Unser Silvesteressen: Charbonnade

Von Charbonnade habe ich zum ersten Mal vor Jahren bei Sabine gelesen. Dabei handelt es sich um eine Art Fondue, bei dem das Fleisch allerdings nicht in Fett oder Brühe gegart wird, sondern auf einem echten Holzkohle-Tischgrill brutzeln darf. Das klang sehr gut, wie ich fand, hatte jedoch einen Schönheitsfehler: das Gerät, von dem so Sabine schwärmte, war nicht mehr zu finden. Im Oktober kam dann die frohe Kunde: Sabine hatte eine Bezugsquelle aufgetan! Damit war klar, was ich Helmut unter den Weihnachtsbaum stellen würde, wobei ich die Edelstahl-Version gewählt habe.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag steht bei uns in den letzten Jahren traditionell ein Fondue chinoise auf dem Speiseplan – nicht ganz so aufwändig wie hier, aber mit viel Gemüse sowie Hähnchenbrust, Rinder- und Schweinefilet. Von den Filets habe ich etwas für die Charbonnade abgezweigt, ein Stück Kalbsfilet hatte ich in weiser Voraussicht schon früher besorgt.

Charbonnade

So musste ich an unserem Silvester zu zweit nur ein paar Sößchen zusammenrühren, dazu gab's noch 3 kleine Salate aus dem, was sich im Kühlschrank noch fand: Chicorée, Möhren und eine Handvoll Radieschen.

Kohle für Charbonnade im Grillkamin

Die Grillkohlen wurden wie gewohnt im Grillkamin angezündet und durchgeglüht, vom Neuschnee dekorativ umrahmt.

Dann die Spannung: wird der Grill richtig heiß werden und auch einen echten Griller überzeugen? Schon nach den ersten Happen kommt von uns ein uneingeschränktes Ja! Die Fleischstücke kriegen sehr schnell richtig schöne Grillmarks, sind saftig und schmecken mit den Beilagen einfach wunderbar. Verblüfft hat uns auch, wie gut die versprochene Isolation funktioniert. Während der gesamten Grillzeit (1 Stunde hält die Kohle völlig problemlos) kann man das Gerät problemlos außen anfassen, auch auf der Unterseite. Wir freuen uns schon auf die nächste Charbonnade, wir werden uns bestimmt nicht Zeit bis zum nächsten Silvester damit lassen!

Und noch ein Hinweis, weil bei Facebook schon eine entsprechende Anmerkung kam: den Holzkohle-Grill sollte man natürlich nur in gut belüfteten Räumen verwenden, das steht so auch in der zugehörigen Gebrauchsanleitung. Wir haben in unserer Diele, einem sehr hohen Raum mit Galerie gegessen, dazu habe ich während des Essens zweimal die Balkontür zum Lüften geöffnet.

Sabine, nochmals ein dickes Dankeschön für den heißen Tipp – mein lieber Mann gehört nämlich zu den Leuten, die sich nie etwas wünschen und daher normalerweise nicht ganz einfach zu beschenken sind 😉

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Charbonnade
Kategorien: Grill, Fleisch, Fondue, Sauce
Menge: 2 Personen

Zutaten

600 Gramm   Mageres Fleisch; hier Schweinefilet, Rinderfilet,
      -Kalbsfilet
H SAUCENGRUNDLAGE*
1     Ei
      Salz
      Pfeffer
      Zitronensaft
1 Teel.   Dijonsenf
250 ml   Sonnenblumenöl
100 Gramm   Schmand
H ROSA SAUCE
      Tomatenmark
      Tomatenketchup
1 Schuss   Cognac
H CURRY-PREISELBEER
      Currypulver (mild/scharf, nach Geschmack)
      Preiselbeeren
H KNOBLAUCH-SENF
      Dijonsenf (P: moutarde aux 3 poivres)
1     Knoblauchzehe; fein zerrieben
      Pfeffer
H TARTARE
1     Hartgekochtes Ei; gehackt
      Frische Kräuter oder TK-8-Kräutermix; gehackt
1     Cornichon; gehackt
1 Teel.   Kapern; gehackt
1     Schalotte; fein gehackt
1     Sardellenfilet; fein zerrieben
H SALATE
      Radieschensalat mit Frühlingszwiebeln
      Chicoréesalat mit Sahne-Dressing
      Möhrensalat mit Orangen
H DZU
      Weißbrot wie Baguette oder Pan cubano

Quelle

  eigenes Rezept
  Erfasst *RK* 03.01.2015 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Aus Ei, Salz, Pfeffer, Zitronensaft, Senf und Öl am besten mit dem Mixstab eine Mayonnaise herstellen, siehe Video. Die Mayonnaise mit Schmand verrühren.

Für die Sauce tartare das gehackte Ei, Kräuter, Gürkchen, Kapern, Sardellenfilet und Schalottenwürfelchen in eine Schüssel geben, mit etwas von der Schmand-Mayonnaise verrühren, abschmecken.

Die restliche Schmand-Mayonnaise auf drei Schüsselchen verteilen und jeweils die oben angegebenen Zutaten einrühren, abschmecken.

Den Grillkamin halb voll Briketts füllen, anzünden und durchglühen lassen, das dauert etwa 30 Minuten. Den Grillkorb des Tischgrills mit einer Schicht Kohlen auslegen, den Rost mit einem ölgetränkten Küchenpapier einreiben.

Das Fleisch gegen die Faser in kleine, etwa 1 cm dicke Scheibchen schneiden und auf einer Platte anrichten. Salz und Pfeffermühle auf den Tisch stellen.

Hier gab es neben knusprigem Weißbrot noch drei kleine Salate dazu:

8 Radieschen in Scheiben geschnitten mit 3 geschnittenen Frühlingszwiebeln, 1/2 El Rotweinessig, Salz, Pfeffer, 1/2 El Brühe, 1 El Öl

1 Chicorée in Streifen geschnitten 1/2 El Weißweinessig, 1/2 El Brühe, Salz, Pfeffer, 1 El Sahne, 1/2 El Öl

3 Möhren in Streifchen geschnitten (RoKo-Reibe), 1 kleine Orange filetiert, aufgefangener Orangensaft, etwas Zitronensaft, Salz, Pfeffer, etwas Honig, ein Spritzer Sojasauce, ein Spritzer Öl.

Anmerkung Petra: Wunderbar! Der Tischgrill wird oben richtig schön heiß, das Fleisch bekommt schnell Grillmarks. Er ist klasse isoliert: an der Außen- und Unterseite kann man ihn die ganze Zeit anfassen. Bei den Fleischsorten und Saucen kann man natürlich nach den eigenen Vorlieben variieren. Wir fanden die Salate dazu prima.

Der runde Grill hält locker 1 Stunde heiß, 4-6 Personen könnten gut darauf grillen.

*Die Saucen sollten auch für 4 Personen reichen (Mayo evtl. mit 200 g Schmand verrühren).

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13 Antworten auf „Unser Silvesteressen: Charbonnade“

  1. Ihr habt doch immer die besten Ideen – das ist aber schön und köstlich! Und dieser Schnee!! Und sogar Weihnachtskissen auf der Eckbank!!! Sehr gemütlich, da kann das Neue Jahr doch nur gut werden, bei so einem Start.

  2. Dafür könnte sich mein Mann bestimmt auch begeistern … und der so kühl gehaltene Weißwein ist auch ganz nach seinem Geschmack (wie daheim ;0)
    Beim Salat musste ich schmunzeln, weil mir nämlich erst gestern eine Freundin von einem wunderbaren Krautsalat vorgeschwärmt hat – es ist genau dieser, nur raspelt sie noch einen Apfel darunter . . . da noch ein riesen Spitzkohl (http://wolke-sieben-doris.blogspot.de/2014/11/die-nachspeise-hat.html) im Keller lagert, ist sein Einsatz jetzt geplant ;O)
    Gruß aus dem unteren Wald,
    Doris

  3. Was für ein wunderbares Geschenk! Hast du es aus der Schweiz bestellt oder es dir mitbringen lassen? Mein Stiefvater hat nämlich im Februar Geburtstag… 🙂

  4. Ihr Lieben, das sieht wunderbar aus! Und ich kann mir gut vorstellen, wie Ihr beide gemeinsam den Abend genossen habt, einfach schön! –
    Danke nochmals für Deine liebe Email (noch vom November), liebe Petra, erst jetzt komm ich zum Durchschnaufen, aber in Gedanken sind und bleiben wir verbunden.
    Alles Liebe für das noch junge Jahr 2015, Eure Angelika aus Wien

  5. Köstlich war’s wirklich! Schnee liegt immer noch, heute morgen hat’s erst wieder geschneit. Ich kann noch gar nicht glauben, dass die Temperaturen am Samstag in den zweistelligen positiven Bereich klettern sollen! Die Kissenhüllen sind übrigens nicht speziell weihnachtlich, sondern einmal Katzen und Bäumchen sowie Enten (Katharieder Bauerndruck), aus gleichem Leinenstoff mit vielen Tieren sind auch unsere Vorhänge in dem Raum.

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