Kartoffel-Linsengemüse mit gebratenem Zander

Ich habe erst überlegt, ob ich euch das Foto des missratenen gebratenen Zanderfilets zumuten soll – fand dann aber das pikant gewürzte Kartoffel-Linsengemüse doch so fein, dass ich es hier dokumentieren will.

Kartoffel-Linsengemüse mit gebratenem Zander

Die Rezeptidee stammt aus dem neu erstandenen Buch Linsen von Achim Schwekendiek. Beim näherem Hinsehen zu Hause habe ich festgestellt, dass hier Rezeptinhalt und Rezeptfotos teilweise leider erheblich voneinander abweichen. So ist z.B. ein Seeteufel-Saltimbocca mit roter Linsencreme und Koriander aus fein pürierten Puy-Linsen mit Paprikawürfelchen beschrieben, das Foto zeigt die in Parmaschinken gewickelten Filets dagegen auf den ganz belassene Linsen mit einigen gelblichen Gemüsewürfelchen, was sicher nicht den Titel rechtfertigt.

Beim von mir ausgesuchten Masur Dal mit Zander sind auf dem Foto unter dem Fisch unzerfallene bräunliche Linsen in einer (sahnig?-)cremigen bräunlichen Sauce ohne Kräuter zu sehen, im Rezept werden (wie auch der Titel vermuten lässt) rote Linsen eingesetzt. Für Menschen, die sich ihre Anregungen aus Fotos holen, sind solche Diskrepanzen eine ärgerliche Sache, aus den Foodblogs ist man glücklicherweise anderes gewöhnt 🙂

Egal, ich habe mir also meine eigene Version des Rezepts gebastelt, indem ich zwar die Würzung beibehalten, aber Champagnerlinsen verwendet habe. Auf Befehl von Herrn Klink wurden diese auch brav eingeweicht. Zusätzlich habe ich noch kleine blanchierte Kartoffelwürfelchen eingearbeitet, was sicher kein Fehler war.

Über den Fisch sollte man besser den Mantel des Schweigens breiten 😉 Ich habe die falsche Pfanne erwischt und konnte die Fischhaut am Schluss in knusprigen Bröselchen abkratzen. Hätte ich doch nur an Leas Tipp gedacht!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Kartoffel-Linsengemüse mit Zander
Kategorien: Fisch, Hülsenfrüchte
Menge: 2 bis 4 Portionen

Zutaten

100 Gramm   Champagner-Linsen; gewaschen
      Öl; zum Braten
1     Schalotte; fein gehackt
1     Knoblauchzehe; fein gehackt
1     Rote Chilischote; entkernt, gehackt
2 Teel.   Kurkuma
1 Prise   Kardamom
1/4 Teel.   Ingwerpulver
2     Gewürznelken
300 ml   Gemüsebrühe
1 Essl.   Paprikamark
      Salz
250 Gramm   Festkochende Kartoffeln
  Etwas   Limettensaft
2 Essl.   Glatte Petersilie; oder Koriander, fein gehackt
300 Gramm   Zanderfilets; portioniert
2-4 Essl.   Joghurt
      Gemahlener, gerösteter Kreuzkümmel

Quelle

  stark modifiziert nach
  Achim Schwekendiek
  Linsen
  Erfasst *RK* 13.03.2012 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

2 Portionen als Hauptspeise, 4 als Fischgang

Nach Belieben die Linsen über Nacht einweichen.

Etwas Öl in einem breiten Topf erhitzen und Schalotten, Knoblauch und Chili darin anschwitzen. Die Gewürze zugeben und 2-3 Minuten unter Rühren mitbraten. Die abgetropften Linsen und die Brühe angießen und alles etwa 10-15 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen bissfest sind. Das Paprikamark einrühren, mit Salz und Limettensaft abschmecken.

Währen die Linsen köcheln, die Kartoffeln schälen und in kleine Würfelchen von knapp 1 cm Kantenlänge schneiden. In kochendem Salzwasser in wenigen Minuten bissfest kochen. Die Kartoffeln abgießen und zu den Linsen geben, die Mischung noch einige Minuten ziehen lassen, während man den Fisch in einer geeigneten Pfanne auf der Haut knusprig brät.

Petersilie oder Koriandergrün zu den Linsen geben, diese auf eine Platte geben. Jeweils einen Esslöffel Jogurt auf das Linsengemüse geben, mit etwas Kreuzkümmel bestreuen und ein Fischfilet darauf legen.

Anmerkung Petra: Sehr schöne Kombination. Unbedingt eine nichthaftende Pfanne benützen oder zum Braten ein Blatt Backpapier in die Pfanne legen.

Im Original mit roten Linsen und ohne Kartoffeln, etwas seltsame Proportionen: für 4 Personen Linsenmenge wie oben, aber mit 600 g Fisch.

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16 Antworten auf „Kartoffel-Linsengemüse mit gebratenem Zander“

  1. Hättest du es nicht erwähnt, wäre es mir nicht einmal aufgefallen. Das Bild ist ansich so ein Augenschmaus, dass der missratene Fisch garnicht auffällt. Und ich kann dich beruhigen. Ich glaube mir ist noch nie ein Fisch gelungen. Leas Tipp muss ich demnächst unbedingt mal ausprobieren.
    LG

  2. Den „Befehl von Herrn Klink“ befolge ich ja auch artig, wenn die Linsen schön sein sollen.
    Ganz heimlich steh ich aber auch manchmal auf aufgeplatzter Linsenpampe 😀

  3. Also wenn Du nix gesagt hättest, ich hätte gedacht, dass auf dem Fisch einfach noch ein paar geröstete Semmelbrösel oder so drauf wären. Ich weich nur grüne Linsen ein, bei den Tellerlinsen geht es mir ähnlich wie Heike, die mag ich gerne ein bisschen matschig 😉 Kommt vielleicht von meiner Kindheit, da waren Linsengerichte immer leicht Matsch. Abgründe… 😉

  4. Das ist lustig: infolge eines längeren Anstehens an der Kasse des örtlichen Supermarktes wanderte die aktuelle Ausgabe von „meine Familie & ich“ auf das Förderband (eigentlich „nur so“) und da sind auch Linsen ein Thema und -jetzt kommt’s- „Zander auf Salbei-Linsen“ mit Beluga-Linsen gekocht. Der März scheint ein Linsenmonat zu sein, denn ich hatte mich mit meiner Tochter in der Stadt zum Essen getroffen und was gab es? Linsen-Kokos-Suppe!

  5. Bei Dir schaut es so aus, als müsste das so sein. Macht sich doch gut mit den knusprigen Bröseln 😉
    Übrigens, ohne hier Werbung machen zu wollen: Beschichtete Bratpfannen von A.ll-c.lad finde ich genial

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