Letzte Woche gab's bei der Küchenschabe Dirndl-Gelee und eingelegte Dirndln, sprich Kornelkirschen. Das hat mich daran erinnert, dass ich meine diesjährigen Konservierungsversuche noch gar nicht vorgestellt habe – das wird hiermit nachgeholt.
Kornelkirschgelee hat schon meine Mutter gemacht, früher habe ich mich immer an das von ihr verwendete Rezept gehalten.
Im letzten Jahr bin ich dann auf Barafras Konfitüre gestoßen, die mir sehr gut gefallen hat und auch diesmal wieder auf dem Plan stand. Meine eigenen Kornelkirschen (eine eher hellrote Sorte) waren nach der Rückkehr aus dem Urlaub schon fast alle am Boden bzw. von den Vögeln geplündert. Glücklicherweise hat mir die freundliche Nachbarin erlaubt, mich bei ihrem üppigst tragenden Baum zu bedienen, der deutlich spätere und dunklere Früchte liefert.
Das Trennen des Fruchtfleischs von den großen Kernen ist eine etwas lästige Angelegenheit. Barbara macht es einzeln mit den Händen, ich streiche die aufgekochte Masse durch einen großen Nudelseiher, wobei ich auch mit den Händen nachhelfe. Auf dem Foto links unten sieht man übrigens die übrig gebliebenen großen Kerne, die verhindern, dass man die Masse einfach durch die Flotte Lotte streichen kann.
In einem zweiten Erntegang wurden dann Früchte für Sirup gepflückt, den ich nach einem Rezept von Oskar Marti aus Likör Bowle Sirup
hergestellt habe. Die Aufarbeitung der Früchte ist hier ein etwas langwieriger Prozess ist, der Sirup ist aber ganz wunderbar geworden. Ich habe allerdings beim Absieben des Fruchtsafts festgestellt, dass noch ziemlich viele Früchte intakt waren, d.h. beim anfänglichen Zerstampfen dem Stößel entgangen sind. Hier muss ich mir beim nächsten Mal etwas einfallen lassen.
Der Sirup schmeckt mir ganz ausgezeichnet in Joghurt, passt aber auch zu Vanillepudding oder über Eis. Und natürlich lässt er sich mit jeder Art von Prickelwasser aufgießen – wofür ich hier das nette Wort "Dirndlbitzler" gelesen habe. Dort in den Kommentaren ist übrigens noch eine andere, einfachere Art der Sirup-Herstellung beschrieben.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Kornelkirschen-Konfitüre mit Rotwein |
Kategorien: | Einmachen, Konfitüre, Wildfrucht |
Menge: | 1 Rezept |
Zutaten
1 1/2 | kg | Reife Kornelkirschen | |
1/2 | Ltr. | Rotwein | |
1/4 | Ltr. | Wasser | |
750 | kg | Gelierzucker (Mengen anpassen*) | |
750 | Gramm | Zucker (Mengen anpassen*) | |
1 | Teel. | Gemahlener Zimt |
Quelle
modifiziert nach | |
Barafras Kochlöffel |
Erfasst *RK* 12.10.2011 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die Kornelkirschen in einen höheren Topf geben, mit Wein und Wasser zum Kochen bringen, nach 5-10 Minuten vom Herd nehmen. Die Kirschen in einen Nudel-Seiher abgießen, abkühlen lassen. Dann mit den Händen entkernen, dabei das Mus durch die Löcher des Seihers drücken. Die Kerne mit anhängendem Fruchtfleisch nach und nach nochmals mit etwas Kochflüssigkeit vermischen, dabei das Fruchtfleisch so komplett wie möglich durchstreichen.
Die Kochflüssigkeit und Fruchtmus in den Einkochtopf geben, dabei wiegen (bei mir 1600 g).
Gelierzucker, Kristallzucker und Zimt hinzufügen, alles bis zur Gelierprobe kochen – bei mir etwa 2 Minuten.
Sofort in saubere Schraubgläser abfüllen, verschließen und für ca. 5 Minuten auf den Kopf stellen, dann zurückdrehen.
Anmerkung Petra: sehr schön fruchtig-säuerliche Konfitüre. Im Original wird etwas weniger Zucker und dafür am Ende noch etwas Honig untergerührt. Ich fand die Konfitüre aber auch so prima.
Die Kornelkirschen gelieren sehr gut, Gelierzucker muss gar nicht sein.
Ich habe auch einen Mix aus 1350 g TK-Kornelkirschen + 150 g TK- Cranberries verarbeitet.
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========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Kornelkirschensirup |
Kategorien: | Getränk, Grundrezept, Wildfrucht, Sirup |
Menge: | 2 1/2 Liter |
Zutaten
2 | kg | Vollreife Kornelkirschen | |
1,2 | kg | Zucker | |
1 | Vanilleschote; der Länge nach halbiert |
Quelle
nach | |
Oskar Marti | |
Likör Bowle Sirup | |
400 Rezepte aus der Natur mit und ohne Alkohol |
Erfasst *RK* 11.08.2005 von | |
Petra Holzapfel |
Zubereitung
Die gewaschenen Kornelkirschen in einen Steinguttopf füllen und mit einem Holzstößel zerstampfen. Die Früchte mit soviel kochendem Wasser übergießen, dass alle Früchte bedeckt sind. Mit einem Teller beschweren und über Nacht zugedeckt stehen lassen.
Am nächsten Tag die Hälfte der Flüssigkeit aufkochen und wieder zu den Früchten gießen. Diese Prozedur am übernächsten Tag wiederholen. Nun den gewonnenen Saft abgießen, mit Zucker und Vanilleschote aufkochen, in heiß ausgespülte Flaschen abfüllen und verschließen.
Tipp: Den Sirup mit Mineralwasser oder Quellwasser oder aber mit Weißwein oder Champagner aufspritzen.
Anmerkung Petra: Flüssigkeit am Ende durch ein relativ grobes Sieb abgeseiht. Die Früchte waren teilweise noch intakt – evt. nicht nur übergießen, sondern aufkochen wie für Gelee?
1,2 kg Saft aufgefangen, mit 1 kg Zucker und 1 aufgeschlitzen Vanilleschote aufgekocht, einige Minuten gekocht, dann heiß in saubere Flaschen abgefüllt.
Sirup schmeckt prima über Joghurt, Vanillepudding, Eis, aber auch aufgegossen mit Mineral- oder anderem Prickelwasser.
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Nun ist es ja zu spät….aber bei uns hinterm Haus im Biotop wachsen Kornelkirschen in Massen. Da muss ich in der nächsten Saison mal plündern gehen…..
Hast du keinen Dampfentsafter? Damit mach ich immer meinen Dirndlsaft. Das geht total problemlos.
Bei der Marmelade habe ich aber die gleiche Plackerei wie du.
Alle Dirndl-Rezepte habe ich letztes Jahr gebloggt. Dieses Jahr waren wir leider zur Dirndlzeit nicht da.
Ah, das sind sie ja die Drindln! (sicher extra für mich ;-), dankeschön, hab schon alles abgespeichert fürs nächste Jahr!
Es ist und bleibt einfach ein Krampf, die kleinen Scheisserchen von den Steinen zu kriegen. Bei uns hat ja das Küken jede einzelne Kirsche entsteint vor dem Kochen.
Aber wer einmal Kornelkirschenmarmelade hatte, nimmt die Strapazen auf sich, ob Entkernung der rohen Kirsche oder das Gematsche der gekochten…
Es kommt wohl auch sehr auf die verwendete Sorte an. Eine Bekannte hat welche, die sie mit dem Kirschkernentsteiner bearbeiten kann – das wäre bei meinen unmöglich.
Bittesehr – ist aber auch für mich eine gute Gedächtnisstütze.
Mit dem Dampfentsafter bekommt man aber schon einen anderen Saft als mit der langwierigeren Methode: der Saft hier ist dickflüssiger (besitzt auch etwas Fruchtfleisch) und intensiver. Schneller und einfacher gehts aber sicher mit dem Entsafter!
Die lassen sich auch sehr gut einfrieren und später verarbeiten – also unbedingt nächstes Jahr einen Vorrat anlegen 😉
Ich ziehe immer Gummihandschuhe an und wurstle sie dann per Hand durch ein eher gröberes Sieb (in meinem Fall das Sieb einer Couscoussière). Ein „Erbsenstampfer“ oder „Gumelistungger“ (also etwas in der Art eines hölzernen Stössels) tut auch gute Dienste. Wenn man sehr viele Kornellen zur Verfügung hat, empfehle ich „Dereniówka“, also Kornellkirschenlikör. Kirschen wiegen, in einem Glas mit Wodka gut bedecken (der Wodka sollte gut 5 cm über den Kirschen stehen), ca. 6 Wochen stehen lassen. Dann die Hälfte des Kirschengewichts in Zucker beigeben, wieder stehen lassen, gelegentlich schütteln. Wenn der Zucker aufgelöst ist, den Likör durch ein Tuch abgiessen. Wenn man nun die wodkagetränkten Kornellen wieder ins Glas tut und mit Roséwein bedeckt, hat man in ein paar Wochen einen „fortified wine“, der sich ausgezeichnet als kleiner Apéritif eignet. Aus den Kornellen kann man dann noch Konfitüre kochen….
Vielen Dank für den Likör-Tipp! Ich habe noch welche eingefroren, die könnte ich so verwenden.
Die diesjährie Kornelkirschensaison hatte ich leider wegen der Trattoria-Tour komplett verpasst. Ansonsten steht hier das Kornelkirschenmus nach Kathas Rezept auf dem Pflichtprogramm. (https://zunehmend-wild.de/rezepte/kornelkirschen-pueree-bzw-saft/)
Deine Variante gefällt mir auch gut. Vllt. probiere ich das nächstes Jahr. Wenn nur die Fummelei nicht immer so groß bzw. die Ausbeute so niedrig wäre… Pffff.
Diese großen Kerne sind schon etwas nervig. Ich habe ja noch 1 1/2 kg Früchte eingefroren – mal sehen, was daraus wird….