Im Hause Chili und Ciabatta gibt es seit dem Sommerurlaub eine Neuerung: einmal in der Woche übernimmt Helmut das Küchenzepter, sucht sich ein Rezept aus und kocht. Eine tolle Idee und ein Genuss, sich auch mal an den gedeckten Tisch setzen zu dürfen 🙂 Absolutes Highlight war bisher eine wunderbar zarte Ente vom Grill zu Kirchweih.
Unter dem Hashtag #freitagskochtdermann gibt’s einige der gekochten Gerichte auf Instagram in blitzschnell gemachten und ungestylten Handy Fotos für die Erinnerung. Letzten Freitag stand ein feiner Tafelspitz mit Meerrettichsauce auf dem Plan. Erwünschtermaßen blieben Reste, die ich normalerweise gerne in einem Gröstl oder einem Rindfleischsalat (wie z.B. hier oder hier) unterbringe. Nun war ich aber erst vor ein paar Tagen im blutjungen Blog Da Deifi kochd auf Aporreado gestoßen, ein kubanisches Gericht aus gekochtem Rindfleisch.
Neugierig habe ich mein kubanisches Kochbuch Memories of a Cuban Kitchen aufgeschlagen. Hier habe ich gelernt, das es normalerweise Aporreado de Tasajo ist: also ein „Geprügeltes“ aus einem trocken gesalzenem Rindfleisch (oder angeblich noch originaler: Pferdefleisch). Geprügelt heißt es, weil das in der Regel etwas feste Fleisch mit dem Fleischklopfer bearbeitet und dann von Hand zerzupft wird.
Diese brutale Behandlung war bei meinem Tafelspitz nun wirklich nicht notwendig. Beim Rezept habe ich mich an das kubanische Kochbuch gehalten – neben kleinen grünen Paprika (noch aus Eigenanbau) fand allerdings noch eine rote Paprika ihren Weg in das ausgesprochen leckere Gericht.
*Hüstel* Zuletzt habe ich aus dem Kochbuch 2005 etwas gekocht. Das rechtfertigt glaube ich die Einreichung des Beitrags für’s dKduW-Event 😉 Hierfür dann doch noch ein paar Worte zum Buch:
Die Autorin Mary Urrutia Randelman wurde in Havanna, Cuba geboren und emigrierte mit ihrer wohlhabenden Familie 1958 im Alter von 10 Jahren nach Miami. Im Buch beschreibt sie ihre Erinnerungen, vermischt mit 200 klassischen Rezepten: Snacks, Suppen und Eintöpfe, Fleisch und Geflügel, Fisch und Krustentiere, Reis, Bohnen und Eier, Salate und Gemüse, Desserts und Getränke finden sich in den einzelnen Kapiteln. Fotos von den Gerichten sucht man vergebens, dafür sind Fotos aus dem Familienalbum eingestreut, die von einer glücklichen Kindheit erzählen.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Aporreado – zerzupftes Rinderragout aus Kuba |
Kategorien: | Rind, Resteverwertung, Gemüse, Kuba |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
280 | Gramm | Tafelspitz oder gekochtes Rindfleisch* | |
1 | Essl. | Olivenöl | |
1 | Zwiebel; halbiert in dicken Streifen | ||
2 | Knoblauchzehen; gehackt | ||
1-2 | klein. | Grüne Paprikaschoten (hier 120 g netto aus | |
-Eigenbau); in Streifen | |||
1 | klein. | Rote Paprika; in Streifen (nicht Original, aber | |
-gut) | |||
120 | ml | Gute Tomatensauce (hier selbstgemacht aus | |
-ofengerösteten Tomaten) | |||
4 | Essl. | Sherry | |
1/2 | Teel. | Gefriergetrockneter Oregano | |
1 | Teel. | Gemahlener Kreuzkümmel | |
150 | ml | Rinderbrühe; Menge anpassen | |
Salz | |||
Pfeffer |
Quelle
Mary Urrutia Randelman and Joan Schwartz | |
Memories of a Cuban Kitchen |
Erfasst *RK* 29.10.2013 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Das Rindfleisch in Scheiben oder Stücke schneiden, dann von Hand zerzupfen (wie bei pulled pork).
Das Öl in einem Topf erhitzen, die Zwiebeln darin anschwitzen. Knoblauch und Paprika zugeben und alles etwa 10 Minuten schmoren. Dann die Tomatensauce, Sherry, Oregano und Kreuzkümmel zugeben und weitere 10 Minuten sanft schmoren lassen. Das geschredderte Fleisch und die Brühe hineingeben (das Fleisch soll gerade eben bedeckt sein, salzen und sanft etwa 20-30 Minuten simmern lassen.
Abschmecken und mit weißem Reis servieren.
Anmerkung Petra: prima Resteverwertung, schmeckt ausgezeichnet.
Den weißen Reis macht Randelman in etwa wie meinen asiatischen, allerdings mit etwas Öl und Salz (ich gebe gewaschenen Langkornreis mit etwas Öl und Salz in einen Topf, gebe soviel Wasser dazu, dass es etwa 2 cm über dm Reis steht (kann man mit dem letzten Glied des kleinen Fingers messen). Aufkochen, so lange kochen, bis sich Krater bilden, dann Deckel drauf und Herd abstellen. Etwa 20 Minuten quellen lassen, dann mit der Gabel auffluffen, nochmal kurz dämpfen.
*im Original Tasajo, salt-dried beef
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Und wieder einen neuen Blog durch dich kennengelernt – danke!
Die Idee ‚einmal pro Woche kocht der Mann‘ finde ich klasse…sollte ich auch mal einführen. 😉 Leider lässt sich für mich der instagram-Link nicht öffnen.
Danke, ich habe den Link rausgenommen – für statigram muss man angemeldet sein. Die Suche bei Instagram selbst nach hashtags geht wohl nur über die Handy-App.
In Kuba gibt es traditionell auch was anderes zu essen als Bohnen und Reis? o.o
Das ist leider spurlos an uns vorübergegangen im letzten Jahr.
Schaut auf jeden Fall verführerisch aus!
Hallo Petra,
es freut mich, dass ich Dich inspirieren konnte, und natürlich vor allen Dingen, dass es geschmeckt hat!
Schade – war und bin neugierig auf Helmuts Küche 🙂
Du kannst dich ja auf instagram anmelden (musst ja nichts selber fotografieren) und nach dem Hashtag #freitagskochtdermann suchen. Oder du folgst mir, dann siehst du allerdings noch mehr 😉
Hihi 😉 Tochter Kathi war ja ein Jahr zum Austausch in Brasilien. Dort gab’s zwingend auch jeden Tag Reis und Bohnen – egal ob es dazu noch Lasagne, Pizza, Schmortopf oder sonstwas gab. Danach hat sie es richtiggehend vermisst, wie sie hier berichtet 😉
http://kochfrosch.blogspot.de/2010/02/reis-und-bohnen-arroz-e-feijao.html
Hat es – ich freue mich über neue Inspirationen!
DAS wäre tatsächlich für mich der bisher einzige Grund mich bei Instagram anzumelden… Eva? was meinst Du? wollen wir?
#freitagskochtderman gefällt mir – Herr Datenhamster versucht auch an seinen freien Tagen zu kochen, die liegen allerdings nicht immer auf dem gleichen Wochentag. Und das kubanische Essen klingt super, vielen Dank für die Buchvorstellung!
Bei uns wird aus Freitag auch schon mal Donnerstag 😉 Ich find’s einfach toll, wenn die Herren auch mal übernehmen.