Hähnchen mit Zitronen-Senf-Sauce (Yassahuhn)

Seit Jahresanfang sucht sich Helmut für's Wochenende ein Grill-Rezept aus – Mann muss ja üben, wenn man weiterkommen will. Diesmal sei es ein afrikanisches Rezept, meinte er und hielt mir Steven Raichlens Das grosse Buch vom Barbecue unter die Nase, mit dem Finger auf das Hähnchen mit Zitronen-Senf-Sauce tippend. Yassa stand noch drunter, also habe ich  gleich mal fleißig gegoogelt – mit den Gerichten des großen Kontinents bin ich nämlich wenig vertraut, wenn man von nordafrikanischer Küche mal absieht.

Yassahuhn nach Steven Raichlen

Poulet Yassa stellte sich dann aber als ein Klassiker des Senegal heraus, Rezepte gibt es wie Sand am Meer, z.B. aus dem Congo Cookbook.

Meist wird das Fleisch erst gegrillt (ersatzweise gebraten) und dann in einer pikanten Zwiebel-Zitronensauce fertiggestellt. Raichlen gibt noch sehr viel grobkörnigen Senf dazu (im Original für ein 1,7-2 kg Huhn 240 ml!), hier hat Helmut etwas reduziert, aber nicht ganz pingelig abgemessen.

Eine Beilage wird bei Raichlen nicht empfohlen, bei den Rezepten taucht aber neben Couscous oder Fufu oft Reis auf. Ich habe mich dann hier orientiert und es nicht bereut: die Rosinen mit ihrer leichten Süße passend hervorragend zu der pikant-sauren Zwiebelsauce.

Das Gericht hat uns absolut begeistert: das Fleisch ist durch diese Zubereitung wunderbar saftig. Obwohl die Marinade sehr scharf war, ist das Endprodukt allenfalls pikant. Chili-Liebhaber dürfen also die Menge gerne erhöhen.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Hähnchen mit Zitronen-Senf-Sauce (Huhn Yassa)
Kategorien: Hähnchen, Sauce, Senegal
Menge: 2 bis 3 Portionen

Zutaten

1     Hähnchen etwa 1,2 kg, in Keulen und Brust
      -zerlegt, Original 1,7-2 kg
H WÜRZPASTE
8     Knoblauchzehen, abgezogen
1-2     Scotch Bonnet-Chili oder Habanero; nach Belieben entkernt
1 1/2 Teel.   Salz
1 Teel.   Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
3 Essl.   Pflanzenöl
H ZITRONEN-SENFSAUCE
1 groß.   Zwiebel, feingehackt
4-6 Essl.   Körniger französischer Senf (P: Moutarde de
      -Meaux)
4 Essl.   Pflanzenöl (Original 125 ml)
4 Essl.   Zitronensaft
1     Lorbeerblatt
1/2     Scotch Bonnet-Chili oder Habanero; entkernt;
      -optional
      Salz
      Schwarzer Pfeffer nach Geschmack

Quelle

  modifiziert nach Steven Raichlen
  Das große Buch vom Barbecue
  Erfasst *RK* 07.03.2012 von
  Petra Holzapfel

Zubereitung

Die Hähnchenteile kalt abspülen und mit Küchenpapier trockentupfen. Jedes Stück 1-2mal tief bis zum Knochen einschneiden, dann in einen Gefrierbeutel geben.

Für die Paste Knoblauch, Chilis, Salz und Pfeffer in einem Mörser zerstoßen, dann nach und nach das Öl unterrühren, oder das Öl und die übrigen Zutaten mit dem Pürierstab mixen. Die Würzpaste zum Hähnchen geben und gut einmassieren, auch in die Einschnitte. Abgedeckt im Kühlschrank 2-12 Stunden marinieren (je länger, desto besser).

Den Grill mit zwei Zonen anheizen.

Für die Sauce in einem großen Topf, in dem die Hähnchenteile nebeneinander Platz haben, Zwiebeln, Senf, Öl, Zitronensaft, Lorbeer, Chili, Salz und Pfeffer gründlich verrühren. Die Sauce bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen, dann die Temperatur auf niedrige Stufe reduzieren. Bei geöffnetem Deckel unter Rühren 15 Minuten köcheln lassen, bis die Zwiebeln weich sind, die Sauce dick und cremig ist und Öl austritt. Den Topf vom Herd nehmen und eventuell mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Lorbeer und Chili entfernen und die Sauce abgedeckt beiseite stellen.

Wenn der Grill bereit ist, den Grillrost ölen. Die Hähnchenstücke mit der Haut nach unten auf den Rost über dem heißen Teil des Grills legen und grillen, dann auf die kühlere Seite verziehen. Grilltemperatur 190-200°C bis zu einer Kerntemperatur von 77°C.

Die Hähnchenstücke vom Grill nehmen, in die Sauce legen und bei niedriger Hitze 4-5 Minuten köcheln lassen, dabei die Sauce über dem Geflügel verteilen.

Die Hähnchenstücke auf einer Platte anrichten, die Sauce darüber verteilen und servieren.

Anmerkung Petra: Ausgesprochen lecker, sehr schöne pikant-saure Sauce! Obwohl die Marinade sehr scharf war, war das Endprodukt deutlich weniger "hot".

Dazu habe ich einen Reis mit Möhren und Rosinen gemacht (Anregung aus einem Chefkoch-Rezept): 1 Möhre in Würfelchen in 1 El Öl angebraten, Rosinen kurz mitgebraten, dann gespülten Jasminreis dazu, kurz mitgebraten, mit Wasser aufgefüllt und wie üblich gegart. Passte mit der leichten Süße der Rosinen ausgezeichnet.

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15 Antworten auf „Hähnchen mit Zitronen-Senf-Sauce (Yassahuhn)“

  1. Was sind denn Scotch Bonnet oder Habanero Chilis? Ich lebe in Australien und hier gibt es nur Birdseye Chilis (klein, rot und scharf) oder grosse gruene und rote (nicht sehr scharf)frisch. Oder sind die Chilis in diesem Rezept getrocknet?

  2. Sabine, du hast richtig gelesen – das ist das Spezielle an dem Rezept: erst Grillen, dann fertig schmoren. Wenn du die Haut nicht magst, kannst du sie natürliche entfernen. Ich finde aber, sie hat eine andere Konsistenz, als wenn man ein Hähnchen komplett vom Beginn an in Sauce schmort. Normalerweise mag ich keine labberige Haut, die hier hab ich zum großen Teil gegessen.

  3. Ich habe Habanero-Chilis getrocknet gefunden!! Jetzt wird gekocht. Ich habe schon einige Deiner Rezepte nachgekocht und selbst meinen 3 Teenagern hat es geschmeckt. Vielen Dank!

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