Helmut ist nicht gerade der große Fan von süßen Hauptspeisen. Nach langer Zeit habe ich dann aber doch wieder einmal gewagt, ihm einen Kaiserschmarren vorzusetzen – nicht ohne ihn vorher mit einem kleinen Süppchen besänftigt zu haben.
Das Rezept verwende ich schon seit ewigen Zeiten, alle Kinder bis auf Frani mochten den Schmarren ausgesprochen gerne. Meist gab es bei uns selbst gemachtes Apfelmus bzw. -kompott dazu.
Viiiel besser schmeckte der Kaiserschmarren aber mit dem Zwetschgenröster meiner Mutter, von dem sie mir gerne mal etwas mitgab. Leider habe ich nie gefragt, welches Rezept sie verwendet hat…
Da kam mir vor Kurzem der Karamell-Zwetschgenröster von Frau Ziii in die Quere. Den musste ich ausprobieren – und der hat mich komplett überzeugt. Heute habe ich gleich wieder Zwetschgen gekauft und nochmal welchen auf Vorrat gekocht. Köstlich!
Allerdings mache ich etwas, von dem Frau Ziii behauptet, dass es gar nicht geht: ich helfe beim gleichmäßigen Schmelzen des Zuckers nach, indem ich von der Mitte her vorsichtig und sanft die noch ungeschmolzenen Kristalle unterrühre. Wichtig: das darf aber erst geschehen, wenn sich unter dem Zuckerberg eine komplett flüssige goldbraune Karamellschicht gebildet hat. So habe ich das von meinem Vater gelernt, der bei uns in der Familie liebend gerne die Herstellung von Crêpes Suzettes am Tisch zelebrierte. Vielleicht habe ich bisher nur Glück gehabt, aber bei mir hat das noch immer funktioniert und schön gleichmäßig braunes Karamell ergeben.
Helmut hat übrigens seine Portion völlig klaglos aufgegessen. Ratzeputz war sie weg 😉
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Kaiserschmarren |
Kategorien: | Süßspeise, Mehlspeise, Österreich |
Menge: | 2 Portionen |
Zutaten
120 | Gramm | Mehl | |
1/4 | Teel. | Salz | |
25 | Gramm | Zucker | |
3 | Eier; getrennt | ||
150 | ml | Milch; nach Bedarf mehr | |
40 | Gramm | Butterschmalz | |
Zucker | |||
Zimtzucker; zum Bestreuen oder | |||
Puderzucker |
Quelle
Erfasst *RK* 01.10.2013 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Das Mehl mit Salz, Zucker, Eigelb und der nötigen Menge Milch zu einem glatten, dickflüssigen Teig verrühren und 1 Stunde ruhen lassen.
Das gesamte Eiweiß mit einer Prise Salz sehr steif schlagen und unter den Teig ziehen.
Das Butterschmalz in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen, den Teig hineingeben (er sollte 1 1/2-2 cm hoch in der Pfanne stehen) und bei mittlerer Hitze backen, bis die Unterseite braun geworden ist. Dann mit Hilfe eines Holzspatels wenden und auf der anderen Seite braun backen, dabei mit Holzspateln in kleinere Stücke zerzupfen.
Nun etwas Zucker in die Pfanne streuen (evtl. noch etwas Butterschmalz zufügen) und die Schmarrenstücke darin karamellisieren.
Den fertigen Schmarren mit etwas Zimtzucker oder Puderzucker bestreuen und mit Apfelmus servieren.
Anmerkung Petra: Seit vielen Jahren mein Standard-Kaiserschmarren-Rezept. Ausgezeichnet passt dazu der Karamell-Zwetschgenröster von Frau Ziii!
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========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Karamell-Zwetschgenröster |
Kategorien: | Einmachen, Früchte, Österreich |
Menge: | 1 Ansatz |
Zutaten
1 | kg | Reife, süße Zwetschgen | |
175 | Gramm | Zucker; je nach Geschmack und Süße der | |
-Zwetschgen auch etwas weniger oder mehr | |||
1 | Stange | Zimt |
Quelle
modifiziert nach | |
Frau Zii kocht |
Erfasst *RK* 18.09.2013 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Zwetschgen halbieren und entkernen.
Den Zucker in einen mittleren Topf häufen und bei mittlerer Hitze schmelzen lassen. Sobald der Zucker am Rand geschmolzen ist und sich golden verfärbt, kann man vorsichtig von der Mitte her kleine Mulden machen und vorsichtig anfangen zu rühren. Sobald der ganze Zucker zu dunkel-goldbraunem Karamell geschmolzen ist, die Zwetschgen und die Zimtstange zugeben. Alles aufkochen lassen, dabei ziehen die Zwetschgen Saft und der Karamell schmilzt. Ab und zu umrühren und leicht sprudeln etwas einkochen lassen, bis
die Masse etwas eindickt, aber noch stückig ist (hat bei mir etwa 15 Minuten gedauert).
Den heißen Zwetschgenröster in saubere Twist-Off Gläser füllen, sofort verschließen und ein paar Minuten auf den Kopf stellen. Oder den Röster abkühlen lassen, in Gefrierdosen füllen und einfrieren.
Anmerkung Petra: Ganz ausgezeichnet!
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ach mist. ich sollte mir abgewöhnen so früh morgens auf foodblogs zu surfen. hab heute nur eine klägliche banane zum frühstück und einen kläglichen apfel zum mittagessen mit zur arbeit genommen. vlt sollte ich in meiner pause doch noch zum bäcker rennen. gibt zwar keinen schmarrn dort, aber bestimmt irgendwas mit zwetschgen…
ich bin auch kein fan süsser hauptgerichte, so ein ganzer teller wird mir dann auch schnell zu viel. als nachtisch mag ich kaiserschmarrn aber ausgesprochen gern und zwetschen hab ich noch von einem zwetschen-crumble daheim!
Da kenn ich noch einen, der kein Fan von süssen Hauptspeisen ist…. 😉
Ich aber sehr! 🙂
Da bin ich ganz bei Helmut – sich an Süßem satt essen, ist nicht meines. Aber wenn du so schwärmst, werde ich haltlos 🙂
mahhh, Kaiserschmarrn, super! Ich bin übrigens genau wie dein Helmut: vorher brauch ich unbedingt eine Suppe 🙂
Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster? Jederzeit! Ob mit oder ohne Suppe, da kenn ich gar nichts! Echt! 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Nach der Lektüre von Frau Ziiis Zwetschkenröster bin ich auch gleich losgespurtet. Auch mich hat die karamellisierte Rezeptur sofort überzeugt. Aber so mutig wie Du, liebe Petra, bin ich bei Zucker auf dem Topfboden noch nicht. Bei der nächsten Versuchsanordnung…
ich schlage mich da auch eher auf Helmuts Seite … und schicke Dir stattdessen Gerhard 😉
Liebe Grüße aus dem Tessin!
Ich hoffe, du bist fündig geworden 😉
Alles klar, dann gibt’s halt eine kleine Portion.
Na wenigstens eine 🙂 (Wobei ich die Suppe vorher auch nicht verachte.)
Der Röster an sich ist gar nicht so süß, bringt aber eine wunderbar fruchtige Säure mit.
Ich seh schon, die Suppe vorher ist ein Muss!
Du bist ja völlig unkompliziert – das gefällt mir!
Wenn’s nach deiner Methode klappt, würde ich dabei bleiben.
Schön, von dir zu hören, dazu noch aus dem Tessin! Ich hatte dich schon auf der Vermisstenliste. Gerhard darf natürlich gerne zum Schmarren-Schlemmen kommen 🙂
Auf meiner Einkaufsliste für den Wochenmarkt am Freitag standen schon Zwetschen für einen Kuchen. Ich habe gerade noch mal die Menge verdoppelt und MUSS diesen Zwetschgenröster samt Kaiserschmarrn ausprobieren. Danke!
Bei uns ist es genau umgekehrt. Ich bin diejenige die den Kaiserschmarren nicht so gerne hat. Norbert muss ihn mir dann ab und zu wieder in Erinnerung rufen.
Seit ich in Wien war, liebe ich Kaiserschmarren über alles. Danke für das Rezept!
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Je mehr wunderbare Menschen mitmachen, desto interessanter wird es! 😉
Hab noch einen schönen Tag,
Christina
Hihi, die Wissenschaft des Karamellisierens :-)) Nein, ich meine ja gar nicht, dass es nicht geht, wenn man rührt. Ich habe sogar schon oft gehört, dass Leute ihr Karamell rühren… bloss ist mir jedesmal, wenn ich gerührt habe, der Zucker kristallisiert. Wen ich nicht rühre, funktioniert es tadellos. Darum lasse ich es einfach, weil es ja so auch geht. Ich glaube, da entwickelt jeder irgendwie seine eigene Technik, Hauptsache es wird Karamell draus. Schön zu hören, dass der Zwetschkenröster so gut angekommen ist. Meiner ist leider schon alle. Ich bin Dir Deinen Vorrat jetzt voll neidig. Bei uns ist die Zwetschkensaison schon so gut wie vorrüber. Muss ich wohl bis nächstes Jahr warten. Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii
Hallo Frau Holzapfel,
ich verfolge schon seit einiger Zeit ihren Blog. Hab mich nun endlich mal dazu durchringen können, was nachzukochen. Zu diesem Anlass habe ich den Kaiserschmarrn nachgekocht, allerdings wegen meiner Weizenmehlallergie und Laktoseintoleranz zu Buchweizenmehl und -L Milch gegriffen. Es hat vorzüglich geschmeckt, ich denke ich koche nun öfter was von Ihnen nach!
Liebe Grüße,
der Sohnemann
Ich hoffe, du warst zufrieden?
Nett von dir, wenn du ihm den Wunsch erfüllst 🙂
Ich werde die Vorräte hüten wie meinen Augapfel – und ab und zu gebe ich mich dann dem Genuss hin, wenn der Winter besonders kalt und fies ist 😉 Nochmal ein dickes Dankeschön für das wunderbare Rezept!
Sehr geehrter Nachkocher, hat mich natürlich gefreut, dass ich eine Anregung geben konnte. Es zeugt von hervorragender Improvisationsgabe, wenn man sich zu helfen weiß 🙂
Liebe Grüße zurück
die Mama
Der Kaiserschmarren sowie auch der Hinweis auf Frau Ziis Blog waren eine echte Offenbarung. Mein Mann ist ein großer Freund süßer Hauptspeisen, ich hingegen überhaupt nicht (bisher zumindest). Der Schmarren mit Zwetschgenröster hat aber so gut geklappt und geschmeckt, dass wir, übrigens ganz ohne Suppe vorher, ihn in unser Rezeptrepertoire aufnehmen werden.
Überhaupt bin ich seit der Erwähnung Ihres Blogs in der Süddeutschen Zeitung, was Jahre her ist, eine regelmäßige Leserin Ihrer Rezepte, die auch mengenmäßig für unseren Zweipersonentisch immer stimmen. Mir gefällt auch die große Zahl vegetarischer Rezepte. Das wollte ich schon lange einmal schreiben.
Vielen dank also für die zahlreichen Anregungen!
Margarete
Liebe Margarete, über Ihren Kommentar habe ich mich besonders gefreut! Dann sind Sie ja ein ganz treuer Fan – vielen Dank! Ich hoffe, ich kann auch weiterhin Anregungen für Ihre Küche liefern 🙂