Bei Fool for Food hatte ich vor einiger Zeit Spätzle aus Farina Bóna mit Wirsing nach einer Anregung aus Ticino ti cucino: Originalrezepte und kulinarische Geschichten aus dem Tessin entdeckt.
Inzwischen liegt das Buch hier auch auf dem Tisch – und ich muss sagen, dass mir Claudias Variante mit dem Wirsing deutlich besser gefällt als die ursprüngliche mit Rotkohl.
Für uns zwei habe ich nur einen Teil der Spätzle in eine gusseiserne Pfanne mit dem angeschmorten Wirsing gegeben, mit Käse bestreut und dann zum Gratinieren unter den Backofengrill gestellt.
Farina bóna ist geröstetes Maismehl aus dem Tessin mit einem deutlichen „Popcorn“-Geschmack, was sich sehr variabel einsetzen lässt, wie diese Rezeptsammlung beweist.
Das traditionelle Produkt drohte schon in Vergessenheit zu geraten, glücklicherweise wird es inzwischen wieder produziert und auch außerhalb des Tessins vertrieben. Sogar eine Facebook-Fan-Gruppe gibt es. Und natürlich hat Robert schon einiges mit dem aromatischen Maismehl ausprobiert.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Käse-Spätzle mit Farina Bona und Wirsing |
Kategorien: | Nudel, Mais, Tessin |
Menge: | 2 Portionen |
Zutaten
H | SPÄTZLE | ||
150 | Gramm | Farina Bona (geröstetes Maismehl aus dem Tessin) | |
250 | Gramm | Spätzlemehl | |
4 | Eier | ||
150-200 | ml | Wasser* | |
150-200 | ml | Milch* | |
20 | Gramm | Geschmolzene Butter | |
50 | Gramm | Tessiner Bergkäse (oder Gruyère); gerieben | |
1/2 | Teel. | Salz | |
H | SOWIE | ||
1/2 | klein. | Wirsing (Petra: 250 g Streifen netto) | |
2 | Schalotten, in feine Streifen geschnitten | ||
Olivenöl | |||
Butter | |||
Pfeffer | |||
Salz | |||
50 | Gramm | Tessiner Bergkäse (oder Gruyère); gerieben zum | |
-Überbacken |
Quelle
nach | |
Fool for Food bzw. | |
Ticino ti cucino |
Erfasst *RK* 01.10.2012 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Eier mit 150 ml Wasser, 150 ml Milch und der geschmolzenen Butter verrühren.
Mehl, geriebenen Käse und etwa 1/2 TL Salz in eine Schüssel geben. Die Flüssigkeit unter Rühren zugeben, dabei nach Bedarf noch die restliche Flüssigkeit einarbeiten, bis die erwünschte Konsistenz erreicht ist. Den Teig gut schlagen, bis er Blasen wirft, dann mindestens 15 Minuten ruhen lassen.
In der Zwischenzeit den Wirsing vom Strunk befreien und den Kohl in Streifen schneiden. In Salzwasser etwa 4-6 Minuten blanchieren. Abseihen.
Für die Spätzle einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Den Nudelteig portionsweise ins Wasser hobeln oder nach der bevorzugten Methode zu Spätzle verarbeiten. Oben schwimmende Spätzle sind gar. Mit einer Schaumkelle herausheben und in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben. Die Spätzle in einem Sieb abtropfen lassen.
Das Rezept ergab bei mir 1200 g Spätzle, ausreichend für 6 Personen. Ich habe für 2 Personen nur 1/3 der Menge weiterverarbeitet, den Rest anderweitig verwendet.
Den Backofen auf 220°C vorheizen.
Die Schalotten in einer Mischung aus Olivenöl und Butter in einer schmiedeeisernen Pfanne leicht bräunen, dann den Wirsing zugeben, leicht anschmoren. Nun die Spätzle in die Pfanne geben, durchmischen und heiß werden lassen, mit Salz und Pfeffer würzen.
Den geriebenen Käse darüberstreuen und die Pfanne zum Gratinieren für 5 Minuten in den heißen Backofen stellen, dabei den Grill einschalten.
Anmerkung Petra: schmeckt super!
*Ich habe von der Original-Ei-Flüssigkeitsmischung mit 4 Eiern, 200 ml Wasser und 200 ml Milch nur so viel genommen, dass die Konsistenz passte – bei mir blieben davon etwa 100 ml übrig.
=====
Bei geschmolzenen Käse muß ich hier auch automatisch an Moritz denken – das müßte doch auch etwas für den sein 🙂
Das geröstete Maismehl klingt so spannend wie lecker! Du hast das Mehl bestimmt aus dem Urlaub mitgenommen?
Das geröstete Maismehl kannte ich noch nicht. Das Rösten tut dem Mehl sicher gut, kann ich mir jedenfalls gut vorstellen.
Liebe Grüße!
Dafür braucht man immer mal wieder einen Anstoss. Gut habe ich noch Farina Bóna zuhause.
Huhu,
klingt total spannend,Farina Bona habe ich leider nicht, aber du hast mich auf eine Idee gebracht, ich könnte mir auch eine Variante mit etwas Kastanienmehl vorstellen, vielleicht dann nicht unbedingt mit dem Wirsing zusammen…
LG, Stephi
Die Spätzle Pfanne sieht Oberdeckes aus! Das Mehl mit Popcorngeschmack?! Das hört sich sehr vielversprechend an. Das kenne ich gar nicht „schäm“.
Liebs Grüessli
Irene
Sieht super aus, wo erhälst du dein Farina Bona? Hab ich noch nie selbst verarbeitet,
das hier ist aber auf jeden mal eine super Anregung!
Ein wundervolles Buch, das Grotto America ist übrigens eine Hingeh-Empfehlung von mir, wenn ihr das nächste Mal wieder im Tessin seid, im Frühling wieder geöffnet.
echt spannend aus welchen Zutaten auch immer Spätzle zu machen sind…ich liebe sie…schönes WE wünscht Heike
Das hört sich lecker an! Wird am WE nachgekocht, aber nur, wenn ich vorher Sport gemacht habe! Sieht nämlich aus, als kleben die Käsespätzöe direkt an den Hüften 😉
Rezept und Foto machen Lust auf Nachkochen. Kann man das Farina Bona auch in Deutschland kaufen?
Toll, toller, Wirsing! Danke für diesen Auftakt in die W-Saison und dann auch noch mit einem Tessiner Rezept. Hier steht nämlich seit Monaten noch unbekocht ein Kochbuch der Meret Bisegger und ich warte nur auf einen Stubs wie diesen. Das Maismehl reizt mich natürlich auch, da sprudeln gleich viele Ideen in meinen Hinterkopf, mal schauen welche es aufs Blech schaffen:-)
Sieht echt sehr gut aus. Bin allerdings nicht so der Wirsing Fan, werde es vielleicht mal mit Lauch oder angebratenen Rosenkohlblättern probieren.
Das passt sicher auch, wobei mir Rosenkohlblätter noch etwas eleganter erscheinen.
Da bin ich auch gespannt! Meinst du das Wildpflanzen-Kochbuch? Das ist hier auch noch ungetestet – ich komme derzeit kaum zum geruhsamen Lesen. Aber dunkle Wintertage stehen bevor 😉
Bisher habe ich noch keine Quelle gefunden. aber vielleicht einfach mal beim Hersteller Ilario Garbani nachfragen? http://www.farinabona.ch/de/index.php
Er ist wohl sehr rührig, was die Vermarktung angeht.
Und? Hat der Sport sich als hilfreich erwiesen? 😉
Ich hatte ja erst Bedenken, wegen des geringeren Glutengehalts (das Maismehl hat ja keinen Kleber) – hat aber prima geklappt.
Wir sind schon oft daran vorbei spaziert – müssen wir doch mal einkehren!