Vor gut 2 Wochen ging's in den Osten der Republik zum Brotbackkurs von Lutz Geißler, den er in unregelmäßigen Abständen zusammen mit Schelli in Ottendorf-Okrilla durchführt. Lutz kennt man natürlich als Brot-Perfektionisten aus seinem Plötzblog, aber auch durch sein in diesem Jahr veröffentlichtes Werk Das Brotbackbuch*, das ich bereits ausführlich vorgestellt habe. Ich hatte bei ihm im Blog zwar schon etwas über die Kurse gelesen, war aber doch sehr gespannt auf das Programm.
Erste Freude: Heike war auch da und hat wie immer schöne Fotos mitgebracht 🙂
Meine Nikon fuhr leider während des Kurses unbeabsichtigt samt Helmut nach Dresden, deshalb müsst Ihr hier mit Bildern der kleinen Kamera vorlieb nehmen.
Los ging's am Freitag Abend mit einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer,
begleitet von allerhand Köstlichkeiten, die Schelli den ganzen Kurs über
immer wieder auf den Tisch stellte. Dazu gab's natürlich auch schon frisch gebackenes
Brot, das Lust auf's Selber-Hand-Anlegen machte. Lutz ging auf die
Grundlagen des Brotbackens ein, immer wieder bereit, Fragen jeder Art zu beantworten.
Dann folgte der erste praktische Teil: anhand von vorbereiteten Übungsteigen wurde von allen geknetet, rund und oval gewirkt, Brötchen, Baguettes und Bâtards geformt und die Brote dann eingeschnitten, wobei das Pain d'Epis auf besondere Begeisterung stieß. Bei einem Glas Wein und munterem Fachsimpeln ging der Abend viel zu rasch zu Ende. Eine vorbereitete Mappe mit vielen Infos, dem Backplan für den nächsten Tag und den Rezepten begleitete uns ins Hotel.
Der Backplan verhieß in der Tat ein prall gefülltes Programm für Tag Nummer zwo, der pünktlich um 8 Uhr startete. Ich hatte ja zuerst ein etwas mulmiges Gefühl, schließlich wollten sieben verschiedene und teilweise doch recht aufwändige Rezepte gebacken werden, und das jeweils von drei Gruppen mit Leuten völlig unterschiedlicher Backerfahrung. Aber hier merkt man Lutz und Schelli die Erfahrungen der Vorkurse an: Lutz dirigierte und alles lief wie am Schnürchen. Großes Kompliment! Für jede Gruppe stand eine eigene Knetmaschine zur Verfügung, dazu gab's reichlich Backöfen unterschiedlicher Hersteller auszuprobieren.
Schon bald konnten die ersten knusprigen Morgenbrötchen aus dem Ofen geholt werden, zusammen mit einer köstlichen Konfitüre aus Schellis Küche, ausgesuchtem Schinken und Käse ein echter Genuss – gut, dass ich das Hotelfrühstück hatte sausen lassen!
Der Vormittag verging wie im Flug mit Abwiegen der jeweiligen Teigzutaten (Vorteige und Sauerteige hatte Lutz schon vorbereitet), Kneten, Dehnen und Falten und Anwenden des am Vortag Gelernten beim Formen der Brote. Langsam wurde es dann wieder etwas ruhiger und wir konnten bei frisch gebackenem Brot, überbackenem Schafskäse, Roastbeef, Pesto etc. und süßem Apple Crumble neue Kräfte tanken. Die Spannung erhöhte sich immer, wenn wieder eine weitere Sorte Brot aus den Öfen geholt werden konnte – wirkliche Ausfälle gab es keine und die Referenten schienen auch ganz zufrieden zu sein 😉
Trotz der Fülle des Programms blieb immer Zeit für Fragen, Diskussionen oder ein nettes Gespräch mit den anderen Backinteressierten. Besondere Grüße gehen hier an meine Mitbäckerin Annick, die bei Valentinas Kochbuch rezensiert- es hat viel Spaß gemacht, wir waren ein prima Team!
Lieber Lutz, lieber Schelli – es war ein tolles Wochenende, an dem es wirklich nichts auszusetzen gab. Ihr habt bestimmt die Grundlage für viele richtig gute Brote gelegt, die die Teilnehmer ab jetzt aus ihren Backöfen ziehen werden. Zuerst einmal durfte sich aber jeder über die am Tag gebackenen Werke freuen und schwer beladen den schönen Veranstaltungort verlassen.
Ich danke dem Ulmer-Verlag für die Einladung zu diesem Kurs. Meine Meinung habe ich hier inhaltlich völlig unbeeinflusst wiedergegeben.
*=Affiliate-Link zu Amazon. Wenn darüber bestellt wird, kostet es genausoviel wie sonst auch, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in neue Kochbücher etc. stecken kann.
Ihr könnt das Buch natürlich auch bei Lutz direkt bestellen: dann kommen zwar noch die Versandkosten dazu, aber dafür bekommt Ihr eine Widmung und Lutz etwas mehr als sonst 🙂
Hallo Petra, ein toller Beitrag. Ich durfte Schelli auf dem Kochevent in Braunschweig kennenlernen. Er hat wirklich sehr viel drauf. Leider hatte ich durch mein eigenens „Kochprojekt“ nicht so richtig Zeit, ihm über die Schulter zu schauen. Nur – ein Brot war besser wie das andere. Na jedenfalls bin ich auch mit dem Brotbackvirus infiziert. Habe gestern Abend die beiden Backbücher von Gerhard Kellner und Annelie Wagenstaller „studiert“. Will heute und die nächsten Tage dann mal sehen, was ich so umsetze. Deine Seite wird mir sicherlich auch gut Ideen- und Rat-Geber sein.Viele Grüße aus dem bayerischen Nizza. Peter
Von der Menge der Rezepte, die ihr da gebacken habt, kommt es einem fast unmachbar vor. Daher: phänomenal, dass ein derartiges Vorhaben wie am Schnürchen ablief. Chapeau! Und merci für deine Eindrücke!
Danke für den wunderbaren Bericht!
Beneidenswert lecker sehen diese Brötchen aus.
Ehrlich gesagt: ich beneide alle, die dabei waren! Da gäbe es für mich noch jede Menge zu lernen! Doch die Zeit, die Entfernung etc….
Erst mal ein herzliches Danke-schön für deinen tollen Bericht und die schönen Bilder.
Liebe Petra,
darf eine stille Mitleserin erfahren, mit welcher „kleinen“ Kamera diese tollen Bilder entstanden sind?
K.
Das ist eine inzwischen schon ziemlich verhauene Canon Powershot, die bei allen unsere Geocaching-ausflügen dabei ist und schon viel mitmachen musste 😉
http://www.amazon.de/Canon-PowerShot-Digitalkamera-Megapixel-12-fach/dp/B001T06JOG/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1382443447&sr=8-1&keywords=canon+powershot+sx200
Dann wünsche ich dir viele gelungene Brote! Den Bericht übers Kochevent habe ich mir angeguckt, liest sich ja wirklich klasse, was da aufgetischt wurde 🙂
Ich war erst auch skeptisch. Alleine gelassen wären die Gruppen sicher bald ins Schwimmen geraten, aber so klappte alles perfekt.
Gerne, war ja auch ein toller Kurs!
Und sind doch ganz einfach zu machen 🙂
Von uns aus war’s ja auch nicht nah. Aber ich dachte, sowas kriege ich nicht so schnell wieder geboten 🙂
oh, ehrlich gesagt, habe ich nun nicht so genau geguckt, wie weit das für dich war…müsste ich wohl erst mal googeln, bevor ich so was schreibe 😉 …. und hast ja recht, das ist schon was Besonderes und wer für einen Abend (wahrscheinlich!!) nach Würzburg kann, der könnte dafür diese Entfernung erst recht auf sich nehmen! 😉
Ach, verbunden mit einem kleinen Urlaub im Elbsandsteingebirge tät mir das auch gefallen. Im nächsten Jahr werde ich das mal in Angriff nehmen, diese Brote!!!!!
Hihi, hat mich jetzt doch interessiert: Von euch aus sind’s 4 Stunden 1 Minute bis Ottendorf-Okrilla, von uns aus 3 Stunden 52 Minuten – das gibt sich nicht viel 😉
Wir sind von da aus noch für 1 Tag zu Freunden nach Leipzig gefahren. Aber ein kleiner Urlaub dort wäre wirklich mal nett. Vor dem Kurs haben wir „natürlich“ noch einige Caches in Ottendorf-Okrilla mitgenommen 😉
Peinlich! 🙁 hätte ich doch erst mal Google maps fragen sollen! – Das macht wahrlich keinen Unterschied! 🙂
Dafür macht sie es aber doch recht gut, finde ich. Vielen Dank für die Antwort.
(Unter anderem auch ein Grund meines Mitlesens… Neben ausgefallenen Rezepten, grandiosen Bildern, persönlichen Zubereitungshinweisen und einer tollen Schreibe überhaupt… Hier reagiert FRAU auf Leser…)
Viele Grüße
K.
Der Kurs klingt toll! Waren denn auch so richtig blutige Anfänger dabei, wie ich einer wäre? Dann würde ich mir das glatt mal überlegen, so was mitzumachen.
Hallo Sabine,
für ganz blutige Anfänger wäre eher mein 1-Tages-Kurs in Oberwiesenthal die richtige Wahl: http://www.ploetzblog.de/2013/10/13/zusaetzliche-backkurstermine-im-november/
Danke für’s üppige Kompliment 🙂
Ist doch nicht peinlich! Ich bin froh, meine Geografiekenntnisse hier nicht offenlegen zu müssen 😉
Tolle Bilder… so langsam bekomme ich auch Lust auf so einen Brotbackkurs, das ist ja nicht so meine Stärke 😉
So ein schöner Bericht! Und welch Überraschung, dass wir uns dort wiedergetroffen haben 🙂
Wenn du noch einen wirklich guten Bäcker in der Nähe hast, sei froh und gib ihm etwas zu verdienen 🙂 Aber es schadet ja nie, wenn man sich auch selbst zu helfen weiß – also wäre ein Kurs sicher nicht verkehrt!
Danke! Ich habe die zwei Tage sehr genossen 🙂
Liebe Petra, ich grüße zurück – toll war’s!
ich habe auch aus langweile vor nem halben Jahr bei einem Back- und Tortenkurse teilgenommen und ich muss sagen, danach ändert sich vieles und man sieht einfach wie viel mehr möglich ist und man wird viel kreativer als vorher. Seit dem liebe ich es zu Backen und habe auch schon selber verschiedene Brote ausprobiert und wenn mans gut hinkriegt, dann geht man nei wieder zum Bäcker, weil es einfach viel besser schmeckt, als die fertigen im Laden. Kann jedem empfehlen, einen Backkurs zu machen!! Möchte selber jetzt auch nen backblog starten!!
Hallo und guten Morgen!
Nach welchem Rezept sind denn die lecker fluffigen Semmeln gebacken?
Stehen die im Buch oder irgendwo im Blog?
Ich habe beim Backen nämlich Probleme die Semmeln leicht und locker hinzubekommen.
Und die auf den Bildern sehen super aus!
LG Verena
Das Rezept für die Semmeln gab’s im Kurs, haben wir damals nur zur privaten verwendung bekommen. Ein ziemlich ähnliches Rezept, das ich dir aber unbedingt ans Herz legen möchte, sind die rustikalen Morgenbrötchen, ebenfalls von Lutz, siehe hier:
http://peho.typepad.com/chili_und_ciabatta/2012/07/nachgebacken-rustikale-morgenbr%C3%B6tchen.html
Du kannst die Form ja nach Belieben ändern, den Schrot weglassen und wie oben Grieß verwenden. Viel Erfolg!