Es wird endlich Zeit, die Reh-Vorräte in der Tiefkühltruhe weiter. abzubauen. Die Haxen landeten früher gerne mal im Fond, aber seitdem ich Lammhaxen für mich entdeckt habe, darf Helmut mir auch die Rehhaxen komplett einfrieren.
Ich hatte mir dafür ein Rezept von Lucas Rosenblatt aus Wildgerichte* herausgesucht (wohl jetzt in einer Neuauflage Wild auf Wild*), das auch Petra von Brot und Rosen schon einmal – allerdings mit Rehkeule – gekocht hat.
Das wird im Original mit Holunderbeeren bzw. mit Holunderkompott gemacht. Nun hatten zum einen meine Holunderbeeren schon etwas von Trockenbeerenauslese ;-), zum anderen bin ich eigentlich gar kein so ein großer Holunderbeerenfreund, die Blüten sind mir viel lieber. Bei der Suche in der Tiefkühltruhe nach einem Päckchen der ersatzweise genannten Heidelbeeren fiel mir dann jedoch eine Dose mit Brombeer-Coulis in die Hände, das ich für dieses köstliche Dessert brauche: genau, das müsste doch auch super passen.
Und wie das gepasst hat! Die Sauce war nach dem Einkochen perfekt, da musste kein Fitzelchen mehr verändert werden.
Aus dem Buch kann ich übrigens die Rosenkohlravioli wärmstens empfehlen, die könnte ich mir als Beilage hier durchaus auch vorstellen.
Die Rehhaxen ruhen vor dem Schmoren 2 Stunden in der Brombeer-Rotweinmarinade
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Rehhaxe in Brombeersauce |
Kategorien: | Wild, Früchte, Sauce |
Menge: | 4 Portionen |
Zutaten
4 | Rehhaxen; so gut es geht enthäutet | ||
1 | Essl. | Butterschmalz | |
4 | Schalotten; geschält | ||
Rotweinmarinade (siehe unten) | |||
100 | Gramm | Brombeercoulis (siehe unten) | |
100 | ml | Konzentrierter Rehfond (P: selbstgemacht) | |
H | ROTWEINMARINADE | ||
200 | ml | Kräftiger Rotwein | |
1 | Essl. | Rosmarinnadeln; gehackt | |
4 | Pimentkörner, zerdrückt | ||
1 | Nelke; zerdrückt | ||
100 | Gramm | Brombeercoulis (siehe unten) | |
1 | Teel. | Schwarzer Pfeffer | |
1 | Bio-Zitrone: abgeriebene Schale | ||
50 | ml | Himbeeressig | |
H | BROMBEERCOULIS | ||
200 | Gramm | Brombeeren (TK gehen auch) | |
40-50 | Gramm | Zucker | |
Etwas | Zitronensaft | ||
50 | ml | Wasser |
Quelle
stark modifiziert nach | |
Lucas Rosenblatt, Judith Meyer | |
Wild auf Wild, |
Erfasst *RK* 24.10.2013 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Für den Brombeer-Coulis (ergibt etwas mehr als benötigt) die Brombeeren mit Zucker, Zitronensaft und Wasser in einen kleinen Topf geben, aufkochen und bei schwacher Hitze etwa 10 Minuten köcheln, bis die Beeren weich sind. Vom Herd nehmen, in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer pürieren. Die Masse durch ein feines Sieb streichen und erkalten lassen.
Alle Zutaten für die Marinade aufkochen und heiß über die Rehhaxen geben. Bei Zimmertemperatur 2 Stunden marinieren.
Den Backofen auf 180°C vorheizen.
Die Haxen aus der Marinade nehmen, mit Küchenpapier trocken tupfen und salzen.
Das Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen und die Haxen darin rundherum anbraten. Die Schalotten zufügen und kurz mitbraten. Haxen und Schalotten in einen länglichen Bräter geben. Die Marinade in die Pfanne geben und den Bratensatz damit loskochen. Brombeercoulis und Rehglace zugeben, einmal umrühren, salzen und alles über die Haxen gießen.
Den Bräter zudecken und in den Backofen schieben, etwa 1 1/2 Stunden schmoren, bis das Fleisch weich ist. Die Haxen herausnehmen, ich habe das Fleisch jetzt vom Knochen abgelöst.
Die Sauce unterdessen in einem Topf bei mittlerer Hitze auf etwa 200 ml einköcheln lassen, nochmal abschmecken (passte bei mir perfekt so). Das Fleisch in der Sauce servieren.
Anmerkung Petra: wunderbar, tolle Sauce! Die Brombeeren passen perfekt – der Coulis stammt im Original aus meinem Dessert „Eton Mess mit Brombeeren“. Im Original wird das Gericht mit Holunderbeeren bzw. Holunderkompott zubereitet, ersatzweise werden Heidelbeeren vorgeschlagen.
Dazu gab’s gebratenen Rosenkohl und Knödel.
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Mehr als das Fleisch gelüstet mich meist die Sauce – wie gerade diese hier 😉
Du weißt ja: das geht es mir wie Micha! Das Fleisch überlasse ich großzügig den anderen, aber vom Rest und vor allem der Sauce, da möchte ich eine Menge! 🙂
Reh ist ein vorzügliches Fleisch und sehr gesund. Was hast du im Knödel versteckt, oder schaut es nur so aus als hätte er eine Fülle? Dieses Jahr habe ich noch wunderbaren Rosenkohl an den Stängeln und werde froh sein um Rezepte, danke!
Wie fein. Zu dumm, das Micha und Eva mir schon die Sauce weggefuttert haben. Das ist mein ewiges Dilemma….Sauche ist mir näher als Fleisch, aber ohne Fleisch gibt es nur schwer eine vernünftige Sauce. Außerdem steht demnächst Rosenkohl auf dem Programm….und ich weiß schon, wohin die restlichen Röschen wandern werden….
Und schon wieder so ein köstliches Gericht! Den gebratenen Rosenkohl dazu finde ich klasse.
Liebe Grüße, Christina
Ich nehme das Fleisch gern. 😉 Vielleicht kann meine Mutter Haxen organisieren, Brombeerpüree habe ich eingefroren und die Rosenkohl-Ravioli haben mein Herz sofort im Sturm erobert.
Zur Kenwood. Das Problem mit der Foodprocessorscheibe scheint behoben worden zu sein, bei mir rutscht nix durch. Hast du den Fleischwolf eigentlich auch? Und bist du, wenn ja, zufrieden?
Ich bin ja durchaus ein Fan von Holunder, aber die Brombeersauce klingt soo gut … Ich werde am Wochenende gleich mal auf die Suche nach Wild gehen. Tolles Rezept, danke!
Tsts, alle wollen Sauce… dann wollen wir mal gerecht verteilen 😉
Ich glaube, dann muss man die Saucenzutaten allmählich verdoppeln 😉
Das sind nur in Butter geröstete Weißbrotstückchen, sogenannte Kracherle.
Gratuliere, du hast den Punkt genau erkannt 🙂
Ich finde auch, dass der sich zu Wild hervorragend macht.
Na wenigstens eine 🙂
Zum Kenwood-Fleischwolf: da haben wir wohl ein Montags-Exemplar abgekriegt. Wir haben ihn mehrmals ausprobiert: alles bieb hängen und verstopfte die Scheibe. Ich habe zum Glück noch den Fleischwolf zu meiner Uralt-Bosch-MUM, die ich sowieso wegen der Getreidemühle behalte. In dem flutscht das nur so durch. Von anderen Leuten habe ich aber gehört, dass ihr Kenwood-Fleischwolf prima funktioniert.
Das passt auch so schön in die Jahreszeit 🙂 Im Sommer habe ich nur selten Lust auf Reh.
Um mir an meinem Dienst Wochenende auch etwas Gutes zu tun,werde ich dieses Rezept nach kochen.Welches Wild zur Verarbeitung kommt ist eine Überraschung,da ich nichts was im Tiefkühler liegt beschriftet habe! Ich freue mich schon aufs nach kochen.
Egal mit was, das wird euch bestimmt schmecken!
So haben wir gestern eine Keule vom letztjährigen Maiböckle gegessen. Fantastisch!
Super, freut mich sehr!
Hallo liebe Petra,
das Rezept ist ja schon etwas älter – hat uns aber dieses Jahr zu Weihnachten eine große Freude gemacht. Vielen Dank also für’s Teilen!
Gruß und ein frohes neues Jahr,
Lotte
Lieben Dank für die Rückmeldung und alles Gute für’s neue Jahr!
Fein, ich habe Rehhaxen aufgetrieben und mache das mit Holunder, da wir ihn in Form von Beeren oder Suppe lieben. Witzig ist nur, dass man laut Rezept Hexen in den Bräter geben soll. Wusste gar nicht, dass die jetzt auch schon käuflich sind ☺️. Schöne Tage dir
Die haben das Rezept wohl verhext 😉 Danke für’s aufmerksame Lesen und gutes Gelingen 🙂
Hallo Petra,
ich habe das Rezept gestern mit Rehschulter als Ragout zubereitet.
Es war köstlich – an dieser Stelle Dir vielen tausend Dank.
Grüße und noch eine schöne Adventszeit
Herzlichst Doris
Das ist eine gute Idee! Rehschulter liegt hier auch noch im Tiefkühler 🙂 Vielen Dank und ebenfalls noch eine geruhsame Rest-Adventszeit!