in der Füllung kaum von Nicht-Wissenden identifiziert werden 😉 Ich habe aus der Hälfte des Teiges 6 große Ensaimadas in Briocheformen gebacken, aus der anderen 12 kleine. Mir gefallen die kleinen Schnecken deutlich besser, die großen sind schon sehr üppig.

*Der Teig ist ausgesprochen buttrig und weich, lässt sich aber doch recht gut verarbeiten. Ich würde beim nächsten Mal wahrscheinlich nur 240 g Butter für den Teig einsetzen, die restlichen 120 g für die Butter-Zucker-Füllung verwenden und damit 2/3 der Fläche bestreichen. Die Butter-Zucker-Füllung habe ich bei The little Epicurean gefunden, gefällt mir prima. Bei Besa/Dorotan kommt nur Käse in die Stränge.

Das Formen der Ensaimadas braucht seine Zeit: die ersten gehen deutlich länger als die oben angegebenen 45 Minuten. Das ist aber unkritisch.

Die Ensaimadas lassen sich einfrieren. Fertige Ensaimadas kann man auch in einer Plastiktüte aufheben und vor dem Servieren kurz in der Mikrowelle erwärmen (große 30 Sekunden 800 Watt).

https://www.thelittleepicurean.com/2014/06/ensaimada-especial.html

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5 Antworten auf „Philippinische Ensaimadas – Filipino Ensaymadas“

  1. Diese Art von Gebäck macht mich ganz schwach. Gelingt mir nicht immer, aber immer öfter 😉
    Die Käsevariante interessiert mich auch. Und bitte – wo hast du diese kleinen Briocheförmchen gefunden? Ich habe ganz Straßburg und Lyon nach sowas abgesucht – desolé, Madame!

  2. Hi Petra,
    Ensaimadas … lecker!! Aber suess mit normalem Kaese!? Das klang so abstrus, dass ich es ausprobieren musste.
    Du hast recht. Es klingt ungewöhnlich ist aber ziemlich gut. Leicht warm schmeckt es fast wie Vanillepudding (okay, ich habe Vanillezucker statt normalem Zucker verwendet). Deine Vermutung das weniger Butter im Teig reichen stimmt ebenfalls. Ich habe 270g statt 360 verwendet und den Rest zum Bestreichen verwendet.
    Vielen Dank für das leckere und interessante Rezept und liebe Grüße aus Down-Under

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