Löwenzahnsalat mit Speck, Kracherle und Ei

In den letzten Tagen sprangen mich sowohl bei Sabine im Zweitblog Bonjour Alsace als auch bei der wieder heimgekehrten Micha schöne Löwenzahnsalate an.

Ich muss gestehen – ich habe bisher noch nie Löwenzahnsalat gegessen, geschweige denn selbst gemacht. Auf dem Markt wie bei Sabine gibt es ihn hier nicht. Löwenzahnhonig: ja, habe ich probiert, sogar ein Löwenzahnknospengratin habe ich schon gemacht – letzteres hat mich allerdings wenig beeindruckt. Die Begeisterung der Beiden für den salade de pissenlit ("Bettsoicher", wie zumindest die Tübinger Schwaben sagen) hat mich aber schon sehr neugierig gemacht.

Löwenzahn aus dem Garten

Gestern habe ich bei herrlichem Wetter ein bisschen im Garten gewerkelt, vertrocknete Stauden abgeschnitten, Beete gehackt und Löwenzahn ausgestochen. Löwenzahn?! Alles klar, zum Abendessen gibt es Löwenzahnsalat. Die Beschaffung ist überhaupt kein Problem: auf dem kleinen Stück Wiese unter unseren Obstbäumen wächst er dicht an dicht und ist garantiert ungedüngt und ungespritzt. Er ist noch ganz jung, die Knospen erscheinen gerade eben in den Rosetten.

Löwenzahnsalat

Für's Rezept habe ich mir aus beiden Vorlagen etwas geklaut: die Kartoffel in der Vinaigrette von Sabine gefällt mir zwar gut, eine einzelne zu kochen hatte ich aber gerade keine Lust. Dafür haben es mir die Kracherle, pardon Croûtons angetan, die Micha ihrem Salat spendiert.

Und was soll ich sagen: ausgezeichnet hat's uns geschmeckt! Ich war überrascht, wie wenig bitter der Salat zumindest in diesem Stadium ist. Und mit den anderen Zutaten ergibt sich ein wirklich rundes Bild: kräftiger Salat, cremige Eier, salziger Speck, knusprige Brotwürfelchen.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Löwenzahnsalat mit Speck, Kracherle und Ei
Kategorien: Salat, Brot, Eiergericht
Menge: 2 Personen

Zutaten

H VINAIGRETTE
1-2 Essl.   Rotweinessig
1 Essl.   Sherryessig
1 Essl.   Hühnerbrühe
1 Teel.   Senf
      Salz
      Pfeffer
2 Essl.   Traubenkernöl
H KRACHERLE
1 Essl.   Butter
1-2 Scheiben   Landbrot; gewürfelt
H SOWIE
40-50 Gramm   Durchwachsener geräucherter Speck, Bacon; in
      -Streifen
1-2     Schalotten; je nach Größe; in feinen Ringen
1     Sieb voll jungem Löwenzahn, ergab geputzt
75 Gramm   Löwenzahnblätter
2 Handvoll   Blattsalat; oder Baby-Spinatblätter
2     Eier

Quelle

  eigenes Vorgehen nach Rezepten von
  Bonjour Alsace und Grain de Sel
  Erfasst *RK* 28.03.2012 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Alle Zutaten für die Vinaigrette verrühren, abschmecken.

Die Eier in etwa 8 Minuten wachsweich kochen.

Die Butter in einer Pfanne aufschäumen lassen, die Brotwürfel bei mittlerer Hitze goldbraun und knusprig braten, dann aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

Den Speck in der Pfanne auslassen, dann die Schalotten zugeben und beides goldbraun braten.

Löwenzahn und Salat in der Vinaigrette wenden, auf 2 große tiefe Teller verteilen. Die Eier pellen und vierteln, auf den Salat setzen, salzen und pfeffern. Speck mit Schalotten und Kracherle auf den Salat streuen und servieren.

Anmerkung Petra: gemacht mit Löwenzahn aus dem Garten, bei dem die Knospen gerade erschienen. Ausgesprochen lecker, kaum bitter.

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21 Antworten auf „Löwenzahnsalat mit Speck, Kracherle und Ei“

  1. Löwenzahn hab ich noch nie gegessen, aber wenn du davon begeistert bist, sollte ich es zumindest einmall probieren – dein Salat sieht herrlich aus (könnte ich auch jetzt als Frühstück schon essen!)

  2. Da brauchst du gar nicht so weit weg von Tübingen. 30 km westlich, bei mir in Hochdorf, würde man es ebenfalls als „Bettsoacher“ aussprechen. Allerdings sagen wir „Bettscheißer“ dazu 🙂 Wie das halt so ist. Im 2 km entfernten Nachbardorf gibt es wieder ganz andere Begriffe. So sagen z.B. die Eutinger zu „hier und dort“, „heaza, deaza“. Das sagen nur die, sonst keiner.
    LG,
    Jens

  3. Ich war am Wochenende in Sankt Wendel, im Saarland und dort gab es in mehren Restaurants Bettsäächer (Löwenzahn). Ich habe ihn dort auch zum ersten mal gegessen und muss sagen auch mir als „nicht-so-bitterer-Salat-Fan“ hat er geschmeckt.

  4. salat sieht klasse aus! loewenzahnsalat gibts auch noch in “ gebleicht“, da laesst man die stauden vergeilen, dh der loewenzahn “ schiesst“ und die blaetter bleiben gelb . ist noch ein bisschen zarter und milder und eignet sich dann auch fuer elegantere zubereitungen.

  5. Liebe Petra, liebe Duni,
    diesen etwas gebleichten Löwenzahn findet man auch in „freier Natur“ Mein Schwiegervater hat immer den besten Löwenzahn nach Hause gebracht, indem er unter den Maulwurfshügeln geschaut und dort ein wenig gebuddelt hat. Darunter gibt es den leicht gebleichten, mit den hervorschauenden grünen Spitzen… hmmmmm, sowas von genial.
    Liebe Grüße von Sabine, die Dir – nur für die Löwenzahnsaison – viele Maulwürfe im Garten wünscht ;-))))

  6. Hach, noch mal Löwenzahn 🙂 habe die beiden anderen auch schon andächtig bewundert.
    Ich war heut noch mal schauen, beim Gemüsehändler war er mir aber schon wieder zu labbrig und welk.Es gab heute dann Frisee.
    Vielleicht hab ich am Wochenende Glück, ich hab nur einen Mini-Garten und eine große Terrasse, aber ohne Löwenzahn leider.
    In Frankreich gibt es den ja überall in guter Qualität zu kaufen, beneidenswert!

  7. Ich liiiiebe Löwenzahnsalat. Leider wohne ich mitten in der Stadt…
    aber da juckt’s mich in den Fingern (bzw. Füßen), einfach mal etwas weiter raus zu fahren und zu pflücken – schmeckt auch mit Zitronensaftdressing, Zucker und Sumach toll (habe ich jüngst beim Libanesen gegessen).
    Und: Tolle Wiese, wirklich!
    LG
    Christina

  8. Hallo Petra!
    Ich lese Deinen blog so gern, hab auch schon ein paar Rezepte nachgekocht. Danke für die tollen Rezepte und Bilder.
    Zu diesem Rezept möchte ich anmerken: Genau so machen wir diesen Salat auch. Ich kann Dir aber empfehlen, probier ihn mal mit Kürbiskernöl!! Einfach zum Schluß etwas darüberträufeln.
    lg aus der Steiermark 🙂 barbara

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